Mannheimer Zeitung — 1824
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DOI Kapitel:
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Vertrag, wurden von mehreren Mitgliedern , und
namenilich von dem General Foy hefiig angegriffen.
In der nächſten Sitzung wird dieser Gegenſtand ver-
muthlich zur Abſtimmung komtten. :
Englijche Blätter, die auf außerordentlichem Wege
in Paris eingetroffen ſind, melden aus Portugal v.
13. dieſes, der König habe zu Gunſten der in portu-
gieſsiſchen Diensten befindlichen Officiere ein Decret er-
laſſen , nach welchem dieſelben auf den nämlichen Fuß
gesetzt werden ſollen,
ciere.
Die englische Bank hat bekannt machen laſſen, daß
ſie künftig auf conſolidirte oder andere engliſche Fonds
bis ; des deponirten Werthes zu 4 pCt. Zinsen aus-
leihen werde.
Die neueſten Madrider Berichte vom 1g9. melden,
daß IT. MM. und königl. Hoh. von Aranjuez in der
Hauptſtadt iingetroffen ſeyen.
Der Herzog von Belluno hat, (wie unſere Leſer
ſchon wiſſen) eine Rechenſchaft über seine Verwaltung
des Kriegsdepartementes, in den Jahren 1822 und
1823 drucken und unter die Deputirten und Pairs
veriheilen laſſen. Die Wörter revolutionnäâr , Um-
wälzungsgeiſt, Factionsmänner , ſtrafbare Absichten,
Anarchiſten, werden darin mit einer übertriebenen
Redſeligkcit, die an das Wörterbuch einer andern Epo-
c<e erinnert, wiederholl. Man iſt erſtaunt, daß dieſe
Beynamen aus der Feder eines Marſchalls hervor-
fluihen konnten, der Miniſter war und kein geborner
Herzog iſe. Bey den Lobeserhebungen , die er den
Unterofficieren gibt, möchte man ſagen, daß er den
Punct, von welchem er ausging, doch nicht immer
aus dem Geſichte verloren hat. Dev. Maerſchall Vics
tor würde wohl daran thun, ſeinen Styl künftig mehr
zu bezähmen ; man beweißt durch ſolche Uebertreibuns
gen weniger die Geſinnungen , welche man hat , als
die Furcht Perſonen zu begegnen, in deren Augen
die Quelle ſolcher Geſinnungen nie ganz rein er-
ſcheinc. (Conſt.)
London, den 23. Juni.
Fon d s: 3 pCt. Conſol. 957.
Die Thüren des Oberhausſes wurden um Mittag
geöffnet, und die elngeladenen Personen eingelaſſen.
Die Frauen waren koſtbar angekleidet und größten-
theils mit Federn geſchmückk. Um x Uhr wurde der
Lord Kanzler eingeführt; Zepterträger giengen voran.
Kurz darauf trat der Erzbiſchoff von Gloceſter ein,
der die Gebete mit großer Rührung und Fryerlichkeit
hielt. Die 4 Baronen der Schatztammer, alles was
von den 12 Oberrichtern in London oder der Umger-
gend anweſend war, wit cinem Worte, Alles was in
England von Bedeutung iſt, wohnte dieſer Ceremo-
nie bey.
Schon war 2 Uhr vorüber als man zu befürchten
anfieng, Se. Maj. würden an derſelben nicht Theil
nehmen, als auf einmal das Freudengeſchrcy von Auſ-
ſen zu erkennen gab, daß der Kdnig von ſeinem Pals
laſt abgefahren ſey, und 20 Minuten nachher verktüno
wie die portugieſiſchen Offi-
dete der Donner der Kanonen die Ankunft des Kd-
ma! ddt Se. Majeſtät, mit der Krone auf dem
Haupte, Platz auf dem Throne genommen hattet
ſo machte der Thürſteher mit dem ſchwarzen Stabe,
Sir Thomas Tyrwhit der Kammer der Gemeinen
die Anzeige, daß der König auf dem Throne bereit
ſey , sie zu empfangen.
Als der Sprecher der Kammer der Gemeinen an
die Thüre der Kammer des Oberhauſes kan, war
das Gedränge der Mitglieder, die ihn begleiteten, ss
groß, daß Hr. Canning, der ſich auch darunter befand,
mit Gewalt von ihnen losgeriſſen wurde, und nur
mit vieler Mühe mit eintreten konnte.
Als der Redner dem Kön ge die herköwmlichen Bes-
zeigungen vou Ergebenhrit dargelegt, und Sr. Mai.
die Bill über die 15 Mill. Schatzkammerſscheine zur
Genel migung vorgelegt hatte, hiclt er einen Vortrag
welcher im wesentlichen Inhalte der Kronrede bey
Eröffnung der Sitzung gleich kam.
