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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#0987
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„Heidelberger Nsueste Nachnchten' — „Heidelberger Anzeiger^
Mittwoch, 23. September 1936
S«te 9
»Vauen wir einen Wall."
. Die christlich.sozials „Reichspost" (Wien) veröfsent-
"chr unter dcm Titcl „Baucn wir cinen Wall" einen
'AUstatz des ehemaligen östcrreichischen Vundeskanzlers
^streeruwih, der erst vor kurzem in demselben Blatt
nunmchr durchgeführte Crhöhung des Wehrhaushal-
res wegen der sowjetrussischen Gcfahr gcfor-
bert hat. Cinleitend stellt der Artikel festz daß die um-
lafsenden A n g r i f f s k o l o n n e n. die im europäischen
^sten nunmehr gegen Mitteleuropa wieder bereit-
gestellt worden seien, ungewöhnlicher Art seien.
Ele bedrohten die Gegner und Vundesgenoffen glcichcr-
weise mit der Zerstörung von Moral und Kul-
t u r. Weiter wird fcstgestellt, daß das Schicksal Po -
lens im Fall eines sowjctruffischen Durchmarschcs
außer allem Zweifel sei, ebenso das Rumänicns. Ve-
dauerlicherweise aber sei hier und anderwärts immer
noch eine Psychose wirksam, die so ernste Gesahren
stark untsrschähen lasse.
Der Artikel kommt zu dem im Sperrdruck wieder-
gegcbenen Schluß: „Die Volschewiken wisien, war-
um sie die Religion zerstören. Nationaler Geist
und Däterglaube gehören vereint in die geschlosiene A b -
wshrfront geqen die drohende Zcrstörung. Wir
wünschen keinen Block mit agqresiiver Tendenz. Abwh
im Fall zweiseitigen erdrückenden Angrifses aber scha
Tatsachen und Konstellationen, die gar keinen Namen
brauchen. Worte verlieren die Vedeutung, wenn es in
den Kampf aufLeben undTod geht. Zwischen
dem Nordkap und Sizilien steht der Wall für den letzten
Kampf um den Bestand oder Antergang des Abendlandes.
Oestcrreich hält das Zentrum. Wir kennenunsere
P f l i ch t."
Eine elsässische Stimme über die Zersetzungsarbeit der
Kommunisten.
Der „Westdeutsche Beobachter" beschäftigt sich mit
einem Kathalikentag, der dieser Tage in Mül-
hausen (Elsatz) abgehalten wurde und zitiert das „Mül-
hauser Volksblatt" („L'Echo de Mulhouse"), das diesem
Ereignis einen Artikel widmet. Dieses Blatt führt in
cinem Aufrus, >der überschrieben rst: „Merkt Euch das,
Jhr Herren von Moskau! Wir laffen uns nicht einschüch-
tern", folgendes aus:
„Alles, was im Elsatz gesund ist, rasft sich zum Kamps
für Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Ordnung auf,
um den Terror und die Kriegshetze der Jünger
Moskaus niederzuhalten und zurückzudrän-
g e n. Jn dieser Beziehung haben wir im Elsatz — Gott
sei Dank! — eine beffere Situation als im übrigen Frank-
reich. Jenseits der Bogesen weithin Kapitulation vor dem
moskowitischen Zhnismus unö dgr Vergewaltigung heiliger
Rechte und berechtigter Jnteressen. Hier nach bedauer-
lichen Konzessionen un,d momentaner Verängstigung ver-
einzelter Personen allseitiger Aufbruch zur
offensiven Devensive. Wir werden im Elsatz
kerne spanischen Zustände eirrrertzen laffen.
Wir wollen bei uns Freiheit, Toleranz, Friede, sozmle
Gerechtigkeit, Achtung des Privateigentums.
Wenn Kommunisten, die offiziell mit sklavischer Wil-
lenlosigkeit nach der Parole und mit dein Geld eines frem-
den Staates tanzen, andere Bürger dadurch zu disgualifi-
zieren versuchen, datz sie diese als Agenten des Auslandes
denunzieren, dann gehört ein solches Vorgehen in das
Kapitel jener Heuchelei, auf der die ganze Moskaupro-
paganda aufgebaut ist. Aufgrund der Ereignsse und Ver-
hältnisse in Rutzland und Spanien haben die Kommuni-
sten ein für allemal das Recht verloren, Hitler zu kriti-
sieren. Chastonine Ritz hat ihnen unter Züstimmung weiter
Kreise entgegengehalten: Eher Hitler alsMos-
kau!
