Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1214
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No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
eißt es ebenfalls, daß bey dem am 190. September
ep Cos ſtatt gefundenen Seetreffen, die zwey ägyps
tischen Commandanten nebſt dem Bimbaſchi des Vue
cekönigs von Aegypten, gefangen worden ſeyen. ~
Aus Syra lief ein Schiff vom 2. October hier ein,
yz 4f als günſtige Nachrichten für dle Griechen
j L on d o n, den 21. Oct.
Fonds : 3 pCt. Conſ. 9bz.
Die Gräfin von Chinchona, Wittwe des bekannten
Friedensfürſten Godoi, und Schweſter des verſtorbe-
nen Cardinals Bourbon, Regenten Spantens während
der Gefangenſschaſt Ferdinands VII., iſt den 16. d.
von London nach Brüſſel abgereist, Die Prinzesſinn
beobachtete das ſtrengſte Inkognito die ganze Zeit
über, wo ſie im Hotel Brunet, Leiceſter- fields, ge-
wohnt hat.
hätte mit aller Leutſeligkeit, die ihn caracteriſirt,
§.. | einladen laſſen, ihn ihm Schlosse zu Windſor
zu besuchen.
Briefe aus Alexandria vom 25. Sept. melden; es
ſeyen ſo0 eben eine engliſche, eine franzdsiſche und
eine dſterreichiſche Fregatte im dortigen Hafen anger
kommen , und hätten den Chriſten, die an Bord der
ägyptiſchen Kriegsſchiffe und im Dienſt des Paſcha
von Aegyptea waren, bedeutet, an's Land zu ſtei-
en. /
! Laut Briefen einiger Officiere der Erpedition gegen
Rangoon hat man am Tage nach der Einnahme je-
ner Stadt Bericht erhalten, daß die Königin von,
Dalla (einer Stadt, die Rangoon gerade gegenüber
liegt ) damit umgehe, Truppen zuſammen zu zie hu
und Verſchanzungen aufzuwerfen. Der engliſche Be-
feylshaber ſaudte in Folge deſſen mehrere Piquets ab,.
obwohl es ſein Plan war , Dalla nicht eher anzugrei-.
fen, bis die Königin ihre ganze Macht vereinigt ha-
ben würde, um ſie daun mit einem Schlage zu vers
nichten. Die nächſte Expedition ſollte gegen Proome
abgehen. Dort iſt die urſprüngliche Guänze des als
ten Reichs der Birmanenz die Siadt iſt grdßer und
weit bevdlkerter als Rangoon, und wird nur durch
einen Verhack und einen kleinen Wall von Erde ver-
theidigt. Man glaubt hier kräftigen Widerſtand zu
finden und es ſollien daher nicht weniger als 3000
Mann dagegen anrücken. Die Birmanen haben es
nicht wieder verſucht, Unterhandlungen anzuknüpfen,
obgleich man durch einige Eingeborne , die nach Ran-
goon zurückgekehrt ſind, erfahren, daß eine große Nies
dergeſchlagen heit unter den Oberhäuptern in der Nach-
bai ſchaft herrſchte. ;
Spa niſche Gr änze, den 13.200. d
Zu Meya in der Provinz Barcelona, ſind unlängſt
tumultuarif.he Scenen vorgefallen.
hatie mehrere Familien, die ihre Steuer nicht bezahlt
hatien, aus jepfändet,. und die confiscirten Mbbels u.
dergl. auf das Rathaus bringen laſſen. Da verſam-
m-iîte ſich Abends der Pbbel und riß dieſe Gegeno
ftände unter dem Geſchrey ; Nieder mit dem Bürgers
_ dem Orte Tarancon ,
Man verſichert gleichwohl, der Kdnig .
Die Ortsbehbrde
meiſterr! aus dem gerichtlichen Gewahrsam. Welche
ſonderbare Begriffe die Spanier über manches noch
haben, bewies cin Vorfall der sich vor Kurzem zu
Oliana zutrug. Ein Wundarzt hatte zweyen Indivi-
duen hilfreiche Hand geleiſtet, die bey einem Streite
verwundet worden waren. Wi.il der gute Mann aber
nicht zuvor die Ankunft der Beamten erwartet hatte,
verfiel er in eine – geſsetzmäßige Strafe. – Eine
Bande Conſtitutionneller hat vor wenigen Tagen in
zwölf Stunden von Madrid
den UAlealden, drey Civilbramten und eilf Einwohner
zur Rache für die kürzlich in Madrid erfolgte Hin-
richtung von zwey Conſtitutionnellen, ermordet. Das
.. kdnigl. Decret, welches alle jene die einſt zu. gehei-
men Geſellſchaften gehörten, an die Geiſtlichen weiſt,
wenn ſie Amneſtie erhalten wollen, muß ¡das Ueber-
gewicht der Geiſtlichkeit überaus verſtäkken.
