Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0260
DOI Kapitel:
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
109,000 Pfd. St. zur Vriſchönerung von Wind-
60,000 t; Sr. zum Ankaufe der Gemäldeſamm-
lung des Hrn. Angerſtein.
Diese koſtbare Sammlung wird zu einem neuen Nen
tional - Museum dienen, und noch weiter durch frey-
willige Beyträge unſerer reichen Landsleute vermehrt
werden und dem Vaterlande größere Ehre machen,
als wenn davon gesagt würde: dieses ſind die Ucber-
d1cibſcl geplünderter Palläſte und Altäre.
Der Deputirte Brougham äußerte, daß es beſſer
ſey, Schulen als Kirchen zu baurn, und was die
Schuldabtragung Deſterreichs anbelange, glaube er,
daß füglich die partielle Zahlung noch um etwas er-
hdht werden könne. U brigens ſeyen ſämm.liche Vor-
ſchläge des Ministers ſehr lobenswerth, und ohne
weiteres Bedenken, Vorträge darüber zu machen , so-
bald Se. Exc. in gehbriger Form das Weitere dazu
eingeleitet haben werde. Der größte Theil der Mit-
glieder stimmte ihm bey. Die Kammer votirte zuletzt
die Subſidien für 73,000 Mann Landtruppen, und
Herr Hume mußte mit ſcinem Vorschlag, ſoiche auf
63,000 Mann za reduciren, abtreten.
S my r n a, den 15. Jan. ?
Nach den Berichten des Spect, oriental haben die
Griechen weder auf Scio noch auf Mityiene gelander,
noch iſt Cariſto auf Negropont von Odysseus genoms
men worden. Die JIoſarioten schwärmen wohl mit
ihren Schiffen im Gols von Smyrna, suchen den
Türken zu schaden, machen auch mitunter Beute und
führen Gefangene fort, uniernehmen aber nichts Ernſts
liches von Bedeutung. ~
ANus S cio vom 6, Jan. meldet man: Es sind
etwa 30 ipſariotiſche bewaffnete Schiffe in dem Kas-
nal, theils unter Segel , theils vor Anker. Sie ma-
<en von Zeit zu Zeit Priſen. Vor einigen Tagen
waren ſie zuſammengeſtoßen, und man glaubte einen
Augenblick, sie wollten eine Landung versuchen. Und
aus Tin e vom 22. Dec.; Odysseus steht mite 509
Mann vor Cariſtio. Er will ſich der Citadelle be-
mächtigen. Omer Bey , der daselbſt commandirte, iſt
mit Zurücklaſſung einer zur Vertheidiguag hinreichen-
hen Beſalzung abgezogen, Zum Paſcha von Nezro-
pont ernannt, marſchirt er nach Attika. Da in Ca-
riſto die Peſt wüihet, ſo hat Odyſſeus eine Verlie-
fung rings um die Jeſtung graben laſſen, und will
verſuchen, Minen anzulegen, um die Citadelle in
die Luft zu ſprengen.
kirten Negroponte. ~~ Patras wollen die Griechen
durch Hunger bezwingen , allein der Platz iſt wohl
versehen und dürfte ſich, eben ſo wie Coron und Mose
don, noch lange halten.
(Beſchluß folgt.)
Verleger und Redacteur; Carl Courtin.
tenberg und Fürſten von Eichſtädt,
Acht ipſariotiſche Schiffe bloeo
. Freitag, den 5. März :
Mannigfaltigkeitenn.
(Beſch{uß der geſt. abgeb. Mannigfaltigkeit.)
Er ſelbſt reiste nun, nicht ohne Gefahr für ſeine
Person, mit setner erhabenen Gemahlinn durch Ty-
rol nach Bayern, und die freundliche Aufnahme ſei-
nes kdnigl.. Schwiegervaters machte ihn die jüngst ers.
ſtandenen Gefahren und Möhſeligkeiten vergeſſen,
Der Tod ſeiner Mutter Joſephine berief ihn bald
darauf nach Paris, wo er von Ludwig XVIII. , dem
er ſich als (General Beauharnois““ hatte melden laſ-
sen, ausgezeichnet aui genommen ward. :
Nach München zurückgekehrt, hatte er ſich auf ben
Wienercongreß begeben. Die Rückehr Napoleons
beſtimmie ihn, ſich nach Baireuih zurückzuziehen.