Das freiheitsliebende Elsatz organisiert stch., Alles,
was gdgen den TerrorMoskaus ist, schlietzt sich
zusammen. Niemand zu Lerd, keinem Menschen zu Scha-
den! Sich selbst und sich allein zum Nutzen und zur Wah-
rung des Erbes, das uns unsere Väter hinterlaffen
haben. Es geht nicht um diese oder jene Detailfrage."
Der Aufruf im „Mülhauser Volksblatt" ist, so be-
merkt der „Westdeutsche Beobachter", dazu, um so bemer-
kenswerter, als man sonst durchaus nicht gewohnt ist, von
hier aus etwas Gutes über den Nationalsozialismus und
seine Führer zu hören. Um so beachtenswerter mutz üieses
Bekenntnis zum Führer und seinem erfolgreichen Kampf
gegen den Kommunismus bewerret werden.
Reues vom Lag.
Ci« Krakauer Verdrehungsversuch.
Verlin. 21. September. Kürzlich hatte in Polen die
Korruptionsaffäre beim Warschauer Clek-
trizitätswerk Auffehen erregt. Das Warschauer
Clektrizitätswerk, das in Besih einer französischen
Gesellschaft, der Societä Industrielle d'Lnergie
Clectrique, war, wurde daraufhin durch Gerichtsentschei-
dung in den Besth der Stadt Warschau übergeführt,
während die französischen Inhaber der Konzes-
sion aus Polen flüchteten. Außcrdem behauptet nun
der „Krakauer Illustricrte Kurier", daß die französtsche
Gesellschaft, die ftüher der Konzeffionär des Warschauer
Clcktrizitätswerkes war, im Vesitz des deutschen elektri-
schen Weltkonzerns Siemens sei. Jn Wirklichkeit ser
also nicht französischcs, sondern deutsches Kapital an der
Korruptionsaffäre bsteiligt. Diese Verdächtigung dss
polnischen Vlattes, die in sämtliche polnische Zeitungen
überging, ist eine dreiste Lüge. Der Siemens-Kon-
zern steht, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, der
kompromittierten sranzösischen Gesellschaft völlig fern.
Derhaftungen in Palästina.
London, 23. September. Wie aus Haisa gemeldet
wird, sind nach einer amtlichen Mitteilung der briti-
Behörden seit demVeginn derAraber-An-
ruhen am 13. April 2643 Araber und 346 Iuden
verhaftet worden. Von den Arabern wurden 1646,
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„Heidelberger Nsueste Nachnchten' — „Heidelberger Anzeiger^
Mittwoch, 23. September 1936
S«te 9
»Vauen wir einen Wall."
. Die christlich.sozials „Reichspost" (Wien) veröfsent-
"chr unter dcm Titcl „Baucn wir cinen Wall" einen
'AUstatz des ehemaligen östcrreichischen Vundeskanzlers
^streeruwih, der erst vor kurzem in demselben Blatt
nunmchr durchgeführte Crhöhung des Wehrhaushal-
res wegen der sowjetrussischen Gcfahr gcfor-
bert hat. Cinleitend stellt der Artikel festz daß die um-
lafsenden A n g r i f f s k o l o n n e n. die im europäischen
^sten nunmehr gegen Mitteleuropa wieder bereit-
gestellt worden seien, ungewöhnlicher Art seien.
Ele bedrohten die Gegner und Vundesgenoffen glcichcr-
weise mit der Zerstörung von Moral und Kul-
t u r. Weiter wird fcstgestellt, daß das Schicksal Po -
lens im Fall eines sowjctruffischen Durchmarschcs
außer allem Zweifel sei, ebenso das Rumänicns. Ve-
dauerlicherweise aber sei hier und anderwärts immer
noch eine Psychose wirksam, die so ernste Gesahren
stark untsrschähen lasse.
Der Artikel kommt zu dem im Sperrdruck wieder-
gegcbenen Schluß: „Die Volschewiken wisien, war-
um sie die Religion zerstören. Nationaler Geist
und Däterglaube gehören vereint in die geschlosiene A b -
wshrfront geqen die drohende Zcrstörung. Wir
wünschen keinen Block mit agqresiiver Tendenz. Abwh
im Fall zweiseitigen erdrückenden Angrifses aber scha
Tatsachen und Konstellationen, die gar keinen Namen
brauchen. Worte verlieren die Vedeutung, wenn es in
den Kampf aufLeben undTod geht. Zwischen
dem Nordkap und Sizilien steht der Wall für den letzten
Kampf um den Bestand oder Antergang des Abendlandes.
Oestcrreich hält das Zentrum. Wir kennenunsere
P f l i ch t."
Eine elsässische Stimme über die Zersetzungsarbeit der
Kommunisten.
