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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

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Postschechkonto Ludwigshafen 722l. Für Rüchgabs nicht vsrlangter
Schriftstüche wird keins Gewähr geletstet.

Nr. 303

Druck unv Berlag von Frreürich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: Hauvtstraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Dienstag, 29. Dezember

Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351-
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

-53.

1936

UaatsbMübnls stlr v. SeM.

Aauerbeflaggung am Tag der Beisetzung.

tzMWsl.

Das Staai.vegräbnis am Mittwoch.

Verlin, 28. Dezember. Die Veisetzung des ver-
storbenen Generalobersten von Seeckt wird als
erfolgen. Das vom Führer und
^^chskanzler angeordnete Staatsbegräbnis findet am
"^ittwoch um 13 Uhr aus dem Invalidenfriedhos statt.

. Die Trauerparade, die ihren Weg vom Trauer-
^us in ver Licchtenstein-Allee 2a zum Invalidenfriedhof
unnit, trifst dort um 12.45 Uhr ein. Sie wird vom
^onimandeur der 23. Division, Generalmajor Busch, ge-
u hrt besteht aus einem Vataillon des Inf.-Regts. 67
1 Mustkkorps und Spielleutcn, sowie den Fahnen dcs
^arde-Regts., einein Vataillon des Inf.-Regts. 9,
?"^Schwadron des Kav.-Regts. 9 und einer Batterie
Ari.-Regts. 23, die auch die bespannte Lafette für
en Sarg des Verewigten stcllt. Außerdem bilden zwei
rompanien der Wachtruppe Spalier.

„Am 27. Dezember 1936 verstarb in Verlin der Chef
des Inf.-Regts. 67 Generaloberst Hans v. Seeckt,
Ritter des Ordens Pour le merite mit Cichenlaub.

Ciner der bedeutendsten Soldaten, die das
deutsche Heer sein eigen nennen durfte, ist nach einem von
reichen Crfolgen gekrönten Leben zur großen Armee ab-
berufen worden. Seins überragenden militärischen Lei-
stungen im Krieg hatten einen maßgeblichen Cinfluß auf
die erfolgreiche Kriegsführung.

Sein Können und seine Charakterstärke schufen nach
der Auflösung der alten Armee nach Becndigung des
Weltkrieges das Reichsheer, das durch sein Wirken,
troh germger Stärke, in der Welt eins geachiete Stel-
lung einnahm. Durch seine aufopfernde tatkrästige Arbeit

als Ches der Heeresleiung wurde der Grundstein zum
Aufbau des jehigen Heeres gelegt.

Sein Name wird in der Geschichte dos Heeres wei-
terleben.

Das Heer senkt die Fahnen vor diesem großen Sol-
daten.

Der Oberbefehlshaber des Heeres:
gez. Freiherr von Fritsch, Generaloberst."

*

Der Oberbefehlshaber des Heeres, Goneraloberst
Freiherr von Fritsch, der zur Zeit von Berlin ab°
wesend ist, sowie Ministerpräsident Gsneraloberst Gö -
ring haben an Frau von Seeckt herzliche Beileidstele-
gramme gerichtet.

Kungernvoltrn im nlen Soanien.

Die Trauer bei der Wehrmacht.

Berlin, 28. Dezbr. Der Oberbefehlshaber des Hee-
^ hat anläßlich des Ablebens des Generalobersten
tton Seeckt für die Offiziere und Beamten des Ober-
ornmandos des Heeres und des Inf.-Regts. 67 das An-
"geri von Trauerabzeichen auf die Dauer von
ttcht Tagen angeordnet.

Trauerbeflaggung ist befohlen vom 28. De-
reniber bis 30. Dezember auf dem Reichskriegsministerium
ttttd den Kasernen des Infan.-Regts. 67.

Am Tag der Veisetzung, dem 30. Dezember 1936,
ttttggen sämtliche Dienstgebäude der Wehrmacht halb-

m a st.

Anch dre össentlichen Gebäude im Reich flaggen Halbmast.

