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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Donnerstag, 15. Okkober 1936

Nr. 224

Der Fußball-Lünderkamvf ln Glasaow.

DrEllmds Amlttture unlerlirgen ehrenvoll <l:L

Die schottischen Berussspieler blLeben fatt 70 MLnulen obne Erfvls. - Glünzende deulsche Abwehr.

Die Dtuischen rehabiiitieren sjch.

Hervorraacnde Leistuna beider Mannschaftcn.

Scckis Minnten vor Schluß noch 0:1.

Die grotze Schlacht in Glasgow ist gcschlagen! Der
zweite Fußballänderkampf zwischen Deutschland und
Schottland gehört der Vergangenhcit an. Wir waren
nicht so vermessen, einen Sicg unserer Elf über die her-
vorragende schottische Vertretung zu crwarten, die dieS-
mal alle Borteile auf ihrex Seite hatte, aber erwartungs-
gemäß schlug sich unsere Mannschaft ganz hervorragend
und unter den gcgebenen Verhältnissen muß die 0:2-
Niederlage als überaus ehrenvoll angcsehen
werden, wenn es uns auch schmerzt, daß unser Sturm
nicht eineinziges Tor znwege brachte.

Genau wie vor Jahresfrist in London gegen England
gab es eine „zu Nuü"-Niederlage, aber die deutsche Mann-
schaft kann für sich in Ansvruch nehmen, den grotzen Geg-
ner zur Hergabe seines ganzen Könnens gezwungen zu
haben. Die 50 000 schottischen Zuschauer, die sich auf dem
Platz der Glasgow-Rangers im Jbrox-Park eingefunden
hatten, sprachen bei der Pause mit Hochachtung von öer
deutschen Els, denn es war ihr gelungen, die e r st e
Halbzeit ohne Verlusttreffer zu überstehen
und ihrerseits das schottische Tor wiederholt ernstlich in
Gefahr bringen zu können. Selbst als der famose schotti-
sche Rechtsautzen Delaneh den Führungstresfer für
sein Land anbringen konnte, war der Sieg der Gastgeber
noch keineswegs gesichert. Bis wenige Minuten vor Schluh
bestand noch durchaus die Möglichkeit für Deutschland, den
Ausgleichstreffer anbringen zu können, aber das Glück
war gegen uns und mit den Schotten, die in der 84. Mi-
nute durch Delaney ein zweites Tor erzielten und
damit die Begegnung endgültig zu khren Gunsten ent-
schieden.

Zusammengefatzt darf gesagt werden, datz die deutsche
Mannschaft ausgezeichnet kämpfte. Nur dex wird ent-
täuscht sein, der allzu viel erwartet hatte, der vergah, datz
die schottischen B e r u f s - Futzballer zusammen mit den
englischen zu den besten der Welt zählen, datz fast die
gleiche schottische Rationalmannscksaft im Äpril d. I. in
London gegen England unentschieden spielte und datz die-
ser Gegner an diesem 14. Oktober in heimischer Umgebung
einfach unwiderstehlich war!

Nur Zoovo Zuschauer.

Die Tatsachs, dah das Spiel an einem Mittwoch
nachmittag stattfand, muhte natürlich den Besuch beein-
trächtigen. Tatsächlich kamen nur 50 000 Zuschauer in den
Jbrox-Park auf den Platz des vielmalrgen schottischen
Meisters Glasgow Rangers, der gut und gern seine
100 000 Besucher fatzt. Das,Wetter war der Jahreszeit
entsprechend gut, auch das «pielfeld befand sich in bester
Verfassung und so waren alle.äußeren Bedingungen für
ein gutes Spiel gegeben.

Pünktlich um 16 Uhr rief der in England so beliebte
Schiedsrichter H. Nattras die beiden Spielführer —
Szepan nnd Simpson — zur Wähl. Szepan gewann und
wä'hlte die Seiten, dann stellten sich

dte Mannschasten

in den zuletzt angekündigten Aufstellungen wie folgtz
Deutschl a n d: Jakob

Münzenberg
Janes Goldbrunner

Ekbern Gellesch

Duncan Mc Phail
Brown

Cummings

Schottland:

öiffling

Armstrong

Simpson

Dawson

Munkert

Kitzinger

Szepan Urban

Walker Delaney
Massie
Anderson

SmmaMer Kamvfvrrlauf.

o: o bei der Vause.

