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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Rachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Mittwoch, 9. Septenrber 1936

Die m-emfte Demvttatie -er GeWchte.

RMsvreiseKes der NSSAP. Sr. Sietrich über das Wesen des nationaisorialiitischen Staatsgedankens.

Rürnberg, 8. Sept. Veim Empsang der Presse auf
dsm Reichsparteitag hielt der Reichspressechef der
NSDAP, Dr. Dietrich, eine Rede, in der er «. a.
aussührte:

Wcnn wir Sie, die Dertreter dcr deutschen und aus-
ländischen Presse, hicrhcr nach Nürnberg zur gro-
tzen Heerschau der Partei gebeten haben, und
dicsen Cmpfang im Lauf der Iahre zur traditionellen
Cinleitung unscrcr Reichsparteitage wcrden liehen, dann
bittc ich sie, darin den Ausdruci unscrcs Willcns zu gegen-
seitigem Verständnis und sachlicher Zusaminen-
arbeit erblicken zu wollen. Wir bezeugen der Preffe
als der Tragerin der öffcntlichcn Mcinung unsere Ach-
tung und crwarten von ihr, dah sie ihrcr publizistischen
Aufgabe in gleichem Gcist dicnt. Das ist, glaube ich,
eine Plattform, auf die wir alle treten können und die
es auch dcn Dertrctern dcr Prcsse erinöglicht — unbescha-
det ihrcr bcruflichcn Pslichten — pcrsönliches Crleben in
dieser schönen deutschcn Stadt in sich aufzunehmen.

Wir Iournalisten führen ja nun einmal ein Leben
besonderer Art, einDerufsleben im wahrsten Sinn
des Wortes. Denn unser Beruf ist wirklich von unserem
Leben nicht zu trcnnen. Dieses Leben verbindet uns mit
allem und trennt uns doch von vielem.

Cs ist unscr Wunsch, aus dem Reichsparteitag, der
repräsentivsten Iahresveranstaltung der RSDAP, unse-
rer Verbundenheit mit der Prcsse Ausdruck zu
geben und ihr dcn Plah cinzuräumcn, dcr ihrer Bedeu-
tung und der Größc ihrer verantwortungsvollen Ausgabe
entspricht.

Die Presse ist das Sprachrohr derVSl.
ker, das Auge und daS Ohr der Welt. Sie
steht immer und überM an den Drennpunkten der
Ereignisse.

Vor wenigen Wochen feierten hicr in unssrem Land
die Völker der Erde das Fest derIugendin sried-
lichem Wettkampf der Rationen. Cs war ein wahr-
haft olympisches Fest,ein Fest des Friedens
in beglückender Cintracht, voll heiteren Frohsinns und
schäumenden Lebensgesühls. Di« Presse aller Länder
und die Vesucher aus aller Welt haben dem neuen
Deutschland für die glänzende Durchführung der Spiele
und für den sairen Geist, von dem sie getragen wurden,
in herrlicher Bewunderung ihre Anerkennung gezollt.
Sie haben sich wohlgcsühlt in der Atmosphäre freudiger
Lebensbejahung und herzlicher Sympathie, die ihnen vom
deutschen Volk entgeqengebracht wurden. Viele Vor-
urteile gingen über'Äord angesichts dieser, wie man sich
ausdrückte, „Oase der Ruhe und Ordnunq" inmitten einer
aufgewühltcn, brvdclnden politischen Welt. Was man
bei uns mit eigcnen Augen sah, war etwas ganz anderes
als das, was ihnen zuhause von bvswilligcn Clementcn
vorgetäuscht worden war. Statt niedergedrückter, unter
dcm Ioch der Tyrauuei seuszender Menschen, sanden sie
ein glückliches und selbstbewußtes Volk. Statt einer zu-
sammengebrochenen Nation erlebten fie ein aufblü-
hendes Volk voll ungeahnter Organtsationsfähigkeit,
großartig in der Lntfaltung neucr Lebcnsformen und ge-
waltig in seincr nationalen Ausdruckskraft. Viele kamcn
als kritische Deobachtcr und gingen als Propagan-
disten der Wahrheit.

