Mannheimer Zeitung — 1824
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0466
DOI chapter:
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0466
- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Paris , den 2x. April..
| (Beſchluß.) y ;
Der Graf von Revillajigede iſt am 11. von Madrid
abgereist, um ſich nach Paris. zu begeben.
comte Dijon reist unverweilt nach Madrid ab, Die
Abreise des Baron Eroles von Barcelona war für
deſſen Bürgerſchaft ein wichtiges Ereignis, da ihr Zu-.
ſtand auf einen großen Theil Cataloniens mächtig
einwirkt. | | j
Der Baron Eroles iſt noch Immer Generalcapitän
von Catalonien. und ſsſoll diesen Ehrenpoſten, auf dem
er ſchon ſo viel Gutes geleiſtet, wieder einnehmen,
„ sobald er zur Reorganiſation der ſpan. Armee das
Nöthige beygetragen haben wird. Se. kathol. Maj.
hält die Anwesenheit dieſes geſchickken, getreuen Ge-
nerals in der Provinz für ndöthig, und hat ihn nur
auf einige Zeit zu ſich berufen; seine Einsichten und
klugen Rathſschläge, die er ſo gerne gibt, wären bey
der richtigen Verhandlung, zu deren Mitwirkung er
aufgerufen worden , wohl. ſchwerlich zu erſetzen ge-
weſen.
j B. ſchreibt aus Augsburg, ſagt die Etolle, das
Gerücht habe ſich allenthalben verbreitet, daß in der
zweyten Hälfte des kommenden May's der König von
Preußen und der Kaiser Alexander nach Prag komr
men sollen, um daſelbſt’ mit dem Kaiſer von Oeſter-
reich eine Unterredung zu haben. Man will wiſſen,
daß man ſich dabey zugleich mit den Angelegenheiten
Griechenlands und Braſiliens beſchäfftigen, und in
Folge dessen eine Erklärung dem engl. Gouvernement
und dem Könige von Portugal machen werde..
Man weiß, daß viele Perſonen, die. gerne ihre
. Bittſchriſten directe in die Hände der Prinzen gebracht
zu haben wünſchen, ſo unverſchämt sind, bry deren
Vorfahren, ihnen in die Chaiſen Briefe und Pakete
zu werfen. Unter andern ſoll, wie man sagt, eine
Frau ein sehr großes Paket Paptere in den Wagen
der Madame. geworfen haben, das Schmäheſchriſten
gegen mehrere Personen enthielt; diese Frau wurde
arretirt und auf den Wachepoſten der Tuillerieen ge-
bracht. Diesem wäre leicht abzuhelfen, wenn an ei-
ner Thüre des Schloſſes ein Kaſten angebracht wür-
de, in welchen die an den Kdnig und dle Prinzen.
adreſſi ten Briefe gelegt werden klöunten. .
Das 12. leichte Infanterie. Regiment, das ſeit sei-
ner Rückkunft aus. Spanien zu Dijon in Garniſon-
. lag, verläßt dieſe. Stadt, um ſich. nach Caen, ſelner
neuen Beſtimmung zu begeben. Es wird durch das
14. Regiment dieſer. Armee, welches in Corſica gar-
niſonirte, erſett.
/ HKeondon, den 17. Ypril.
General Vigo,
ſiſche Regierung um Wiedererſtatrung ſeiner von
ſpaniſchen Regierung confiscirten Güter zu wenden.
Man behauptet, das Betragen des französischen Ges
nerals, welch r ihn, der mit ihm abgeſchloſſenen Con-
vention. ung. achtet, den spaniſchen Behörden ausge-
Der Vi-.
Exgouverneur der Corunna iſt zu:
London angekommen. Er gedenkt ſich an die fitythct
Ife! hatte, ſey von seiner Regierung gemißbilligt
worden. ;
Herr Blaquiere verließ vergangene Woche Ports-
mouth mit 40,000 Pf. St. für die Griechen.
y mehreren engliſchen Zeitungen liest man- fol-
gendes : ; ;
,, Wir ſind ermächtigt zu erklären, daß der Doctor
Lyall, der neulich ein Werk über Rußiand verkündete
und es dem Kaiſer Alexander gewidmet hatte, weder
die Erlaubn1ß dieß zu thun erhalten, noch darum nach-
geſucht hatte. Seine Maj. würde nie Ihren Namen
zur Sanction eines Werkes. hergeliehen. haben , wels
ches Sie als feindſelig gegen Rußland ansehen muß.
Man erwartet in Kurzem hier die Ankunft eines -
coloſſalen Floſſes aus America, welches zu Quebeck
gezimmert wurde. und,. einmal im Gange, die Verbin-
dung zwiſchen beiden. Welttheilen ſehr erleichtern
wird. Es ruht auf einem. Kiele von 5900 Fuß Länge
und hat eine verhältnißmäßige Breite. Eline große
Dampfmaſchine. ſoll. es. treiben und zu. seiner Bewe-
gung ſollen nur wenige Menſchenhände ndöthig seyn.
