Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0762
DOI Heft:
Heft 22
DOI Artikel:Secker, Hans Friedrich: Neuerwerbungen der Städtischen Kunstsammlungen in Danzig 1918
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das intereffantefte. Sie [tammt von der ßalbinfel F>2\a und war im Katalog der
Auktion Georg Schwarz (Caffirer-FJelbing, Berlin im Mai 1917) als Cölnifd), 2. FJälfte
14. Jahrhundert, bezeichnet. Maria liegt, den Oberkörper halb aufgerichtet, in engem
Gewand auf der Bettftatt und hält mit beiden Fjänden das fdjräg auf ihrem Schoß
fixende, mit einem Lendenröckctjen bekleidete Kind. Ihr FJaar ift gefcheitelt und fällt
beiderfeits in Locken von dem Kopf, der ehemals, wie die Randfpuren beweifen, wohl
eine Metallkrone trug. Die Arme des Kindes fehlen, zwei Fingerfpi^en der Mutter
find ergänzt. Die ganze Gruppe ift aus einem Stück, Nußbaumholz, 1,35 m lang.
Die Arbeit weift, namentlich im Kopftypus der Maria, in der Cat nach dem Nieder-
rhein. Doch ift damit nicht unbedingt die weftliche Fjerkunft gefidpert. Eine Krönungs-
gruppe und ein paar kluge und törichte Jungfrauen, die aus derfelben 3eb und eben-
falls aus der alten Pfarrkirche in FJela ftammen, befanden fid) fchon länger im Danziger
Stadtmufeum. 3>eht man diefe im Format viel kleineren Figuren zum Vergleich heran>
fo findet man fo viele gemeinfame 3üge in FJaar, Augen, Mund, Kinn und Falten-
Äbb. 3. Marienftatuette, flandrifd).
flrrna felbdritt, weftpreußifd).
Äbb.2.
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