Mrnberg, Pulsschlag der Ration.

Aber wenn in diesen Wochen der olympischen Feier
die Welt Gelegenheit hatte, ein echtes Bild des
neuen Deutschland z« sehen, dann wird fie es
überzeugend nur begreifen, wenn sie auch die inneren
K räste crkennt. die es geformt und gestal t e t
haben. And wo könnt« man das tragende Llement der
deutschen Wiedergeburt, die Nationalsozialistische Partei,
in ihrer dynamischsn Verbundenheit mit dem gesamten
Leben der Nation, in ihrem inneren Wcsensgefüge und
ihrer geistigen Wertordnung besser kennenlerncn als hier
in der einzigartiqen geschlosscnen Ausdruckssorm des
Reichsparteitages.

Die Reichsparteitageder NSDAP zu Nürn-
berg sind ja keine Veranstaltungen im üblichen Sinn, mit
begrenzter politischer oder kultureller Zielsshung. Der
Reichsparteitag ist die alljährlich wiederkehrende um-
fassende Kundgebung, aus der sich das Sein
und Wollen der Partei zum Sinnbild und
Wesensausdruck der ganzen Nation erhebt. Was Worte
nur schwer begreiflich zu machen, was Rede und Schrift
nur unvollkommen auszudrücken vermögen, das kann der
unvoreingenommene Vetrachter hier als ein erlebtes
Ganzes in sich aufnehmen. Hier in Nürnberg, inmitten
der Crgriffenheit der Hunderttausende, die den Gleichtakt
ihrer Kerzen mit dem Pulsschlag der Ration sühlen,
wird er erkennen, daß die nationalsozialistische Welt-
anschauung wirklich dem innersten Wesen des deutschen
Volkes entspricht.

Die mdernfte Demokratie der Geschichte.

Und hier auf dem Reichsparteitag, wo der Zu-
sammenklang von Führung und Volk durch
das lebendige Vand der Partei so wunderbar in die
Erscheinung tritt, wird er aus eigenster Anschauung be-
stätigt finden, was wir behaupten:

Datz die nationalsozialifiische Staats-
form als autoritäre Volksherrschaft in Wahrheit
die modernste Demokratie der Ge-
schichte ist.

Dr. Dietrich belegte und erläuterte diese Feststellung
dann durch eigsne Hinweise, die zeigten, datz die Cntwick-

lungsgeschichte aller demokratischen Staatssormen von
einem cinzigen grotzen Problem beherrscht ist, dem grund-
sätzliche und cntscheidende Vedeutung zukommr:

von dsm Problem der Aeberwindung der
Spannungen zwischen der Crstarrungstendenz der
Staatsorganisation und dem ewig in Fluß be-
findlichen Leben des Volkes. Demokratie bedeu-
tet Herrschaft des Volkes, nicht Herrschaft der
Minderheit des Volkes, nicht also Herrschaft der
Zahl.

Der Nationalsozialismus, der diesen unfruchtbaren
und verhängnisvollen Irrsinn erkannte, hat einen
grundlegsnd neuen, wie wir heute wissen, richtigen
Weg zurVerwirklichung der Demokratie
bcschritten.

Der nationalsozialistische Staatsgedanke stellt dem
Mehrheitsprinzip «iner falsch verstandenen
Demokratie das Verantwortungsprinzip
des echten demokratischen Führerstaates ent.
gegen.

Cr sieht den Willen des Volkes nicht in der toten Zahl,
sondern erfaßt ihn in der ständigen Verbundenheit mit
dem Leben des Volkes selbst.

