Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0299
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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
ten vertveigert England den Beytritt zu einer gemein.
ſchaftlichen Berathung in Betreff des mititäglichen.
America's,
(Beſchluß folgt.)
Madrid, den 27. Febr. t
Adreſſe der Diviſſon des Generals Beſſieres an ihren
ehemaligen Oberbefehlshaber ; j
„„Wir, General, Officiere und Soldaten Ihrer Di-
viſion, Wir vernehmen ſo eben, daß Sie auf Beféhl
unsers Kdnigs und Herrn uns verlaſſen ſollen. Wir
fühlen alle die Gesinnungen in uns , die des Dankes
fähige Herzen in sich hegen können; wir werden nie
vergeſſen, von Ihnen auf dem Felde der Ehre ange-
führt worden zu ſeyn, um jene Siegeskränze zu ers
ringen, die wir nur JIhrer Tapferkeit und Ihren mi-
litäriſchen Kenntniſſen verdanken, und welche dle Hdhe
des Ruhmes bezeichnen , deſſen Ihre Diviſion gegen-
wärtig theilhaftig iſt. f
Fhr Name und Ihre Wohlthaten werden nie in
unserm Andenken erldſchen , und wir werden Ihre
Perſon, obgleich abwesend, stets vor der Spitze dieſer
Dibvison erblicken, die von Ihnen gelernt hat, zu ſie-
gen, oder zu ſterben. Der Ihnen geleiſtete Eid der
Treue, und die von Ihnen uns eingeprägte Kriegss
zucht werden unverbrüchlich von uns gehalien werden,
um dem Beyspiele Ihres unbegränzten Eifers für die
Vertheidigung des Altars und des Throns ſtets nunabs
weichbar zu folgen, und wenn in dieſem Bezuge Sie
aufs Neue auf dem Schauplatze der Ehre erſcheinen,
ſo ſind wir jeden Augenblick bercit, neue Proben un-
ſerer Dankbarkeit und Zuneigung gegen Sie abzule-
g en . ;
Hier folgen die Unterschriften.
Villa Robledo, den 4. Febr. 1824-
~Manreſa, den 23. Felt.
Die grbßte Ruhe herrscht hier und in hiesiger Umgegend.
Die Constitutionnellcn siad sehr unterthänig und iene,
welche die Schuld politiſcher Verbrechen tragen, büßen
ihren Irrthum in den Gefängnissen.
Einige conſtitutionn-le Geistliche aus hieſtger Ge-
gend sind nach Frankreich gewandert. Die Biſchdfe ha-
ben sich ſehr gegen ihre Liſt in Acht zu nehmen. Sie
werden nicht ermangeln, sich dort als unschuldige Opfer
darzuſtellen und gelingt ihnen eiue gute Aufnahme,
ſo werden sie es an Verleumdung und Verſchwärzung
nicht fehlen lassen. U
Was unſere bürgerlichen Einwohner bitriſft, welche
mit dem Strome der Zeit hingeriſſen worden, und durch
irrige Leitung in Fehler gerathen sind, solche kehren zu
ihren alten Gewohnheiten zurück und vergeſſen nach und
nach unſere Feinde und die Ucbel, die ſie uns zuu
gefügt haben.
Seit dem vertvichenen Monat September iſt in hie- i
ſiger Gegend kein Tropfen Regen gefallen.
Mannigfaltigkeiten.
;
Berlin. Auf allen königlihen Poſtbüreaus ſind jetzt
Briefkaſten ausgehängt, worin zur Zeiterſparniß die
nicht cargirien und unfrankirtcn Briefe von dem
Publicum geſteckt werden. Briefe an Se. Mai. den
König, an die kdnigl. Generaladjudanten und gehei-
men Räthe müſſen im Poſtbüreau abgegeben werden,
und ſollten ſich Briefe an dieſe Adressen in den Kas
ſten befinden, ſo werden sie drey Tage am Fenſter
des Poſtbüreaus ausgeſtellt, und wenn man sie bis
dahin nicht geholt, verbrannt. j
Zu Lyon wurde voriges Iahr ein [ ' von einem
ioûthenden Hunde gebiſſen. Es vr. {-a 18 Monate
ohne daß sich davon üble Folgen bey ihm eingeſtellt
hatt.n. Eines Tages ſchlachtete er cin Schwein, und
bey dem Abſtechen biß ihn daſſelbe an dem nämlichen
Orte, wo die Wunde war. Er gerieth darüber in Nach-
denken, bekam nach einigen Tagen die völlige Waſſer-
ſcheue und ſtarb, ungeachtet vier geſchickte Aerzte ihm
Hülfe lciſteten, unter den erſchreclichſten Schmerzen
der ausgebrochenen Wuth. z
K u r ze s. All e rl e ye.