Die Fracht des Floſſes hatte schon in Quebeck einen
Werth von 100,000 Pfd. St. und soll sogar Brenn-
holz auf. den weiteſten Wegen mit Gewinn befdrdern.
Vor dem Zerschellen bey ſtarken S1ürmen iſt das Rie-
ſenfloß ganz. ſicher..
Ftalieniſ<{<e Gränze, den 11. April.
Nach Briefen auß Corfu erwartete man daſelbſt (sie
ſind von der Mitte März geſchricben) neue Verhal-
tungsbefehle aus London über verſchiedene wichtige,
das Verhältniß mit den Griechen betreffende, Punkte,
worüber vom engliſchen Miniſterium, seit Maitlands
Tod, Bericht verlangt worden war. Allem Anſchria
nach werden die Verhaltungsbefehle für die Sache
der Griechen günſtig ausfallen. Uebrigens erwartete
man in Kurzem zu Corfu einen neuen brittiſchen Ge-
neralgouverneure. Nach dense'ben Briefen sind die
engliſchen Kriegsſchiffe, die ſich auf der Station irir
joniſchen Meere befinden, autoriſirt worden ,. die von
Algierern bewaffneten. Schiffe, auch unter türkiſcher:
Flagge, wegzunehmen. Mehrere algierer Kriegsſchiffe
befinden sich gegenwärtig noch im Meerbuſen von
Lepanto, unter dem Schutz der YUrtillerie der Feſtung
dieſes Namens. Wenn ſie dort den Griechen entge-
hen ſollten, ſo fallen ſie in die Gewalt der Engläns.
der, die alles, was in jenem Meerbusen vorgeht, ſehr.
genau beobachten. Es hat ſich nicht beſtätigt, daß.
dir Flottille der Barbaresken bey Lepanto von den
Griechen verbrannt worden iſl. Zwey algierer Kaper,
_die aus dem mittelländiſchen Merre kamen, haben sich.
in der Nähe der Insel St. Maura gezeigt. Eine
engliſche Fregatte ſuchte ſie dort auf. So wie ſie aber:
Kunde von derselben erhielten, entfernten ſie sich ei-
ligſt wieder. – Nach zuverläßigen Nachrichten haben
Preveſa und Vonizza noch immer tùrkiſche Beſatzun-
gen. Bogzaris bedrohte sie zwar, als er, von Vraxe
chori her, über den Aspropotamo geſcrtzt hatte und
auf dem linken Ufer dieſes Fluſſes vorrückte, allein ee
setzte seinen Zug längs dem dſtlichen Geſiade des Meer-
| (Beſchluß.) y ;
Der Graf von Revillajigede iſt am 11. von Madrid
abgereist, um ſich nach Paris. zu begeben.
comte Dijon reist unverweilt nach Madrid ab, Die
Abreise des Baron Eroles von Barcelona war für
deſſen Bürgerſchaft ein wichtiges Ereignis, da ihr Zu-.
ſtand auf einen großen Theil Cataloniens mächtig
einwirkt. | | j
Der Baron Eroles iſt noch Immer Generalcapitän
von Catalonien. und ſsſoll diesen Ehrenpoſten, auf dem
er ſchon ſo viel Gutes geleiſtet, wieder einnehmen,
„ sobald er zur Reorganiſation der ſpan. Armee das
Nöthige beygetragen haben wird. Se. kathol. Maj.
hält die Anwesenheit dieſes geſchickken, getreuen Ge-
nerals in der Provinz für ndöthig, und hat ihn nur
auf einige Zeit zu ſich berufen; seine Einsichten und
klugen Rathſschläge, die er ſo gerne gibt, wären bey
der richtigen Verhandlung, zu deren Mitwirkung er
aufgerufen worden , wohl. ſchwerlich zu erſetzen ge-
weſen.
j B. ſchreibt aus Augsburg, ſagt die Etolle, das
Gerücht habe ſich allenthalben verbreitet, daß in der
zweyten Hälfte des kommenden May's der König von
Preußen und der Kaiser Alexander nach Prag komr
men sollen, um daſelbſt’ mit dem Kaiſer von Oeſter-
reich eine Unterredung zu haben. Man will wiſſen,
daß man ſich dabey zugleich mit den Angelegenheiten
Griechenlands und Braſiliens beſchäfftigen, und in
Folge dessen eine Erklärung dem engl. Gouvernement
und dem Könige von Portugal machen werde..
Man weiß, daß viele Perſonen, die. gerne ihre
. Bittſchriſten directe in die Hände der Prinzen gebracht
zu haben wünſchen, ſo unverſchämt sind, bry deren
Vorfahren, ihnen in die Chaiſen Briefe und Pakete
zu werfen. Unter andern ſoll, wie man sagt, eine
Frau ein sehr großes Paket Paptere in den Wagen
der Madame. geworfen haben, das Schmäheſchriſten
gegen mehrere Personen enthielt; diese Frau wurde
arretirt und auf den Wachepoſten der Tuillerieen ge-
bracht. Diesem wäre leicht abzuhelfen, wenn an ei-
ner Thüre des Schloſſes ein Kaſten angebracht wür-
de, in welchen die an den Kdnig und dle Prinzen.
adreſſi ten Briefe gelegt werden klöunten. .