Eine Zeitlang lebie er in Lindau am Bodenſee mit
ſeiner Gemahlinn. Schon in der Convention von
Fontainebleau ( 12. April 1814 ) war dew Prinzen
eine ſtandesgemäße Versorgung auſſerhalb Frankreich
zugcsichert worden. Cinen Theil seiner italieniſchen
Doiationen erhlelt jer vom Pabſrte zurück. So wurs
de er vollends einer der reichſten Privaileute in Eu-
roya , der aber von seinem Vermögen ſtels den wohle
thätigſten Gebrauch machte. In der Folge ernannte
ihn der Kdnig von Bayern zum Herzog von Leuchs
Seitdem l:bie er
im Schooſe der königlichen Familie, innigſt geliebt
von ſeinen Unterthanen .und von allen Bayern , als
Mann der Geſchichte und als Menſch, hochgeachtet
von allen ſeinen Zeitgenoſſen. ' . §1
Ein engliſches Blatt, Mechanic's „Magazine, thellt
Folgendes gemeinnützige Experiment mir. Wenn Jer
mand, der gar nicht zu ſchwimmen verſteht, einen
dem Ertrinken Nahen zu retien wünſcht, so verſuchs
er dieß ohne Farcht , indem er sich des folgenden ApÄ
parates bedieni. Man lege ſein Schnupſtuch auf
den Voden , ſtelle einen runden Mannshut darauf,
genau in die Mitte, mit der Oeffnung nach Oben,
ſchlage und knüpfe dann die vier Zipfei des Schnupf-
tuches über den Hut zuſammen, als wenn man einen
Bündel machen wolle, ergreiſe den Knoten mit einer
Hand die Oeffnung nach unten zu haltend und ſtürze
ſich dann geiroſten Muthes in das Waſſer. Mit ei-
ner Hand mag man ein Seil tc. halten, welches
man dem Ertrinkenden zureichen tann. . K
Mannheimer Schaubühne.
Donnerstag, den 4. März: D er Wirrwarr r. Luſt-
ſpiel von Kotz e bue.
Gra f Arman de Oper vs
Cherubini. .. "
Druderep von F. Kau fm ann s Witwe,
60,000 t; Sr. zum Ankaufe der Gemäldeſamm-
lung des Hrn. Angerſtein.
Diese koſtbare Sammlung wird zu einem neuen Nen
tional - Museum dienen, und noch weiter durch frey-
willige Beyträge unſerer reichen Landsleute vermehrt
werden und dem Vaterlande größere Ehre machen,
als wenn davon gesagt würde: dieses ſind die Ucber-
d1cibſcl geplünderter Palläſte und Altäre.
Der Deputirte Brougham äußerte, daß es beſſer
ſey, Schulen als Kirchen zu baurn, und was die
Schuldabtragung Deſterreichs anbelange, glaube er,
daß füglich die partielle Zahlung noch um etwas er-
hdht werden könne. U brigens ſeyen ſämm.liche Vor-
ſchläge des Ministers ſehr lobenswerth, und ohne
weiteres Bedenken, Vorträge darüber zu machen , so-
bald Se. Exc. in gehbriger Form das Weitere dazu
eingeleitet haben werde. Der größte Theil der Mit-
glieder stimmte ihm bey. Die Kammer votirte zuletzt
die Subſidien für 73,000 Mann Landtruppen, und
Herr Hume mußte mit ſcinem Vorschlag, ſoiche auf
63,000 Mann za reduciren, abtreten.
S my r n a, den 15. Jan. ?