Der König, gerührt durch die Bitten und Thränen
der Frau von Erro, hat ihr die Freyheit des Ermini-
ſters, ihres Gemahls , bewilligt, der gleichwohl den
Umkreis von Valladolid nicht verlaſſen darf. –© Die
jüngſten Bricfe aus Gibraltar melden, daß aus jenem
Hafen faſt ale ſpaniſchen Revolutionärs,, welche ſich
dahin geflüchtet hatten, abgereist ſind; einige begeben
ſich nach England, andere nach Tanger , in Africa,
und die meiſten nach den Vereinigten Staatenn.
JFtalieniſche Gränuze, den 14. Oe.
Es erhellt aus den neueſten Berichten von den jonis
ſchen Inseln, daß die Angelegenheiten im Epirus un-
vermuthet wieder eine andere Wendung genommen
haben. Der Paſcha von Scutari, der mit der Pforte
entzweyt war, hat ſich mit derselben ansgeſöhnt, und
handelt dermalen in ihrem Inttreſſe. Im verfloſſts
nen Frühling lehate er alle ihm gemachten Vorſchläge
wegen Bildung eines neuen Heeres ab. Späierhin,
als er deßfalls peremtoriſche Bcfehle erhielt, verlangte
er zuubrderſt große Geldsummen, ohne welche er, wis
er behauptete, nichts unternehmen könne, und da er
dieſe nicht erhielt, ſo verſtrich der grdßte Theil des-
Sommers ungenüizt. Seitdem ſind aber mehrere türs-
kiſche Agenten bey ihm.! elugetrofen , und haben ihn
beſiimmt (man sagt, ſie haben ihm einen Theil der
verlangten Fonds überbracht ), ſich 1hätig mit Auf-
ſkelung einer neuen Armee zu beſchäftigen, wovon
seine eigenen Truppen den Kern bilden ſollen. Wirks
lich iſt es ihm auch gelungen , unter den türkiſchen
Albaneſern bereits ein Corps anzuwerben. Auch
wird verſichert, er habe den bekannten Omer Vrione
vermocht, seiner Neutralität und ſcinen Verbindungen
mit Maurocordato zu entſagen , und ſich an ihn an-
zuschlir ßen, nachdem er die förmliche Zuſicherung ers
halten hatte, daß ihn die Pforte im Beſitz des Pas
ſchaliks von Janina lassen wolle. Alle dieſe Vorgän«
ge haben den Fürſten Maurocordato vermocht, die er-
forderlichen Maßregeln zu treffen, um dem Peſtha
von Scutari zuvorzukommen. Er hat zu dieſem Bes
huf alle disponlble Truppen aus Yetolien auf die
nbrdliche Gränze von . Akarnanien vorrücken laſſen,
Die Avantgarde dieſes Corps ſteht unter dem Coms
ep Cos ſtatt gefundenen Seetreffen, die zwey ägyps
tischen Commandanten nebſt dem Bimbaſchi des Vue
cekönigs von Aegypten, gefangen worden ſeyen. ~
Aus Syra lief ein Schiff vom 2. October hier ein,
yz 4f als günſtige Nachrichten für dle Griechen
j L on d o n, den 21. Oct.
Fonds : 3 pCt. Conſ. 9bz.
Die Gräfin von Chinchona, Wittwe des bekannten
Friedensfürſten Godoi, und Schweſter des verſtorbe-
nen Cardinals Bourbon, Regenten Spantens während
der Gefangenſschaſt Ferdinands VII., iſt den 16. d.
von London nach Brüſſel abgereist, Die Prinzesſinn
beobachtete das ſtrengſte Inkognito die ganze Zeit
über, wo ſie im Hotel Brunet, Leiceſter- fields, ge-
wohnt hat.
hätte mit aller Leutſeligkeit, die ihn caracteriſirt,
§.. | einladen laſſen, ihn ihm Schlosse zu Windſor
zu besuchen.
Briefe aus Alexandria vom 25. Sept. melden; es
ſeyen ſo0 eben eine engliſche, eine franzdsiſche und
eine dſterreichiſche Fregatte im dortigen Hafen anger
kommen , und hätten den Chriſten, die an Bord der
ägyptiſchen Kriegsſchiffe und im Dienſt des Paſcha
von Aegyptea waren, bedeutet, an's Land zu ſtei-
en. /
! Laut Briefen einiger Officiere der Erpedition gegen
Rangoon hat man am Tage nach der Einnahme je-
ner Stadt Bericht erhalten, daß die Königin von,
Dalla (einer Stadt, die Rangoon gerade gegenüber
liegt ) damit umgehe, Truppen zuſammen zu zie hu
und Verſchanzungen aufzuwerfen. Der engliſche Be-
feylshaber ſaudte in Folge deſſen mehrere Piquets ab,.
obwohl es ſein Plan war , Dalla nicht eher anzugrei-.
