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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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beite 2 Fernsprecher^S.-A. 7351—53. „Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Mittwoch, 9. September 193b

Nr. 2N

Dsr? Derrrkr rke«

Als Oberbürgermeister Liebel dem Führer die
silberne Kassette mit den ihm zur Crinnerung an den
dissjährigen Rsichsparteitag zugedachten Geschenk, einer
tlrkunde aus dem Stadtarchiv mit den Vorschlägen des
Antonio Vasanni zur Verbsfferung der Vefestigungen
der Stadt Nürnberg aus dem Iahr 1542, überreicht
hätte, dankte ihm der Führer mit folgenden Worten:

Herr Oberbürgermeister! Nehmen Sie auch dieses-
mal wieder meinen Dank entgegen für den herzlichen
Cmpsang, den Sie und die Stadt Nürnberg mir bereiten.
Cs ist das sschste Mal, daß wir uns zur Feier des
Neichsparteitages in Ihrer Stadt treffen, und wieder
wird die nationalsozialistische Bewegung, werdsn ihre
Kämpfer und Anhänger und darüber hinaus das ganze
deutsche Volk aufs neue gestärkt und gefestigt die Mauern
Nürnbergs verlaflen. In den lehten Monaten hatte ich
schon öfter als einmal Gelegenheit, den Fortschritt
jener großen Vauten und Anlagen verfolgen zu
können, die in dieser Stadt für die Abhaltung des größ.
ten Festss unseres Volkes geplant sind.

War es im vergangenen Iahr die Luitpold.
arena. die ihre Fertigstellung erfuhr, dann ist es dieses
Mal die Anlage des Z e p p e l i n f e l d e s, die uns die
gewaltige Vollendung des ganzen Reichsparteitagsseldes
ahnen läßt. Dann wird ein Aufmarschplah in seiner
Fertigstellung dem anderen solgen. Ein neues Sta.
dion von größten Ausmaßen soll entstehen. Die Kon-
greßhalle wird dann aus dem Boden wachsen, bis
in sechs Iahren das gesamte Riesenwerk als weitaus
größte Anlage, dis zur Zeit in der Welt gebaut wird,
seine Dollendung feiern kann.

Wieder empsinden wir den wunderbaren Kontrast
zwischen der alten und neuen Schönheit dieser
Stadt. Wir wiffsn aber, daß schon in wenigen Iahrzehn-
ten beides miteinander verschmolzen sein wird zu einer

Gesamtbewertung, die eben Nürnberg heißt. Daß
Sis mir, Herr Oberbürgermeister, namens der Stadt
Nürnberg die altenPläne und Zeichnungen
dcr uns allen so vertrauten Fesiungsanlagen, Türme,
Wehrgänge und Gräben als Geschenk überreichen,
freut mich besonders.

Das Werk wird mir nicht nur eine liebe Erinne-
rung sein an unsere Stadt der Reichsparteitage, sondern
auch ein Andenken an das schwerste Iahr mei-
nes eigencn geschichtlichen Wirkens, in dem es mir mit
Gottes Hilse gelang, dieWehrkraft desReiches
zu stärken und seine Sicherheit zu erhöhen.

So danke ich Ihnen, Herr Oberbürgermeister, noch-
mals für diesen Cmpfang, für das für mich so wertvolle
Geschenk und bitte Sie nun, diesen Dank auch der ganzen
Stadt zu übermitteln, denn was würden unsere Partei-
tage in Nürnberg sein ohne die Nürnberger selbst. Ich
fordere Sie nun wie immer auf, der alten Stadt unserer
Reichsparteitag« den deutschen Gruß zuzurufen: Nürn-
berg Heil!"

Vegeistert stimmen alle Anwesenden dem Führer zu.
Die Lieder der Nation beschloffen eine Stunde, die wie-
der ein wundervoller Auftakt in einem dieser deutschen
Stadt würdigen und prächtigen Rahmen und in einem
Geiste war, der das Kennzeichen der Parteitage der Ve-
wegung und des deutschen Dolkes ist.

*

„Generalprobc" auf dem Parteitagsgelände.

