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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neuests Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger^

Samstag, 19. Dezember 1936

Die KSWse m Modrid.

Dor eincm neuen Angriss?

Paris, 19. Dezbr. (Cig. Funkmeldung.) An der Ma-
drider Front begann am Freitag abend um 9 Uhr plötz-
lich schweres Artillerieseuer, woraus man aus
einen neuen entscheidenden Angriss der nationalen
Truppen schließt.

Bei zahlreichen Gesangenen der Roten sand man
Vanknoten, die wertlos sind, da aus ihnen die Unter-
schriften fehlten. Zahlreiche belgische Freiwillige weiger-
ten sich, an die Front zurückzukehren und suchtcn Zuflucht
in der belgischen Gesandtschast. Sie erklären, von den
bolschewistischsn Machthabern in geminster Weise ge-
täuscht worden zu sein.

Alles das hcU: Richteiiimischiuig.

Ausbildung spanischer bolschewistischer Flieger
in Frankreich.

Paris, 18. Dezember. „Ccho de Paris" berichtet,
datz eine Gruppe von spanischen roten Flie-
gern in Paris eingetroffen ist. Sie werden auf dem
Flugplatz Orly an Vord moderner französischer Bom-
benslugzeuge ausgebildet werden.

Das Blatt glaubt auch behaup.ten zu können, datz
die Volschewisten von Valencia unmittelbar, also ohne
Cinschaltung von Mittelpersonen, einer französi-
schen Wasfensabrik einen großen Auftrag
erteilt haben. Von den bsstellten 400 Tonnen Kriegs-
material seien inzwischen 200 Tonnen bereits geliefert
worden.

Dr. Tiidt zii de» A«tob»d«»rdeiterii.

Im neuen Iahr Aufträge wie 1936.

Nürnberg, 18. Dezbr Der Generalinspektor fllr das
deutsche Stratzenwesen, Dr. Todt, sprach am Freitag
vom Autobahnlager Nsudorf bei Bayreuth über alle deut-
schen Sender in einer Weihnachtsseier zu den
Autobahnarbeitern. Cr überbrachte ihnen den
Weihnachtsgrutz Adolf Hitlers und sagte
dann u. a.:

„Ich weiß, daß an eurem Lohn noch manches fehlt;
das weiß auch der Führer. Aber wenigstens habsn wir
Arbeit und Verdienst, und diesen Verdienst haben
6 Millionen Arbeitslose innerhalb von vier Iahren wie-
derbekommen. Die Lebensbedingungen des deutschen Ar-
beiters haben sich auch in dcn lehten drei Iahren ganz
wesentlich verbcssert. Mit einer Lohnerhöhung
allein ist das aber nicht gemacht, wenn mit der Lohn-
erhöhung auch gleich wieder die Preise in die Höhe
gehen und ihr sür dcn höheren Lohn auch nicht mehr als
früher kaufen könnt. Das wißt ihr auch. Darum mußte
ein anderer Weg beschritten werden. Wir brauchcn
nicht höhere Löhne, sondern mehr Lebensgüter.
Darum hat der Führer den Vierjahresplan an-
geordnet, damit euch und uns allen mehr bleibt von dem,
was wir verdienen, weil genügend Ware da ist, die man
zu billigen Preisen kaufcn kann. Obwohl ich euch auch
nicht die Crfüllung aller eurer Weihnachtswünsche zusagen
kann, so habe ich doch für einen Teil von euch wenigstcns
eine gute Weihnachtsnachricht:

Wer weitab von seiner Wohnung im Lager unterge-
bracht war oder über 20 Kilometer von seinem Heim ge-
arbeitet hat, erhält zwischen dem 24. Dezember und 3. Ia-
nuar für jeden Wochentag eine blnterstützung von
2.25 Mark für Verheiratete und 1.50 Mark für Ällein-
stehende. And damit auch die Vetriebsführer der Anter-
nehmungen eine Freude haben: Es gibt auch 1937
wieder Auftrüge im gleichen Amfang wie
bisher "

Dr. Todt schlotz mit herzlichen Weihnachtswünschen
an alle Stratzenbauer und ihre Familien und fügte hinzu:

„Uns Reichsautobahner, uns Straßenbauer am Werk
des Führsrs erfüllt tiefes, inneres Dankgesühl für
Adolf Hitler, der gerade uns als erste wieder aus
der Arbeitslosigkeit herausgeholt hat. Nicht nur wir ha-
ben Sorgen, glaubt mir, die Sorgen, .die der Führer hat,
sind nicht weniger und nicht leichter als die, die wir ha-
ben. Wir wünschen unserem Führer zu Weihnachten auch
sür sich einen frohen Weihnachtstag und wir wissen, datz
die grötzte Freude, die er empsinden kann, die ist, datz er
sieht, daß es seinem Volk wieder befler als früher geht.
Cs lebe der Führer Cs lebe Deutschland! Sieg-Heil!"

— Die Mongolensührer Fürst Towang und Coshih-
hai, die mit der Provinzialregierung von Suiyuan im
Kampf stehen, haben auf die Nachricht von der Gefangen-
nahme Tschiangkaischeks sofort die Einstellung des
Kampfes befohlen.

Peleiis euroniiisibe Stellmg.

EI»e Rede des A«tzc«mi»ifterr Beit.

Das Verhältnis zu Sowjetrußland. — Freundschastliche
Veziehungen zu Deutschland. — Das Problem Danzig.

Warschau, 18. Dezbr. Vor dem Auswärtigen Aus-
schuß des Senats sprach am Freitag Autzenminister Beck
über die Lage.

Nachdem er einleitend aus die Stctigkeit der pol-
nischen Methoden in der Autzenpolitik hingewiesen hatte,
ging er aus das Verhältnis zu Sowjetruß-
land ein und stellte dazu fest, datz die gemeinsamen An-
gelegenheiten aus normale Weise erledigt wllrden, die
weder zu irgend welchen Crschütterungen, noch zu tiefen
Mitzverständniflen Anlatz.gäben. Cr'nahm ferner Stel-
lung zu den Ausführungen auf der 8. Sowjettagunq, die
eine gewisseDrohung den westlichen Nachbarn
gegenüber enthieltc». Mit aüfrichtigcr Vefriedigung habe
er aus den Aufklärungsn, die die polnische Regrerüng er-
halten hätte, ersehen, datz keinGrund zueinerBe-
unruhigung gegeben sei. Autzenminister Beck suhr
dann fort:

Cine gewiffe, unserer schwierigen Zeit eigene Ner-
vosität macht sich aus dem Gebict unserer Beziehungen
zu unserem Nachbarn im Westen in einigsn Prefle-
stimmen und der öifentlichen Meinung bemcrkbar, und
zwar auf beiden Seiten dcr Grenze. Dies ändert jedoch
nichts an meiner tiefen Ueberzeugung,

daß der grotze und mutvolle Cntschlutz zu einer
sreundschaftlichen Gestaltung der Be-
ziehungen zwischen uns und dem Deutschen
Reich sowohl für die direkten Intereflen unseres
Landes wie im Gesamtkomplex der Verhältniffe
aus dem europäischen Kontinen
Wert behält.

inent weitcrhin seinen

Autzenminister Veck ging dann auf die Reihe der
diplomatischen Vesuche der lehten Zeit ein. Zu-
nächst'sei ein Desuchsaustausch zwischen den höchsten mili-
tärischen Faktoren Frankreich und Polens erfolgt,
der schlietzlich gewiffe mit der Frage der Landesvsrteidi-
gung in Verbindung stehendc Abkommen zur Folge
gehabt habe. Die freundschaftlichen Veziehungen beider
Länder haben sich auch im Hinblick auf viele andere euro-
päischs Problemc in einer äußerst befriedigenden Weise
entwickelt. Die Grundsähe der Zusammenarbeit mit dem
territorial näher liegenden Rumänien hätten ebenfalls
im gegenwärtiqen schwierigen Zeitabschnitt ihren vollen
Ausdruck gefunoen.

