Mannheimer Zeitung — 1824
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DOI Kapitel:
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
müſſen, weik man durch deſſen Annahme dem vors
züglichſten Ertwerbszweige seines Departements den
Si1ab brechen würde.,
Das Werk unſres ehrwürdigen und weisen Monar-
<en iſt vollendet, der Herzog von Angouleme erhält
den einzigen Preis, den er für ſeinen Ruhm, seine
Gcfahren, seine Mühen verlangt hatte: es iſt in.
Spanien eine allgemeine Amneſtie vers
kü n det wo r d en. Alle Untierthanen Sr. katholi-
ſchen Majeſtär, die bcy den beſondern Ausnahmen
nicht mit inbegriffen find, die im Amneſtiedeciete auf-
geführt werden, als z. B. die Militärchefs von der
Insel Leon, die Mitglieder her Cortes, welche den
Köuig zu Sevilla für abgesetzt erklärt n, andre Revo-
kutionshäuptlinge in verſchiedenen Gegenden Spar-
niens ; die Mörder Vinuezas , die Richter Elio’s und
die Urheber der Mctzeleyen in Grenada, –~ werden
in Freyheit gesetzt, die Gefängniſſe werden gedffnet
werden, und der ſechsmonatliche Kampf, welcher hin-
reichie eine beträchtliche Empörung zu erſticken, dehnt
ſeinen edeln Einfluß über seine Gränzlinien aus:
die erla uchten Ver bün d eten unsers K de-
nig s hatten ebenfalls, im Einverſtän ds
niſſe mit uns, das Ammneſtiedecret ver-
l ang t. Wenn man die Schwierigkeiten icder Art
k.nnt, die Ferdinands Minister umgeben, wird man
nicht darüber erſtaunt ſeyn, daß ein ähnlicher Act der
Politik ſowohl als der Gnade, nicht früher proclamit
wurde. Es ſcheint als ob die ſpaniſche Regierung
gewünſcht häite, den Aufenthalt unſrer Truppen auf
der Halbiuſel über den 1. Juli verlängert zu ſehen,
und daß der franz. Geſandte, dieſen Umſtand benun
1zend, ſciner kath. Maj. bemerklich machte , daß der
König von Frankreich weit geneigter ſeyn würde, dies-
ſem Wunſche nachzugeben, wenn der Act, der die
Kinder einer und derſeiben Familie wieder verſoöhnte,
den Besorgniſſen des ſpaniſchen Volks ein Ende mache
und ſeine Zukunft beſtimme. ; ?
Vor unsrer Unternehmung in Spanien mochte man
eine andre Meynung darüber hegen können. Die
Art aber, auf welche dieſe Unternehmung geführt,
geendigt und gekrönt wurde, bringt Frankreich un-
vergänglich Ehre. (Journal des Dibais.)
Madrid, den 5. May.
Eine Urt klönigl. Anrede befindet ſich am Ende der,.
(unter dem Artikel Par is erwähnten) , allgemeinen
Amneſtie für Spanien ; hier folgt sie :
„Spanier, ahmet das Beyſpiel eures Königs nach,.
er vergibt die Verirrungen, den Undank und die Be-
leidigungen, nur mit der einzigen Autnahme, welche
bas allgemeine Wohl und die Sicherheit des Stage
tes gcbieteriſch erheiſchet. Ihr habt die Revolution
und die revolutionnäre Anarchie besiegt, allein es
lleibt euch nun noch übrig, ein nicht wenig hartnä-
ckiges Uebel, die Untcinigkeit zu bezwingen. Opfert
euern Haß und die erlittenen Unbilden dem unver-
gleichlichen Gute der, Eintxacht und des innerlichen Fries
dens auf. Vergeſſet nicht, daß die Uneinigkeit und
bürgerliche Entzweyung , auch die mächtigſten Relche
her Erde zerſtbrt haben..
Ohne Ruhe uud unbedingte Befolguug der Gefetze
iſt es unmdglich , daß die Regierung durch unzerſtör-
bare Grundlagen befeſtiget wurde, und daß die er-
ſchöpſten Quellen der dffentlichen Wohlfahrt sich neu
ergießen können. Ueberdem iſt es unmöglich, das Zus
trauen herzuſtellen, was doch die Mutter der Indu-.
ſtrie und der Reichthümer , und die einzige Stühe
t Credits iſt, der d e Einnahme des Staates vers.
niehrt. - f
Ohne dieß Zutrauen vermdgen eure Hände und Ca-
pitalien blos das Ausland zu bereichern, während
das Erdreich ohne Anbau und wie eine Wüſte liegen
bleibt, ~ dieſer Boden, den die Kraft unſrer Vor-
ältern in ein claſſiſches Land der Ehre und der Bie-
derkeit umgeſchaffen hatten. Die gänzliche Wieders
herſt.lung der Ordnung auf der Halbinsel soll das
Vorſpiel der Ausſohnung zwiſchen euch und. euren un-
einigen Brüdern America's abgrcb n.