Zur gleichen Stunde, da im Herzen Nürnberzs
der Reichsparteitag 1936 feierlich eröffnet wurde, fand
auf dem weiten Parteitaggelände eine „ Ge °
neralprobe" statt. Auf der Zeppelinwiese prob-
ten die 43 V00 Männer des A r be i t s d i e n ste s
die Aufstellung zum großen Appell vor dem Führer,
dann wurden die hunderte von Scheinwerfern
eingeschaltet und fandten ihre mächtigen Strahlenbün-
del bald zum Himmel, bald zu den Tribünenbauten.
An der Kongreßhalle wurde das fahrbarc Tele-
graphenamt ausprobiert, aus dem stündlich 180
Telegramme aufgegeben werden können.

Rlim-eks§ Gtsibmk ilir Adolf Killkr.

Slk Mm auS dkm Salir ML sür die Btsksllgnng NiimdkrgS.

Die Stadt Nürnberg lieh, wie an anderer
Stelle gemeldet, dem Führer durch ihr Stadtoberhaupt
als Geschenk eine silbergeschmiedete Kassette über°
reichen, die die wertvolle llrkunde eines Stadt»
befestigungsplanes Aürnbergs aus dem Hahr
1542 birgt.

Der Deckel, der von dem Rürnberger Gvldschmied
jZudwig Kleeberger nach Angaben des Direktors
der Städtischen Kunstsammlungen Rürnberg, Stahl,
ausgeführten Silberkassette ist verziert mit einer Elfen-
beinschnitzerei, darstellend die Rürnberger Stadtmauer
aus der Zeit um 1600. Die Stadt Rürnberg ist inner»
halb des Mauerkranzes versinnbildlicht durch die drei
alten Stadtwappen. Der Deckel trägt auch das Ho»
heitszeichen und die Jnschrift: »Reichsparteitag
1936".

Die Dorschläge aus dem Iahr 1542.

Die Dorschläge zur Derbesserung der Dürn»
berger Stadtumwallung stammen von dem
Daumeister Antonio Dasanni aus dem 2ahr 1542.
Die Pläne des Festungsbaumeisters, die im Stadtarchiv
Aürnbergs aufbewahrt wurden. sind gestaltet nach den
richtunggebenden großen Destrebungen des Dates,
Aürnberg als wehrhafte Stabt zu erhalten und
auszubauen. Diese Dotwendigkeit hatte sich bereits an»
aesichts der Hussitengefahr in der ersten Hälfte des 15.
Öahrhunderts ergeben und zur Fertigstellung der letz-
ten Stadtumwallung in ihren Hauptzügen geführt. LIn-
ter Kaiser Mapimilian waren unter dem Ein«
flutz der Artillerie auch neue Defestigungsgrundsätze
aufgekommen. Die Dürnberger Stabtväter muhten dar-
aus bedacht sein, ihre stolze Festung der neuen Zeit
entsprechend auszugestalten. Noch im Jahrs 1527 wurde
an der Aordosteöke der Stadt, am Kappenzipfel, die
grotze Rundbastei erbaut, die nvch heute an dieser
Stelle das festeste Dollwerk der Stadt bildet. Alle Der-
besserungen an den Stadtmauern verloren aber an
Wert, solange nicht die Burg auf dem Felsen selbst ge-
gen die modernen Angrisfswaffen entsprechend ausge-
baut war.

Antoniv Dasanni »der kunstreiche Meister".

Crst am 29. April 1538 hatte man den geeigneten
Mann gefunden, der dem modernen Festungsbau ge-
wachsen war: Es war dies Antonio Dasanni aus
Malta. Dachdem der „kunstreiche Meister" zunächst
sein Llrteil über die im Dau befindliche Festung Lich-
tenau abgegeben hatte, bekam er den Auftrag, für die
Burgbastei die Entwürfe zu fertigen.

Der Meister ging auf das Angebot ein und begann
den Bau, der erst im Sommer 1542 vollendet wurde.
Aachdem die Durg zu einem nahezu uneinnehmbaren

Stühpunkt ausgestaltet war, muhten auch die übrigen
schwachen Stellen der Defestigung beseitigt werden, sollte
die Stadt einer Delagerung standhalten. Der Rat be-
auftragte deshalb Jobst Tetzel mit dem Erbauer der
Burgbastei in einem Runbgang um die Stadt die vor-
handenen Schäden festzustellen.