Weiter erinnerte Außenminister Veck an den Ausent-
halt des Minifterpräsidentcn Göring in Polen im Fe-
bruar, der, wenn er auch keinen offiziellen Charakter ge-
tragen habe, doch der freundlichen in Deutschland be-
stehenden Tendenz Ausdruck gegeben habe, auf dem Weg
gegenseitiger Vekanntschast und pcrsönlicher Vegegnungen
die Festigung der bestehcnden Dezichungen anzustre-
ben.

Den Llnterredungen, die er in London geführt hatte,
legte der Außenminister um so größere Bedeutung bei,

als die Annäherung der Ansichten Cnglands und Polens
über viele, und zwär die bedeutendsten Clemente der heu-
tigen Lage systematisch und dauernd in dem Matz erfolgts,
in dem in dcr europäischcn Situation neus Clsmentc auf-
tauchten.

Außenminister Beck wandte sich dann dem Kolo-
nialproblem zu. Als ein Teilgebiet dieses Pro-
blems bczeichnete er die Auswanderung der jü-
dischen Vevölkerung.

Das zweite Gebiet des Kolonialproblems bestehe
in der Möglichkcit, Polcn den Zutritt zu
Nohstossquellen in befferer Form als der
des gewöhnlichcn Handelsaustauschcs gegen De-
visen zu erössnen.

Auch diese Frage habe er damals vor dem Völkerbund
angeschnitten, um zur Deseitigung der heute in Curopa
bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten
beizutragen.

Noch einmal die Völkerbundsreform streifend, zeigte
Außenminister Beck die Gefahren auf, die ein rein mecha-
nisches Fortschreiten auf dsr bisherigen Linie mit sich
bringen würde, als deren schwerste er die neuerliche Vil-
dung von gewisscrmaßen zwei Blöcken bezeichnete: cinen
Vlock der Völkerbundsstaaten und einen Vlock
der nicht im Völkerbund wirkenden Staa-
t e n, eine Gefahr, dic sich schon bei der Diskussion in der
spanischen Frage gezeigt habe.

Abschließend ging Außenminister Vcck auf das Ver-
hältnis zu Dan'zig ein. Dazu erklärte er: „Die
Danzigcr Angelegenheitcn bedcuten für uns weitaus wich-
tigere Dinge als einen Zusah zu Völkcrbundssorgen, denn
ste umsaffen eine Reihe unfcrer täglichenund
lebenswichtigen Interessen. Wenn es sich
darum handelt, die Rcspektierung dieser unfercr lebcns-
wichtigen Intereffen zu sichern. die das Gebiet diploma-
tischer Fragcn bedeutcnd übcrschreiten, so kann ich in die-
ser Sache nichts ändern.

Ich muß übrigens feststellen, daß dcr Senat der
Frsicn Stadt Danzig in allen seinsn Crklärungen das
Bestehen dieser unserer Rechte bestätigt, ebenso wis wir
auch nicht die Absicht haben, die Rechts der Freien
Stadt Danzig in irgend einem Punkt anzutasten.

I«I R««ds»»ft.

Am Montag abend: -

Die Weihnachtsseier des Gaues Groß
Verlin, 18. Dezbr. Die Weihnacht s! ^
Gaues Grotz-Berlin der NSDAP. im Saawau^,§
richshain, auf der Reichsminister Dr.
spricht, wird vom Reichssender Berlin am

„oeb>
cMout ° '

vom Netchsienver Licrnn ..tz.xtrag^
den 21. Dezember, von 18.50 bis 19.15
und von allen dcutschen Sendern
m e n. Derl>"^

Gleichzeitig hiermit finden in den
Sälen, Lokalen und Schulen mehr als 290 Par°ooü°
anstaltungen statt, bei dcnen insgesamt a» c. -

Kinder und Crwachfene beschert
grötzten und schönsten Weihnachtsfeiern ve ^jcd-
Kreise von Verlin werden auch in diesem ^ ^ Me
von Ministern und führenden Mänern der em; KN
derungen und Organisationen besucht. Neoe
derbescherungen werden von der Gauwaltung . ^ 0 0

im Rahmen des WHW. allein in Berlin ^5

bensmittslpakete ausgegeben.
jede betreute Familie wieder einen Lhrtstvau - ^.jjjg-
D-r Rcichssendcr Verlin wird am Weihnafy ^-i>n
abend etwa 1000 bedürftige kindcrlose Chepaare
stehende Volksgenoffen beschenken.