Der schottische Anstotz wird von der deutschen Laufer-
rekhe ahgefangen und Urban kann gleich auf die Reise
geschickt werden. Die vorzügliche Technik der Schotten und
das berühmte schottifche Paßspiel schaffen

in den ersten zehn Minnten eine klnrr Ueberlegcn-
heit der Gastgeber.

Die schottischen Angriffe werden aber immer wieder von
der deutschen Abwehr rechtzeitig 'gestoppt. Besonders Gold-
brunner glänzt durch weite, 'befreiende Schläge. Eine
feine Vorlage kommt wieder einmal zu Urban, der an
der Linie entlang rast und zur Mitte flankt. Blitzschnell
hat sein Klubkamerad Gellesch die Situation erfatzt
und öen Ball für Dawson unhalkbar i n die Maschen ge-
setzt. «chiedsrichter Nattras hatte aber hie Abseitsstellung
des Schützen erkannt und erklärte natürlich den Treffer
für ungültig. Jn der Folge häufen sich die deutschen
Angriffe.

Alle unsere Spieler setzen fich wundervoll ein und
kämpfen mit restloser Hingabe.

Das engmaschige und schnelle Paßspiel der Schotten gibt
unsern Vertretern immer neue Rätsel auf, äber sie ver-
zagen nicht und zerstören mit Erfolg. Münzenberg und
Mun'kert kommen immer wieder an den Ball und schaffen
mit 'befreienden Schlägen Luft. Was sie nicht me'hr er-
reichen können, wird eine Beute des langen Regensburger
Torhüters Jäkob. Ungeheuer schnell ist dieser Kamps.
Äuch der deutsche Angriff ai'bt dem schottischen Torhüter
Dawson wiederholt Gelegen'heit, sein Können zu beweisen.

Wiederholt haben Urban. Gellesch und auch Siffling
mit ihren Schüssen Pech, knapp fegt der Ball des
öfteren am Pfosten vorbei oder über das Tor
hinweg.

Rancheu Bombenschuh unserer Stürmer aber hält Daw-
son, oftmals mit viel Glück. Gegen Ende der ersten Halb-
zeit ist Deutschland ein völlig ebenbürtiger Geg

n e r. ja die Angriffe sind sogar weitaus gefährlicher als
die des Gegners. Mit 0:0 werden die Seiten gewechselt.

Umschlvimg nach bem Wechsel.

Zwei Tore für Schottland.

Wie im ersten Abschnitt gehören auch nach der Pause
wieder die ersten zehn Minuten den Schotten, die mit
i'hren Flügelangrifsen stets gefährlich werden. Was hoch
vor das Tor kommt, holt sich Jakob herunter, alles andere
äber wird eine sichere Beute unserer Abwe'hrspieler, die
mit weiten Abschlägen den Ball wieder ins Feld besorgen.
Das ausgezeichnete Zuspiel unserer Läuferreihe schafft
auch dem üeutschen Sturm noch freien Spielraum, äber
er bleibt jetzt immer an der autzerordentlich sicheren schot-
tischen Hintermannschaft hängen. Die weiten Vorlagen
werden stets von den Verteidigern äbgefangen. Das aus-
geprägte schottische Zusammenspiel wirü immer genauer
und immer schwerer wird es der deutschen Abwehr, die
sich häusenden Angriffe des hervorragenden Gegners zu
stoppen.

Jn der 68. Minute erzlelen die Schotten ein Tor
auf überaus glückliche Weise. Hoch kommt der Ball
auf das dcutsche Tor, aber Jakob kann ihn nicht
festhalten. Münzenberg versucht z« retten, doch der
Ball prallt vom schottischen Rechtsaußen Dela » ey
ab und nimmt seinen Weg ins leere Tor.