Nach den Berichten des Spect, oriental haben die
Griechen weder auf Scio noch auf Mityiene gelander,
noch iſt Cariſto auf Negropont von Odysseus genoms
men worden. Die JIoſarioten schwärmen wohl mit
ihren Schiffen im Gols von Smyrna, suchen den
Türken zu schaden, machen auch mitunter Beute und
führen Gefangene fort, uniernehmen aber nichts Ernſts
liches von Bedeutung. ~
ANus S cio vom 6, Jan. meldet man: Es sind
etwa 30 ipſariotiſche bewaffnete Schiffe in dem Kas-
nal, theils unter Segel , theils vor Anker. Sie ma-
<en von Zeit zu Zeit Priſen. Vor einigen Tagen
waren ſie zuſammengeſtoßen, und man glaubte einen
Augenblick, sie wollten eine Landung versuchen. Und
aus Tin e vom 22. Dec.; Odysseus steht mite 509
Mann vor Cariſtio. Er will ſich der Citadelle be-
mächtigen. Omer Bey , der daselbſt commandirte, iſt
mit Zurücklaſſung einer zur Vertheidiguag hinreichen-
hen Beſalzung abgezogen, Zum Paſcha von Nezro-
pont ernannt, marſchirt er nach Attika. Da in Ca-
riſto die Peſt wüihet, ſo hat Odyſſeus eine Verlie-
fung rings um die Jeſtung graben laſſen, und will
verſuchen, Minen anzulegen, um die Citadelle in
die Luft zu ſprengen.
kirten Negroponte. ~~ Patras wollen die Griechen
durch Hunger bezwingen , allein der Platz iſt wohl
versehen und dürfte ſich, eben ſo wie Coron und Mose
don, noch lange halten.
(Beſchluß folgt.)
Verleger und Redacteur; Carl Courtin.
tenberg und Fürſten von Eichſtädt,
Acht ipſariotiſche Schiffe bloeo
. Freitag, den 5. März :
Mannigfaltigkeitenn.
(Beſch{uß der geſt. abgeb. Mannigfaltigkeit.)
Er ſelbſt reiste nun, nicht ohne Gefahr für ſeine
Person, mit setner erhabenen Gemahlinn durch Ty-
rol nach Bayern, und die freundliche Aufnahme ſei-
nes kdnigl.. Schwiegervaters machte ihn die jüngst ers.
ſtandenen Gefahren und Möhſeligkeiten vergeſſen,
Der Tod ſeiner Mutter Joſephine berief ihn bald
darauf nach Paris, wo er von Ludwig XVIII. , dem
er ſich als (General Beauharnois““ hatte melden laſ-
sen, ausgezeichnet aui genommen ward. :
Nach München zurückgekehrt, hatte er ſich auf ben
Wienercongreß begeben. Die Rückehr Napoleons
beſtimmie ihn, ſich nach Baireuih zurückzuziehen.
Eine Zeitlang lebie er in Lindau am Bodenſee mit
ſeiner Gemahlinn. Schon in der Convention von
Fontainebleau ( 12. April 1814 ) war dew Prinzen
eine ſtandesgemäße Versorgung auſſerhalb Frankreich
zugcsichert worden. Cinen Theil seiner italieniſchen
Doiationen erhlelt jer vom Pabſrte zurück. So wurs
de er vollends einer der reichſten Privaileute in Eu-
roya , der aber von seinem Vermögen ſtels den wohle
thätigſten Gebrauch machte. In der Folge ernannte
ihn der Kdnig von Bayern zum Herzog von Leuchs
Seitdem l:bie er
im Schooſe der königlichen Familie, innigſt geliebt
von ſeinen Unterthanen .und von allen Bayern , als
Mann der Geſchichte und als Menſch, hochgeachtet
von allen ſeinen Zeitgenoſſen. ' . §1
Ein engliſches Blatt, Mechanic's „Magazine, thellt
Folgendes gemeinnützige Experiment mir. Wenn Jer
mand, der gar nicht zu ſchwimmen verſteht, einen
dem Ertrinken Nahen zu retien wünſcht, so verſuchs
er dieß ohne Farcht , indem er sich des folgenden ApÄ
parates bedieni. Man lege ſein Schnupſtuch auf
den Voden , ſtelle einen runden Mannshut darauf,
genau in die Mitte, mit der Oeffnung nach Oben,
ſchlage und knüpfe dann die vier Zipfei des Schnupf-
tuches über den Hut zuſammen, als wenn man einen
Bündel machen wolle, ergreiſe den Knoten mit einer
Hand die Oeffnung nach unten zu haltend und ſtürze
ſich dann geiroſten Muthes in das Waſſer. Mit ei-
ner Hand mag man ein Seil tc. halten, welches
man dem Ertrinkenden zureichen tann. . K
Mannheimer Schaubühne.
Donnerstag, den 4. März: D er Wirrwarr r. Luſt-
ſpiel von Kotz e bue.
Gra f Arman de Oper vs
Cherubini. .. "
Druderep von F. Kau fm ann s Witwe,