Abkömmlinge der großen Männer, die unſer erha:
benes Reich gegründet und erweitert haben, und die
den Namen der Spanier: in allen Theilen der Erde
erſchallen ließen, laßt nicht euern Kindern ein ent-
zweietes Vaterland und einen befleckten Namen zu:
rück! Wendet eure natürliche Kraft dazu an, Span
nien aus der Entkräftung, in welche es durch die bee
weinungswerthe Ereigniſſe verſunken iſt, wieder herr
auszureißen. ;
Die Gewalt der Regierung wird auch in Zukunft
vor Gährungen und revolutionären Umwälzungen,
ſchitzen, und das Schwert der Gerechtigkeit wird uns
er]äßuich den treffen, der die vergangenen Unordnun-
gen zu erneuern verſuchen ſollte.
lumierdrücket die gehäsſigen Leidenschaften und die
falſchen Raihſchläge derjenigen, welche euch abſichts
lich entzweyen wollen, um euch zu verderben, und
um euch den Arm zu lähmen , damit ihr verhindert.
werdet, euern Brüdern in America Hülſe zu leiſten,
- die, wie ihr es geweſen seyd, Schlachtopfer der revo-
lutionären Anarchie und des demagogiſchen, unerſah-
renen und bösbeabſichtigten Ehrgeißes ſind. Wenn,
durch einen. unerforſchlichen Beschluß der göttlichen
Vorſehurg , so viele Tage des Kummers euerm Kde
nige während den erſten Tagen ſeiner Regierung zu:
geiheilt waren, ſo ſchließt euch jetzt, in den letzten.
Tagen seiner Regierung, an ihn an, damit ſelbige,
Tage der Wohlfahrt und des Glückes werden, und
dazu beſtimmt bleiben, den Frieden zu begründen,.
die Künſte zu beleben;, Spanien ſeine urſprüngliche
Kraft zu verſchaffen, meiner Krone ihren Glanz und
ihre Pracht wieder zu geben, ~ der Religion ihr
liebliches Reich, und mcinen gequälten, ermüdeten
Völkern die Ruhe und den Ueberfluß, deſſen ſie wes
gen ihrer ausgezeichneten Biederikeit und heldenmü-
thigen Beſtändigkeit ſo würdig ſind !‘© f
Ar anju e z, den 1. May 1824.
Der König gerührt durch den Nachtheil, welcher der
Religion und dem Staate in der Halbinſel durch die
Einfuhr fremder Bücher erwachſen, hat unterm 11.
vorigen Monats folgende Verfügungen erlaſſen :
Man wird an den Gränzen über alle Colli, wclche
züglichſten Ertwerbszweige seines Departements den
Si1ab brechen würde.,
Das Werk unſres ehrwürdigen und weisen Monar-
<en iſt vollendet, der Herzog von Angouleme erhält
den einzigen Preis, den er für ſeinen Ruhm, seine
Gcfahren, seine Mühen verlangt hatte: es iſt in.
Spanien eine allgemeine Amneſtie vers
kü n det wo r d en. Alle Untierthanen Sr. katholi-
ſchen Majeſtär, die bcy den beſondern Ausnahmen
nicht mit inbegriffen find, die im Amneſtiedeciete auf-
geführt werden, als z. B. die Militärchefs von der
Insel Leon, die Mitglieder her Cortes, welche den
Köuig zu Sevilla für abgesetzt erklärt n, andre Revo-
kutionshäuptlinge in verſchiedenen Gegenden Spar-
niens ; die Mörder Vinuezas , die Richter Elio’s und
die Urheber der Mctzeleyen in Grenada, –~ werden
in Freyheit gesetzt, die Gefängniſſe werden gedffnet
werden, und der ſechsmonatliche Kampf, welcher hin-
reichie eine beträchtliche Empörung zu erſticken, dehnt
ſeinen edeln Einfluß über seine Gränzlinien aus:
die erla uchten Ver bün d eten unsers K de-
nig s hatten ebenfalls, im Einverſtän ds
niſſe mit uns, das Ammneſtiedecret ver-
l ang t. Wenn man die Schwierigkeiten icder Art
k.nnt, die Ferdinands Minister umgeben, wird man
nicht darüber erſtaunt ſeyn, daß ein ähnlicher Act der
Politik ſowohl als der Gnade, nicht früher proclamit
wurde. Es ſcheint als ob die ſpaniſche Regierung
gewünſcht häite, den Aufenthalt unſrer Truppen auf
der Halbiuſel über den 1. Juli verlängert zu ſehen,
und daß der franz. Geſandte, dieſen Umſtand benun
1zend, ſciner kath. Maj. bemerklich machte , daß der
König von Frankreich weit geneigter ſeyn würde, dies-
ſem Wunſche nachzugeben, wenn der Act, der die
Kinder einer und derſeiben Familie wieder verſoöhnte,
den Besorgniſſen des ſpaniſchen Volks ein Ende mache
und ſeine Zukunft beſtimme. ; ?