Grötzte Ueberraschung auf beiden Seiten! Nach Sekunden
erst setzt der stürmische Beifall der Zufchauer ein. Mün-
zenberg und Jakob sind an diesem Torerfolg allerdings
schuldlos. Mit aller Macht bersucht nun die öeutsche Elf
den Ausgleich zu erzwingen, äber alle noch so gut ge-
meinten Angrifse scheitern an der unüberwindlichen Dek-
kung des Gegners. Jetzt erst setzen die Ein'heimifchen alle
Krastreserven ein, jeder Spieler spielt in bester Form.
Hervorgehoben werden mutz äber die Aufopferung, mit
der die deutsche Elf gegen diesen grotzen Gegner kämpft.
Das Glück äber ist gegen uns.

Nach dauernder Belagerung des dcntschen Tores
fällt dann sechs Minuten vor Spielschluß der zweite
schottische Torerfolg. Wieder ist der Rechtsaußen
Delane» freigespielt und vergebends streckt stch

Jakob sin deutschen Tor gegen des Schottcn Schuß.

Schottlands Sieg steht jetzt fest. Auch der letzte Vorstotz
der deutschen Stürmer ändert am Ergebnis nichts mehr,
Der Abpfisf des Schiedsrichters, der das Spiel ausgezeich-
net leitete, blei'bt im Jübel der Zuschauer fast un'bemerkt.

Sie Krttik.

Jn der siegreichsn schottischen Elf gab es überhaupt
keinen schwachen Punkt.

Es standen da elf perfekte Fuhballer im Feld, die
die Erwartungen ihrer Landsleute restlos erfüllten.
Sehr stark war die Abwehr, ausgezeichnet auch die Läu°>
ferreihe und im Sturm waren Delaneh, Walker
und McPhail die treibenden Kräste, während Mit°
telstürmer Armstrong und Linksauhen Duncan
dank einer guten Dewachung ntcht so stark zur Geltung
kamen. Glänzend war die -Zusammenarbeit in den fchot-
tischen Reihen, die schliehlich auch sür den Sieg aus--
schlaggebend war.

Auf deutscher Seite gab es ebenfalls keknen
Dersager.

Alle deutschen Spieler setzten sich restlos ein und
taten was getan werden konnte. Llnser Schluhdreieck
2akob, Münzenberg und Munkert war lange
ein unüberwindliches Dollwerk sür die Schotten. G o l d-
brunner wurde seiner Ausgabe als dritter Dertet--
diger vorzüglich gerecht und auch Kitzinger und 2a--
nes taten ihre Schuldigkeit. 2m Sturm kam die rechte
Flanke mit Elbern und Gellesch besser zur Gel-
tung als die linke, weil Szepan viel in der Abwehr
tätig sein muhte. Siffling war eine ständige De-
drohung für bie schottische Abwehr, und von Llrban
sah man eine Reihe feiner Flankenläufe.

Durch disse ehrenvolle Niederlage hat sich die deutiche
Futzballelf nach drm ungünstigen Abschneiden bei üen
Olympischen Spielen in Berlin rehäbilitiert. Die Art und
Weise. wie sich uusere Mannschaft nicht nur nach der
Meinung der deutschen Zuschauer, sondern auch nach dem
Urteil der englischen und schottischen Fuhball-Fachleute
schlug, übertraf alle Erwartungen. Die Deutschen haben
wdenfalls bewiesen, datz sie nach wie vor zur ersten euro-
päischen Klasse gehören und hier eine ausgezeichnete Rolle
zu fpielen vermögen. Jn fremder Umgebung häben sie
vor fremdem Publikum famos gespielt und sind erst dem
Endspurt der schottischen Berufsspieler unterlegen, nach-
dem sie nahezu siebzig Minuten standgehalten hatten.
Man darf sich also über dieses ehrenvolle Ergebnis freuen.

Badische Fechtmeisterschaften.

Am kommenden Sonntag, 18. Oktober, werden in
Gaggenau die badischen Gaumeisterschaften im Florett-
und Säbelfechten ausgetragen, die eine überaus starke
Besetzung erfahren haben. Im Florett kämpfen 30, im
Säbel 25 Fechter um die Meisterschaft. Der Titelvertei-
diger P. Höfler (DV 46 Mannheim), der im Florett seit
1033 ununterbrochen den Titel hält und im Säbel nur
1934 von Mack (Freiburg) geschlagen wurde, wird einen
schweren Stand haben. b

Sie deuMe Clf für Nublin.