Die gemeinsamen Derbesserungsborschläge wurdeu
in einer Schrift niedergelegt und von dem Dildhauer
Sebald Deck und dem Maler Georg Pentz mit ge-
nauen handkvlvrierten Zeichnungen derse-
hen. Die pergamentgebundene Handschrift wurde jetzt
dem Iuhrer vom Oberbürgermeister der Stadt als
Ehrengescheuk überreicht.

2n dem Gutachten stellten die Sachverständigen die
Reihenfolge der durchzuführenden Derbesserungen fest.
Die Defestigung des Pegnitzeinflusses war am vordring-
lichsten. Dachher follten die Rundbastei zwischen Spitt-
lertor und Pegnitzausflutz die Angriffsdämme werden.
An dritter Stelle sollte dann die Rordostbastei ein „drei-
eckiges Korpus" erhalten. Sodann muhte die neue Da-
stei zwischen Frauen- und Spittlertor errichtet werden.
Srst an letzter Stelle war der Llmbau des Aeu-Tores
vorgesehen.

Das Schicksal Lcr Daupläne.

Aach Fertigstellung der Dorschläge am 4. Septem-
ber 1542 trat Dasanni eine Auslandsreise an. Aach
seiner Aückkehr befahte er sich in Aürnberg mit ver-
schiedenen Künsten, wobei er das Mitzfalleu der
„flüchtigen Meister" hervorrief. Auf einer zwei-
ten Auslandsreise wurde er seiner Habe beraubt und
geriet in drückende Armut. Don Augsburg aus wandte
er sich 1555 an den Aürnberger Rat „um Hilfe und
Handreichung". Er sand entgegenkommende Llnterstüt-
zung und gab dafür Ratschläge „der Gebäude und an-
dershalber". Die Arbeiten wurden auch nach seinem
Tod im Liahr 1556 fortgesetzt und 1559 am Aeutor be-
endet. Schon im 2ahr 1553 hatte man mit dem Dau
der Schlagbrücken begonnen, deren letzte im 2ahre 1559
das Aeutor erhielt.

Die grotzzügigen Derbesserungsvorschläge des Jah-
res 1542 wurden beim Llmbau der Tore weitgehend
abgeändert. An den meisten übrigen Stellen der Llm-
wallung kamen sie überhaupt nicht zur Ausfüh-
rung. Kicher wäre Aürnberg nach den damaligen
Plänen eine moberne Festung geworden, durch den tat-
sächlichen Lauf der Dinge hat die Stadt einen guten
Deil ihres früheren Charakters bewahrt.

Die grotzartige Durgbastei aber, die schon im
16. Jahrhundert im ganzen Land Aufsehen erregte, ist
und bleibt ein lebenöiges Zeugnis für den
Wehrwillen deralten Reichsstadt.

Der llfs-Rlm.Venvtt".

Festlich« Uraufführung in Nürnberg.

Unter der Schirmherrschast des Reichs-
ministers für Volksaufklärung und Propa-
aanda Dr. Goebbels wird am heutigen
Mittwoch im Rahmen der Veranstaltungen
des Reichspartsitages dsr NSDAP. in
Nürnberg dsrstfa-Film „Verräter"
urausgeführt wsrdsn.

Vsi dem Ufa-Film ,, Vsrräter" handslt es fich,
wie allein schon die Schirmhsrrschaft und dsr festliche
Rahmen seiner Urausführung zeigen, um ein ganz beson-
deres Filmwerk, um ein Filmwerk übrigens, das auf der
Filmkunstausstellung in Vsnedig vor
einem sehr internationalen und sehr wählsrischen Publi-
kum Aufsehen erregte und mit einer Medaille ausge-
zeichnet wurde.

Der Film behandelt den „Krieg im Dun-
keln", der geführt wird, um die militärischsn und wirt-
schaftlichen Kräfte eincs Landes, hier unseres Landes,
auszuforschen. Die Idee sür diesen Film entstand aus
der Ueberlegung, daß der ausländische Nachrich-
tsndienst in Deutschland sehr aktiv ist und alle ihm
geeignet erscheinende Wege beschreitet, um die wichtigen
Nachrichten aus Deutschland zu erhalten. Aus viclen
Cinzelbildchen, aus unbsdachten Aeußerungen auf der
Straßs und in Gesellschaft, aus der stnerfährenheit und
Redseligkeit mancher Volksgenoffen weiß der ausländi-
sche Nachrichtendienst sich ein Gesamtbild der Lage zu-
sammenzusetzen, daß ihn nicht nur über die Wehrmacht
selbst, sondern auch über den Stand der deutschen Rü-
stungsindustrie und überhaupt alles, was unter „potentiel
de guerre" verstanden wird, zu orientieren vermag.