Weihiachlsseikrn der Mlcr-Ios^

Eine Versügung des Reichsjugendsührers-
Verlin, 18. Dszbr. Der Iugendführer des De

Reiches Reichslsiter Baldur von Schiram
, nachstehende Verfügung erlaffen: »

! Weihnachten ist und bleibt das ^ K>^

deutschen Familie. Da dic Gemeinschas ^g-ii
ler-Iugend eine sinzige große Familie ' hci

auch ihre Cinheitcn Weihnachtsfeicrn veransta 'ha>B
dsnen nach Möglichkcit am brennendcn Weihmf
unscre Kameradschaft bekrästigt wird. b schrc"'
^ nicht die schönen alten Bräuche unseres Volkes i
Die Verwicklungen dcr lehten Zeit hatten ihre zu denen vor allem auch die Weihnachtsfeier
Ouclle in einem Konflikt zwiscken dem Senat der y^n wollen im Gegenteil dieses Fest zu cin-m
Frcien Stadt und Organen des Völkerbundes. ! iich - n Crlebnis der in der Hitler-Iugend S". -

-r"

Auf Wunsch des Völkerbundes haben wir die zusähliche
Rolls übernommen, einen praktischen Ausweg aus
der Situation zu sinden. Veim jetzigen Stand der Dinge
führen wir intcnsive Verhandlungen in zwei Richtungen,
erstens zur Sichcrung einer wirksamen und praktischen
Realisierung unferer Rechte und Intereffen in der Freien
Stadt und zwsitens zur Beseitigung der zwischen dem
Repräsentantsn des Völkcrbundes ünd dem Senat ent-
standenen Schwicrigkeiten. Seit einer Woche schrsiten
diese Verhandlungen günstig fort, und ich hosfs, daß wir
auch diesmal unsere ' Mission werden erfüllen
könncn."

deutschen Iugend werden laffen.

'Die Wcihnacht^'^ß

legen-




— Ein entlaufencr Bulle nach einer vierwöchigen
„Jagd" erschossen. Die Jagd auf einen Bullen, der vor
vier Wochen aus dem Dominium Rothlach im schlesischen
Kreis Bunzlau ausgebrochen war und fich seitdem zum
Schrecken der Bevölkerung in den Wäldern des Kreises
herumtrieb, hat ihr Ende erreicht. Nachdem vor einigen
Tagen das Tier zwei Förstern, die es erlegen wollten, im
letzten Augenblick wieder entkommen war, wurde es am
Mittwoch nachmittag in einer Schonung bei Buchwald er-
neut gesichtet. Ein Förster beobachtete nunmehr von einem
Anstand aus den Waldrand. Als der Bulle bei Beginn
der Dämmerung aus der Schonung trat, um auf einer
Wiese zu grasen, konnte er von dem Förster erlegt werden.

— Frankreichs Scharfrichter tritt zurück. Frankreichs
einziger offiziell Leauftragter Hcnker, Anatol Deibler,
gleich seinen Vorgängern bekannt unter dem Namen
„Monsieur de Paris", will vön seinem Amt zurücktreten.
Als Nachfolger benennt er seinen 38jährigen verheirateten
Neffen Andre Obrecht, der gegenwärtig als Mechaniker
in einer Pariser Automobilfabrik beschäftigt ist. Deibler
hat 217 Hinrichtungen vollzogen.

— Wieder starker Sturm Lber England. Seit Frei-
taq vormittag hat dcr Sturm, der seit einigen Tagen
über Cngland dahinfegt, mit neuer Stärke ein-
geseht. Cr drückt das Waffer der Themse so stark land-
cinwärts, daß bis Windsor hinauf stellenwsise Aeber-
schwemmungen eingetreten sind. Auch die Mole
und Wey, rechtc Nebenflüffe der Themse westlich von
London, sind infolge des Sturmes über die Ufer ge-
tretsn.

