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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Nachrichten"

Volksgenossen einen Cinblick aeqeben in die Grausamkei-
n der bol^chewrftrschen Kampsmethoden und Reqierunqs-
maxrmen. ^

Das deutsche Volk ist sür solche Scheusäligkeiten
zugut und zu anständig.

Wir Nationalsozialisten haben auch eine Revolu-
"un ^ uns! ^ie wurde auch von Arbeitern, Vauern
und Soldaten gemacht! Und sie hat auch einsn Geqner
veftegt und zu Boden geworfcn. Allein, es ist sür 'uns
^catwnaliozmlisten ein stolzcs Bewußtsein, dah, währcnd
"n l>ie nationalsozialistische Revolution über

-Leutichland brauste, noch nicht einmal eine Fensterscheibc
rn -Lrümmer ging, dah wir iclbst die Msuchelmordversuche
und zahllosen Meuchelmorde, die der Kommunismus an
unieren Anhängern verbrach, mit einem Minimum an
Abwehr ohne jedeVergeltung überwinden konn-
ten. Richt etwa. weil wir zu schwach wären, um Blut

sehen zu können. Wir haben als Soldaten im schwersten
Krieg aller Zeiten das surchabarste Leid der
Menschheit mitcrlebt, damals, als sich die Führer der
Bolschewisten als feige Emigranten in der Schweiz her-
umtrieben oder in Deutschland und Rußland hinter den
Fronten als unabkömmliche Geschäftemacher ihre Gewinne
einschoben. (Lebhafte Zustimmung.) Wir haben aber
diese Revolution so und nicht anders geführt, weil ss uns
widerwärtig ist, Menschen, nur weil sie unsere poli-
tischsn Gegner sind, mehr Leid zuzufügen, als zur Si-
chcrung unseres Regimes unnmgänglich notwendig ist.
And seder Vürgerkrieg ist lsidvoll. Am leidvollsten aber
jener, in dem arme und verhehte proletarische Arbeiter in
die Maschinengewchre zu laufsn haben, während ihre jü-
dischen Proletarierführer sich in dsr entscheidenden
Stunde zu ihrcn fürsorglich angelegten Auslandsguthaben
zu retten verstehcn. (Wiederholter Veifall.)

Der ««s »rr NrLrrrsrr.

Wir haben den Bolschewismus abgelehnt und be-
kämpft, nicht weil er eine Revolution beabsich-
tigte, sondern weil seine Führer eine Schlächterei.
so wie einst in Rußland und jetzt in Spanien vorhat-
ien und weil wir endlich nicht wollen, daß stch unser
Volk noch ein zweitesmal der Geschichte seiner Vergan-
genheit schämen soll. Der November 1S18 hat hier ge-
nug verllrochen.

Denn das ist der Unterschied zwisckicn der
bolschewistischen und der nationalsozialistischen
Revolution: die eine verwandelt blühende Län-
der in grauenvolle Ruinenfelder,
und die andere ein zerstörtes und verelendetes
Rcich wieder in einen gesunden Staat
und in eine blühende Wirtschaft.

(Händeklatschen.) Wir glauben aber, daß es eine grö -
ßere Tat ist, fünf Millionen dem langsamen Unter-
gang preisgegebene Erwerbslose wieder in Arbeit zu
sühren und steigernd in den Lebensprozeß der Nation
einzugliedern, als Kirchen und Häuser anzuzünden, als
Hunderttausende von Proleten und Bürgern oder
Bauern sich gegenseitig zerfleischen und umbringen zu
lasson. (Erncute Zustimmung.)

Bürgern oder Bauern sich gegenseitig zerfleischon und
umbringen zu lassen. (Erneute Zustimmung.)

Wir haben den Bolschewismus endlich abgelehnt
und bekämpft auch aus allgemein wirtschaftlichen
Gründen.

Zur Zeit geht wieder über die Well die Schaucr-
nachricht von einer neuen Hungerkatastrophe
in Rußland. Seit 1917, das heißt seit dem Sieg
des Bolschewismus, nimmt dieses Elend kein Ende
mehr. Die bolschewistischen Heuchler sollen nicht das
Wetter, d. h. Gott, verantwortlich machen sür ihre eige-
nen Sünden. Denn dieses selbe Rußland, das nun
seit bald 20 Jahren dahinvegetiert, war friiher eines
der reichsten Getreideländer der Welt.