Derlin, 28. Dezbr. Der Reichs- und preußische Mi-
^ 3nnern gibt solgendes bekannt:

Anlaß der Veisetzung des verstorbenen
^"oruloberst von Seeckt flaggen am Mittwoch, den
oO- Dezember 1936 alle össentlichen Gebäude im Reich
^ a l b m a st.

Der Wße Aehrschöxfer.

Ein Nachruf des Reichskriegsmrnisters.

Verlin, 28. Dezbr. Der Reichskriegsminister und
^berbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall
^°n Vlomberg, veröffenilicht für den verstorbenen
^ENeralobersten von Seeckt folgenden Nachruf:

AngMrige dtt „Sntttnalionalm Brlgate" als «ndertt.

Salamanca, 29. Dezember. (Cigene Funkmeldung.)
Aus den Rundfunkberichten der nationalen und sogar auch
der roten Sender ist immer deutlicher zu ersehen, daß die
Versorgungsschwierigkeiten in den unter bol-
schewistischer Herrschaft stehenden Teilen Spaniens ftän-
dig zunehmen.

In Malaga kam ss in den Straßen zu stürmi-
schen Protestkundebungen, an denen hauptsäch-
lich kommunistische Frauen teilnahmen. Die
roten Weiber verlangten, daß Lebensmittelkarten nur
noch an die Mitglieder der marxistischen Parteien ausge-
geben würden, denn wenn die Bevölkerung schon
Hungers sterben solle, so müßten wenigstens zuerst
die „noch immer nicht vollständig ausgerotteten bürger-
lichen Clemente" daran glaubcn. (!)

Der rote Marineausschutz richtete an die
bolschewistischen Gewalthaber in Valencia ein Schreibsn,,
in dem festgestellt wird, daß dis roten Matrose»
seit einem Monat vollkommen unzulängliche Le-
bensmittelrationen erhisltsn. Da eine mangel-
hafte Verpflegung nicht nur die Widerstandskraft der
Matrosen schwäche, sondern auch gegen das „Reglement"
des roten Marineausschufles verstoße, müffe mit allem
Rachdruck sofortige Abhilfe gefordert wsrden.
Andernsalls werde der Dienst auf sämtlichen Schiffen
eingestellt werden. (!)

In Albacete protestierte die Vevölkerung ge-
gen die Plünderungen, die die an die Cordoba-
sront abberufenen Angehörigen der „ I n te r n a t i o n a-
len Vrigade" kurz vor ihrer Abfahrt begangen ha-
ben. Die meistenGeschäfte inder Provinz Alba-
cete sind einOpser derRaubgierdes roten aus-
ländischen Verbrechergesindels geworden.
Melen Ladenbesitzern wurden die gesamten Vor-
räte geraubt, wodurch sich die bereits vorher be-
stchende Lebensmittelknappheit zu einer regelrechten
Hungersnot auszuwachsen droht.

Die katalanische Marxistenzeitung „Solidaridad
Obrera" führt in einem Artikel bittere Klage darübcr,
daß die sogenannten marxistischen „Führcr" in den besten
Hotels und Gaststätten Kataloniens Kaviar und
Schweinebraten hätten, während die Milizen mit
trockenemVotandie Front gehen mützten.

Kleine Meldungen.

— Der türkische Außenminister Rüschtü Aras traf
am Montag in Begleitung seines Kabinettschefs auf der
Rückreiss von Paris nach Ankara in Athen ein. Cr
wurde auf dem Vahnhof vom Ministerpräsidenten Me-
taxas und dem jugoslawischen und dem rumänischen
Gesandten empfangen.

— Das sowjetruffisch-japanische Fischereiabkommen
wurde am Montag in Moskau unterzeichnet.

,,J n tiefer Trauer steht die Wehrmacht an der
^tthre des Generalobersten Hans v. Seeckt. Deutsch-
nd verliert in ihm einen vorbildlichen Solda-
a»tt. einen Wegbereiter völkischer Crneuerung und einsn
ttroßen Wehrschöpfer.

