Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

DOI Heft:
Heft 19
DOI Artikel:
Landsberger, Franz: Impressionismus und Expressionismus, [1], zur Apologie des Impressionismus
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0642

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Äbb. 11. Fjugo von Fjabermann. Bildnis Luife.
Fernbilder oder Gegenftände, die im Medium von Licht und Luft zufammenfloffen.
Aber indem er dann diefe Einheit wieder in einzelnen, gefonderten Farbenflecken auf-
fing, verbürgte er feinem (Uerke die notwendige Mannigfaltigkeit .und feine Kompo-
fition beftand eben darin, die vielfachen Flecken fo gegeneinander abzuwägen, daß fie
die erlebte Einheit nicht gefährdeten.
Und fchließlich gab die impreffioniftifcße Eecßnik dem Künftler eine Möglichkeit,
welche alle Glattmalerei nicht gewährt hatte: im fid)tbar gewordenen Pinfelftrich feine
perfönliche Fjandfchrift ganz unmittelbar zutage treten zu laffen. Man muß den leichten,
lockeren Pinfelftrich eines Monet von dem breiteren, fatteren Strich eines Erübner oder
dem raffigen, nervöfen Strich eines Liebermann unterfchieden haben, um zu wiffen,
wieviel Möglichkeiten.'für den Ausdruck befonderen Lebens in diefer Malweife ruhen',
die man geiftlos gefcholten hat. Nein, der Impreffionismus , verwendet fein um-
geiftiges Fleckenf.e'hen lediglich als Element zum Aufbau ferner Form; er ift keine
Eechnik, föndern ein Stil, d. h- notwendiger Ausdruck eines beftimmt gerichteten
Kunftwollens. , E ' : E; c] 1 •- i ; ; ;.E

616
 
Annotationen