Der „Westdeutsche Beobachter" beschäftigt sich mit
einem Kathalikentag, der dieser Tage in Mül-
hausen (Elsatz) abgehalten wurde und zitiert das „Mül-
hauser Volksblatt" („L'Echo de Mulhouse"), das diesem
Ereignis einen Artikel widmet. Dieses Blatt führt in
cinem Aufrus, >der überschrieben rst: „Merkt Euch das,
Jhr Herren von Moskau! Wir laffen uns nicht einschüch-
tern", folgendes aus:
„Alles, was im Elsatz gesund ist, rasft sich zum Kamps
für Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Ordnung auf,
um den Terror und die Kriegshetze der Jünger
Moskaus niederzuhalten und zurückzudrän-
g e n. Jn dieser Beziehung haben wir im Elsatz — Gott
sei Dank! — eine beffere Situation als im übrigen Frank-
reich. Jenseits der Bogesen weithin Kapitulation vor dem
moskowitischen Zhnismus unö dgr Vergewaltigung heiliger
Rechte und berechtigter Jnteressen. Hier nach bedauer-
lichen Konzessionen un,d momentaner Verängstigung ver-
einzelter Personen allseitiger Aufbruch zur
offensiven Devensive. Wir werden im Elsatz
kerne spanischen Zustände eirrrertzen laffen.
Wir wollen bei uns Freiheit, Toleranz, Friede, sozmle
Gerechtigkeit, Achtung des Privateigentums.
Wenn Kommunisten, die offiziell mit sklavischer Wil-
lenlosigkeit nach der Parole und mit dein Geld eines frem-
den Staates tanzen, andere Bürger dadurch zu disgualifi-
zieren versuchen, datz sie diese als Agenten des Auslandes
denunzieren, dann gehört ein solches Vorgehen in das
Kapitel jener Heuchelei, auf der die ganze Moskaupro-
paganda aufgebaut ist. Aufgrund der Ereignsse und Ver-
hältnisse in Rutzland und Spanien haben die Kommuni-
sten ein für allemal das Recht verloren, Hitler zu kriti-
sieren. Chastonine Ritz hat ihnen unter Züstimmung weiter
Kreise entgegengehalten: Eher Hitler alsMos-
kau!
Das freiheitsliebende Elsatz organisiert stch., Alles,
was gdgen den TerrorMoskaus ist, schlietzt sich
zusammen. Niemand zu Lerd, keinem Menschen zu Scha-
den! Sich selbst und sich allein zum Nutzen und zur Wah-
rung des Erbes, das uns unsere Väter hinterlaffen
haben. Es geht nicht um diese oder jene Detailfrage."
Der Aufruf im „Mülhauser Volksblatt" ist, so be-
merkt der „Westdeutsche Beobachter", dazu, um so bemer-
kenswerter, als man sonst durchaus nicht gewohnt ist, von
hier aus etwas Gutes über den Nationalsozialismus und
seine Führer zu hören. Um so beachtenswerter mutz üieses
Bekenntnis zum Führer und seinem erfolgreichen Kampf
gegen den Kommunismus bewerret werden.
Reues vom Lag.
Ci« Krakauer Verdrehungsversuch.
Verlin. 21. September. Kürzlich hatte in Polen die
Korruptionsaffäre beim Warschauer Clek-
trizitätswerk Auffehen erregt. Das Warschauer
Clektrizitätswerk, das in Besih einer französischen
Gesellschaft, der Societä Industrielle d'Lnergie
Clectrique, war, wurde daraufhin durch Gerichtsentschei-
dung in den Besth der Stadt Warschau übergeführt,
während die französischen Inhaber der Konzes-
sion aus Polen flüchteten. Außcrdem behauptet nun
der „Krakauer Illustricrte Kurier", daß die französtsche
Gesellschaft, die ftüher der Konzeffionär des Warschauer
Clcktrizitätswerkes war, im Vesitz des deutschen elektri-
schen Weltkonzerns Siemens sei. Jn Wirklichkeit ser
also nicht französischcs, sondern deutsches Kapital an der
Korruptionsaffäre bsteiligt. Diese Verdächtigung dss
polnischen Vlattes, die in sämtliche polnische Zeitungen
überging, ist eine dreiste Lüge. Der Siemens-Kon-
zern steht, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, der
kompromittierten sranzösischen Gesellschaft völlig fern.
Derhaftungen in Palästina.
London, 23. September. Wie aus Haisa gemeldet
wird, sind nach einer amtlichen Mitteilung der briti-
Behörden seit demVeginn derAraber-An-
ruhen am 13. April 2643 Araber und 346 Iuden
verhaftet worden. Von den Arabern wurden 1646,
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