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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0588

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ſchid, Omer Vrione und der Paſcha von Scodra,
vollständige Niederlagen erlitten hätten, so ſchiene die
Ernennugag des Derviſch Paſcha zum Obergeneral eher
auf Friedensunterhandluungen als auf ernſthafte An-
ſtalten für einen Feldzug hinzudeuten.

Urbrizens kann die Armee , welche die Pforte aus
Bulgarien und. den benachbarten Provinzen zuſam-
menbringen und zu Sophia unter dem Befehle dieses
Paſcha vereinigen wollie, anf keine Weiſe zu einer
bedeutenden Siärke kommen. Man weiß, daß der
Aufruf und die Aufforderung sich unter die Fahnen

Ankündigungen.



Mannheim. (Gurits tft Vorladung) In

Sachen der Wittwe Wagner dahier gegen den Hrn.

des Islamismus zu begeben in der Türkey nur dann

Wirkung haben , sobald die Provinzen, in welchen ſie
geschehen, sich directe vom Feinde bedrohet sehen; und
die Türken aus Bulgarien und der andern nördlichen
Provinzen, die ihre Heimath gegen die Ruſsſen und
Öſterreicher, ihre Nachbarn, in Maſſe vertheidigen

würden, haben sehr wenig Luſt, gegen die Griechen,.

die weit von ihrem Lande entfernt sind, zu marſchi-
ren , da ihnen noch keine nahe Gefahr dre tt.



Mannigfaltigkeiten.

; K u. r z e g. Ul ler l e h.

Von Sgricci, dem bekannten Improoviſatore liest man
in dffenilichen Blättern; „„Thomaso Sgricci iſt aus
Arezzo gebürtig, eiliche zwanzig Jahre alt, ein klei-
ner, ſeliſamer Menſch, faſt willenloſcs Werkzeug in
den Händen seiner Anverwandten; ſeine gewöhnliche
Unterhaltung iſt kindiſchz der Geiſt ſchcint erſt uber
' ihn zu kommen mit dem erſten Worte, was er beym
Improvisiren ſpricht. Ein ihm fremdes Feuer ergreift
. ihn dann. Mit seinen Zügen geht beym Improviſi.
ren keine merkliche Veränderung vor, nur , daß ihr



Nusdruck sich belebt. Mit ihm reiſen ein Bruder umd

ſeine Mutter. – Ina Frankreich wurden im vergan-
genen Jahre 6027 neue Werke gedruckt, 185 mehr
als 1822. Wenn es in dieſer Progreſſion fortgeht,

lo wird es iſt Frankreich bald an Lis:rn feylen. Der

Unwachs der muſicaliſchen Produetion war noch merk-
licher; 1822 erſchienen 229 neue Werke , im vorigen
aber 365. Auch behauptet man, daß in Frankreich
nie mehr geſungen wurde als irßt. Indeſsſen hat ſich
ſeit 1817 die Beodlkerung auch um eine Million ge-
mehrt. – Am 7. May wurde im Hofoperntheater zu
Wien ein muſicaliſches Hochkeſt gehalten. Bethoven
gab , durch verſchiedene hohe Mulikfreunde aufgefor-
dert, dem eindringenden fremden Geſchmcke deutsche

Kraft und Kunſt entgegrnzusetzen, eine große muſicale.

Academie, worin u. seiner eigenen neuen Compoſitionen
vorgetragen und mit großem Bryfalle aufgenommen
wurden – Für David's letztes Gemälde hat der Herzog
von Orleans 40,000 Fr. geboten; 60,090 werden ges
fordert, – Lord Byron hat eine Selbſtbiographie hin-
terlaſſen, die er früher seinem Freunde, dem Hichier
Moore übergab, unb worin er ſich selbſt mit der gr dß-
ten Strenge beurtheilt haben ſoll.

WSTCE S 0.5"

Verleger und Redacteurt Carl Eoaurtiitn *

R

' Wieslo.h, den 2t. Map 1824.

Grafen Franz v. Sickingen, eine Hypotheken-For-

decung von 4000 fl. nebſt rückständigen Zinsen auf

deſſen hi'figes Woynhaus betreſsfend. Wird der Herr

Beklagte, dissen gegenwärtiger Aufenthalt gänzlich

unb:kannt iſt, hiermit aufzefordert, die Klägerinn

nunmehr in der weitern Friſt von 4 Wochen zu be-

zahlen, oder auf Anrufen derſelben die Verſteigerung
ds Untcrpfandes zu gewärtigen. t

Mannheim, den 15. Mays 18222

Großherzog liches Sta dt am k.

vr N agemann. . i

: rdt. Richard.

Birken au. e§euht O ée ftetgtr urg Die
Freyherrliche von Wamboltiſche Receptur Birkenau
wird Dienſtag, den 1. Juni des Morgens g Uhr nach-
benannte Fruchte, als : 140 Mltr. Korn, 150 Mltr.
Gerſte, 400 Mltr. Spelz und 200 Mlrr. Hafer unter
denen vor der Verſteigerung bekannt gemacht werden-
den Bedingungen dffentlich verſteigeren , wozu daß
handelnde Publicum eingeladen wird. n

Birkena u bey Weinhcim, den 19 May 1824.

si G'ü t he k,
Receptur - Verwalter.
Wiesloch. (Aufforder ung ) Diejenige, welche
an die Verlassenschaft der Gerichtisſchreiber Johann
Winkels Cheleuten zu Malſch Forderung haben, wers
den aufgefordert, solche Freitags den x. Juni der
Theilungs - Commifsion auf dem Rathhausſe daſelbſt
anzuzeigen, sonſt das Vermdzen an die Erben ausge-
folgt werden wird.

Auch haben diejenigen, welche in die Masse ſchul-
dig ſiud , die Zahlung an niemand anderſt als. an
den ernannten Güierpfleger Johannes Wagnerx Atler:
wirth in Malſch zu leſſten. j

Großh erzogliches Amis revi

; mW. e 1:

Mannheimer Schaubühne.

ſor ä k:

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Dienſtag , den 25. May : Stille Waſſer ſind
“ ti e f. Luſtſpiel von Schrdder. Herr B echt old,
vom Franffurier Theater Baron Wieburg.
Der Sch auſpieler wider Willen. Luſtſpiel
von Kotzebue. Herr Gerſtel, vom Anhalt-Kdihi-
ſchen Hoftheater Pfiſferling. ; ;
Donnerſtag, den 27. May: (mit aufgchobenem Abon-
nement, zum Vortheile des kön Säſiſchen Kams
n erſängers Herrn St eber1): "Die Zaub er-
f b t e, große Oper von Mozart.. Hr. Sirbert
. Saraſtiro. Hr Steinert æ~ Tanin.

Druckerrh von F. K au fman ns Witwe e,
 
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