Am 12. März ſtarb zu Mannheim der kath. Hoſpie
talpfarrer, Hr. Carl Klein –~ Der durch die
fürſtl. Hohenlohiſchen Wunderkuren bekannte Bauerss-
mann Martin Michel ſtarb am 4. März zu Unter-
wirtichhauſen. – 2000 Arbeiter, die mit der Vollen-
dung des Canals Antoing in Belgien beſchäffiiget
ſind, wurden vor einigen Wochen vom Empörungs-
ficber ergriſfen. Der Anblick einiger Gensd’armen, die
aus der Nähe herbeyzeholt wurden, reichte indeſſen ſchon
hin, die Widerspenſtig n zum Gehorsſam zurückzubrin-
gen. – In dem Gefängniſſe vou Maryborough in
#rrkand, befiuden ſich gegenwärtig, sſonderbarer Weiſe
14 Policeydiener, die des Mordrs und anderer Ver-
brech. n angellagt sind. – Mit den Mauſeen zu Her-
culanum und Pompeji wettcifernd, bereichert ſich ier
das Museum zu Cividad-du - Fioul, (das rdmiſche
Forum Julii) mit Alterthumsschätzen. Unter andern
Markwürdigkeiten hat man hebräiſche Inſchriften ven
900 und 1000 Jahren vor Chriſti Geburt in der une
tericdiſchen Siadt entdeckk. – Der Pariſer Arzt Cis-
viale hat ein Instrument erfunden, vermittclſt deſſen
er den, am Blaſenſtein Leidenden ohne große Schmer-
zen und ohne einen Schnitt anzuwenden, den Stein
it. rer Blaſe ſelbſt zerſtört und in Staub verwans-
delt. < ;
A nk ün di g un g e n.
Mannheim. Pie P ststerunig d e s S k e-
s en h ofs betr ef f e n d hat der Unterzeichnete von
ſchaftlichen Berathung in Betreff des mititäglichen.
America's,
(Beſchluß folgt.)
Madrid, den 27. Febr. t
Adreſſe der Diviſſon des Generals Beſſieres an ihren
ehemaligen Oberbefehlshaber ; j
„„Wir, General, Officiere und Soldaten Ihrer Di-
viſion, Wir vernehmen ſo eben, daß Sie auf Beféhl
unsers Kdnigs und Herrn uns verlaſſen ſollen. Wir
fühlen alle die Gesinnungen in uns , die des Dankes
fähige Herzen in sich hegen können; wir werden nie
vergeſſen, von Ihnen auf dem Felde der Ehre ange-
führt worden zu ſeyn, um jene Siegeskränze zu ers
ringen, die wir nur JIhrer Tapferkeit und Ihren mi-
litäriſchen Kenntniſſen verdanken, und welche dle Hdhe
des Ruhmes bezeichnen , deſſen Ihre Diviſion gegen-
wärtig theilhaftig iſt. f
Fhr Name und Ihre Wohlthaten werden nie in
unserm Andenken erldſchen , und wir werden Ihre
Perſon, obgleich abwesend, stets vor der Spitze dieſer
Dibvison erblicken, die von Ihnen gelernt hat, zu ſie-
gen, oder zu ſterben. Der Ihnen geleiſtete Eid der
Treue, und die von Ihnen uns eingeprägte Kriegss
zucht werden unverbrüchlich von uns gehalien werden,
um dem Beyspiele Ihres unbegränzten Eifers für die
Vertheidigung des Altars und des Throns ſtets nunabs
weichbar zu folgen, und wenn in dieſem Bezuge Sie
aufs Neue auf dem Schauplatze der Ehre erſcheinen,
ſo ſind wir jeden Augenblick bercit, neue Proben un-
ſerer Dankbarkeit und Zuneigung gegen Sie abzule-
g en . ;
Hier folgen die Unterschriften.
Villa Robledo, den 4. Febr. 1824-
~Manreſa, den 23. Felt.
Die grbßte Ruhe herrscht hier und in hiesiger Umgegend.