Dic Institution, die der Crreichung dieses höchsten
staatspolitischcn Zwcckes dient und — ich möchte sagen —
di« geschichtliche Problematik der Demokratie löst, ist die
Nationalsozialistische Partei. Sie ist nicht Partei im
parlamentarischen Sinn, sondern sie ist die Pa r t e i des
deutschen Volkes! Ihre Struktur ist die spsziftsche
Gemeinschastsbildung. Sie ist aus dem Volk
selbst herausqewachsen und hat alle Funktionen deS Ge-
meinschaftslebens bereits von Grund auf tn stch entwickelt.
Darum kann sie i« so einzigartiger, qeradezu idealer
Weise ihre Aufgabe erfüllen: das unaufhörltch wirksam«
lebendige Bindeglied zwischen Volk und Staat
zu sein, das beide zu einer unzertrennlichen Cinheit
werden läßt.

Zhre Organisatton reicht bt« ties in den Wurzelboden
des Volkes hinunter und erfaßt die ganz« Nation bis tn
die letzten Verästelungen ihres öfsentlichen und privaten
Lebens.

Der Generalauftrag, der ihr erteilt tst, heitzt: Das
Wohl des Dolkes! Ieder in der Partei ist sür
diesen Austrag verantwortlich, vom obersten Füh-
rer bis zum kleinsten Blockleiter und einsachen Par-
teigenoffen.

Verantwortlichkcit istdcr oberste Grundsah
wahrer Demokratie. Der Abgeordnete des parlamentari-
schcn Parteicnstaates ist niemand verantwortlich, der
Ortsgruppen- oder Krcisleiter der Partei trägt persönlich
die volle Verantwortung für seinen gesamten Führungs-
bereich. Das ist dcr !lnterschiedI Die Partei hält
ihre Hand am Pulsschlag des Volkes.

Pattei und Staat - unlösbar oerbunden.

Aber die Partei verkörpert nicht nur den W i l-
len desVolkes,sisvollziehtihn auch durch
ihre besondere Verbundenhcit mit dem Staat. Wic sic
auf der einen Seite im Äolk fest verwurzelt ist,
so ist sic aus der andern Seite auch mit dem Staat und
seiner Führung innerlich unlösbar verwachsen. Partei
und Staat sind nicht ein- und dasselbe, denn ihre Auf-
gabcn sind verschiedcn. Die Partei befiehlt dem Staat,
äber sie ist nicht der Staat! Die Partei ist die politischs
Führung, der Staat die Funktion der Verwaltung. Veide
sind sachlich getrennt, aber personell miteinander verbun-
dcn. Der Führcr der Partei ist zugleich die oberste Spihc
des Staates. Die Partei gibt durch ihre LebeNs- und
LeistUngsschule dem Staat unaufhörlich die Männer, die
er zur politischen Führung bedarf.

Damit ist durch die nationalsozialistische Partei auch
die Führung dss Staates für allezeit mit dem flutenden
Leben der Nation verbunden und durch sie das oberste
Gesetz der Demokratie, die Homogenität von Volk und
Staat in einzigartiger Weise verwirklicht.

Wen Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren,
sich diesc, der Oberslächenbetrachtunq nach verborgenen
konstruktiven Zusammenhänge vor Äugen halten, dann
wcrdcn Sie dcn Anspruch des . natwnalsozialistischen
Deutschland, die modernste Demokratie der
Welt zu sein, nicht unbescheiden und nicht ohne sachliche
Degründung sinden.

Nicht Wotte, sondern Tat.