Wie dieser Rachrichtcndienst arbcitet, welche Mittel
eingeseht werden, um den deutschen Volksgenoffen zum
Landesverrat zu veranlaffen, wie die deutscheAb-
wehrarbeit einscht und tatkräftig durchgeführt wird,
E das zeigt der Film, deffen Hauptziel es ist, die deut-
iche" Dolksgenoffen auszuklären. Cr gibt keine
süßlrche Romantik und unterscheidet sich damit vorteil-
haft von den vielen Spionagefilmen, die mit konstruicr-
ten Handlungen lediglich auf knalligen Sensationen auf-
gebaut sind, er zeigt aber einen wirklichen Ausschnitt
äus dem täglrchen Leben mit Situationen, die
jederzeit eintreten und an jedermann hsrantreten können
und qerade infolge der Vorgänge aus der kraffen Wirk-
lichkeit von Ansang bis zum Cnde äußerst spannend und
erregend sind. Der Frlm unterscheidet fich auch insofern
von anderen ähnlichen Frlmen als bei ihm die deut-
sche Wehrmacht, sowohl das Reichsheer wie auch
die Reichsmarine und nicht zulcht die Reichsluftwafse
mitgewirkt hat.

Hans Weidemann, der die künstlerische Ober-
leitung bei dsr Herstellung dieses neuartigen Filmwerkes
inne hatte, erklärte einem Vertreter des DNV. über seine
Arbeit, datz die Cntstehung des Films vor allem der
wirklich vorbildlichen Zusammenarbeit aller daran
beteiligten Persönlichkeiten zu danken sei. Cs habe wohl
selten eine schöne Gemeinschaftsarbeit gegeben, als hier
zwischen dem Produktionsleiter und Regiffeur Karl
Ritter, dem Drehbuchautor Leonhard Fürst, dsn
militärischen Sachverständigen Walter Herzlieb und
Hans Wagner, den Schauspielern, den Abteilungen
der Wshrmacht und der künstlerischen Oberleitung. Das
Thema der Spionageabwehr, cinmal zu zeigen, welcher
gesährlichen Schliche sich die ausländischen Spionage-
agenten bedisnen und wie ihnen begegnet wird, habe ihn,
Weidemann, besonders gereizt.

Dabei sei es dcn Herstellern besondsrs darauf ange-
kommen, nicht nur disGemeinheit der landes-
verräterischen Schurken und ihrer ausländischen
Verführer zu zeigen, sondern auch die eisenharte
Disziplinder deutschcnSoldaten, diesich
durch keinerlei Tricks beirren laffen. Vesonders interes-
sant war, was Weidemann von der Aufnahme des Films
auf der Bisnnals inDenedig zu erzählen wußte. Der
Film habe vor einem sehr kritisch eingestsllten internatio-
nalen Publikum troh seines reindeutschen Charakters —
oder vielleicht gerade deshalb? — einen durchschlaqenden
Crfolg erzielt, wobei vor allem der bildmäßig sehr
starke Cinsah der neuen deutschen Wehrmacht nachhalti-
gen Cindruck gemacht habe. Hans Weidemann sieht in
bem Film „Verräter" dcn geglücktsn Versuch, ein politi-
sches Thema in eine filmkünstlerische Form zu kleiden und
in einen spannenden Spielfilm zu gestalten. Der Film
sei im sslhen Sinn politisch und Filmkunst-
werk zugleich, wie es „Vengali" und „Der Kaiser von
Kalisornien" waren.

sEin neues Werk von Hermann Vurte.s Der Ge-
neralintendant des Vadischen Staatstheaters Dr. H i m-
mighofsen hat ein neues Werk des alemannischen
Volksdichters Hermann Vurte zur alleinigen deutschen
Araufsührung erworben. Der Titel des Werkes ist:
,!Mensch mit uns". Das Werk behandelt die
Nibelungensage in neuer Gestaltung und erfährt scine
festliche ilraufsührung im Rahmen der Gaukultur-
woche dsr NSDAP. Vadens am 28. September in An-
wesenheit des Dichtcrs.

lVom Nationaltheater Mannheim.j Am heutigen
Mittwoch wird die Oper „Dis Vohsme" von Puc-
cini, in neuer Inszenierung aufgeführt. Am morgigen
Donnerstag wird „Schwarzbrot und Kipfel" gegeben.
Karl Clmcndorss hat die mufikalische Leitung von Sme-
tanas Oper „Die verkaufte Braut", die am
Sonntag, 31. September, in neuer Jnszenierung im Na-
tionaltheater erscheint.