— Gold auf dcr Straße. Für zwei australische Far-
mer hat das Gold aufder Stratze gelegen. Bei
einer Feiertagswanderung, bei der sie im Distrikt Obi-
Obi über Sandflächen kamen. fanden sie Goldkörnchen.
Sie blieben eine Woche in dieser Gegend und bargen da-
bei Goldstaub im'Wert von mehreren zehntausend Mark.

Neues vom Tag.

Dre ganze Familie ermordet.

Kowno, 18. Dezember. In dem Städtchen Smili-
gai in Kleinlitauen wurde in dcr Nacht zum Donners-
tag etne schwere Vluttat verübt. Der 60jährige
Manufakturenhändler Vogel, ssine 55jährige Che-
frau, eine 33jährige Verwandte, ein vierjühriges
PflegekiNd und das Dienstmädchen wurden
ermordet aufgefunden. Cs liegt Raubmord vor.
Von den Mördern fehlt jede Spur.

Aus Eifersucht fünf Menschen getötet.

Newyork, 18. Dezember. Wie aus Pittsburg
berichtet wird, erschoß dort ein 70jähriger Poli-
zeibeamter scincn 53jährigcn Schwieger-
vater, deffcn Chefrau, zwei iveitere Frauen und
einen 19jährigen Iungen. Das Motiv der Tat soll in
Cifersucht gegen seine 40 Iahre jüngere Chefrau zu su-
chen sein.

dsr Hitler-Iugend sind selbstvcrständlich so zu
der Abend des 24. Dezember ausschließlich dcr
vorbehalten blsibt.

priiks «Isin VI»»sn!

IVivLlvr sckt krsgsn-

1. Wo kommt das vor: „Mcine Ruh' ist H'U- ^
ist schwer ..."?

2. Was versteht man unter Vlasphemic?

3. Wer komponierte die Oper „Die Perlensisck^

4. Wann war der dreißigjährige Kricg? »o"

5. Wer schrieb den Roman „Die letzten —"
Pompcji"?

6. Wo liegt die Stadt Itzehoe?

7. Wer war Vincent van Gogh?

8. Wie heißt der tschechische Außcnminister?

* - Samöl"^'

Die Antworten aus dic Fragcn vom vorigen

eines Ü

Lüd a" -

I. „Wsm der große Wurf gclungen,

des Freund zu sein" kommt in Schillcrs
Freude" vor. 2. Cin Intervall ist cin "" srerh^.Üü
zaitlicher Zwischcnraum, in der Mustk das Prapaüib
zweier Töne zueinander. 3. Das Drama --- §sicrru,
oder dis hundert Tage" schrieb Lhrisnan
Grabbe. 4. Die Hauptstadt von Sizilien „ m „ ü



lermo. 5. Die Stadt Täbris liegt in
ter einer Poulards versteht man eine gcmal»-
7. Die Oper „Fidelio" komponicrte -^«schcr '
Vsethoven. 8. August Renoir war ein franzvi
preffionistischer Maler des 19. Iahrhunderts-


Qröötss l,ggsr. —

-aorstU"

fsetzmllnnisctzs

Carl Mari« «o« Weder.

Zum 150. Geburtstag des Meisters.

Von Herbert Günther

Am 18. Dezember jährte sich der Geburts-
tag Carl Maria von Webers zum 150. Mal.
Dre deutschen Operntheater gedsnken in diesen
Tagen dieses großen deutschen Musikers mit
Festauffllhrungen seinsr Werke; besondcre
Wsber.Festwochen veranstalten Rostock vom
18. bis 23. Dezember und Stettin vom 10. bis
18. Dezember.

„Ich bin den 18. Dezember 1786 zu Cutin im Hol-
steinischen geborsn," beginnt Carl Maria von
Weber 1818 sine kleine autobiographische Skizze. Noch
finden wir dort das niedrige Fachwerkhäuschen, in dem
er zur Welt kam, und die Kirche, in der er getauft ist.
Auch das frllhsre Schloß des kunstliebenden Fürstbischofs
von Lübeck und Cutin — eine alte Waffcrburg — ist
wohlerhalten, und die Orangerie des Parkes, in der die
Konzertausführungcn dcs Hofes stattfanden, denen We-
bers Vatsr als Kapellmeister vorstand. Dpäter hat das
Städtchen seinen berühmten Sohn noch durch eine We-
ber-Gedächtnishalle geehrt. Schon im Iahr nach der
Geburt Carl Marias zog Vatcr Weber mit seiner Fa°
milie aus Cutin fort. Crst 1820, als gefeierter Gast sah
der Sohn seine Geburtsstadt wieder. Mit der „von
Weberschen Schauspiclergesellschaft", die meist aus der
eigenen Familie bestand, zog der Vater 1787 auf eine
Wanderschaft dnrch alle deütschen Gaue, die erst beini
Hinscheiden des abenteuerlichen Mannes enden sollte.