Wir haben nicht in Phrasen und Schlagworten von
Sozialismus geredet, sondern ihn lebendige
Wirklichkeit werden laffen. Wir haben eine
Volksgemeinschast gestaltet, in der es durch
zweckmätzige Organisation und einzigartige Cntfaltung der

Lum kvrekrpsrtvltzss 6ea

«KVIS

vom DHuLilrksu«

^isuptstrsöe 86

ktlnst und rvissenfchaft.

sEhrunq für Proseffor Spranger.s Profeffor Dr.
Spranger, der bis vor kurzem 'an der Verlincr Uni-
versitüt Pädagogik las und jetzt die Lcitunq des deut-
schen Kulturinstituts in Tokio übernimmt, wurdc von der
Akadcmie der Wisscnschaften in Wien zum korrespondie-
renden Mitglied gewählt.

fDas Hessische Landestheater in Darmstadts eröss-
net seine neue (127.) Spielzeit am 12. September mit
einer Neuinszenierung von Mozarts „D o n Gio-
vanni". Die musikalische Leitung hat Generalmusik-
direktor Karl Friderich. Das Schauspiel bringt als
erste Vorstellung der neuen Spielzeit Schillers „Wil-
helm Tsll" in ncuer Inszcnicrunq. Die Spiellei-
tung hat Generalintendant Franz Cverth. Neue Werke
sind „Marsch der Veteranen" von Friedrich Vethge und
„Der Vrandner-Caspar schaut ins Paradies". Mitte
Oktober bringt das Hessische Landestheater die alleinigc
Araussührunq' des neuen Werkes von Selma Lagerlöf
und Paul Knudsen, des Schauspiels „Der Kaiier von
Portuqalien". Die Titelrolle des Dauern Ian Anders-
son wird Gensralintendant Franz Cvsrth spielen .

fPeter Roseggers Sterbehaus wird Museum.s Der
Derein Rosegger-Gemeinde in Graz beabsichtigt die
Crwsrbung von Peter Roseggers Sterbehaus
in Kriegläch, um es zu einem Museum umzugestalten.
Das Haus ist nach Entwürfen des Dichters erbaut
worden.

fVerühmter deutscher Wafsenforschcr gcstorben.s In
München starb im Alter von 62 Iahren der Haupt-
konservator des Bayerischcn Armeeniuscums, Dr. Hans
Stöcklein. Die Crnennung zum Direktor des Ar-
meemuseums, die bereits seststand, hat der um die Ge-
schichte des Armeemuseums in München überaus ver-
dienstvolle Mann nicht mehr erleben können.

sLiszts Nichte schwer erkrankt.s Wie aus Vudapest
gemeldet wird, befindct sich Franz LisztsRichte,
die 76jährtqe Frau Verta Seier, im Krankenhaus von
Raab, wo sie schwer erkrankt darniedcrliegt. Frau
Seier betreut eine umsangreiche Korrespondenz des Kom-
pomsten aus ihrem Vesitz stammen auch zahlreiche Liszt-

Andenken, die in den Budapcster Museen ausgestcllt
sind.

fEin Kongretz der Etszeitforschers wurde in Wien
am Donnerstag durch Unterrichtsminister Dr. Pernter
eröffnet. Jm Lauf der Tage fanden zahlreiche Vor-
träge wissenschaftlicher Art statt, deren Höhepunkt die
Ausführungon des Geheimrats Professor Penck (Ber-
lin) über das Klima Europas während der Eiszeit
bildeten.