Achtzehnmal so viel Grund und Boden wie in
Deutschland trisft dort aus einen Kops der Bevölke-
rung. Welch eine miserable Wirtschasts-
form, die es unter solchen Umständen nicht fertig
bringt, ein Volk auch nur anständig lebend zu machen.
Wenn es dem Bolschewismus aber nicht gelingt, in
Nußland von neun Bauern einen Nichtbauern ernäh-
ren zu lassen, was wäre dann erst in Deutschland ge-
schehen! Jn dem Land, in dem 21L Bauern 71- Nicht-
bauern mit Lebensmitteln zu versorgen haben!

Auch wir leiden unter den wechselnden Verhält-
nissen und noch viel stärker als Rußland, denn unsere
Ernährungsfläche ist so unvergleichlich kleiner und
damit noch um viel mehr den gleichmäßigen Wetter-
störungen ausgesetzt. Was würde aber aus Deutsch-
land und seiner Wirtschaft geworden sein, wenn die jü-
disch-bolschewistische Mißwirtschaft auch bei uns einge-
rissen wäre!

Wir haben den Bolschewismus bekämpft, weil
sein Sicg in Deutfchland vielleicht 40, viel-
lcicht 50 Prozent und mehr unsercs Bolkes dem
sicheren Hungertod ausgeliefert haben würde.
Denn wenn man in Rußland noch nicht einmal
acht Menschen auf den Quadratkilometer zu er-
nähren in der Lage ist, dann HStten in Deutsch-
land keine 10 Millionen unter einem bolschewrstr-
fchen Regime die Lebcnsvoraussetzung. Denn
unserc 68 Millionen leben auf derselben Grund-
fläche, die in Rußlan- noch nicht 5 Millionen
Menschcn zu ernähren braucht.

Und wir lehnten endlich den Bolschewismus ab und
haben ihn bekämpft, weil wir Sozialisten sind,
der Bolschewismus aber im Arbeiter nur ein Ob(ekt
steht, gut genug, von seinen jüdisch-intellektuellen Füh-
rern geführt und damit ausgeplündert zu werden, aber
zu schlecht, um sich jemals selbst zu sühren, weil wir
nicht unter Sozialismus das Regime einer klemen
Kruppe und die Zwangsarbeit und das Hungerelend
von Millionon anderen verstehen. Weil wir vor allem
aber unter Sozialismus nicht verstehen die Lebenssen-
kung eines Volks zugunsten einer gewissenlosen Sow-
jetbourgeoiste und einer genau so gewissenlosen Ziel-
setzung.'

Jm übrigen ist das dcutschc Volk so intelligent
und der deutsche Arbeiter so gebildet, daß die Zu-
mutung, er müßte seine Führung von Rutzland
beziehen, eine Beleidigung ist! Moskau
bleibt Moskau und Deutschland ist
Deutschland!

(Stürmische Kundgebungen unterstreichen diese Worte
des Führers.)

Und wir haben endlich den Bolschewismus be-
kämpft, weil wir auch nicht wollen, daß unser
Volk für solche im reinen jüdisch-bolschewistisch-im-
perialistischen Jnteresse liegenden Ziele eines Tages
wieder zur Schlachtbank geführt wird. Der Bol-
schewismus prcdigt die Weltrevolurlon und
ivürde das deutsche Volk und die deutschcn Arbeiter
nur als Ka u o n e n f u t t e r verwendet Haben für
das Ziel dieser Weltherrschaft. Wir National-
sozialisten aber wollen nicht, daß unsere militäri-
schen Machtmittel dazu verwendet werden, um ande -
ren Völkern etwas aufzuzwingen, was diese
selbst garnicht wünschen. Unsere Armee schwört
nicht den Eid, die nationalsozialistische Jdee mit Blut
über andere Völker weiter zu verbreiten, sondern mit
ihrem Blut die n a t i o u a l s o z i a l i st i s ch e Jdec
und damit das Deutsche Reich und seine Si-
cherheit und seine Freiheit vor dem Angriff
anderer Völker zu beschützen! (Erneutes Händeklatschen.)
Wir können darüber mit den jüdischen Kommunisten-
führern überhaupt nicht diskutieren. Wer sich
anmaßt, in der ganzen Welt herumzuziehen, friedliche
Menschen gegeneinander zu hetzen, Bürgerkriege
zu organisieren, um dann, wenn es schief geht, alles
wieder im Stich zu lassen und nach Moskau zurück-
zukehren, der wird freilich die ihm zur Verfügung
stehenden staatlichen Gewalten leichten Herzens sür
solche imperialistischen Ziele einsetzen.

