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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

DOI issue:
Heft 18
DOI article:
Spengemann, Christof: Kurt Schwitters
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0602

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Kurt Scßwitters. Merzbild mit rotem Kreuz.
rl)ytl)mifd)e Linien, farbige Klänge, die Stimmung kündend, die ihm erfüllt. In Kreifen,
Ovalen, Kuben, Kurven, in fteigenden, fallenden, gegenfeitig fid) gebenden, Spannung
löfenden, traumhaft verlöfcfienden Farben, ohne Mittelpunkt, ausgeftrömt aus der Un-
endlichkeit: großer Gedanke der Einheit klingen diefe Bilder die kosmifcße Harmonie.
Pulsfcßlag der (Uelt. —
Gegenftändlicßes Schaffen hat konkrete Möglichkeiten für (Hertbemeffung des(Herkes:
Vergleich mit dem Objekt, Gefeße einer Äfthetik, zeitliche Dogmen. Da ift ein 3iel, —
da ift Begrenztheit. Da ift die Gemeinfchaft derer, die es erreicht haben, — Kunftbourgeoifie.
Abftrakt fchaffende Künftler haben kein 3iel- (Go follte es fein? Sie folgen ihrem
Gefet} und fchweben durchfchüttert im Grenzenlofen. Sie fchauen das Fjöchfte und
finden die (Horte nicht. So groß ift Gott! Raftlos miiffen fie fucßen nach Form ihres
Fühlens würdig. Bisheriges reicht nicht aus.

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