2n der dunkelsten Stunde des Vaterlandes übernahm
zu tton Deeckt eine Aufgabe, wie sie einst Scharnhorst
hatte. Im Zweifrontenkampf gegen das Haß-
tton Versailles und gegen die inneren Feinde
vr^Ichlands ^ttf er das Re'ichsheer als Pflegestätte
HlMlch.deutscher Soldatentugenden, als eiserne Klam-
Reiches und alsKeimzelle des neuen
ttlksheeres.

der E^tteraloberst von Seeckt, der von uns ging, lebt in
der p ^ttrmacht des Dritten Reiches weiter. Wir solgen
^kllndiln^g' ^ ^ ^^'tt Hunderttausendmann-Heer bei der

httltc",^^ 'ttollen das Schwert scharf, den Schild blank

Reichskriegsminister und Oberbesehlshaber
der Wehrmacht:

gez. v. Vlomberg, Generalfeldmarschall."
Nachruf des Obersehlshabers des Heeres.

^^ttlin, 28. Dezbr. Der Oberbefehlshaber des Hee-
s,i ' .^^tteraloberst Frcihcrr von Fritsch verösfentlicht
^ den
-^cachruf

^ den verstorbenen Generaloberst von Seeckt solgenden


Die mm NttWims Mims abMW.

Einftimmigtt Nrschlnß dtt inbiichen Ralitnalkoonrtssts.

London, 28. Dezbr. Wie aus Faizpun gemeldct
wird, nahm der Indische Nationalkongreß am
Montag, wie zu erwarten war, eine Entschließung an,
die die neue Verfassung Indiens einstimmig ab-
lehnt.

In der Cntschlietzung erklärt der Kongreß, daß er
diese Akte völlig ablehnen müfle, wenl er Indien
gegen den Willen seines Volks aufgezwungen wor-
den sei. Iede Mitarbeit unter dieser Verfaffung sei ein
Verrat an Indiens Freiheitskampf und
stärke dcn britischen Imperialismus. Der Kongreß ver-
langt statt deffen die Cinberufung einer gesetzgebenden
Versammlung, und zwar aufgrund des direkten Wahl-
rechts, die eine ncue Verfaffung entwerfen soll.

Die Frage der Annahme von Aemtern durch Mit-
glieder der Kongreß-Partei wurde bis nach den Kongreß-
'wahlen zurückgestellt.

Der Indische Kongreß beschloß serner, sich nicht an
den Krönungsfeierlichkeiten sür König
Gcorg VI. zu bcteiligen.

Bei der Cröffnung des Nationalkongreffes erklärte
Pandit Rehru in seiner Cigenschaft als Präsident,
der Nationaltongretz werde nicht zulaffen, daß die Män-
ner und die Hilfsquellen Indiens für einen imperia-
listischen Krieg ausgebeutet würden. Der Kongreß
werde allen Versuchen des britischen Impcrialismus,
seine Stellung in Indien z« verstärken, Widerstand
leisten.

Zn der Nähe von Faizpur, wo der Nationalkongreß
tagt, brach Mahatma Gandhiam Sonntag in einer
Ansprache vor 10 000 Personen zum erstenmal sein seit
zwei Iahren innegehaltenes Schweigcn. Seine Rede ent-
hielt jedoch kcinerlei Andeutungen, die Rückschlüffe aus die
sich augenblicklich in Indien in Gang befindlichen Entwick-
lungen zuließcn.

Dem Reuter-Vertreter erklärte er, aus dcr Tatsache,
daß er gesprochen habe, dürfte nicht die Absicht gefolgert
werden, in nahcr Zukunft wieder aktiv in die Politik ein-
greifen zu wollen.

Der Generaloberst auf i»em Totenbett.

Osfiziere seines Negiments halten die Totenwache. (Weltbild, K.)

Bildlinls:

Generaloberst von Sccckt mit dem Führer beim Manöver.