fen, bis die Königin ihre ganze Macht vereinigt ha-
ben würde, um ſie daun mit einem Schlage zu vers
nichten. Die nächſte Expedition ſollte gegen Proome
abgehen. Dort iſt die urſprüngliche Guänze des als
ten Reichs der Birmanenz die Siadt iſt grdßer und
weit bevdlkerter als Rangoon, und wird nur durch
einen Verhack und einen kleinen Wall von Erde ver-
theidigt. Man glaubt hier kräftigen Widerſtand zu
finden und es ſollien daher nicht weniger als 3000
Mann dagegen anrücken. Die Birmanen haben es
nicht wieder verſucht, Unterhandlungen anzuknüpfen,
obgleich man durch einige Eingeborne , die nach Ran-
goon zurückgekehrt ſind, erfahren, daß eine große Nies
dergeſchlagen heit unter den Oberhäuptern in der Nach-
bai ſchaft herrſchte. ;
Spa niſche Gr änze, den 13.200. d
Zu Meya in der Provinz Barcelona, ſind unlängſt
tumultuarif.he Scenen vorgefallen.
hatie mehrere Familien, die ihre Steuer nicht bezahlt
hatien, aus jepfändet,. und die confiscirten Mbbels u.
dergl. auf das Rathaus bringen laſſen. Da verſam-
m-iîte ſich Abends der Pbbel und riß dieſe Gegeno
ftände unter dem Geſchrey ; Nieder mit dem Bürgers
_ dem Orte Tarancon ,
Man verſichert gleichwohl, der Kdnig .
Die Ortsbehbrde
meiſterr! aus dem gerichtlichen Gewahrsam. Welche
ſonderbare Begriffe die Spanier über manches noch
haben, bewies cin Vorfall der sich vor Kurzem zu
Oliana zutrug. Ein Wundarzt hatte zweyen Indivi-
duen hilfreiche Hand geleiſtet, die bey einem Streite
verwundet worden waren. Wi.il der gute Mann aber
nicht zuvor die Ankunft der Beamten erwartet hatte,
verfiel er in eine – geſsetzmäßige Strafe. – Eine
Bande Conſtitutionneller hat vor wenigen Tagen in
zwölf Stunden von Madrid
den UAlealden, drey Civilbramten und eilf Einwohner
zur Rache für die kürzlich in Madrid erfolgte Hin-
richtung von zwey Conſtitutionnellen, ermordet. Das
.. kdnigl. Decret, welches alle jene die einſt zu. gehei-
men Geſellſchaften gehörten, an die Geiſtlichen weiſt,
wenn ſie Amneſtie erhalten wollen, muß ¡das Ueber-
gewicht der Geiſtlichkeit überaus verſtäkken.
Der König, gerührt durch die Bitten und Thränen
der Frau von Erro, hat ihr die Freyheit des Ermini-
ſters, ihres Gemahls , bewilligt, der gleichwohl den
Umkreis von Valladolid nicht verlaſſen darf. –© Die
jüngſten Bricfe aus Gibraltar melden, daß aus jenem
Hafen faſt ale ſpaniſchen Revolutionärs,, welche ſich
dahin geflüchtet hatten, abgereist ſind; einige begeben
ſich nach England, andere nach Tanger , in Africa,
und die meiſten nach den Vereinigten Staatenn.
JFtalieniſche Gränuze, den 14. Oe.
Es erhellt aus den neueſten Berichten von den jonis
ſchen Inseln, daß die Angelegenheiten im Epirus un-
vermuthet wieder eine andere Wendung genommen
haben. Der Paſcha von Scutari, der mit der Pforte
entzweyt war, hat ſich mit derselben ansgeſöhnt, und
handelt dermalen in ihrem Inttreſſe. Im verfloſſts
nen Frühling lehate er alle ihm gemachten Vorſchläge
wegen Bildung eines neuen Heeres ab. Späierhin,
als er deßfalls peremtoriſche Bcfehle erhielt, verlangte
er zuubrderſt große Geldsummen, ohne welche er, wis
er behauptete, nichts unternehmen könne, und da er
dieſe nicht erhielt, ſo verſtrich der grdßte Theil des-
Sommers ungenüizt. Seitdem ſind aber mehrere türs-
kiſche Agenten bey ihm.! elugetrofen , und haben ihn
beſiimmt (man sagt, ſie haben ihm einen Theil der
verlangten Fonds überbracht ), ſich 1hätig mit Auf-
ſkelung einer neuen Armee zu beſchäftigen, wovon
seine eigenen Truppen den Kern bilden ſollen. Wirks
lich iſt es ihm auch gelungen , unter den türkiſchen
Albaneſern bereits ein Corps anzuwerben. Auch
wird verſichert, er habe den bekannten Omer Vrione
vermocht, seiner Neutralität und ſcinen Verbindungen
mit Maurocordato zu entſagen , und ſich an ihn an-
zuschlir ßen, nachdem er die förmliche Zuſicherung ers
halten hatte, daß ihn die Pforte im Beſitz des Pas
ſchaliks von Janina lassen wolle. Alle dieſe Vorgän«
ge haben den Fürſten Maurocordato vermocht, die er-
forderlichen Maßregeln zu treffen, um dem Peſtha
von Scutari zuvorzukommen. Er hat zu dieſem Bes
huf alle disponlble Truppen aus Yetolien auf die
nbrdliche Gränze von . Akarnanien vorrücken laſſen,
Die Avantgarde dieſes Corps ſteht unter dem Coms