Meuterkl lm Safen von Llssabon.

Saö Werk kvmmunistischtr Agenlrn.

Rasche Mkit.

Die Meuterer im Gefängnis.

Liffabon, 9. Sept. Die portugiesische Regierung
veröfsentlicht folgende offiziöse Note:

Jn den Morgenstunden des Dienstag meuterte
ein Teil der Besatzung des Avisos »Alfonso
Albuquerque" und versuchte, den Hasen Lissa-
bon zu verlassen. Das gleiche ereignete stch auf dem
Zerstörer „Dao". Die Regierung, die von der
verbrecherischen Absicht der Meuterer rechtzeitig unter-
richtet war, hatte aber Vorbeugungsmaßnahmen zur
Wiederherstellung des Gehorsams ergriffen. Beide
Schiffe wurden nachdrücklich von der Küstenartillerie
angegrifsen und ergaben sich bald darauf.
Auf Anweisung des Marineministers landeten die
Meuterer im Lissaboner Vorort Belem, wo fie gefan-
gengesetzt wurden. Dieses Vorkommnis findet schärsste
Verurteilung durch Marinekreise und durch das ganze
Vslk.

Sik rotk» HI«ttti»S»»tt.

Ausländische Hetzer. — Fünf Tote.

Liffabon, 9. Sept. (Eigene Funkmeldung.) „Diario
Da Manha" teilt in einem Extrablatt folgende Einzel-
heiten zu den Ereignissen im Hafen von Lissabon mit:
„Der Aufstandsversuch eines Teils der Besat-
zungen der beiden Kriegsschisfe „Alsonso Albuquerque"
und ,Dao" ist das Werk k o m m u n i st i sch e r
Agenten. Es handelt sich um ein völlig isoliertes
Vorgchen einiger verhetzter Matrosen, her-

durch berufsmäßige Unru ^

vorgerusen_,_. __ „ „

ter und solcher fremder Mächte. Sie hatten
sicht, ihr Vaterland zu verraten, um die ,j

rote Flotte zu unterstützen. Dem Vorsall
keinerlei revolutionäre Bedeutung zu. Er wurvc
geführt von einer verschwindend geringen Zah ^
Pcrsonen. Bedeutungsvoll ist er jedoch als
für die verzweifelte unterirdische Tätig ^
dei kommunistischen Agenten und als Beweis 1"
Notwendigkeit eines energischen Rorg^ä ^
gegen die rote Welle. Die autoritäre Regierung
tugals hat den Aufstandsversuch, dem rein
stischer Charakter zuzumessen ist, sofort mit Entsm
heit niedergeschlagen." -

Das Blatt teilt weiter mit, daß der Marinc'w^,
ster am Dienstag srüh von dem verbrecherstw ^ -
haben unterrichtet wurde und darauf sofon v
maßnahmen veranlatzte. Als dic Aufsta
um 7 Uhr, nachdem sie den wachhabenden OsNt -röfst
geschlofsen hatten, den Hafen verlassen wollten, ^
neten die Küstenbatterien ein wohlgezieltes v

„Alfonso Albuquerque" erhielt mehrere

Treffer

hitzte die weitze Fahne. Auch das Zwe'fesi"
tererschiff ergab stch sofort. Wie das Blatt wr ^jchj
stellt, waren Offiziere an dem Aufstandsveriucy
beteiligt. Es gab füns Tote und acht Verw ^
Die Meuterer hatten die Absicht, nach Valen >
sahren, um sich dort mit der roten Floi
Madrider Regierung zu veremigen.

Meuterei durch die ^ gcl

Die Ablehnung der - .

lichkeii ist allgemein. Das Geschäftsleben
Hauptstadt hat keinerlei Störungen krlnien.
Sicherheitsgründen wurden lediglich einige 1» Z^t
Punkte in der Hauptstadt vorübergehend be>etz
ten.