fDer Mann, der die Gewitter kontrolliert.s S.
Morris Bower, ein srühcrer Student aus Manchestcr,
hat sich einen Veruf erwählt, der wohl auch außerhalb
Cnglands «inzig dastchen dürfte. Cr tut im Lauf des
ganzen Iahres' nämlich nichts anderes, als sämtliche
Stürme und Gewitter, die über Cngland nie-
dergehen, zu registrieren und zu kontrollisren, Cr
trLgt den Titel eines Direktors ehrenhalber der priva-
ten' „Gewitter-Zähl-Organtsation" (Thunder Census Or-
qanisation") und hat durch seine gewiffenhaste Arbeit,
für die er sich dank eines ererbten beträchtlichen Vermö-
gsns nicht einmal bezahlen läßt, dem amtlichen Wetter-
disnst Cnglands und der Landwirtschast schon wertvolle
Dienste geleistet. Seit vier Iahren veröffentlicht er im
Namen seiner Gssellschaft auch einen Iahresbericht. Der
für das Jahr 1935 liegt jetzt vor. Aus ihm geht her-
vor, datz, obwohl der Norden Englands Stürmen und
Gewittsrn mehr ausqesstzt ist als der Süden, die gewit-
terreichste Stelle dss Inselreiches die Landschaft Cast
Anqlia, zwischen London und Tambridge, ist. Im Dienst
Mister Bowcrs stehen natllrlich über 'ganz Cngland zer-
streut Hunderte von srciwilligen Hslfern, die ihm das
Auftreten jedes Anwctters ünd seine Veqleiterscheinun-
qen melden. Durchschnittlich erhalt er täglich zwanzig
solcher Meldungen, an hestigen Sturmtagen jedoch inanch-
mal bis zu zweitausend. Der Iuli ist in Cnqland der
unwetterreichste Monat, ihm folgen Mai und Iuni. Nach
dcm Iahresbericht braucht die Todcsqefahr durch Vlih-
schlag nicht übertrieben zu werden. Durchschnittlich fal-
lcn ihm jährlich in Cngland nur zwanzig Menschcn zum
Opssr — eine geringe Zahl, so sagt Mr. Vower, gemes-
sen an den 5096 jährlichen Todesopfern d«s Krastwagen-
verkehrs in Cngland.

Kräfte aelungen ist, der sozialen isehnsucht von Iahrhun-
derten Crfüllung zu geben und die Harmonie der Interes-
sen in einem sür menschliche Begriffe denkbar möglichem
Maß zu verwirklichen. Wir haben in unserer Äolks-
gemeinschaft nicht den Sozialismus der Nichtkönner, son-
dern den Sozialtsmus der Leistung verwirk-
licht, die natürliche und daher einzig« Harmonie der In-
tereffen, die es gibt.

Wir haben'dem Volk auch die Freiheit gegeben.
Wir haben es zunächst befreit von politischen Wahnvor-
stellungen und es wieder wahrhast politisch denken
und s'ühlen gelehrt, damtt es die Vedeutuna und den
Wert der Gemeinschaft auch für seine eigenen Intereffen,
für sein eigenes Leben erkennt. Die Freiheit ist hier auf
«iner höheren Cbene verwirklicht und zur schöpferischen
Derpslichtung für das Wohl der Gemeinschast geworden.

Die Presfe im Dienst der Wahrheit.

Nach dieser Darlegunq derschöpferischen Cle-
mente nationalsoziälistischer Geisteshaltung, die die
nationalsozialistische Revolution hervorgebracht hat und
die dem Fortschritt der Menschheit vieles geben könnten,
appellierte Dr. Dietrich an die Presse, die es als eine be-
sondere Berpflichtung empfinden sollte, sich nicht zum An-
walt des Äerqangenen, Aeberlebten, sondern zum
Sprachrohr 'des'befruchtenden Neuen zu machcn.
„Die Wahrheit setzt sich immer durch: je länger sie
verdunkelt wird, umso heller erscheint sie am Cnde im
Licht der Oefsentlichkeit. Cs gibt dasür eine Reihe von
Veispielen in der Geschichte des Iournalismus."

NijrnSerg - das deulsche OlhWia. .

In seincm Schlußwort über den örtlichen Rahmen de^
Parteitages wies Dr. Dietrich darauf hin, datz „
Reichsparteitagsfeld erst im Ausbau beg n
ist und allmählich von Iahr zu Iahr in die Flächen^., .
und architektonische Struktur hineinwächst, die die ^
nung vorsieht. Was das Reichsparteitagsfeld dem ^
schen Volk einmal sein wird, das kann man daher y
nicht an den einzelnen Dauten oder Projekten ermei> ^
sondern nur an der großen Linie, in der es gedacht str
in absehbarer Zeit verwirklicht sein wird: -

Hrer, angesichts der altehrwürdigei, Herrlichkeit e
mittelalterlichen Nürnberg, soll dasdeutsche Oltzch
pia erstehen, als ein Heiligtum der Part ^ -
als ein ewiges Denkmal der deutschen Wiedergeburt,
der Stein gewordene Ausdruck deutscher GrStze, bc"
schen Lebensgesühls und deutscher Kultur.