Llnd wohin wir heute sehen, überall hetzt dieser
Dolschewismus zu fremden Jnterventionen,
zu frechen Waffenlieferungen, zur Freiwilligenstellung.
zu Geldfammlungen usw. Das deutsche Dolk gehört zu
den soldatisch Desten der Welt. Dies wäre Lie rich -
tige Todesbrigade sür die blutigen Ziele die»
ser internationalen Unruhestister geworden!

Wir haben durch öie nationalsozialistische Revvlu-
tion von unserem und von anderen Dölkern diese G e»
fahr weggenommen. Wir können daher auch mit
einer gewissen Ruhe diese Dersuche bei anderen betrach»
ten. Sollte aber jemals durch einen solchen Dersuch das
Reich bedroht werden, dann würde die Dation mit
einem Schlag sich der nationalsozialistischen Parole er»
innern und in einem brausenden Sturm diejenigen h i n»
ausfegen, die etwas glauben sollten, militärisch mit
uns ein leichteres Spiel zu haben, als sie es in den
letzten Jahren weltanschaulich hatten. (Minutenlange
Kundgebungen.)

Denn dies soll man in bieser internativnalen Re»
bolutionszeit zur Kenntnis nehmen: In Deutsch»
land wird daS deutfche Dolk Herr in seinem Haus
bleiben und kein jüdisch-bolschewistischer Svwjetis»
muS!

Dies sind nur einige der Gegensätze, die uns
vom Kommunismus trennen.

Aber ich gestehe: Sie sind unüberbrückbar.

Dies sind Wirklich zwei Welten, die sich nur
voneinander entfernen, ni« aber etwa miteinander ver»
einen können.

— „Heidekberger Anzeiger"

Dienstag, 15. Septemder 1936

9cr. Llv

das Wesen dieser Erscheinung zn besitzen als Leute.
sich bisher im günstigsten Fall nur literarisch damit
schäftigen konnten. (Wiederhvlte Zustimmung.)

B4?rz? L^«rr«^Lsrr k^rs«k«rr L«r? rrrrssr^s Akr?L»srk

Da ich nun diese jüdisch-sowjetische Zdeenwelt
in Deutschland bekämpft, besiegt und ausge»
rottet habe, bilde ich mir ein, mehr Derständnis für

Natioualsozialisten! Nationalsozialistinnen!

Jch habe 15 Iahre lang mit Erfolg eine Dewe »
gung gegründet, geführt und dann zur Macht ge»
bracht. Jch habe 3V- Oahre lang im Desitz der Macht
mit unbestreitbar noch größerem Erfolg eine Na»
tion geleitet und ihr wieder eine geachtet« Stel»
lung im Kreise der Lbrigen Nationen erkämpft. (In»
belnd« Knndgebungea.)

Jch habe in dieser Zeit mich bemüht, uuser Dolk
im Innern gesünder, in seiner Wirtschaft rei»
cher, in seiner Kultur besser zu machen.

Wenn ist bedenke, datz ich selbst noch vor 28 Iah-
ren als kleiner Bauarbeiter mir mein Drot verdient«,
noch vor 20 Iahren als Soldat in der grohen Armee
marschierte, daß ich bor 15 Iahren mit einer Handvvll
Anhängern mich gegen eine überwältigende Aebermacht
herumschlagen mutzte, noch vor zwvlf Jahren für mei»
nen Kampf um Deutschland im Gefängnis saß und erst
vor vier Iahren Aussicht erhielt, zur Macht zu kom»
men, dann ist das heute erreichte Ergebnis ein zumin»
dest erstauuliches. (Die Masfen bereitea dem ILH»
rer hier minutenlange jubelnde Huldigung.)