Hvhmann führt den Sturm.

Die deutsche Fuhball-Nationalmannschaft, die sich
am Mittwoch nachmittag in Glasgow trotz ihrer 0:2-
Aiederlage gegen Schottland so hervorragend geschla--
gen hat, steht am kommenden Samstag vor einer
neuen, nicht minder schweren Aufgabe. 2m Daly-
Mount-Park zu Dublin trifft sie auf die Länderelf des
Freistaates 2rland, die sich durch fünf Spieler ver-
stärkt, die mit besten Erfolgen in der englischen und
schvttischen Liga spielen, ihrer Nationalität nach aber
2ren sind. Obwohl in der deutschen Elf, die gegen
Schvttland spielte, kein schwacher Punkt festzustellen
war, haben sich die Derantwortlichen der deutschen Ep°
pedition entschlossen, den am Mittwoch untätigen Spie->
lern Spielgelegenheit zu geben. Das starke Schluh-
dreieck wurde natürlich nicht umbesetzt. Rodzinski
vertritt in der Läuferreihe 2anes, während im Sturm
gleich drei „frische" Leute in Dublin mitwirken sollen.
Die Sturmführung obliegt diesmal dem Düsseldorfer
Karl Hohmann. Die deutsche Mannschaft:

Tor: 2akob (2ahn Regensburg).

Derteidigung: Münzenberg (Alem. Aachen),
Munkert (1. FC. Nürnberg).

Läufer: Rodzinfki (Hamborn 07), Goldbrunner
(Dahern München), Kitzinger (FE. 05 Schweinfurt).

Stürmer: Lehner (Schwaben Augsburg), Siff°
ling (SD. Waldhof), Hohmann (DsL. Denrath), Sze»
pan (Schalke), Kobierski (Fortuna Düsseldorf).

Der Kampf um -ie Punkte.

Auch am kommenden

Ste Spiele ber WdeuWen Fußball-Gauklaffe.

onntag wird, der süddeutsche

F u tz b a l l - Spielplan wieder einige Einschränkungen er-
fahren, da die Spieler von der Schottland-Jrland-Reise
noch nicht zurück sind und ihre Vereine kaum ohne sie
Meisterschaftskämpfe austragen werden. Das gilt vor
allem für die Spiele zwischen 1. FC Nürnberg und 1860
München, BC Augsburg — FC 05 Schweinfurt und FV
Saarbrücken — Sportfreunde Saarbrücken. Dagegen wird
der SV Waldhof auch ohne Siffling gegen die Spvg
Sandhofen antreten. So ergibt sich im Gau Baden
erstmalig die erfreuliche Tatsache, datz alle zehn Mann-
schaften gleichzeitig im Kamps stehen.

Auch in Württemberg, wo sich der Meister-
schaftsspielbetrieb geradezu musiergültig abwickelt, sind
am Sonntag alle Mannschaften beschäftigt.

Von den führenden Mannschaften stehen vor allem
oie Kickers Ofsenbach, die bei Union Niederrad gastieren,
Und die Stuttgarter Kickers, die zum FV Zuffenhausen
müssen, vor schweren Aufgaben. Auch der badyche Spit-
zenreiter, der 1. FC Pforzheim. wird beim Freiburger
FC einen schweren Stand haben. Die Spvg Fürth sollte
dagegen im Kampf gegen den VfB Koburg ihre Spitzen-
stellung erfolgreich verteidigen, allerdings wird man im

„Ronhof" konzentrierter spielen müffen als zuletzt gegen
den BC Augsburg!

