Mannheimer Zeitung — 1824
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DOI Kapitel:
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Barcel on a, den zr. Jaulk.
In hieſiger S adi iſt seit zwey Tagen ein franzdſ;-
ſcher Commiſſär angekommen ; er sol mit einer sehe
delikaien Sendung beaufiragt ſeyn, die den Endzweck
hat, ſchwere Mipßbiäuche zu unterſfuchen und abzu-
schaffen , die Jautereſſen von der erſten Ordnung ver-
lezen, und welche die dffeniliche Meinung mit dem
Siegel der Verwerfung gestempelt hat, ' ohne jedoch
die Urheber derſelben mit eiver großmüthigen Naiion
zu vermengen, deren Name in. der Halbinſel auf
immer unſtrrbiich bleiben wird.
Der Grnecalcapriän von Urragontien hat am 26,
des lauf. nden PVtona s Juli foigrnde Tagekorduung
bekaunt machen laſſ.u :
die si) iu hiceſizem Piatze auf unb.sſtimmien Urlaube
bcfinden, cine ]o große Anzahl von Bündern und-;
Decoralionen tragen , daß itre Bruſt eine Ausſtels
Iung von kipf rum. ode blechernem Küch ngeſchirre
gleich, und daß ſie übcrdics mit dieſeu Auszrichuuns
gen in bürzeilichem Kleide uud rundem Haie erſchci-
nen, verordnei der Gencralcapitân, um. ſolchen Miß-
bräuchen vorzuheugen, daß man in Zukanft krine
Kreuze oder Decvora.ivnen trag: n darf, ohve durch
offene Biicfe des Königs b sonders dazu auroriſirt zu
ſehn,. uud daß ſclbſ in dirſem Falle,. diejenigen,
welche ſie in bürgerlichem Kieide irazen werden, nach
ausgeſtandrner einmonallicher Verhaftung in dem
Milùuärg:fäugniſſe aus der Siadt verwieſen werden
follen. Unterz. d. Graf d’Espanna.
O d e ss a , den 30. Juli. j
Briefen aus Conſtantinovel vom 72. Inli zufolge
scheinen die erſten Berichie über den WV. rluſt d. r
(riechen auf Ipsara etwas übertrieben gewejen zu
ſepn. Viele Ipſarioten haben sich geſlüchtet, und ein
kleiner Haufe, vun Guriſt ſeiner Altordern befeelt
und für ſcinen Glauben käwmpfernd, writte ſich in dem
befeſtigten Kloſtcr. S!. Nicolo d' m Hildeniode.. Un-
g: fähr 7009 veriheidigien ſich dort urit außerordentli-
cher Tapfeikeil beinahe zw. y Tage lang, um für ihre
Brüder Zeit zur Rettung zu gewinnen, und als qjür
ſie keine mehr mdglich, ſchien, ſprengten ſie ſich und
die heranſtroómenden Tücken in dis Luſt. Die Beſa-
tzung hatte nämlich im letzien Augenblick , ſtatt der
Fahne des Kreuzes, eine weiße aufg.:ſt;kt , uud dicß
ſcheint den Capudan Paſcha, welcher c§ für ein Zeir
<en der Unierwrrfung hielt, geiäuſcht zu haben.
Vicle Türlen dräângtien ſich gegen das KVioſter, in deſe
ſen Kellern nach alen Seiten Minen angebracht war
ren, die Tod und Verderben über ſie ausſchuue-ten.
Man ktann ſich die Verwirrung deukcn , die dieſe Er-
pioſion, welche halb Ipſara iu eincn. Steinhaufen
verwandclt., erzeugt hat, und der Verluſt der Tür-
ken mag wohl ſehr bedeutend gewesen ſcyn. Sogar
an Bord der Flotte soll der Echrcken bey der Explos
ſion ſo groß gewrſen seyn, das ſich cinzelne Suwiſfe
nach mrhrerin Sriten gerſtreutien. Durch dieſe äch-
ſpartaniſche That einig! r Gri chen ſind a fo die Be-
ſchuidigungen der Je gleit gloncich widalegzi, an die
„Untetrxtchtet.; da ß O ficiere,
wir, nach dem Character der Ipſsarloten, aus denen
in neueſter Zeit ein Canaris und Miauly hervorge-
gangen, nicht glauben konnten. Um übrigens einen
Begriff von dem Muth und der Mannszucht der türs
kiſchen Truppen zu geben , wird Folgendes als That-
ſache gemeldet; Die Aſiaten wollten ſich zweymal wie-
der cinſch ffen, als ſie bey St. Nicolo einen uner-
warieten Widerſtand fanden, und der Capudan Pa-
ſcha mußte Bef:hl geben von ſeinen Schiffen auf ſie
zu feuern, um ſie zu ndthigen, Siand zu halten. –~
Von rinem wetiern. Unfall, der die tuikiſche Flotte
beiroff.n haben sollte, und wovon Handelsbriefe ſpea-
chen, wird in dieſca Briefen nichis erwähnt. Ö
Mannigfaltigkeiten.
r E
N ü r n b e r g. Das VNroject, eine ſüddeutſche
Bauchhäadlermcſſe hier zu errichten, wird noch immer
thätig beirieben. Uuſer allverehrter Kronprinz, der
an an Allem lebendigen Antiheil nimmt, was Kunſt
und Wiſſenfchaft ſördert, intereſſirt ſich ſseyr dafür.