Ich habe aber diese Erfolge nur erzielt, weil ich
mich erstens bemühte die Dinge zu sehen, wie sie
sind, und nicht, wie man sie gern wahrhaben möchte.

Llnd zweitens, weil ich mich niemals durch
schwächliche oder besser gesagt von einer mir einmal
gewordenen Erkenntnis wegschwätzen oder
wegbringen ließ und drittens, weil ich stets entschlos»
sen war, einer einmal erkannten Dotwendigkeit
auch unter allen llmständen zu gehorchen.

Jch werds nun heute, da mir das Schicksal so große
Erfolge geschenkt hat, diesen meinen Grundsätzen nicht
untreu werden. (Erneute Kundgebung.)

So wie ich anderthalb Jahrzehnte lang in den Krei-
sen der Partei der treue Warner war vor den un-
ser Volk bedrohenden Gefahren, so will ich auch heute
in aller Offenheit zum deutschen Bolk und zu meinen An-
hängern sprechen über das, was meiner tiessten Ueber-
zeugung nach Europa — und damit auch uns be-
d r o b t.

Jch verfolge den Weg der b o I s ch e w i st i s ch e n
Jnfektion derWelt genau so, wie ich vor Jahren
die Jnfetion in unserem eigenen Volk gesehen und
vor ihr gewarnt habe.

Jch se'he die Methoden der bolschewistischen Zersetzung
der Völker und ich sehe ihre Reifmachung für den Um-
fturz. Jch hcrbe den heitzen Wunsch, daß es unserer Be-
wegung in Deutschland vergönnt sein möge, in
friedlicher Arbeit die rhnen wieder aufgezeigten
großen Probleme zu lösen. Sie erfordern die
ganze Hingabe, Energie und dis Gläubigkeit einer Füh-
rung und eines Volkes.

Es sind stolze Aufgaben, von denen ich weiß,
daß ihre Lösung nicht nur meinen Namen, sondern

Lrrrs ^«rrrrrrrrsf rrrr Lrrrr>rZ«r.



vor allem den Namen unserer BewegnnS
Deutschland für immer verewigen "ird. Nun
benötigen wir für diese grotzen Pläne mehr v
den Frieden.

So wie wir im Jnnern unserer Aufgab« nur gere^t
werden konnten durch die Herstellung des
Friedens in unserem Valkskörper, so können v»r diei
großen Projekte nur verwirklichen unter der Erhaltunu
des Friedens i-n Europa.

Zch ha e es nicht notwendig, dcn Ruhm der "2""'
nalsozialistiichen Beweguag oder gar der deutschen "r
mee durch rn'iitärisch; Taten erhärten zu müssen. AP
sich so große wirtschaftliche und kulturelle Ausgabvn
''or..immt wi: wir und so emschlossen an ihce Aus'un
.u.q c.thk, der kan. jch 'ci- schönstes Denkmal nur "N
Frieden setzen. (Stüimische Zustimmung.)

Allein, so wie ich zur Sichernng dcs inneren
Friedens einst die Sturmabteilungen der Partei, SÄ und
SS, ins Lebe« rief, so kan« ich anch den Sntzeren
Friedcn nicht dcm Zufall, der Einsicht oder der Willkür
einer Umwelt überlaflen. Mögcn die um uns wohnenben
Bölke» oegreifcn, datz ste dann, wen» von ihnen selbst ^
deutsche Nnabhängigkeit, Freiheit und Ehre respettiert
wird, keinen wärmerenFrennd finden können,
als das nationalsozialistische Dritte Reich. (ErneU'
rte Beifall.)

Möge aber auch jener Bolschewismus, vo«
dem wir vor wenigen Monaten erst erfahren habe», datz
er seine Armee aufzuriisten die Absicht hvt-
um einer Revolntion, wenn notwendig, mit Gewalt
das Tor inanderen Bülkcrn zu öffnen, möge dicser
Bolschewismus wiffcu. daß vor dem deutschen Tor d>e
neue deutsche Armee steht. (WinutenlanSd
Kundgebungen.)