Aufgenommen bei den diesjährigen großen Herbsti „anövern in der Nähe von Bad Nauheim. (Weltbild, K.)

Verständigung mit Deutschland!

„Daily Mail" beschäftigt sich am Montag in einem
Leitartikel mit der i nt e r n a t i on a le n Lage. Das
Blatt hält die Zeit für gekommen, daß England,
das im Begrisf stehe, seine frühere Freimdschaft mst
Jtalien im Mittelmeer wiederherzustellen, jetzt auch
eine Verständigung mit Deutschland suchen
solle. Die Aufgabe der britischen Regierung müsse
darin bestehen, die europäische Stabilität wiederherzu-
stellen. Deutschland sei eine der bestgerüstetert
Mächie der Weli. Es habe innerhalb seiner eige-
nen Grenzen den Kommunismus geschlagen
und durch eine Reihe entschlossener Handlungen seine
Stärke und seinen beträchtlichen Einsluß gezeigt. Aber
Deutschland gehöre nach wie vor zu den Nationen der
„Habenichtse". Der dringliche Bedarf an R o h-
stoffen habe Deutschland vor lebenswichtig«
Probleme gestelli, wie sie andere glücklichere Naiionen
nicht kemwn. Es habe kürzlich seinen Schwierigkeiten
und den Mitteln, mit denen nach seiner Ansicht eine
Lösung gefunden werden könne, starken Ausdruck
verliehen. Man müsse Deutschlands berechtigten Be»
strebungen entgegenkommen, falls die so bitter
notwendige Befriedung der Welt herbeigeführt
werden solle.

„Daily Mail" wirft dann die Frage auf, ob es nichk
klüger sei, zu überlegen, welche Zugeständniss«
gemächt werden könnten, ohne daß man die Dinge so
tange trciben laffe, bis eine Gesamtregelung un»
möglich werde. Das Vlatt spricht von einer allgemei-
nen Vcrschlechterung der Lage und glaubt, daß
von Seiten der Roten ein starker Druck auf d-ie
britische Regierung ausgeübt werde, um sie zu
einem Verzicht auf die Nichteinmischungspolitik zu be-
wegen. Die Absicht sei klar: Moskau unternehme
erneute Versuche.umdenRuin der hauptsäch-
lichsten Grundsätze der Menschheit herbeizuführen, näm-
lich der Familie und des Individuums. Dis
ganze Welt wiss«, daß der spanische Krieg
von Moskau angezettelt worden sei.

50 000 volleinsatzfähige „ältere Angestellte".

Der gewaltige Aufschwung, den nach der Macht-
übernahme das deutsche Wir'tschaftsleben auf
allen Gebieten nahm, hat bei uns in einer Zeit, in der
andere Nationen sich noch einem ernstcn Arbeitslosen»
problem geqenüberschcn, geradezu einen Mangel an
Arbeit'skräften zur Folge gehabt. Die vielen
Wirtschastszweige, die unter diesem Mangel zu leiden
haben, brauchen nur eine grundlose Voreingenommenheit
zu überwindcn, um mit völl brauchbaren und erfahrenen
Arbeitskräften versorgt zu werdcn, wenn sie sich so be-
eilen, daß ihnen nicht mittlerweile „die Konkurrenz" zu-
vorkommt. Cs handelt sich um das Rescrvoir der sogen.
„älteren A n g e st e l l t e n". Der Veauftragte für
den Vierjahresplan, Göring, hat die Vedeutung des
Arbeitseinsatzcs der ältercn Angestelltcn durch eine be-
sondere Anordnung unterstrichem Hierzu weist Crnst
Wald in der „Sözialen Praxis" darauf hin, daß kluge
stnternehmer bercits sehr stark auf diese guten Kräfte
zurückgegriffen haben. Am 31. Okiober 1935 waren von
den fast 170 000 erwerbslosen älteren Angestellten aus
1933 nur noch 98 000 über 40 Iahre alte ohne Beschäf-
tigung. 1936 hat sich diese Cntwicklung fortgesetzt. Cine
Llebcrschlaqsrechnung ergibt, daß Cnde Oktober 1936
rund 72 0Ü0 Angestellte über 40 Iahre noch arbeitslos
waren. Cntsprechend den Crmittlungen über die Cinsatz-
fähigkeit muß man davon ausgehen, daß von der Ge»
samtzahl noch 70,2 Prozent voll einsatzfähig sind. Die
übrigen 29,8 Prozent vcrteilen sich so: 16,3 Prozent
überhaupt nicht voll einsahfähig und 13.5 Prozent im
Veruf nicht voll einsatzsähig. Danach beträgt die Zahl
der voll einsahfähigen arbeitslosen älteren Angestellten
zur Zeit rund 50 000.