Wenn eine spätere Zeit einmal von der nativna
sozialistischen Revolution als der klassischen Revolutw"
des Germanentums sprechen wird, dann wird sie h^^
der Gesamtschau der Flächen und Architekturen den G e >'
unserer Zeit verkörpert sehen. Richt nur die Hände
deutscher Arbeiter errichten diese gewaltigen Vauten, sa"'
dern auch ihre Herzen haben Anteil an diesem Werk, dem
Denkmal d«r sozialen Vesriedung undder
,nationalen Vefreiungdes deutschen Volkes

D« Kamps am San Seballian.

Bir der Emscheidmig.

Hestige Kämpfe. — Um das Schicksal der Stadt.

Ar«n, 8. Sept. An der Front bei San Te-
bastian ist im Lauf des Dienstag heftig gekämpst
worden. Nachdem die nationalistischen Truppen Ren-
teria und PasajeS besetzt hatten, arbeiteten ste flch bis
unmittelbar an die ersten Häuser von San Sebastian
heran. Rach der Gäuberung der in der näheren Um-
gebung noch befindlichen roten Widerstandsnester soll
weiter vorgegangen werden, wenn dic Stadt stch nicht
doch noch im letzten Augenblick ergibt.

Die Schietzereien zwischen den nationalisti-
schen Basken und denAnarchisten und Kommunisten in
San Scbastian selbst dauern wciter an. Die Basken
wollen die Stadt übcrgeben, um die durch Hun-
ger und Krankheit schwer geprüfte Zivilbevölkerung
nicht durch fruchtlosen Widerstand noch mehr ins Elend
zu treiben. Die Roten hingegen sind entschloffen, ihrcr
hemmungslosen Vernichtungswut freien Lauf zu las-
scn, und so wie in Jrun die Stadt vor ihrer Einnahme
dnrch die Nationalisten durch Feuer und Dynamit in
einen Schutthaufen zu verwandeln.

Keine Gnade sür die baskischen Separatisten.

Hendaye, 8. September. Die Führung der nationa-
listischen Truppen hat das Angebot des Zivilgou-
verneurs von San Sebastian, die Stadt zu
übergeben, wenn dic baskischen Separatisten völlige
Amnestie zugesichert erhiclten, abgelehnt.

Fort Guadelupe geräumt.

Jrun, 8. Sept. Seit Dienstagmorgen herrschi tn
dem von den Nationalisten eroberten Gebiet von Be-
hobia, Jrun und Fuenterrabia völlige Ruhe.
Auch das Fort Guadalupe gibt keinerlei Lebens-
zeichen von stch. Die rote Besatzung hat, wie
em spanischer Ossizier mitteilte, in der Nacht zum
Dienstag sang- und klanglos die Stellung aufgegeben
und sich durch die Flucht über das Wasser auf fran-
zösisches Gebiet in Sicherheit gebracht.

Der ganze Abschnitt an der französisch-spanischen
Grenze ist nun von dcn Roten frei bis vier Kilometer
vor San Sebastian. Lediglich vereinzelt in den Ber-
gen und Schluchten versteckte Franktireurs beunruhi-
gen noch ab und zu die Verbindungswege. Die Säu-
berungsaktion ist schon ausgenommen. Sie wird mit
aller Gründlichkeit von der zivilen Garde durchge-
führt.

Marxistische Massenslucht.

Irun, 8. September. Drei Frachtdampser und ein
Perfonendampser mit roten Milizen haben am Montag

San Sebastian verlassen, um fich nach Dtlbao »« begeSen-
Auch in St. Iean de Luz trefien fortwährend aus dem b«'
weg marxistische Flüchtlinge aus Sa" ^
bastian ein.