Es würde leichtüiin'g sein, wollten wir nicht dw
Mö g ' icheiten bedenken. die sich einer bolschwistischcv
Revolvrwn in Europa dar'bieten. Jch habe früher ais
Parteiführer so oft eiskalt und nüchtern die Absichten una
Aussichten beiprochci- und offen abgewogen, die der Dal'
schewism»s beioß Jch habe seine mögliche Entwickluns
d.nnale richtig gesehen allerdings auch richtig eingesetz>
die nationalsozialistische Kraft.

Jch kann als Führer des Staatrs und daw>l
der ganzen deutschen Nation vor dem dcutsckea
Bolk nur mit demselbeu Pflichtbewußtsein die G e °
fahrcn abwägen, die im größern Ausmoß hen>s
über Europa schweben.

Würde ich das kleine Format besitzen, das me>«c
Gegner so oft bei mir anzunehmen gewillt sind, da««
könnte ist vielleicht zufrieden sein bei dem Gedanken, daß
die bolschewistische Zersetzung die von ihr befallenen
Staaten zunehmend schwächt, daß für Deutschlanb
aber dies nur eine Entlastung sein könnte. Zw
glaube, ich gelte als Nationalsozialist in den Augen vw-
ler biirgerlichen Demokratien nur als ein Wilder. Alle>n
dann bin ich als Wilder ein besserer Europäer, aus alle
Fälle glaube ich, ein vernünftigerer. (Erneute Zustiw'
mung.)

Jch sehe mit banger Sorge die Möglichkeit folgenderz. B. in Spanien soll als warnendes Cxempel die ähnlich

eingestellten Kräfte in anderen Ländern vor jedem 2V''
derstand in ähnlicher Lage zurückschrecksn. Sollten diese
Methoden aber zum Ziel führen und die modernen
rondisten wieder von Iakobinern und die Volksfront-
Kerenskis von Bolschewisten abgelöst werden, dann wir?
Curopa ineinMeervonVlut undTrauer ver-
sinken.

Entwicklung in Europa

Die Demokratie zersetzt die europäischen Staa-
ten zusehends, macht sie in der Äeurteilung gegebener Ge-
fahren innerlich unsicher und lähmt vor allem jeden
entschlossenen Widerstand. Sie ist der Kanal, durch den
der Bolschewismus seine Giftstoffe in die ein-
zelnen Länder flietzen und dort solange wirken läßt, bis
diese Jnfektionen zu einer Lähmung der Einsicht und
der Kraft des Widerstands führen. Jch halte cs für
möglich, daß dann — um Aergeres zu oermeiden — als
Volksfronten oder ähnliches maskierte Koalitions-
regierungen entstehen werden, die die letzten organi-
satorisch und geistig vorhandenen Widerstands-
kräfte gegen den Bolschewismus in diesen Völkern zu
beseitigen versuchen und vielleicht auch mit Erfolg
beseitigen.

Jch bin da'bei überzeugt, daß jede gelungene bolsche-
wistische Erhebung in einem Staat sofort propagandi-
stisch weiterwirkt, in dem es die bolschewistisch verhetzten
Maflen der anderen Länder mit neuer Austriebskraft
versieht, die Elemente des Wtderstands aber verängstigt
und verzagt macht.

Die brutale Abschlachtung nationalistischer
Kämpser, das Anzünden dcr mit Benzin übergoflener
Frauen nationalistischer Offiziere, das Abschlach-
ten von Kindern und Vabies nationalistischerCltern

Die europäische Kultur, die, besruchtet aus der av'
tiken Vorzeit, nun bald eine zweieinhalbtauscnd-
jährige Geschichte hat, wird abgelöst werden vo«
der granenhaftesten Varbarei aller
Zeiten.

Diese Gcsahren sehe ich, und ich gehöre nicht zu jenen, d>a
nun davor ohnmächtig werdend die Augen schließen »nd
sie dann nicht mehr wahrhaben wollen.

Ich kann angesichts dieser, die menschliche Kultur u«b
Zivilisation bedrohenden Cntwicklung auch nicht verheiw'
lichen, wie tief die innere Sympathie ist, die mich mit jc'
nen verbiudet, die in ihren Ländern diese Gesahr erck'
weder beseitigten oder wenigstens bannten. (Zustimmung-)

rcrrr^s LrrrsLÜLr«r«rr,sf

«rr, «r«U« «rLrrksLÜs H^r>LLr.