*

Gau Südwest:

Wormatia Worms — Eintracht Frankfurt
Union Niederrad — Kickers Osfenbach
SV Wiesbaden — FK 03 Pirmasens

Gan Baden:

Spv'g ^andhofen
jeim — Karlsruher FV
VfB Mühlburg — FV 04 Rastatt
Germania Brotzingen — BfL Neckarau
Gau Württemberg:

FV Zuffenhausen — Stuttgarter Kickers
Sportfreunde Stuttgart — VfB Stuttgart
Union Böckingen — 1, SSV UIm
Svg Cannstatt — SC Stuttgart
Sportfreunde Etzlingen — SV Göppingen
Gau Bayern:

Spvg Fürth — VfB Koburg
Wacker München — ASV Nürnberg.

und

Dle Punktekümpfe in Anterbaben-Sft.

Bertvorrene Lage. - Am Sonntag in öeidelberg nur eln Sviel: ..Elub -Weinbeim.

Kirchheim (Schiedsrichter:

Durch die Niederlage von 05 Heidel'berg in Wall'dürn
Eppel'heim in Wiesloch am Sonntag ist nunmehr
keine Mannfchafk mehr ungeschlagen und die Äage scheint
verworrener denn fe. Der lachende Dritte aus diesen Er-
ge'bniffen des 11. Okto'her ist der.F V W e i n h e i m, der
sich durch den 6:1-Sieg gegen Union stark in den Vorder-
grund scho'ü. Der Wettlauf in diesem harten Brust-an-
Bru'st-Meisterschaftskämpfen kann nunmehr von neuem
beginnen.

Hart auf 'hart ging es bei dem Treffest auf dem Platz
des SpV 98 Schwetzingen. Die Eber'bacher kamen,
sahen und siegen überras chend klar mit 2:0. Leider ereig-
nete sich ein 'bedauernswerter Unfall. V ö l k e r, der rechte
Flügelstürmer der Einheimischcn wurde bei einem Zu-
sammenprall mit einem Gegner und Torlatte verletzt, so
daß er aus'scheiden und in die Klini'k veöbracht werden
mußte.

Jnfolge des Rugby-Ländevkampfes fand in Heidel -
berg felvst kein Futzballtreffen statt. Zahlreich sind die
Anhänger des Spiels mit der runden Lederkugel dem
Aufruf des Kreisführers Olbert gefolgt unö häben ihr
Jntereffe am Rugbysport durch rege Anteilnahme bekun-
det. Jm Stadtteil Kirchheim umsäumten einige Hun-
dert Zuschauer die Platzanlage der F'G. Das 4:0 zugunsten
der Ein'heimischen lätzt erwarten, datz die Heidekberger
Äorstädter noch ein ernstes Wort mitreden werden. Lim-
'bach 'hinterlietz einen guten Eindruck.

Der Kamp der beiden Ortsnachbarn St. Jlgen und
'Sandhairsen in 'St. Jlgen ging unter riesige r Anteil-
nähme der Anhänger aus heiden Lagern vor sich. Die sieg-
reiche Elf wies kaum einen einzigen schwachen Pun'kt auf,
ste 'hat in Torwart Flick und Verteidiger F l o r y. um
nur einige zu nennen, Könner grotzen Formats.

Sechs L-pieltage liegen seit Beginn der Verbands-
runde 1936/37 hinter uns. An sämtlichen Sonntagen seit
dem 6. Sevtember, dem Äeginn der Äezirksklaffe, waren
alle zwölf Mannschaften der Gruppe 'beschäftigt.

Am kommenden Sonntag

dürfen zum ersten Mal z'wei Vereine aussehcn. Es sind
dies Union-Heidelberg und SpV Schwetzingen. Die
sünf Paarungen für den 18. Oktober stauten (Austra-
gungsort: Platz des erstgenannten Verein):

SpVgg Eberbach — FG
Sommer, Viernheim)

FC „Frena" Limbach — VfB Wiesloch (Gauweiler,
Mannheim)

FVgg Eppelheim — SPB Sandhausen (Schmetzer,
Waldhofs ,.

1 FC 05 Heidclbcrg — FB Wcinheim (Horn, Waldh )

„Badenia" St. Ilgen — „Kickers" Walldürn (Sutter,
Viernheim).