Von Seiten der Statt iſt in dieſer Angelegenheit
eine Commtiſſion ernanut worden , bey welcher ſich
unter andern der würdige Graf von Soden befindet,
deſſln practiſchrr Schartblick mic den ausgebreitetſten
wiſseuſchaf.iichrn Keantnuiſſen im Einklange ſteht. ~
Fleiſchmauns zarter Grabſtich.l iſt fortwährend mit
cinem großen Blatte : einem kreuztragenden Chriſtus,
beſchäf iger Es iſt das erſte große uWWerk des herriie
<: u Küarſtlers.
Od enſe, den r0. Auguſt. Man iſt den. Verferikgern
der falſchen Bancozeitel nunmehr auf die Spur ges
kommen uud hat beriißs funfzchn Perſonen zur ge-
Ffänglichen Haft gebracht. Eine alle Bauerſrau, die
Ull’s. wos sie von dem Gelde und den Geräthſchaf-
ten wuße, bekannte, hat ſich ſcud.m ſelbſt. entleibt..
Die Lande ſoil in mehreren Provinzen Theilnehmex.
und Grhiiſen gehabj haben..
/
_
Wi en, den 7. Auguſt. Ihre kaiſ. Hoheit die vers
wittwete Frau Kurfürſtin von Baiern , welche Ihrer
durchle. Mutter, der Frau. Erzherzozin Maria Bea-
trix. von: Eſte, eise Bequch adſtaiteie, tritt morgen
Ihre RNüctkreiſe nach Baiern an. Gestern Abend wohns
ten bcide Prinzeſſiunen, in Seſclliſchafi der Frau Erzs
herzogin Henrieite, einer Borſt:llang. des Malrrie
mouio. Scereto bey, wo Mde-. Fodor und Hr. Laplas
che das Publicum. durch ihr Spiel und ihren Veſang
azur grdß!en Bewunderung hinriſſen. t.:
Die zubereitungen in Schdubrunn zum Empfang
der. im September crwaricten hohen Gäaſte werden
eitttg. for!ges.tzt. IJ. MM der Kaiſir und die Koiſeria
werdcu ‘zu Anfang Sepibr.. von. Ihren Familienhercrs
fen zurücktommen,
In hieſiger S adi iſt seit zwey Tagen ein franzdſ;-
ſcher Commiſſär angekommen ; er sol mit einer sehe
delikaien Sendung beaufiragt ſeyn, die den Endzweck
hat, ſchwere Mipßbiäuche zu unterſfuchen und abzu-
schaffen , die Jautereſſen von der erſten Ordnung ver-
lezen, und welche die dffeniliche Meinung mit dem
Siegel der Verwerfung gestempelt hat, ' ohne jedoch
die Urheber derſelben mit eiver großmüthigen Naiion
zu vermengen, deren Name in. der Halbinſel auf
immer unſtrrbiich bleiben wird.
Der Grnecalcapriän von Urragontien hat am 26,
des lauf. nden PVtona s Juli foigrnde Tagekorduung
bekaunt machen laſſ.u :
die si) iu hiceſizem Piatze auf unb.sſtimmien Urlaube
bcfinden, cine ]o große Anzahl von Bündern und-;
Decoralionen tragen , daß itre Bruſt eine Ausſtels
Iung von kipf rum. ode blechernem Küch ngeſchirre
gleich, und daß ſie übcrdics mit dieſeu Auszrichuuns
gen in bürzeilichem Kleide uud rundem Haie erſchci-
nen, verordnei der Gencralcapitân, um. ſolchen Miß-
bräuchen vorzuheugen, daß man in Zukanft krine
Kreuze oder Decvora.ivnen trag: n darf, ohve durch
offene Biicfe des Königs b sonders dazu auroriſirt zu
ſehn,. uud daß ſclbſ in dirſem Falle,. diejenigen,
welche ſie in bürgerlichem Kieide irazen werden, nach
ausgeſtandrner einmonallicher Verhaftung in dem
Milùuärg:fäugniſſe aus der Siadt verwieſen werden
follen. Unterz. d. Graf d’Espanna.
