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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 19
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0661

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Bevorftefjende Verweigerungen

drei Bildniffe von Raeburn, worunter das
lebensgroße Ganzfigurenporträt des gegen fein
Pferd gelehnten zehnten Herzogs von Fjamilton,
Alexander; fodann vier von Reynolds, wobei
die lebensgroßen Figuren der Elizabeth Gunning,
Frau des fechften Herzogs von Fjamilton, und
der Mrs. Peter Beckford, geb. Fjamilton, als
Cempeldienerin; R o m n e y kommt mit vier großen
(üerken vor, dem Bildnis zweier Mädchen, dem
des jungen (üilliam Beckford in Ganzfigur gegen
einen Baum gelehnt und dem befonders reprä-
fentativen Porträt des Hlderman Beckford. Von
van Dyck ift das Bildnis von (üilliam Fielding,
Ist Earl of Denbigh (Schwiegervater des erften
Herzogs von Fj.), als Jäger, von einem indifchen
Dienerknaben begleitet. Man weiß, was für
Phantafiepreife, vor allem von amerikanifcßer
Seite, für diefe prunkhafte Bildgattung bezahlt
werden; fo kann man den Verlauf diefer Ver-
weigerung nicht anders als mit Spannung ab-
warten. Neben den Bildniffen erregt eine große
Darftellung des Daniel in der Löwengrube von
Rubens die Äufmerkfamkeit. Das Bild ift re-
produziert durch Blooteling, van der Leeuw,
J. (üard und Street und ift eines der Gemälde,
die Sir Dudley Carleton an Karl I. fchenkte; im
gedruckten Katalog von deffen Sammlung kommt
es als Nr. 14 (S. 87) vor; in einem Brief an
Carleton fagt Rubens, daß er das Bild ganz
eigenhändig gemalt habe- Ferner wären noch
herauszuheben ein Selbftbildnis von J. B. Char-
din (1775), zwei Sittenbilder von fjogartli,
ein Altarbild von Girolamo dai Libri, Szenen
von J. B. Pater, eine Skizze von Ciepolo,
Bildniffe von F. 3ucd)ero, P. van Somer,
B. die ft und F. (üinterhalter. Fj-
München
Am 20. Oktober gelangen in der Galerie Fjel-
bing Antiquitäten, (Haffen, alte Möbel, Ceppiche,
Gefchirr, Gemälde alter Meifter und Bücher aus

füddeutfehem Schloßbefifs zur Verfteigerung.
Die Sammlung (250 Nummern) enthält zahlreiche
Arbeiten von hohem künftlerifchen und kunft-
gewerbiiehem (üert. Neben drei Überbau-
fchränken - Armoires ä deuxeorps - - aus der
Fontainebleauer Schule (1590 1620), einem Bur-
gunder Schrank mit reichem plaftifchen 3>erat
und einigen Lothringer Doppelfchränken mit
Marketerien aus dem lebten Jahrzehnt des
18. Jahrhunderts findet fich eine Reihe deutfeher
Schränke, Arbeiten aus Augsburg, Nürnberg,
Ansbach, norddeutfehe Arbeiten von Lübecker,
Danziger und Aachener Meiftern beeinflußten
(üerkftätten, die Schränke find meift datiert und
ftammen mit nur wenigen Ausnahmen aus der
3eit von 1600—1700. (Inter den Stühlen finden
fich ebenfalls franzöfifche (üerkftätten. Erwähnt
feien drei Armlehnftühle aus der 3eit Lud-
wigs XIV. mit reicher Petit-point-Stickerei. Eine
Kollektion von Bronzemörfern, deutfdße Ar-
beiten des 15. bis 18. Jahrhunderts, zahlreiches
3inn und eine kleine ausgewählte (üaffenfamm-
lung fallen ins Auge. Die Plaftik ift nur mit
wenigen Stücken vertreten, abgefehen von zwei
Steinlöwen, franzöfifch um 1200, und einem „Her-
kules“ aus dem frühen 17. Jahrhundert find meift
moderne franzöfifche Bronzen und Elfenbein-
fchniljereien zu fehen. (üertvolle und feltene
Gobelins neben oftafiatifchem Kunftgewerbe und
eine kleine Anzahl Bücher vollenden die Samm-
lung. Katalog mit 38 Abbildungstafeln M. 8.- .
Die gleiche Galerie verfteigert am 21. Oktober
die Miniaturenfammlung Leo Lehmann, Frank-
furt a.M. Die deutfehe, franzöfifche und befonders
englifche Schule ift mit vorzüglichen Stücken ver-
treten. Ein Emailbildnis des Kurfürften Johann
(üilhelm von der Pfalz, von dem deutfehen
Schmelzmaler Peter Boy, ift zu erwähnen. Aus
fpäterer 3eit das Porträt des Herzogs von Reich-
ftadt von M. M. Daffinger. Die englifche Schule

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