„3-r ttiist dik Ss-»e« des SSHrers!"

Der Reichsjugendführer bei den Teilnehmern des
Adols.Hitler-Marsches.

Fürth, 8. September. Nachdem im Laüf des Mon-
tag die Marscheinheiten der HZ. aus allen
25' deutschen Gebieten, die von ihrer Heimat aus zu Fuß
zum Nürnberger Parteitag gewandert sind, in Fürth
eingetrosfen wären, bezogen sie ihr großes Zeltlager auf
einer Wiese zwischen dem Humbser.Spielplah und dem
Gelände der ehemaligen König-Ludwig-Quelle. Die
Hitler-Iugend hat den langen Marsch ohne Zwischenfälle
zurückgelegt.

Nachdem am Montag abend im Zeltlager im Bei-
sein einer grotzen Volksmenge beim Schsin eines lodern-
den Holzstohes eine kameradschaftliche Feierstunde
durchgeführt worden war, traten am Dienstag morgen
sämtnche Marscheinbeiten auf dem großen Platz dss Zelt-
lagers mit ihren 370 Fahnen an und sormierten ein ofse-
nes Viereck zum Lagereingang. Kurz nach 10 Llhr er-
schien der Reichsjugendführer Valdur von Schirach.
HI.-Stabschef Laüterbacher meldete dem Reichs-
jugendführer, daß die angetretensn 1600 Iungen als erste
zum Reichsparteitag anqekommen sind und als erste die
Grüße der deutschenIugend überbringen. Der
Marsch der Iugend ist in vorbidlicher Disziplin durchge-
sührt worden. Cs wurden dabei in 738 Tagen über
12 000 Kilometer zurückgelegt. Der Marsch wird durch
dsn Vorbeimarsch an dem FLHrer seine Krönung er-
halten.

Reichsjugendführer Daldur von Schirach hielt
folgend« Ansprache an die HI.:

„Ich bin stolz darauf, Cuch zum Deqinn des Reichs-
varteitages 1936 bsgrützen zn können. Cbenso stolz mn
ich daraus, daß Ihr der ganzen Nation wiederum ein
überzeugendes Veispiel der nsuen Zucht und der neuen
Ordnung gegeben häbt.

Ich fteue mich, hier erklären zu können, daß dieser
Marsch der deutschen Iugend, datz der Adolf-Hit-
ler - Marsch der HI. von nun an immer ein Bestand-
teil der nationalsozialistischen Reichsparteitage bleiben
wird. lleber das Sportliche dieser Cinrichtung hinaus ist
Cuer Marsch eine symbolischeHandlung für
die ganze Iugend unserss Volkes. Ihr tragt die
Fahnen desFührers durch das ganze Reich; und
im Geist marschiert mit Cuch die Iugend unseres ganzen
deutfchen Volkes.

So soll auch in den kommenden Iahren, Iahrzehn-
ten und Iahrhunderten die deutsche Iugend immer hinter
Adolf Hitlers Fahnen zum Reichsparteitag marschieren.
Ihr zeigt damit der Nation, darüher hinäus aber auch
der ganzen Welt, in welcher Ctntracht nnd in wel-
chem Glauben das junge Deutschland vsreint ist. Ich habe
Euch einst an der Grust des großen Königs in der Gar-
nisonkirche zu Potsdam diese Fahnen übergsben. Ich
fteue mich, daß Ihr sie so in Chren haltet und daß sie
über alle Hosfnungen und Crwartungen Hinaus wirklich
zum Zeichen einer neuenIugend und zu
einem Symbol geworden sind, das uns heilig und rsuer
ist, das für uns Ration und Führer darstellt und ver-
körpert. Wenn der Führer vor Cuch steht, denkt daran,
daß Cuer Anblick ihm Kraft geben soll zu neuen Werken,
daß Cure Reihen ihm Freude, Glück und Stolz bedeuten
müffen, damit er in seiner schweren Arbeit das Gefühl
haben kann: Ich habe eine treue Garde, auf die ich
mich felsenfest vsrlaffen kann: meine Iuqend!"

Der Gesang der beidsn Nationalhymnen beendete
den feierlichen Appell.

Die Zeltstadt Langwasser.