O d e ss a , den 30. Juli. j
Briefen aus Conſtantinovel vom 72. Inli zufolge
scheinen die erſten Berichie über den WV. rluſt d. r
(riechen auf Ipsara etwas übertrieben gewejen zu
ſepn. Viele Ipſarioten haben sich geſlüchtet, und ein
kleiner Haufe, vun Guriſt ſeiner Altordern befeelt
und für ſcinen Glauben käwmpfernd, writte ſich in dem
befeſtigten Kloſtcr. S!. Nicolo d' m Hildeniode.. Un-
g: fähr 7009 veriheidigien ſich dort urit außerordentli-
cher Tapfeikeil beinahe zw. y Tage lang, um für ihre
Brüder Zeit zur Rettung zu gewinnen, und als qjür
ſie keine mehr mdglich, ſchien, ſprengten ſie ſich und
die heranſtroómenden Tücken in dis Luſt. Die Beſa-
tzung hatte nämlich im letzien Augenblick , ſtatt der
Fahne des Kreuzes, eine weiße aufg.:ſt;kt , uud dicß
ſcheint den Capudan Paſcha, welcher c§ für ein Zeir
<en der Unierwrrfung hielt, geiäuſcht zu haben.
Vicle Türlen dräângtien ſich gegen das KVioſter, in deſe
ſen Kellern nach alen Seiten Minen angebracht war
ren, die Tod und Verderben über ſie ausſchuue-ten.
Man ktann ſich die Verwirrung deukcn , die dieſe Er-
pioſion, welche halb Ipſara iu eincn. Steinhaufen
verwandclt., erzeugt hat, und der Verluſt der Tür-
ken mag wohl ſehr bedeutend gewesen ſcyn. Sogar
an Bord der Flotte soll der Echrcken bey der Explos
ſion ſo groß gewrſen seyn, das ſich cinzelne Suwiſfe
nach mrhrerin Sriten gerſtreutien. Durch dieſe äch-
ſpartaniſche That einig! r Gri chen ſind a fo die Be-
ſchuidigungen der Je gleit gloncich widalegzi, an die
„Untetrxtchtet.; da ß O ficiere,
wir, nach dem Character der Ipſsarloten, aus denen
in neueſter Zeit ein Canaris und Miauly hervorge-
gangen, nicht glauben konnten. Um übrigens einen
Begriff von dem Muth und der Mannszucht der türs
kiſchen Truppen zu geben , wird Folgendes als That-
ſache gemeldet; Die Aſiaten wollten ſich zweymal wie-
der cinſch ffen, als ſie bey St. Nicolo einen uner-
warieten Widerſtand fanden, und der Capudan Pa-
ſcha mußte Bef:hl geben von ſeinen Schiffen auf ſie
zu feuern, um ſie zu ndthigen, Siand zu halten. –~
Von rinem wetiern. Unfall, der die tuikiſche Flotte
beiroff.n haben sollte, und wovon Handelsbriefe ſpea-
chen, wird in dieſca Briefen nichis erwähnt. Ö
Mannigfaltigkeiten.
r E
N ü r n b e r g. Das VNroject, eine ſüddeutſche
Bauchhäadlermcſſe hier zu errichten, wird noch immer
thätig beirieben. Uuſer allverehrter Kronprinz, der
an an Allem lebendigen Antiheil nimmt, was Kunſt
und Wiſſenfchaft ſördert, intereſſirt ſich ſseyr dafür.
Von Seiten der Statt iſt in dieſer Angelegenheit
eine Commtiſſion ernanut worden , bey welcher ſich
unter andern der würdige Graf von Soden befindet,
deſſln practiſchrr Schartblick mic den ausgebreitetſten
wiſseuſchaf.iichrn Keantnuiſſen im Einklange ſteht. ~
Fleiſchmauns zarter Grabſtich.l iſt fortwährend mit
cinem großen Blatte : einem kreuztragenden Chriſtus,
beſchäf iger Es iſt das erſte große uWWerk des herriie
<: u Küarſtlers.
Od enſe, den r0. Auguſt. Man iſt den. Verferikgern
der falſchen Bancozeitel nunmehr auf die Spur ges
kommen uud hat beriißs funfzchn Perſonen zur ge-
Ffänglichen Haft gebracht. Eine alle Bauerſrau, die
Ull’s. wos sie von dem Gelde und den Geräthſchaf-
ten wuße, bekannte, hat ſich ſcud.m ſelbſt. entleibt..
Die Lande ſoil in mehreren Provinzen Theilnehmex.
und Grhiiſen gehabj haben..
/
_
Wi en, den 7. Auguſt. Ihre kaiſ. Hoheit die vers
wittwete Frau Kurfürſtin von Baiern , welche Ihrer
durchle. Mutter, der Frau. Erzherzozin Maria Bea-
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Ihre RNüctkreiſe nach Baiern an. Gestern Abend wohns
ten bcide Prinzeſſiunen, in Seſclliſchafi der Frau Erzs
herzogin Henrieite, einer Borſt:llang. des Malrrie
mouio. Scereto bey, wo Mde-. Fodor und Hr. Laplas
che das Publicum. durch ihr Spiel und ihren Veſang
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Die zubereitungen in Schdubrunn zum Empfang
der. im September crwaricten hohen Gäaſte werden
eitttg. for!ges.tzt. IJ. MM der Kaiſir und die Koiſeria
werdcu ‘zu Anfang Sepibr.. von. Ihren Familienhercrs
fen zurücktommen,