Zehnjährig kommt Weber aus den dilcttantischen
HLndsn des Vaters, der selbst nur Autodidakt war, in
die Schule eines sachvcrständigen Lehrers; er bekannte
selbst, daß er zu Hildburghausen den „wahrsn, bssten
Grund zur kräftigsn, deutlichen und charaktervollen Spiel-
art auf dem Klavier" gelernt habe. Zwei Iahre später
läßt er mit „6 Fughetten" sein erstes Werk erscheinen.
Als Vierzehnjähriger fieht er in Freiberg i. S. seinc erste
Oper aufgeführt ünd lithographicrt seine neue Arbeit
(sechs Klaviervariationen) selbst. Alois Senefslder
— ehemals Mitqlied der Weber-Truppe — hatte vor
kurzem den Steindruck erfunden. Der Knabe glaubte,
sein Verfahren verbeffert zu haben, und diese Hoffnung
zog die Familie in die Nähe der Freiberger Verg-
akädsmie. Sie trog cbenso wie Papa Webers eitle
Aufschneiderei am Stammtisch „Zum goldenen Löwen"
über sein musikalischcs Wunderkind. Websr sand sein
Singspiel spätsr selber „höchft unreif".

Immerhin erhielt der Achtzehnjährige — nach ver-
vollkommneter Ausbildung — bereits die Kapellmeister-
stelle zu Breslau. Hier stewann der so oft mit Mozart
Verglichene durch dis Ausiührung von Mozarts „Titus"
sofort Dirigentenruf. Doch mit kühnen Neuerungen wie
der heute allgemein üblichen Sihordnung dcs Orchesters
und durch Anterschähung des Kaffenrapportcs zugunsten
künstlerischer Ideale erregte er so viel Asrgernis, daß er
bald seine Cntlassung erbat und auch erhielt. In seiner
Wohnung am Salzrrng hatte er gleichzeitig ein flottes,
seins VerhLltniffe überschreitsndes Leben geführt. Aus
seiner mißlichen Lage rettete ihn Prinz Cugen von
Württemberg, der den jungen Mann an seinein reizen-
den Hof im schlesischen Carlsruhe aufnahm. An die-
sem idyllischen Musensih inmitten rauschender Wälder
voll Cinsamkett und Poesie verbrachte er seins glück-
lichste Zeit. Abcr der Krieg 1806 „zerstörte das nicd-
liche Theater und die brave Kapelle", und so mußte We-
ber froh sein, als Privatsekrctär beim Vruder des Hcr-
zogs unterzukommen. Abwschselnd wohnte er mit sei-
nem verschwenderischsn Herrn im Schloß zu Stuttgart
und zu Ludwigsburg und ging völlig in dem übermüti-
gen, nicht seltcn hemmungslosen Trciben am Hof untcr.
Dabei machte er in ausgiebigen Gelagen nicht nur mit
dem Hinterzimmer des Gasthöss zum „König von Cng-
land" und der Sommerwirtschaft Schmalz zu Cannstatt
gründliche Vekanntschast, sondern schließlich als Ver-
walter der herzoglichen Geldgeschäfte — jedoch schuld-
los durch eine Verkettung unglücklicher Amstände — auch
mit dem Gsfängnis.

Landesverwiesen, doch geläutert und gereift, wandte
sich der Schiffbrüchigs nach Mannheim. Dankbar
fühlte er selbst, daß „eine neue Lebensepoche" für ihn
begann. Ohne äußere Vindung lebte er dort im Kreis
gleichgesinnter Freunde begcistert und selbst begeisternd
regsr'musikalischer Geselligkeit; und als er nach Darm-
stadt übersiedelts, gestand er, „dieses Klümpchen Mann-
heim wie eine Geliebtc im Herzen" zu tragen.