Wenn in einer englischen Zeitung ein Parlamen-
tarier beklagt, dah wir Europa inzweiTeile teilen
wollten, Lann müssen wir leider diesem auf seinem gluck-
lichen britischen Eiland lebenden Robinsvn Crusoe die
unangenehme Mitteilung machen, dah diese Teilung
schon vollzogen ist. (Erneuter Beifall.) 2a. noch
viel mehr, sie zerreiht alle jene Staaten in ihrem
eigenon 2nnern, die nicht nach der einen voer nach
der anderen Seite eine klare Entscheidung ge«
sucht und gesunden haben.

Dah man eine Sache nicht sehen wcll, bewcist noch
nicht ihr Dichtvorhandensein. Iahrelang bin ich in
Deutschland als Prophet verlacht worden. 2ahrelang
wurden meine Mahnungen und Doraussagen als die
Hirngespinste eines krankhaftcn Menschen hingestellt.

Dies sprachen jene braven Dürger aus, die für ihre
Geschäfte den Dolschewismus nicht brauchen konnten und
die es daher auch tapfer ablehnten, an das Destehen
einer solchen Gefahr zu glauben. Weil diese Spieher
selbst ihrer ganzen Mentalität nach natürlich keine kon^
munistischen Deranlagungen besahen, wollten sie auch
nicht bei anderen an solche schrecklichen Möglichkeiten
denken. Als aber die Gefahr dann eines Tages nicht
mehr übersehen werden konnte, verpslichtete sie das nur,
den Kopf nvch tiefer in den Vand zu stecken. Wer bie
Dlitze nicht sieht und den Donner nicht hört, vermag
noch immer sein verängstigtes 2nneres vor dem Gewit»
ter wenigstens etwas zu beruhigen. Ais aber dann end»
lich die Blitze so grell und der Donner so laut wurde,
dah selbst diese bürgerlisten Schlasmützen nicht mehr an
dem drohenden Aufruhr zweifeln konnten, da hatten sie
nur die eine Hofsnung, den Ausbruch des Aufruhrs nicht
am Ende durch eine unüberlegte Reizung noch zu be-
schleunigen. ...

Deshalb lehnten sie die nationalsozialistische Par-
tei ab und wollten vor allem nichts wissen von unserer
SA und der SS, weil der Kommunismus dadurch
vielleicht erst recht gereizt und tobsüchtig werden
konnte. Das sind jene unvergleichlichen bürgerlichen Ele«
mente von Volksfront-Regierungen, die, wenn sie schon
den Kommunismus nicht vernichten können, ihn wenig»
stens durch Ruhe und durch Sanftmut zu zähmen hvff-
ten und zu dem Zweck zu allererst jene bösen Wider»
sacher beseitigen, die ihn durch Widerstand am Ende
beleidigen oder gar nvch reizen könnten. Denn regiert
werden muh! Wenn man aber schon nicht regieren kann
gegen die Gewalt, dann, wenn möglich, m i t i h r. Man
mühte ja eigentlich den Kommunismus verbieten, aber
das ist bei der Selbsterkenntnis dieser Tapferen leider
unmöglich. also verbiete die. die ihn bekämpfen. Anb man
tue dies energisch. Dielleicht erweckt man dadurch doch
noch den Eindruck eines starken Regimes und damit star-
ker, ausrechter bürgerlicher Männer.

2a. wir haben sie bei uns kennengelernt, diese hell»
sichtigen, festen Demokraten. . Zentrümler. DollZpar»
teiler und sonstigen politischen Kämpen einer bürger»
lichen Welt, die stets ihre politische Kraft mit so vcel
milder Weisheit paarten, dah ihre Entschlüsse dann

mahvoll wurden und ihre Handlungen in jener Klug»
heit ausliefen, für die ein Clausewitz so wsnig Derständ-
nis aufzubringen vermochte. (Deifall.)

Der Nationalsozialismus hat biese schwächlichen
Elemente beseitigt und dadurch das Dorfeld für
feine Auseinandersetzung mit dem Marxismus
freigemacht.

Denn erst muhte leider dieser bürgerliche
Schleim durchstohen werden, wollte man auf den
wirklichen Gegner trefsen.

