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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 11.1919

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Heft 10
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Burchard, Ludwig: Neue Bilderbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.21394#0299

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Neue Bilderbücher


Äbb. 5. 0. Kokofcßka: Äus der „Bacßkantate“.

Kantate; er beginnt auf der erften Seite mit den vier Anfangszeilen des Cßorals, bringt
dann in Auswahl die Monologe bzw. Dialoge der beiden Soliften, gegen Schluß
verftärkt durch) die Stimme des F)l. Geiftes mit dem „Selig find die Coten, die in dem
ßerrn fterben, von nun an!“; den Befcßluß bildet das „Genug!“ des geiftlicßen Liedes:
Es ift genug, Fjerr, wenn es dir gefällt, ßervorgeßoben fei noch) die 3ueignung, die
offenbar von dem Maler felber gedichtet ift. — GCIie diefes Buch) textlich) eine Seßn-
fucßt nach) der Glaubensftärke der Cßoraldicßter des 17. Jaßrßunderts darftellt und nach)
der ungebrochenen Kraft Bacßfcßer Mufik, fo bedeutet es bildkünftlerifch) einen Aufblick
zu Grünewald — das Selbftbildnis ein Glaubensbekenntnis an Greco. Aber der Eext,
der bei Bach) fo glaubensfroh) erklingt, ift durch) den 3eicßner peffimiftifch) interpretiert
worden. Die Hoffnung ift bei Kokofcßka in ißrer Seele faft ebenfo hoffnungslos wie
die Furcht. Die Selbftbezicßtigung, die aus dem ganzen UJerke fpricßt, berührt ficß
mit dem Bekenntnis Franz Cüerfels, der, als Künftler des tüortes, alfo klagt: „ttlas

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