„Der Iude muß isoliert werdenl"

Nach Meldung des „American Bulletin", Newyork,
Nr. 31, hielt der Cngländer Mr. Henry Hamilton V e a-
mish in Newyork, wo er von einer längeren Reise durch
Südasrika, Indien, Ceylon, Iapan und Kanada eintraf,
einen bemerkenswerten Vortrag, in dem er sich sowohl
über die Iudenfrage in der Geschichte, als auch über die
Rolledes Iudentumsin unseren Tagen aussprach.
Cr erklärte u. a. wörtlich:

„Wir müflen die Ursache unserer Schwierigkeiten fin-
den. Wenn nian Malaria hat, so muß man natürlich
Chinin nehmen, aber um der Malariaepidemie Cinhalt
zu gebieten, muß man die Moskitos verfolgen. Wcnn
man es mit einer Pest zu tun hat, so muß nian den Mi-
krobsn isolieren. Der Iude ist der Crreger, den
wir ins Auge faffcn müffen, der Iude muß isoliert
werdcn. Als Leprakranker der menschlichen Gesellschast
muß der Iude in Quarantäne gebracht werden."

öMjmilSl««!! söhrt Krieg.

Sowjet-U-Voote auf dem Weg nach Spanien.

London, 29. Dezember. (Cigene Funkmeldung.) Der
Warschauer Verichtcrstatter dcs „Daily Mirror" er.
fährt aus guter Quelle, daß bisher 25 sowjetrus-
sische !l-Voote von sowjetruflischen Hüfen nach Spa-
nien abgegangen sind. Sie stshen unter dcm Vesehl eines
Kapitäns Kamilin. Das Blatt berichtet ferner, daß
die Cntsendung zweier weitercr sowjctruffischcr Kriegs-
schiffe nach Spanien verschoben worden sei, daß aber
die beiden Fahrzeuge im Hafen von Odeffa in Crwartung
der Vefehle aus Moskau unter Damps liegen. Sämt-
liche sowjetruffische Schiffe für Transporte von Lebcns-
mitteln oder Waffen »ach Spanien werden, dem gleichen
Vlatt zusolge, in aller Cile mit weittragenden Ge-
schühen ausgerüstet. Außerdcm soll an Vord jedes
Schiffes cin militärisches Kommando mitreiscn.

Aile EnglUder verlasse« Madrid.

Verlegung der Votschaft nach Valencia.

London, 28. Dezember. Sämtliche britischen
Staatsangehörigen in Madrid sind angewiesen
worden, die S t a d t z u v e r l a s s e n.

Wie aus Madrid gemeldct wird, hat der britische
Geschäftsträgcr Anwcisung erhalten, dieVotschaft in
Madrid zu räumen und sich nach Valencia
zu begeben. Der Schritt sei, so wird an zuständiger
Stelle erklärt, seit längerer Zeit geplant gewesen. Die
Vorsorgung des Stabs nnd der Flüchtlinge in der Bot-
schaft in Madrid sei, so heißt es, immer schwerer ge-
worden. Diese Schwierigkeiten würden in Dalencia
nicht so groß sein, da dort britische Schisse dis LebenSz
mittelverjorüung stcherstellen könnteu.
 
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