Das 12. leichte Infanterie. Regiment, das ſeit sei-
ner Rückkunft aus. Spanien zu Dijon in Garniſon-
. lag, verläßt dieſe. Stadt, um ſich. nach Caen, ſelner
neuen Beſtimmung zu begeben. Es wird durch das
14. Regiment dieſer. Armee, welches in Corſica gar-
niſonirte, erſett.
/ HKeondon, den 17. Ypril.
General Vigo,
ſiſche Regierung um Wiedererſtatrung ſeiner von
ſpaniſchen Regierung confiscirten Güter zu wenden.
Man behauptet, das Betragen des französischen Ges
nerals, welch r ihn, der mit ihm abgeſchloſſenen Con-
vention. ung. achtet, den spaniſchen Behörden ausge-
Der Vi-.
Exgouverneur der Corunna iſt zu:
London angekommen. Er gedenkt ſich an die fitythct
Ife! hatte, ſey von seiner Regierung gemißbilligt
worden. ;
Herr Blaquiere verließ vergangene Woche Ports-
mouth mit 40,000 Pf. St. für die Griechen.
y mehreren engliſchen Zeitungen liest man- fol-
gendes : ; ;
,, Wir ſind ermächtigt zu erklären, daß der Doctor
Lyall, der neulich ein Werk über Rußiand verkündete
und es dem Kaiſer Alexander gewidmet hatte, weder
die Erlaubn1ß dieß zu thun erhalten, noch darum nach-
geſucht hatte. Seine Maj. würde nie Ihren Namen
zur Sanction eines Werkes. hergeliehen. haben , wels
ches Sie als feindſelig gegen Rußland ansehen muß.
Man erwartet in Kurzem hier die Ankunft eines -
coloſſalen Floſſes aus America, welches zu Quebeck
gezimmert wurde. und,. einmal im Gange, die Verbin-
dung zwiſchen beiden. Welttheilen ſehr erleichtern
wird. Es ruht auf einem. Kiele von 5900 Fuß Länge
und hat eine verhältnißmäßige Breite. Eline große
Dampfmaſchine. ſoll. es. treiben und zu. seiner Bewe-
gung ſollen nur wenige Menſchenhände ndöthig seyn.
Die Fracht des Floſſes hatte schon in Quebeck einen
Werth von 100,000 Pfd. St. und soll sogar Brenn-
holz auf. den weiteſten Wegen mit Gewinn befdrdern.
Vor dem Zerschellen bey ſtarken S1ürmen iſt das Rie-
ſenfloß ganz. ſicher..
Ftalieniſ<{<e Gränze, den 11. April.
Nach Briefen auß Corfu erwartete man daſelbſt (sie
ſind von der Mitte März geſchricben) neue Verhal-
tungsbefehle aus London über verſchiedene wichtige,
das Verhältniß mit den Griechen betreffende, Punkte,
worüber vom engliſchen Miniſterium, seit Maitlands
Tod, Bericht verlangt worden war. Allem Anſchria
nach werden die Verhaltungsbefehle für die Sache
der Griechen günſtig ausfallen. Uebrigens erwartete
man in Kurzem zu Corfu einen neuen brittiſchen Ge-
neralgouverneure. Nach dense'ben Briefen sind die
engliſchen Kriegsſchiffe, die ſich auf der Station irir
joniſchen Meere befinden, autoriſirt worden ,. die von
Algierern bewaffneten. Schiffe, auch unter türkiſcher:
Flagge, wegzunehmen. Mehrere algierer Kriegsſchiffe
befinden sich gegenwärtig noch im Meerbuſen von
Lepanto, unter dem Schutz der YUrtillerie der Feſtung
dieſes Namens. Wenn ſie dort den Griechen entge-
hen ſollten, ſo fallen ſie in die Gewalt der Engläns.
der, die alles, was in jenem Meerbusen vorgeht, ſehr.
genau beobachten. Es hat ſich nicht beſtätigt, daß.
dir Flottille der Barbaresken bey Lepanto von den
Griechen verbrannt worden iſl. Zwey algierer Kaper,
_die aus dem mittelländiſchen Merre kamen, haben sich.
in der Nähe der Insel St. Maura gezeigt. Eine
engliſche Fregatte ſuchte ſie dort auf. So wie ſie aber:
Kunde von derselben erhielten, entfernten ſie sich ei-
ligſt wieder. – Nach zuverläßigen Nachrichten haben
Preveſa und Vonizza noch immer tùrkiſche Beſatzun-
gen. Bogzaris bedrohte sie zwar, als er, von Vraxe
chori her, über den Aspropotamo geſcrtzt hatte und
auf dem linken Ufer dieſes Fluſſes vorrückte, allein ee
setzte seinen Zug längs dem dſtlichen Geſiade des Meer-