Role Flieger aus Frankreich.

Irun 8. September. Am Dienstag abend um b -
Ahr erschisn neuerlich ein von Frankreich kommerides r
tes Fluazeug über Irun und warf vier Domv
über der Stadt ab. Zwei wettere Bomben stelen
fianzösischer Seite in das Mündunqsqebiet des Didasi0°
Flusses. Auch in diesem Fall schritt die stanzösische Luü
polizei gegen die offenkundige Grenzverletzunq nicht
In Hendaye wurden mehrere Personen durch das -u
wehrseuer der nationalistischen Truppen verwundet.

Erschietzung nationalistischer Persönlichkeiten

in Mbacete. ,

PariS, 8. Sept. Rach einer Meldung aus Durce
lona sollen drei auf nationalistischer Seite steve .
Spanier, die angeblich mit der Waffe in der
verhaftet worden waren, am Dienstag morgen rn .
bacete standrechtlich erfchofsen worden W' '
Die Erschossenen waren in der Stadt sehr bekannte
sönlichkeiten. Der eine war Direktor einer Zeitung.
andere ein bekannter Schriftsteller und der dritte
maliger Chef der städtischen Polizei.

Die Madrider Regierung kann sich
wenige Wochen halten.

London, 8. September. (Eig. Funkmelduns-1 P.g
„News ChronicH" weist Vernon Bartlett <ru!s ^er'
über die Lage im spanischen Bürgerkrieg hin, die be'
englischen Regierung eingelausen seien. Jn diesen we
ten wird die Ansicht ausgesprochen, datz die MadriS -
Regierung nur noch wenige Wochen gegew ^
Nationalisten standhalten könne, nachdem diese
Truppen aus dem Gebiet von San Sebastian verst
worden seien.

aur

nock

den spanischen Gemäsfi^
estreitkräfte verte'1-"

Die deutschen Seestreitkräfte in den spanischen
Gewäffern.

Berli«, 7. Sept. Die in
befindlichen deutschen Sees
sich znr Zeit wie folgt:

Nordgruppe: Kreuzer „Leipzig" in See be' «e
rol, Torpedoboot „Wolf" aus dem Marsch nach
der, Torpedoboat „Jauar" in Portugalete.

Südgruppe: Kreuzer „Nürnberg" mit dew^ -»
an Bovd in See südlich Huelva, Panzerschiff „Graf
und Torpedoboot „Löwe" in Barcslona, die Torpedcm
„Falke" auf Alicante-Resde, „Greif" in Gibraltar
„Kondor" in See im Golf von Genua. , „

Die. Torpedoboote „Jltis" und „Tiger" von der dr'
Torpendobootsflottille sind am Montagvormittag öus^
lösung der an der spanischen Mittelmeerküste jss
Torpodaboote „Kondor" und „Möve" aus W'lhelmsy ^
ausgelausen. Nach erfolgter A-blösung wevden die b
letztgenannten Boote den Rückmarsch antreten und »
Mitte des Manats in der Heimat eintreffen-

FrMreichr immr K«Ws.

Thorez' Antwort an Vlum.

Parts, 8. Sept. Der Generalsekretär der Kommu-
ifisttschen Partei, Thorez, veröffentlicht in der „Huma-
nitö" einen Artikel, der als Antwort auf die Sonntags-
rede des sranzöstschen Ministerprüsidcnten angesprochen
werden kann. -

Der Artikel, in dem Thorez erneut dieAufhebung
des Waffenausfuhrverbotcs gegenüber Spa-
nien fordert, tst um so bszeichnender, als er nach der An-
terredung geschriebcn ist, die Thorez mit Löon Vlum über
die Frage derHaltung derfranzösischenRe-
gierung hatte.