Die Constitutionnellcn siad sehr unterthänig und iene,
welche die Schuld politiſcher Verbrechen tragen, büßen
ihren Irrthum in den Gefängnissen.
Einige conſtitutionn-le Geistliche aus hieſtger Ge-
gend sind nach Frankreich gewandert. Die Biſchdfe ha-
ben sich ſehr gegen ihre Liſt in Acht zu nehmen. Sie
werden nicht ermangeln, sich dort als unschuldige Opfer
darzuſtellen und gelingt ihnen eiue gute Aufnahme,
ſo werden sie es an Verleumdung und Verſchwärzung
nicht fehlen lassen. U
Was unſere bürgerlichen Einwohner bitriſft, welche
mit dem Strome der Zeit hingeriſſen worden, und durch
irrige Leitung in Fehler gerathen sind, solche kehren zu
ihren alten Gewohnheiten zurück und vergeſſen nach und
nach unſere Feinde und die Ucbel, die ſie uns zuu
gefügt haben.
Seit dem vertvichenen Monat September iſt in hie- i
ſiger Gegend kein Tropfen Regen gefallen.
Mannigfaltigkeiten.
;
Berlin. Auf allen königlihen Poſtbüreaus ſind jetzt
Briefkaſten ausgehängt, worin zur Zeiterſparniß die
nicht cargirien und unfrankirtcn Briefe von dem
Publicum geſteckt werden. Briefe an Se. Mai. den
König, an die kdnigl. Generaladjudanten und gehei-
men Räthe müſſen im Poſtbüreau abgegeben werden,
und ſollten ſich Briefe an dieſe Adressen in den Kas
ſten befinden, ſo werden sie drey Tage am Fenſter
des Poſtbüreaus ausgeſtellt, und wenn man sie bis
dahin nicht geholt, verbrannt. j
Zu Lyon wurde voriges Iahr ein [ ' von einem
ioûthenden Hunde gebiſſen. Es vr. {-a 18 Monate
ohne daß sich davon üble Folgen bey ihm eingeſtellt
hatt.n. Eines Tages ſchlachtete er cin Schwein, und
bey dem Abſtechen biß ihn daſſelbe an dem nämlichen
Orte, wo die Wunde war. Er gerieth darüber in Nach-
denken, bekam nach einigen Tagen die völlige Waſſer-
ſcheue und ſtarb, ungeachtet vier geſchickte Aerzte ihm
Hülfe lciſteten, unter den erſchreclichſten Schmerzen
der ausgebrochenen Wuth. z
K u r ze s. All e rl e ye.
Am 12. März ſtarb zu Mannheim der kath. Hoſpie
talpfarrer, Hr. Carl Klein –~ Der durch die
fürſtl. Hohenlohiſchen Wunderkuren bekannte Bauerss-
mann Martin Michel ſtarb am 4. März zu Unter-
wirtichhauſen. – 2000 Arbeiter, die mit der Vollen-
dung des Canals Antoing in Belgien beſchäffiiget
ſind, wurden vor einigen Wochen vom Empörungs-
ficber ergriſfen. Der Anblick einiger Gensd’armen, die
aus der Nähe herbeyzeholt wurden, reichte indeſſen ſchon
hin, die Widerspenſtig n zum Gehorsſam zurückzubrin-
gen. – In dem Gefängniſſe vou Maryborough in
#rrkand, befiuden ſich gegenwärtig, sſonderbarer Weiſe
14 Policeydiener, die des Mordrs und anderer Ver-
brech. n angellagt sind. – Mit den Mauſeen zu Her-
culanum und Pompeji wettcifernd, bereichert ſich ier
das Museum zu Cividad-du - Fioul, (das rdmiſche
Forum Julii) mit Alterthumsschätzen. Unter andern
Markwürdigkeiten hat man hebräiſche Inſchriften ven
900 und 1000 Jahren vor Chriſti Geburt in der une
tericdiſchen Siadt entdeckk. – Der Pariſer Arzt Cis-
viale hat ein Instrument erfunden, vermittclſt deſſen
er den, am Blaſenſtein Leidenden ohne große Schmer-
zen und ohne einen Schnitt anzuwenden, den Stein
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delt. < ;
A nk ün di g un g e n.
Mannheim. Pie P ststerunig d e s S k e-
s en h ofs betr ef f e n d hat der Unterzeichnete von