Dielleicht wird auch anderen Dölkern diese Auf-
gabe nicht erspart werden. 2edenfalls bewundern
wir das faschistische 2talien, dem es gelang, dicses
Problem elf 2ahre vor uns zu lvsen. Llnd wir freuen
uns über all die Staaten, die auf anderen Wegen
die Rettung ihrer Dölker vor dieser Gefahr ver-
suchen!

Wir sind Lberzeugt, daß früher oder später kei»
nem Dolk troh allem bürgerlichen Dsrständigungs»
willen und aller politischen Weisheit eine letzte und
klare Entscheidung erspart bleibt, denn: Dicht Europa
ist in zwei Teile gerissen und nicht dnrch nns, sondern
der Dolschewismus hat die Grnndlagen nn»
serer ganzen menfchlichen Staats« und Grsellschaftsord»
nung, unserer Kulturauffassung, unserer GlaubenSgrund»
lagen, unserer Moralansichten angegriffen und da«
mit in Irage gestellt. (Ernente Zustimmung.)

Wenn dieser Bolschewismus seine Lehre in einem
einzigen Land pflegen würde, könnte dies den an»
deren Dölkern gleich sein. So aber ist der oberste
Grundsatz dieser Lehrs die 2nternationalität dersel-
ben, d. h. das Dekenntnis, diese Auffassung in der
ganzen Welt zum Durchbruch zu bringen und
dies heißt also, die bisherige Welt aus den Angeln
heben.

Daß dies ein britischer Leitartikelschrejber nicht er-
kennen will, bedeutet also ungefähr so viel, als wenn
im 15. 2ahrhundert ein Humanist in Wien die Absicht
des Mohammedanismus, in Europa sich auSzubreiten,
einfach abgestritten haben würde mit dem Hinweis, daß
der, der dies behaupte, die Welt in zwei Teile zer»
reihe. 2n'das Mvrgenland und in das Abendland.
Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dah
die meisten Zweifler über die bolschewistische Welt«
gesahr selbst aus dem Morgenland stammen. (Dei-
sall.) Denn diese Weltbürger behaupten, nicht der Kvm»
munismus zerreiht die Welt in zwer Auffassungen, son-
dern derjenige, der auf die Tatsache des Kommu»
nismus ausmerksam macht und am meisten der, der
sich davor schüht! Es steht uns nicht zu, andere Dölker
belehren zu wollen, aber es steht uns zu, die uns ge»
wordenen Lehren sür Deutschland zu beherzi«
gen. Die Politiker in England haben bisher den Kom-
munismus im eigenen Land nicht kennen gelernt, wir
aber schon.

Ich möchte aber auch angesichts dieser Gcfahr an das
deutsche Volk den ernstesten Appell richten,
nunmehr wieder jene Kampfstellung zu beziehen,
di« wir als Nationalsozialisten vor der Ilebernahme der
Macht vierzehn Iahre eingenommen hatten. (Wiedsrhol-
ter Veifall.)

Denn etwas müffen alle Volskgenoflen verstehen: Zch
kämpse hier nicht sür mich. Ich bin nur ein
Kämpfer unseres Volkes sür seine Zukunst, für unser
liebes Daterland. für unsere deutschen Menschen und
besonders für unsere Iugend, für unsere Kindcr. (Zu-
stimmung.)

< In dieser geschichtlichen Zeitenwende, da
sich das Schicksal so oder so, srüher oder später nach
einer Seite hin entscheiden wird, halte ich es aber für
notwendig, daß alle Deutschen erkennen mögen,
daß — wie immer so auch heute — die Wider.
standsfähigkeit nicht in der toten Zahl einer Orga-
nisation liegt, sondern in ihrem lebendigen Ge-
halt. (Händeklatschen.)

Wer von uns blickt nicht in diesen Wochsn tagtäglich
»ach dem unglücklichen Land im Süden Europas,
in dem dieser Kampf als Bürgcrkrisg tobt und nach der
einen odsr andsren Richtung seine Cntschsidung sinden
wird.