Dic Arbcitcrklasse, so hcißt es in dem Artikcl, sei
davon überzeugt, daß der Sieg des spanischen
Volkes den Sieg dersranzösischenArbei-
ter bedeute, und daß eine Niederlage des republi-
kanischon Spaniens die Niederlage der Anhänger des
Friedens und der Freiheit in Frankreich und in
der ganzen Welt bedeuten würde. (I)

Alle Argumente und Cinwände könnten an
der Auffassung des französischen Proletariats nichts
ändern, daß die Vlockade gegen Spanien aufgeho -
ben werden müffc, Für den Frisden, die Frciheit und
das republikanischc Spanien sei die einige und der Volks-
sront treue Arbeiterklasse zum Kampf 'bereit.

*

Leon Blum lehnt Empfang von Gewerksck>afts-
vertretern ab.

PariS, 9. Sept. (Eigene Funkmeldung.) Die V«r-
treter der Pariser Metällarbeitergewerkschaft, die be-
reits am Samstag vom französtschen Ministerpräsiden-
ten Blum empsangen worden waren, um ihm die For-
derung aus Aufhebung der sranzösischen Neu-
tralität gegenüber Spanien zu unfirbreiten, wur-
den erneut am Dienstag im Ministerpräsidium vor-
stellig, um ihre Forderung zu wiederholen.

Sie wnrden jcdoch von Leon Blum nicht em-
pfangen, sondern an den Generalsekretär des Mini-
sterpräsidiums derwieseu. Auf ihreerneuten Vorstcl-
lungen in dcr Neutralitätsfrage wurde ihnen kurz
und bündig die Rcdc des Ministerpräsidenten entgegeu-
gehalten.

Aus dem Reich Slolins.

Molotow soll Gesandter werden.

Paris, 8. Sept. Wie der „Matin" meldet, ^ ^

in Moskau umlaufenden Gerüchten der Präside"

Rats dcr Volkskommissare, Molotow, der
fehl Stalins eine Zeitlang sein Amt nicht
habe, dcmnächst zum Gesandten in einein ^ ^^
Staat ernannt werden und seinen gegenwärtigen
sten nicderlegen. -

Nur der Jntervention WorolM ^
sei es zu verdanken, daß Stalin Molotow n'ckst 9 ^

zeitig mit den andern Verdächtigen habe vsr
lassen.

Moskau mUlt iu PuWull

Ein kommunistischer Ausrus zum bewaffneten Auss

Ierusalcm, 8. September. In d«n letzten ^^^"^jatztes
in Palästina ein in arabischer Sprache a ^
kommunistisches Flugblatt vertstlt, ^in

die „Arbeiter, handwerker, Fellachcn utid Dedum^^^^»
bewassneten Kamps gegen ihre „verra ^
Anführer aufgerufen werden. Der Aufrus, der v
sich zur nationalen und sozialen Desreiung P ^jj
erhebenden Revolutionären unterzeichnet ist,
den Worten: „Es leb« die Arbeiter- und Fellaad-' ^^jschen
rung des Vundes der Arbeiterrepubliken aller a
Länder". it ^

Auf die kommunistische Wühlarbe ^

^ -1- -^alästtnas wiro^^^.

arabischen und jüdischen Lager Pa
durch einsn am Dienstag iii Iaffa

begonnenen

munistenprozeß ein bezeichnetes ^'^rchqefühtte"
' rotz des von arabischer Seite streng ^ o -g d is ch^

Strciks werdcn in diesem Prozeh ^gnwal^

Kommunisten durch zwei arabische m waruw
verteidigt. Auf die Frage des englischen ^.„-«parole ab-
in diesem Fall von der' Befolgung ,^55 O^ghischen Aw
geaangen worden sei, erklärten die beiden diesew

wülte, für die Üebernahme der Verteidig „xhalten ö"
Kommunistenprozeh eine Sondercrlauvnis
haben.

Am Allgemeinen mitzudenken ist ^^gelle'l-

IlsckwinNi'ri irbpi- ^ickck G 0 ttsrl

mitzuschwatzcn aber nicht.
 
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