«ürnberg, 8. Sept. Zehn grohe Lager sind
in den letzten Wochen durch sieben Abteilungen des
Reichsarbeitsdienstes im Weichbild bon Rürnberg ent-
standen, in Langwasser und auf der Schäserwiese, auf
der Russenwiese und am Harnischschlag, sowie drautzen
in Fürth. Die Zeltstadt Langwasfer ist das
grötzte von ihnen. Denn hier stehen von den insgesamt
2000 errichteten Zelten allein 400. die his zu 90 000
Mann Plah bieten kvnnen. Seit Montag sind nun dort
in über 200 von biesen Zelten die Angehörigen des
ReichsarbeitSdienstes untergebracht. Wenn
dann nach dem grohen Appell des Arbeitsdienstes am
Donnerstag die Männer mit dem Spaten Rürnberg wie«
der verlassen, bann wird die SA, die am Sonntag vor
ihrem Führer aufmarschipren wird, in dieser gewal-
tigen Zeltstadt ichren Einzug halten.

*

Am Abend: „Die Meisterfinger."

Den festlichen Ausklang des Eröfsnungstags brachte
hie nun schon zur Tradltion gewordene Ausführung
von Richard Wagners , M e i st e r s i n g e r n ", der
der Fuhrer beiwohnte. Man sah ferner als Gäste
die Reichsminister, die führenden Männer der Partei
und ihrer Gliederungen, die Vertreter der Wehrmacht
uyd die zahlreichen ausländischen Diplomaten, Bot-
schaster und Gesandten. Die unter der Stabsührung
von Karl Böhm stehende Auffüürung mit den Büh-
nenbildern und Kostümen von Bonno von Arent
in der Jnszenierung von Johannes Maurach
brachte Richard Wagers Werk in vollendeter Wieder-
qabe. Als Träger der Hauptrollen wirkten Rudolf
Bockelmann (Hans Sachs), Joseph von Manowarda
(Veit Pogner), Eugen Fuchs (Beckmesftr), Georg Hann
(Fritz Kothner). Max Lorenz (Walter Stolzing), Ulrich
Zimmermann (David) und Maria Müller (Eva).

Erst nach i Uhr endete die festliche Aufsührung di«
mit reichem Beisall bedacht wurde. Als der Führer
das Opernhaus verließ, bereitete ihm die zahlreiche
Menge stürmische Kundgebungen, die erst ihr Ende fan-
den, als d«r Führer m seinem Hotel angelangt war.

Ieiltsches Reich.

Aus der Iqhrestagnng des Reichsverbandes ?.^hgl-
schen Kultnrbünd« in Deutschland, die in Derlm pss
ten wird, wandte fich Dr. Kurt Singer ^ el -

Reichsverbandes gegen die jüdischen ^
hetzer im Ausland. , xloV^

Der ehemalige englisch« Ministerprastden ^„fent-

George benuhte am Dienstag seinen Stuttgarrc -^nchti-

halt dazu, eine Reihe von Zndustriebetricbcn zu Hloyö

gen. Am glsichen Tag besuchte dft
Georges, Mitz Megan, die Musterschule des
terdienstes. ««„,aubsa^'

Psändnngsschutz für llrlaubsmarken und ^.j^Ziustft'
Gemäß einer gemeinsamen Verordnunq des ? ar -

und Reichsarbeitsministers unterliegen ^tlau - aui
ten, llrlaubsmarken, sowie die Rmp' ' Eiav'
Auszahlung der auf Grund dsr llrlaubskarten
gewerbe zu gewährenden Veträge nicht der

Hollasds KroWtiazeisi» lerlodt-

Der Vräutigam Prinz Vernhard Leopold zur

Biesterseld. ^a»-

Den Haag, 8. Sept. KronprinzessinZu^^^^^
hat sich, wie amtlich gemeldet wird, mit P r i n t -p,
hard Leopold zur Lippe-Viest^
einem Neffen des lehten regierenden Fürsten zu
verlobt. Der Verlobte studierte an der Verlinrr ^
sität Rechtswiffenschaft und lebte später in Lonv
dann in Berli».