Auch in Darmstadt fand die Musik bei dem
kunstsinnigen Großherzog Ludwig höchste Pflege, und
doch ging mancher gelangweilte Vrief aus Webers stil-
lem ^ogis in der Ochsengaffe an die muntere Mannhei-
mer Gesellschaft ab. Am so anregender und folgenrei-
cher war es, daß Weber bei eincm Besuch auf Stift
Neuburg Apels und Launs „Gespenstcrbuch" fand,
das ihn sosort zur Komposition dss Freischüh-Stoffes
reizte. Crst zehn Iahre spüter sollte er den Plan aus-
führen können, und es war gut so für sein Gelingen.

Konzcrtreisen erweitern Webers Gesichtskreis. Im
Theaterrestaurant „Rose" -u Bamberg siht er nächt-
lich mit dem dortigen Direktionsgehilfen und bald

weltbekannten Dichter C. T. A. Hoffmann beim
Glas. In den Schlöffern zu München und Nymphen-
burg spielt er vor dem bayerischen König und verstrickt
sich so sehr in die reizvollen Bande von vier verschiede-
nen Sängerinnen, daß sein Tagebuch schließlich zu dem
Cracbnis kommt: „A. W. T. N." (Alle Weiber taugen
nichts.) Hier wird auch sein „Abu Hassan" auf-
geführt und erringt troh salschen Feueralarms starken
Crfolg.

In Weimar hat er die erste seiner drei unglück-
lichen Vegegnungen mit Goethe, der während eines
Konzerts bsi der Großfürstin Maria Paulowna herein-
tritt, sich rücksichtslos laut unterhält und von den Künst-
lern verlehend wenig Notiz nimmt. Nach seinem letzten
Besuch bei Goethe (1825) mußte Weber sich vor Aerger
zwei Tage im „Crbprinzen" zu Vett legen. Desto weni-
ger förmlich war die Aufnahme beim Herzog August zu
Gotha, vor dem er in der Margarethenkirche spielte und
im Schloß ein soeben entstandenes Gedicht des Herzogs
oder seine Stegreiferzählungen sofort melodramatisch aüf
Piano oder Gitarre zu begleiten wußtc. Bei wiederhol-
tem Ausenthalt an der Residenz des merkwürdigen Son-
derlings, der täglich mit ncuen Cinfällen überräschte, be-
richtet Weber 1814 aus Gräsentonna: „Das uralte
Schloß, in dem ich hause, und in dsffen schauerlichsn Ge-
mächern beim Klappern altcr Fenster und Türen ich
diese Zeilcn schreibe, umfaßt mich recht wohltätig mit
seiner Stills und gibt mir im geistvollen Ilmgong des
Herzogs eine gewiffe gemüthliche Ruhe. — Den 13. kom-
ponierte ich zwei neue Lisder." Diese beidsn so schlicht
crwähnten Lieder waren „Lühows wilde Iagd" und das
„Schwertlied", die Weber zum Liebling der vaterlän-
disch gesinnten Iugend machten. Im Ratskellersaal zu
Halle hörte er sie aus studentischem Mund, und „war
in Halle viel Cnthusiasmus gewesen, so grenzt« er in
Göttingen ans Tolle."

Zwei deutsche Städte vor allen anderen dürfen We-
ber für sich in Änspruch nehmsn: Verlin und Dres-
den. In Dresden findet der Dreißigjährige nach lan-
ger Sturm- und Irrfahrt lebenslänqliche Anftellung als
Kapellmeister einer deutschen Oper, oie er neu zu schaf-
fen hat. Im Kampf für diese wahrhast nationale Sache
gegen die italienischo Oper und ihre Anhänger hat der
schon Crkrankte sich in seincm lehtcn Iahrzehnt aufgerie-
ben und doch dabei seinem Geist in bewundernswerter
Standhaftigkeit seme unsterblichen Werke abgerungen.
Dort fand er auch an der Scite seiner über alles gslieb-
ten Gattin ein eheliches Glück, wie es wenigen großen
Deutschsn beschieden war. Die Stadtwohnung am Alt-
markt und das Weber-Häuschen in Klein-Hosterwitz zwi-
schen lieblichen Obstgärten draußen am Üfer der Clbe

