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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0325

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Mit Großherzoglich badiſchem

j gnädiaſt. ausschl. Privilegium.

M° 81.

Sonntag, den 21. März

18 24.

Politiſche Zeitgeschichte.



Schweizer Gränze, den 17. März.
Der Erzähler gibt folgende Ueberſicht , der bisherigen

Neſultate der Berathung über die neapolitaniſche Ken

pitulations - Anträge. v»„Eilf Kantonsregierungen ha-
ben ſich ablehnend erklärt: Zürich nemlich, Zug,
Freyburg, Schaffhausen, Auſſer - und Jnner - Nyo-
den, St. Gallen, Aargau, Waadt, Neuenburg und
Genf. Zu Genf iſt man sogar für Kontingent und
Garnison in Verlegenheit ; den Ausweg Fremde anzu-
werben haben beſonders Schaffhauſen und St. Gals
len wegen den nachbarlichen Verhältniſſe mit deuts
ſchen Siaaten von ſich gewiesen; St. Gallen vorzüg-
lich in Hinsicht auf das ihm wichtige Wohlsernehs
men mit Deſterreich und auf die dieſer Macht von

der Tagsatzung selbſt gemachten Zuſagen. Bereiwwil-
lig äuſserten ſich drey Kantone. Schwyz auf eine
Urt, die in seinen Wünſchen liege. ( Vielleicht allge-
meine Werbung ?) Thurgau unter mehrern Vorbe-
dingungen, für eine Compagnie, Teſſin, deſſen gro-
Her Rath ſchon den Steigerſchen Entwurf ratificirt
hatte, scheint unter ſüdlicherm Himmel auf mehr
Giück und Dienſtesluſt als in den Niederlauden zu
zählen. Als vierter Kanton iſt nun auch Bern beis
gzuzählen. Doch ſind diesen: Beitritt zugleich mehs
rere verclauſulirende Bedingungen hinzugefügt worse
den, bei deren Nichterfüllung leicht das Verſprochene
im bloßen guten Willen verbleiben könnte. Es iſt

nemlich gesagt, wenn durch den Beyiritt auderer Kan- -

tone ein oder zwei Regimenter gebildet werden kdn-

nen, wenn die Liquidation der Forderungen der Offin

ciere von den ehemaligen Regimentern nun ſtait fins
de und wenn die Einfuhr der berniſchen Induſtrie

Erzeugniſſe ganz nach dem gewbdhnlichen Zollſate
ſammt der freyen Kernausfuhr aus Nerapel und Si-
zilien in Zeiten von Theurang zugesichert werde. Un-
ter den Aufſchiebenden wollen mehrere, z. B. Luzern,

Uv. ;.

die Geſinnungen der Mitſtände abwarten. Die Met

ten hatten ſchon früher abgelehnt und deuten in jee

dem Fall auf ſehr mäßige Theilnghme ; zwey Urkan-
tone verſchieben bis zu Versammlung des Landraths ;

Obwalden, Solothurn und Wallis berühren große

Schwierigkeiten und die Erklärungen von Basel und
Graubündten, ( dieſes mit Beziehung auf die Re duce
tion,) ſcheinen eher zurückgehaltene Verneinungenn zu
ſenun. Glarus hat noch nicht berathſchlagenn.

Die Regierung von Baſel hat unterm 3. d.’ dem
Vorort den Wunsch zu Tage gelegt, daß Vet der
nächſten Tagsatzung die Retorsſionsmaßreae!n gegen
Frankreich neuerdings mochten vejſprochen werden, zu-
mal dieſe Maßregeln die Mehrheit nichr für ſich hâts
ten. – Ein Basler kündet in franzdſiſchen Blättern
die Agonie der unpoli1iſchen und feindseligen Vergele
tung des franzdſiſchen Handelszwanges, wie ex es
nennt, an,

P ari 3, den 17. März.
F o nd s : Renten 100 Fr. 70 Ct., Piaſter 23:.

Ein Rundſchreiben des Kriegsminiſters an die Prä-
fecten ſagt, daß die franzdſiſche Armee um mehrere
1000 Mann übercomplett ſey, und daher weder Auso
hebungen, noch Anvahmen von Freywilligen künftig
mehr Siatt ſinden könnten.

Nus Bayonne ſchreibt man unter dem 9., daß mehs
rere Cadres von Regimentern, die in Burgos, Cadig
und Madrid lagen, daſelbſt theils eingetroffen ſind,
theils unverzüglich eintreffen werden. ~ Die Crimis
nal «Proceduren gegen die Ucberläufer ſcheinen jetzt
beendigt zu seyn.

Vorgeſtern zeigte die Ori f la m me (eines der leis
denſchaftlichſten Ulirabiätter) ihren Lesern an, daß ſie
vom 15. März an nicht mehr erſcheinen werde.

Die Quotidienn e, nach welcher alle übrigen
Blätter den Tod I. M. der Herzoginn von Lucca ges
meldet hatien, versicherte geſtern, zu Rom habe ſich
zwar in der That die Nachricht von dem Ubleben
dieſes Fürſtinn verbreitet gehabt, alein ſie beſtäige
 
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