Aus diesem Futzballprogramm. des dritten Oktober-
sonntags ragt zweifellos das Heidelberger Sprel
auf dem Clubplatz in Wieblingen heraus. Dieses ein-
ziye Bezirksklaffentreffen in Heidelberg überhaupt.wird
seine Anziehungskraft nicht verfehlen. Noch selten ist.es
dem „Club" gelungen. selbst auf eigenem Platz die Wem-
heimer zu schlagen. Wie es nun diesmal am SonntaS
werden wird, das lätzt sich schwer voraussagen.

Bei der Auseinandersetzung aus dem Gelände aM
Eppelheimer Bahnhof hat die Elf des Platz.be«
sitzers die grötzeren Aussichten, weil Sandhausens Spiel'
stärke zurückgegangen ist. Andererseits sind aber die Ep-
pelheimer insolge Einberufung einiger Leute zum Hee-
resdienst jetzt nicht mehr in der Lage. in der seitherigsn
Mannschaftsbesetzung zu spielen.

Auf dem Platz der SpVgg Eberbach wird es aM
Sonntag wieder einmal zu einem Kampf grotzen For-
mats kommen. Der Altmeister ist von seinem früheren
-Können noch weit entfernt, sodatz heute in der Spiel"
stärke kaum ein Unterschied Miis/chen den beiden arn
Sonntag zusammentreffenden Partnern kaum besteht-
Der Ausgang erscheint daher ungewitz.

Beffer als erwartet hat sich bisher Limbach in se.t"
nen Pslichtspielen der neuen Spielklaffe gehalten. Die
alten und in der Bezirksklaffe kampferprvbten Vereine
konnten sich nur mit Mühe durchsetzen. Dann karn
Schwetzingen am 4. Oktober nach Limbach, Die Spargel'
städter, Mitbeteiligte an der Vergebung der Gruppen'
meisterschaft des Vorjahrs und heute ebenfalls aussichjs'
reichen Anwärter wurden mit 4:1 besiegt. Also Vorsich.tt

St. Ilgen hat auf seinem Platz bis jetzt noch keiN
Spiel verloren. Das will gegen Mannschaften wie Kirch'
heim, Union und L-and'hausen als Neuling schon viel be-
deuten. Die Walldürner Kickers werden däher am Sonn-
tag wohl e'benfalls den Kürzeren zie'hen. Lbk-

Bild links:

Der Führerappell des NSKK.

Das gesamte Führerkorps der NSKK ist seit
Dienstag früh in der Reichsmotorschule des NSKK.
in Döberitz-Elsgrund zu einer.Tagung versammelt,
die im wesentlichen der Besprechung von Fragen des
Schulwesens, des Verkehrs, des Sport und der Ver-
waltung dient.

Korpsführer Hühnlein schreit im Hof der Schule
die Front der NSKK-Führer ab. (Weltbild, L.)

Bild rechts:

Das Haus des Deutscheu Rcchts.

Ein Modell des Gebäudes. dessen Grundstein am
24. Oktober in München, der Hauptstadt der Bewe-
gung, gelegt wird. (Weltbild, X.)

Bild links:

Die Lilienthal-Gescllschaft besucht
ein Flugzeugwerk.

Jm Rahmen der Veranstaltungen der
zur Zeit in Berlin tagenden Lilien -
thal-Gesellschaft, die dem in-
ternationalen Gedankenaustausch in
Luftfahrtfragen dient, fand die Besich-
tigung eines deutschen Flugzeugwerkes
in Rangsdorf bei Berlin statt.

Bild rechts:

Auf dem Gipfel des Hafelekars auf der
Nordketts bei Jnnsbruck wurde in 2300
Meter Meereshöhe eine astronomische
Beobachtungsstelle fertiggestellt, die das
höchstgelegene Observatorium im deut-
schen Sprachgebiet ist und nur noch von
eine astronomischen Warte am Pic du
Midi in den Pyrenäen übertroffen wird.
Die Beobachtungsstelle auf dem Lung-
fraujoch in der Schweiz, die demnächst
sertiggestellt wird, wird allerdings noch
höher sein. Das Observatorium auf
dem Hafelekar wurde^von der Jnns-
brucker Universitäts-Sternwarte mit
Unterstützung des Landes Tirol und
-Ler Stadt Jnnsbruck errichtet.

(Atlautic, K„>
 
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