Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

DOI Heft:
Heft 24
DOI Artikel:
Ausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0851

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ausheilungen

darf gefdjwiegen werden, da fie entweder in
alten Geleifen fahren oder doch) kein über-
provinzielles Intereffe beanfprucßen können.
„r , Gerftenberg.
Erfurt
Hm 21. Dezember eröffnet die Künftlergruppe
Jung-Erfurt in den Räumen des Kunftvereins ißre
erfte Husftellung von Gemälden, Plaftiken und
grapßifcßen Blättern. Hn Künftlern find u. a.
vertreten: Ä. Hanf, öd. Kircb, Memel, Cß. Kellner,
C. Schneider, Lüdecke.
Hannover
In der Dezemberausftellung der Keftner-
Gefellfcßaft diesmal Paul Klee und Lyonei
Feininger. Die Dinge, fo verfcßieden in Maffen
und Cemperament, ftimmen dennoch) köftlicß zu-
fammen. Der kriftallinifcße Kubismus Feiningers,
der aus inneren Geficßten eine perfönlicße dielt
aufbaut, in der gotifcßer Hymnus zur Evokation
aufruft, findet in den zarten traumhaften Pßan-
tafien Klees, die alle Erdenfcßweren verleugnen
und nur noch) Farbe und Klang in letzter Syn-
tßefe harmonifcß zufammenbinden, einen feinen
dliderßall. Hls wenn fiel) die ungeftüme Dra-
matik Feiningers in der knofpenßaften Sprache
Klees von felbft ein Gleichnis gefegt hätte. Der
gute Hannoveraner fteht kopffchüttelnd vor diefen
Dingen und flüchtet fich entfett zu jener grauen-
vollen Maffenfchau elenden Kitfehes, den die
Künftlervereinigung alljährlich mit etwa 400Num-
mern bereithält. Ihm ift nicht zu helfen.
Schade, daß die Keftner-Gefellfcßaft gleich-
zeitig einen Kunftbazar der ßiefigen Kunftge-
werbetreibenden, der unter der Flagge des dlerk-
bundes (!) fegelt, einen Ceil ihres Raumes zur
Verfügung ftellte. Herr Poelzig hätte an diefer
Husftellung keine Freude. Diefes Sammelfurium
von beftenfalls belanglofen Nichtigkeiten beweift
höchftens, daß es noch einer gewaltigen Hrbeit
bedarf, bis wir den Grad der Qualität und des
Gefchmacks erreichen, der notwendig ift, wenn
überhaupt jemals von diefer Seite her praktifch
Kultur propagiert werden kann. B.
München
Die Husftellung der Hrbeiten von Otto Dill
und Moriß Melzer in der Modernen Galerie
Eßannßaufer ift beendet, neu zur Husftellung
gelangte zum erftenmal eine Kollektion Gemälde
und 3eichnungen von Oskar Hermann, Mün-
chen. Die Skulpturen von Geibel, München blei-
ben noch einige 3ßit zu befichtigen.
Das graphifche Kabinett der gleichen Galerie
zeigt zur 3eit eine Husftellung des gefamten
graphifchen tüerkes und der illuftrierten Bücher
aus dem Kurt tüolff- und Hyperion-Verlag.

New York
Ehe Erich Galleries künden für die erften
Monate des Jahres 1920 folgende fehr intereffante
Husftellungen an. Januar: Kollektivausftellung
von Porträtgemälden der Mrs. J. Young Hunter
und gleichzeitig in ihrer Filiale in der Beard
Galleries in Minneapolis eine Husftellung alter
Meifter. Februar: Gemälde altfpanifcherMeifter.
März: Frühe englifcße Landfchaftsmalerei.
Hpril: Gemälde älterer amerikanifcher Künftler.
Eine Mitteilung der Galerie erinnert daran, daß
kaum eine amerikanifeße Kunftfaifon fo hoff-
nungsvoll begonnen habe wie die gegenwärtige.
Pa ris
Der „Parifer Staatsanzeiger“ kündigt nun auch
feinerfeits offiziell die Husftellung dekora-
tiver Kunft an, die 1922 ftattfinden foll. Der
Hbgeordnete Reville, der Abgeordnete Simyan
und der Direktor im Minifterium der feßönen
Künfte, Paul Leon, werden die Veranftaltung
vorbereiten und leiten. Sie wird waßrfeßein-
licß auf der Infel Puteaux bei Paris ftattßnden.
Der Parifer Herbftfalon (die Vereinigung
der Jungen) ift nach feeßs Jahren wieder eröffnet
worden. Das Grand Palais wurde für diefen
3weck mit großem Hufwand eingerichtet. Ein
Feil des Raumes ift von den Dadaiften belegt.
Die franzöfifeße Kritik nennt im übrigen die be-
kannten Namen Henri Matiffe und Otßon
Friesz. Matiffe zeigt u. a. ein Bildnis Octave
Mirbeaus. Friesz feßeint zum Kubismus über-
gegangen zu fein. Die Parifer Kritik befcßäftigt
fiel) außerdem noch mit einigen neuen Leuten
wie Lucien Villon, Maurice Bertßon, Guftave
Jaulmes, Pimienta und Jofef Bernard.
HCIiesbaden
In dem grapßifcßen Kabinett von Hein-
rich Staadt ift u. a. eine Kollektion neuer Hr-
beiten von Käthe Kollwiß ausgeftellt. Die
permanente Husftellung des Architekten Hoppe
bringt wieder eine Anzahl gediegener Entwürfe
diefes Künftlers, der fich im befonderen um die
Kultur des Hausgartens in Ülliesbaden und ander-
wärts feßon mancßesVerdienft erworben hat. cß.
3üridj
Eduard Bick, der junge Schweizer Plaftiker,
den zuerft der Baron v. d. Heydt in Elberfeld
nach Deutfcßland brachte, ift dauernd nach der
Heimat zurückgekeßrt und ßat fich feinen engeren
Landsleuten kürzlich mit einer größeren Hus-
ftellung feiner CHerke im Kunftßaus präfen-
tiert. Im Hinblick auf die plaftifcßen Hrbeiten
kommt Hans Crog in der N. 3- 3*9- zu folgendem
intereffanten Ergebnis der Kritik: „Mit diefen

817
 
Annotationen