Die Kronprinzesfin Iultana, D^murde°^
Oranien-Naffau und Herzogin zu Mecklenburg, «xjnd
30. April 1909 im Haag geboren. Sis ist das ^e,crM
der Königin und ihres Prinzqemahls HePrsch- ^jschcn
von Mecklenburg, und somit Crbin des nied^. ^ ge'
Thrones. Die Prinzessin hat eine einfache Cr; ^ Leyd^
noffen. Im Frühjahr 1927 hat sie die llnivers a . -^jein
bezogen, um dort unter dem Namen eines . Dczew'
van Vuren Rechtswiffenschasten zu studieren. o, SG'
ber 1929 wurde die Prinzessin, die sich während y pec
dien durch reiches Wiffen auszeichnste, Dr. W - r- bcsrN'
llniversttät Leyden. Ohne je stark hervorzutr -^j^ng
det ste sich schon seit vftlsn Iahren sast stets Sen

der Königin bei Ausübung der Regierungsgeich > Ajtz >n>
ihrer Großjährigkeit hat sie das Recht aus ^'"^j„jn de"
Staatsrat, in dem sie bei Abwssenheit der -
Vorsitz führen kann. vo >"

Der Verlobte, Prinz Bernhard

Leop

borew

zur Lippe, ist am 29. Iuni 19ll in ^enn
Sein Vater war Prinz Vernhard zur Lippe' ^7, jg04
ein Bruder des Fürsten Leopold IV., deriw vc-
di« Rsgentschast und im Iahr 1905 die Reg.. pcrS
Fürstentums Lippe übernommen hat und, na
Reichsgericht gegen einen Cinspruch der ^jg z»w

burg-Lippe zu ssinen Gunsten entschieden b"" ' now
12. November 1918 führte. Prinz Dernharo. ^e.n-
einen Vruder hat, studierte bisher in Ver
Mutter ist eine geborens von Cramm.

4-

Glückwünsche des Führers. Aüh"

Derlin, 9. Sept. (Gig. Funkmeldurgjft^.^^^jankft

rer

und Reichskanzler hat der Königin dec „ li"

tßlich der Derlobung derKrvnprinzessin sein

mit dem Prinzen Bernhard Leopold zu-
aufrichtigen Glückwünsche telegraphuch

Neues vom Tag-

LZ. »Hinber.burg" in Iriebrichshaft"

glatl gelandet. .«c..H!

Ariedrichshafen, 8. Sept. Das L u f ',ger TsA
denburg" ist von Südamerika komrnen ^
rung von Kapitän Pruhs am Dienstag plhr

über Friedrichshafen eingetroffen und um „

Löwenthal glatt gelandet. » . „ M wcEtzL.

Das Lustschifs. das in Frankfurt a.
böigem Weiter nicht landen konnte, hatte ^ (G " ^
richshafen sehr böiges und stürmisches »nd

stärke 17 bis 18 Sekundenmeter) angetro i -gzegan „c"
deshalb über dem Bodenseegebiet kreuze - . ^ d«r
schwierigen Landungsmanövers wurden Luftsw r
samten Desatzung des „Graf Zeppeftn " ^ per

bau Zeppelin eine verstärkte Haltem ^^gschaft
Reichsarbeitsdienstmänner und die . Derfnp

Reichsftesportschule Seemoos rechtzerng S jjch e
gehalten. Eine grohe Zuschauermenge ^j^woh"^'

funden, um der schwierigen Landung

Crdmaffen beqraben sieben indisch« ^

London, 8 September. Cin außerordentftw ^ow
schwerer Crdrutsch erergnete s'A- "l iv
gemeldet wird, in der Nähe von Garv lftbe „ vc"
einigten Provinzen. Insolge der gowat ^ nch - yo"
muriaen dsr leUten drei Monate .hatft Acw><h , , s r

mungen der lehten drei ^Nonate ^

Dök^ic

Verghängen ungeheuere Crdmasie.-,^«
tausenden von Tonnen losgelöst uno > ,^,tzjten pft
mit hunderten von Cinwohnern^v lM V^jsc

Rsttungsarbeiten sind in vollem i8anch ichätzü
Zahl der Todesopfer vorläufig auch n

König Eduard aus der Durchreift p o n E «
Budapest, 8. Sept. König Svu ^-^„dcn a»! lt
land traf am Dwnstag m ^..^.^sturzcm ^Ä?-jell^
Durchreise von Delgrad nach Wien S §in oo
in einem Sonderzug in Dudapes ^„„derZUÄ

Cmpfang des Königs sänd nicht statn . ^ So"

Nach einer Stunde Aufenthalt vern-v
Vudapest.
 
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