sind die Schanplätze seincs Familienleöens,
selligkeit im Frsundcskreis und rastlosen „ jn jix
So ernst und reformatorisch er sein W>r^ an, .x
Oper, in der Frauen- und Hoskirche oder sal"'
königlichen Tafel im Schloh nahm: Das Ew>g ^ ,i>^
zu sagen hatte, sprachen seine Opernw»

Ihnen die Bühne erschloffen zu habeki, rsi,R,al i»a„,
unvergängliches Vsrdienst! „Das ist nun wrbP-.,
und ausgemacht, daß alle wahren Veweise vo 'n
render Teilnahme und Liebe stets von Euck- i^ Er.
ben Freunde in Derlin, kommen," ruft -tv guaP^c
aus. Hier war in der Vehrenstraße 34 saP. „„d "
Hier führte die Singakademie seine Lieder °ui- „4 ^
solgten 1821 einander die Ilranfsührungen p
ciosa" im Opernhaus blnter den Lindr" „„f R,
„Frsischüh" in Schinkels neuem Schauspielhauv.^ . i ^
Gendarmenmarkt. „Kein Mensch erinnsrt stck-
s o aufgenommen gesehen zu haben," meldcte cr
jubelts Weber seinem Textdichter Kind, durck Ta> .läia
neut auf den Stoff gestoßen war; und in ^ cM
dieser Crfolg in der ganzen Geschickte dcr
da. Iener sür immer denkwürdige Abend rc^sjffc ,
entschied den Sieg des D c u t sch en im y
Deutschlands. Dieser Crkenntnis gab L?rck°
ner gültigen Ausdruck, als er dem 1826 zu,
die Cwigkeit eingegangenen Mcister 1844 bei „,,f r .
führung seinsr Gebcine in die Familicngrul äiic
Katholffchen Friedhof zu Dresdcn nachrM- "
ein deutscher Musiker gelebt als Du!"

- . i ffu

sGeneralintendant Frih Remond Pl , /AcE jtz
Tölz starb, 74 Iahre alt, dcr ^angjährlg -„„j jc-

öln, ^chaUOz.

intendant der Städtischcn Bühnen Köln, ^^chawR.
Remond. Der Verstorbene beqann ^n„rt

lerlaufbahn als jugendlicher Liebhaber iu
lau, Danziq und Vremen und wurdc bann -
an das Münckener Hoftheater vcrpflichtcl- Püj„gcr- „ch
seines Crfolqes sattelte er um und wurdc Pj»

wurde als Tenor zunächst nach Vrcmen
Karlsruhs verpflichtet, wo er füns^^

war. 1904 sang er den Parsifal in Bayrru^


dt

ging Römond nach Köln, um die Leitung
Städtischen Bühnen zu übernehmsn. -

sJena erhnlt ein eigenes Theater.j ^jgev^,
Jena hat sich nunmehr entschloffen, 5'„«ützuuS
Theater zu bauen. Es soll mit llnteri lvri
Bevölkerung eine Pflegestätte der Kunst 6°' ,s„„icht.
die der kulturellen Bedsntung der Stadt en '
her war Jena auf die Gastspiele des darltwv . jjgt
theaters von Weimar, die in einem alten Ga
den, angewiesen.


Vsrksu» Z^nlsgs 2S u««I PMsIs »rlrs«l«n.

sowis m 6sn dslrsnn»«« Vllvrlsrlsgsn

»uk jsclsn Vfsiknscktstis

Ss«I.-, I»»slr«r-, KNsln- un«I »H»»s-s,sln« LLH 1

über 100 Lorten, i>i5 rn ckea eckelrten Oeväckrea . . . fflaicke voa ^

§Ü«I- UN«I OSLISPZHIssSiNS ckirekter Import, ia xrööter M

-^usivadl uack s»eo Prei-Iazea.fflarcde voa k?VI.

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