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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0119

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pitulation zuwider, Truppen zusammen, um die Küs ;

sten von Columbia aufs neue anzugreifen.

Von dem Deputirten Poiſſet geſchahe in der Ver-
sammlung der vereinigten Staaten der Vorſchlag, ihs
re Seemacht mit 10 neuen Kriegschaluppen zu ver-
«mehren & x: ul t:;

Ur ?: Ftbraltae rwird gemeldet, daß die zwey letzten
daſelbſt angekommenen Mitglieder der Cortes, Sube-
ron und Ayllon, durch ihre eigene Dienſtmagd ver-
giftet worden ſehen. '

Der columbiſche Agent Ravenga zu London soll dem
General Mina vorgeſchlagen haben , ſeinen Aufent-
halt in Südamerica zu nehmen.

Madrid, den 13. Jan. ;
Der erſte Miniſter Herr von Casa - Irujo iſt so ge-

fährlich krank, daß man ſein Ende jede Stunde er-

vage. ſoll dem König ein Conſtitutionsproject übers

reicht haben, welches Se. Maj. mehreren der hier an-

weſsenden Prälaten mittheilte, die aber Alles aufbo-
ten, daß es nicht angenommen wurde. Nicht allein
ſoll sich das St. Franziscuscollegium weigern, zu
dem Conſtitutionsvorſchlag seine Zuſtimmung zu ge-
hen, sondern es soll auch verſucht haben, gegen die-
jenigen, welche man mit der Ausführung deſſelben
beauftragt glauben konnte, Mißtrauen zu erwecken.
Die Entdeckung dieſer Umtriebe ſoll, wenigstens so
viel als die Bildung einiger Banden, die Vorſichts-
maſßregeln veranlaßt haben, welche die franzöſiſche

Garniſon hiesiger Stadt nimmt, ſo. wie die Enifere

nung der ſpaniſchen Truppen; der Befehl an die

Geiſtlichen Herren, in kürzester Friſt die Haupilſtadt

zu verlaſſen, iſt erneuert worden.

Das Regiment Prinz, eines jener, welche Madrid
verlaſſen haben, zählt viele Deſerteurs die ſich zur
Bande des reoyaliſtiſchen Partheygängers Locho ge-

ſc lagen haben sollen, welcher letziere ſich nicht ver-
abschieden laſſen will, und tauſend Ercesſe begeht.

Vierzig Personen, die an. dem Tumult zu Alco-
vendas (siehe unser geſtriges Blatt) Theil genommen
haben , sind verhaftet worden. Die ganze Gemeinde
ſol außerdem durch eine Strafcoutribution gezüchiigt
werden. " ;

Die Verhafteten sollen mit den ehemaligen con-
ſtitutionnellen Millzen von Madrid in Verbindung
geſtanden haben, welche letztere dem Vernehmen nach
alle aus der Haupiſtadt verwiesen worden ſind.

Man ſôspricht von einem nächſtens erſcheinenden
Decrete, welches jeden der die Stelle eines Alcalden
unter der Constitution beklcidete zu 1ojähriger Ga-
leerenſtrafe verurtheilt.

Metrere ſpaniſche Grandes unter andern dern Mar-

quis von Santa - Cruz und der Herzog von Abrantes
ſollen ſich darunter befinden.
Der Grneral Queſada iſt definitiv zum Gouver-
neur von Madrid ernuanne. !
Der Pdbel zu Cordua ſoll den Infanten Don Car-
los zum Kdnige ausgerufen haben.
qt s

Es ſcheint überdiß,

General Freyre geht als Gouverneur nach Cadix
ab. .
Aus Ceuta ſchreibt man vom zo v. M.: derſelbe
Geriſt, der vor der Rückkehr des Königs hier herrſch-
te, waltet roch vor. Die Negros und Clubiſten hals
ten ihre Verſammlungen fort und es gibt ſogar Leu-
te, die so keck ſind, sich öffentlich in Milizuniform zu
zeigen. f

Italieniſh e Gräânze, den 16. Jan.
(Beſchluß.)
Ueber den Erfolg der Verhandlungen des öſterreichi-
ſchen Internuntius mit dem Reis - Effendi, wegen
der Räumung der Fürſtenthimer Moldau und Wal-
lachey, ſind die Anſichten verſchieden, und miùſſen
es seyn, da hierüber zu Pera nicht das mindeſte Zue
verläſſige bekannt geworden iſt, doch ist daselbſt die

îMeynung vorherrſchend, daß in der letzten Conferenz

der Reis - Eſfendi sich sehr gemäſſigt benommen ha-
ben ſoll, und daß nach der Ankunft des neuen ruſſi-
schen Geſandien Ulles ins Reine kommen wird. –
Lord Strangford hat der Pforte offizielle Anzeige von
dem ungeziemenden Benehmen des Dey von Tunis
und von dem Vorhaben ſeiner Regierung gematdht,
ſich deßfals eclatanie Genugthuung zu verſchaffen ;:
zagleich aber zu erkennen gegeben , daß dieſe Sache
keine S1lörung des guten Vernehmens zwiſchen ſei-

nem Hofe und der Pforte verurſachen werde, Der

Reis - Effendi soll hierauf, im Namen des Divans,
dem engliſchen Botſchafter die Vermittlung der Pfor-
te angeboten haben, worauf ſich aber Lord Stran g-
ford nicht einlaſſen konnle, da. er hiezu felne Voll-
macht und Inſkructionen. hatte. Indeſſen ſind, wie
man versichert, dringende Befchle des Großherrn an
den Dey von Tunis abgegangen , um ihn aufzufor-
dern, den engliſchen Hof sogleich zufrieden zu. ſtelleu.
und ihm die verlangte Genngthuung nicht zu ver-
wcigern. Man glaubt, nach diesen Nachrichten, daß
die Streitigkeiten zwiſchen England und Tunis in
der Güte berygelegt werden, was um ſo wahrſcheinli-
cher iſt, da der engliſche Gcsandte im mittelländiſchcn
Meere bisher noch nichts unternommen hatte, und zu
Malta neue Depeſchen von Lord Strangford anges
kommen waren, welche wahiſcheinlich auf das oben

erwähnte Anerbieten der Pforte Bezug haben und eine

flufitvrs in den beſchloſſeneu Maßregeln veranlassen
önnten. Ü



Mannigfaltigkeiten.



(Beſchluß der geſt. abg. Mannigfaltigkeit.)

daß die kälteſten Winter mti
Erdbeben, diese mit Gewittern, und diese wieder mit
den Nordlichteen in Wechſeiwirkung ſtehen. Gewödhn-
lich ſteht ein heißer Sommer mit Erdbeben in Ver-
bindung, worauf kalte Winter folgen, Man fann.

W.
 
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