Vor unsrer Unternehmung in Spanien mochte man
eine andre Meynung darüber hegen können. Die
Art aber, auf welche dieſe Unternehmung geführt,
geendigt und gekrönt wurde, bringt Frankreich un-
vergänglich Ehre. (Journal des Dibais.)
Madrid, den 5. May.
Eine Urt klönigl. Anrede befindet ſich am Ende der,.
(unter dem Artikel Par is erwähnten) , allgemeinen
Amneſtie für Spanien ; hier folgt sie :
„Spanier, ahmet das Beyſpiel eures Königs nach,.
er vergibt die Verirrungen, den Undank und die Be-
leidigungen, nur mit der einzigen Autnahme, welche
bas allgemeine Wohl und die Sicherheit des Stage
tes gcbieteriſch erheiſchet. Ihr habt die Revolution
und die revolutionnäre Anarchie besiegt, allein es
lleibt euch nun noch übrig, ein nicht wenig hartnä-
ckiges Uebel, die Untcinigkeit zu bezwingen. Opfert
euern Haß und die erlittenen Unbilden dem unver-
gleichlichen Gute der, Eintxacht und des innerlichen Fries
dens auf. Vergeſſet nicht, daß die Uneinigkeit und
bürgerliche Entzweyung , auch die mächtigſten Relche
her Erde zerſtbrt haben..
Ohne Ruhe uud unbedingte Befolguug der Gefetze
iſt es unmdglich , daß die Regierung durch unzerſtör-
bare Grundlagen befeſtiget wurde, und daß die er-
ſchöpſten Quellen der dffentlichen Wohlfahrt sich neu
ergießen können. Ueberdem iſt es unmöglich, das Zus
trauen herzuſtellen, was doch die Mutter der Indu-.
ſtrie und der Reichthümer , und die einzige Stühe
t Credits iſt, der d e Einnahme des Staates vers.
niehrt. - f
Ohne dieß Zutrauen vermdgen eure Hände und Ca-
pitalien blos das Ausland zu bereichern, während
das Erdreich ohne Anbau und wie eine Wüſte liegen
bleibt, ~ dieſer Boden, den die Kraft unſrer Vor-
ältern in ein claſſiſches Land der Ehre und der Bie-
derkeit umgeſchaffen hatten. Die gänzliche Wieders
herſt.lung der Ordnung auf der Halbinsel soll das
Vorſpiel der Ausſohnung zwiſchen euch und. euren un-
einigen Brüdern America's abgrcb n.
Abkömmlinge der großen Männer, die unſer erha:
benes Reich gegründet und erweitert haben, und die
den Namen der Spanier: in allen Theilen der Erde
erſchallen ließen, laßt nicht euern Kindern ein ent-
zweietes Vaterland und einen befleckten Namen zu:
rück! Wendet eure natürliche Kraft dazu an, Span
nien aus der Entkräftung, in welche es durch die bee
weinungswerthe Ereigniſſe verſunken iſt, wieder herr
auszureißen. ;
Die Gewalt der Regierung wird auch in Zukunft
vor Gährungen und revolutionären Umwälzungen,
ſchitzen, und das Schwert der Gerechtigkeit wird uns
er]äßuich den treffen, der die vergangenen Unordnun-
gen zu erneuern verſuchen ſollte.
lumierdrücket die gehäsſigen Leidenschaften und die
falſchen Raihſchläge derjenigen, welche euch abſichts
lich entzweyen wollen, um euch zu verderben, und
um euch den Arm zu lähmen , damit ihr verhindert.
werdet, euern Brüdern in America Hülſe zu leiſten,
- die, wie ihr es geweſen seyd, Schlachtopfer der revo-
lutionären Anarchie und des demagogiſchen, unerſah-
renen und bösbeabſichtigten Ehrgeißes ſind. Wenn,
durch einen. unerforſchlichen Beschluß der göttlichen
Vorſehurg , so viele Tage des Kummers euerm Kde
nige während den erſten Tagen ſeiner Regierung zu:
geiheilt waren, ſo ſchließt euch jetzt, in den letzten.
Tagen seiner Regierung, an ihn an, damit ſelbige,
Tage der Wohlfahrt und des Glückes werden, und
dazu beſtimmt bleiben, den Frieden zu begründen,.
die Künſte zu beleben;, Spanien ſeine urſprüngliche
Kraft zu verſchaffen, meiner Krone ihren Glanz und
ihre Pracht wieder zu geben, ~ der Religion ihr
liebliches Reich, und mcinen gequälten, ermüdeten
Völkern die Ruhe und den Ueberfluß, deſſen ſie wes
gen ihrer ausgezeichneten Biederikeit und heldenmü-
thigen Beſtändigkeit ſo würdig ſind !‘© f
Ar anju e z, den 1. May 1824.
Der König gerührt durch den Nachtheil, welcher der
Religion und dem Staate in der Halbinſel durch die
Einfuhr fremder Bücher erwachſen, hat unterm 11.
vorigen Monats folgende Verfügungen erlaſſen :
Man wird an den Gränzen über alle Colli, wclche