Was wir von dem Wüten der bolschewistischen Mör-
der und anarckistischsn Verbrecher erfahren, über-
rascht uns Natwnalsozialisten nicht. So haben wir sie
immer und überall kcnnsn gslernt. Wenn Deutsch-
land heute demgegenüber nun ein Land des Frie-
dens und einer glücklichenOrdnung ist, dann
verdanken wir dies nicht der toren Organisätion unserer
Partei oder ihrer Sturmabteilungen, sondern nur dem
nationalsozialistischsn Geist, der sie ersüllt und damit
zum Sieg geführt hat. (Brausender Veifall.) Was ist
näherlisgsnd für uns, als daß wir in dieser drohenden
Zeit uns wiedsr in kalter Inbrunst zurückbesinnen auf
diese unerschüttsrliche Weltanschauungsgrundlag« unseres
Kampses und damit unserss Crfolges?

Riemand wird «inen Aweisel darüber hegen, daß
der Rationalsozialismus sich überall und unter al-
len ilmständen dem ihn angreisenden Bolschewis-
mus gegenüber zur Wehr setzen und ihn schlagen
und vernichts» wird. (Beifall.)

Allein, indsm wir dieses wiffen und glauben, ermeflen
wir doch die Größe dsr uns vielleicht einmal gestellten
Aufgabe und vor uns wird dann wieder lebendig das
alts Programm der Partei, dieses Programm der Chr e,
des sozialen Gewissens, der nationalen Moral,
der fanatischen Pflichterfüllung, dss Opfer-

mutes sowie der ewigggleichsn Tatentschloss«"'
heit.

Als einst in Deutschland die Auseinandersetzung
dem Bolschewismus kam, da hat keine der alten InstitU'
tionen diesen Kampf entschieden. Nein! Die Partei wac
cs, belebt vom Geist der nationalsozialistischen 2Velt'
anschauung, die mit dem Element der Zersehung fertul
wurde und die Clemente der Ordnung zum Sieg sührte.

Wie nötig ist uns allen, den Geist dieser Weltanschuu'
ung zu erneuern! Der »ationalsozialistisch« Staat muß
sich heute mehr denn je in allen seinen Einrichtungen »nd
Organisationcn zu seiner ihm geschasfencn und ihn rka«
genden Weltanschauung betcnnen. (Zustimmung.)

Diese Wcltanschauung kann aber nicht ein Lippc"'
bckenntnis sein, sondern wenn sie uns in schwersten 2?''
ten wirklich schühen soll, dann muß sie das Leben diel^
Staates innerlich erfüllen.

Die Partei muß die politische FührungsauS'
lese in Zukunst mehr denn je ohnc Rücksicht auf H^'
kunft, bisherigcr Lebensstellung, Geburt oder Vermöge"'
sondern ersiillt nur von höchster GewisscnS'
Pslicht und Verantwortung vor der Ration
nshmen. (Iubelnde Kundgebungen.) Sie hat dabei wen>'
ger Wert zu legcn auf dic sogenannte gesellschastliche
nung (crncute Zustimmung), auch nicht aus die gesellscha"'
lichen Mängel, sondern ausschlicßlich auf die politisch'-'
d. h. volkssührungsmäßige persönliche VeranlagunS
und damit Würdigkeit. (Stürmische Vcavorufe )

Es muß in unsercm ganzen Staatsausbau
Prinzip herrschen, datz dem Genie, ganz gle«
aus welcher Lebensschicht es kommen mag,
Stellung zu öffnen ist. (Erneute Kundgebungcn-

Der Grundsatz, daß jeder Soldat den Marschoüstab >w
Tornister tragen muß, ist einer der weisestsn,
Menschen aufzustellen vermögen!

Es muß besonders dafür gesorgt werden, daß n>^^
eine bürokratische Erstarrung das Zeugnis über
Lejstung, die Empfehlung, über den Wert und ba»
doch letzten Endes di« Geburt über die Würdig
stellt. (Wiederholter minutenlanger Beisall.)

Wir marschieron in rapider Schnelligkeit l'sweß^
ten Zeiten entgegen. Sie ersordern ^un ^
von entschlossener Härte und keine schwacy
Spießer. Sie wird die Menschen nicht mcstcn ^
oberflächlichen gesellschaftlichen Manieren, >a

(Fortsetzung der Führer-Rede anf Se"c ' )
 
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