Der Sprecher wünſcht ſich Glück, im Namen der
Kammer des Unterhauſes, daß dieſelbe die wohlwols
lenden Verfügungen des Königs ſür den Aderbau
und Handel ſo thä1uig unierſtützt habe. In Betreff
des letztern, bemerkte er, ſey die Herabsetzung der di-
recten Abggben und die Verminderungen der den
Handelsverträgen im Wege geſtandenen Hinderniſſen
die erhcblichſte Urſache. Was Irland angehe, ſagt
der Redner, ſo hâite ſich die Kamwer der Gemeinen,
wiewohl ungerne, in die Nothwendigkeit versetzt gee
ſehen, zur Aufrechthallung der Inſurrectionsacte, de-
ren Sirenge eigentlich gegen die Grundſätze der brit-
taniſchen Conſti.ution ſtreite, und eine Ausnahme
vom Geſetze mache, beyzutragenz übrigens, wenn auch
dieſer Uct durch die Umſtände ndihig gemacht wore
den ſey, ſo wäre es doch immerhin zu wünſchen, daß
ſelbiger durch eine zwe gemäßere richtigere Maßregel
erſetzt werden möge.
Hierauf hielt der König folgende Rede:
,», Mylords und Herren!
Beym Schlusse dieſer Sitzungen kann ich nicht umhin,
Ihnen meinen aufrichtigen Dank für den Eifer und
die Thätigkeit zu erkennen zu geben, womit Sie ſich
mit den verſchiedenen Gegenſtänden des allgemeinen
Wohles, welche Ihnen zur Erwägung angegeben wa-
ren, beschäftigt hatten .
Recht ſehr muß ich bedauern, daß Sie durch elne
ſchmerzliche Nothwendigkeit veranlaßt wurden, außer-
gewödhnliche Vorſichtsmaßregeln in Irland wieder auf
einen beſtimmten Zeitraum zu erneuern.
Die Art und Weise, die Sie für die gerichtlichen
Untersuchungen als zweckdienlich erachteten, um den
Umfang des Uebels näher kennen zu lernen, welches
leider in mehreren Theilen dieſer Insel herrscht , bil-
lige ich ganz und zweifle auch nicht, daß Sie es
zweckmäßig finden werden , Ihre Untersuchungen in
elner andern Silzung fortzuſetzen.
Die auswärtigen Mächte verſichern mich ſtets ihrer
freundschaf lichen Geſin nungen gegen dieſcs Land u.
namenilich von dem General Foy hefiig angegriffen.
In der nächſten Sitzung wird dieser Gegenſtand ver-
muthlich zur Abſtimmung komtten. :
Englijche Blätter, die auf außerordentlichem Wege
in Paris eingetroffen ſind, melden aus Portugal v.
13. dieſes, der König habe zu Gunſten der in portu-
gieſsiſchen Diensten befindlichen Officiere ein Decret er-
laſſen , nach welchem dieſelben auf den nämlichen Fuß
gesetzt werden ſollen,
ciere.
Die englische Bank hat bekannt machen laſſen, daß
ſie künftig auf conſolidirte oder andere engliſche Fonds
bis ; des deponirten Werthes zu 4 pCt. Zinsen aus-
leihen werde.
Die neueſten Madrider Berichte vom 1g9. melden,
daß IT. MM. und königl. Hoh. von Aranjuez in der
Hauptſtadt iingetroffen ſeyen.
Der Herzog von Belluno hat, (wie unſere Leſer
ſchon wiſſen) eine Rechenſchaft über seine Verwaltung
des Kriegsdepartementes, in den Jahren 1822 und
1823 drucken und unter die Deputirten und Pairs
veriheilen laſſen. Die Wörter revolutionnäâr , Um-
wälzungsgeiſt, Factionsmänner , ſtrafbare Absichten,
Anarchiſten, werden darin mit einer übertriebenen
Redſeligkcit, die an das Wörterbuch einer andern Epo-
c<e erinnert, wiederholl. Man iſt erſtaunt, daß dieſe
Beynamen aus der Feder eines Marſchalls hervor-
fluihen konnten, der Miniſter war und kein geborner
Herzog iſe. Bey den Lobeserhebungen , die er den
Unterofficieren gibt, möchte man ſagen, daß er den
Punct, von welchem er ausging, doch nicht immer
aus dem Geſichte verloren hat. Dev. Maerſchall Vics
tor würde wohl daran thun, ſeinen Styl künftig mehr
zu bezähmen ; man beweißt durch ſolche Uebertreibuns
gen weniger die Geſinnungen , welche man hat , als
die Furcht Perſonen zu begegnen, in deren Augen
die Quelle ſolcher Geſinnungen nie ganz rein er-
ſcheinc. (Conſt.)
London, den 23. Juni.
Fon d s: 3 pCt. Conſol. 957.
Die Thüren des Oberhausſes wurden um Mittag
geöffnet, und die elngeladenen Personen eingelaſſen.
Die Frauen waren koſtbar angekleidet und größten-
theils mit Federn geſchmückk. Um x Uhr wurde der
Lord Kanzler eingeführt; Zepterträger giengen voran.
Kurz darauf trat der Erzbiſchoff von Gloceſter ein,
der die Gebete mit großer Rührung und Fryerlichkeit
hielt. Die 4 Baronen der Schatztammer, alles was
von den 12 Oberrichtern in London oder der Umger-
gend anweſend war, wit cinem Worte, Alles was in
England von Bedeutung iſt, wohnte dieſer Ceremo-
nie bey.
Schon war 2 Uhr vorüber als man zu befürchten
anfieng, Se. Maj. würden an derſelben nicht Theil
nehmen, als auf einmal das Freudengeſchrcy von Auſ-
ſen zu erkennen gab, daß der Kdnig von ſeinem Pals
laſt abgefahren ſey, und 20 Minuten nachher verktüno
wie die portugieſiſchen Offi-
dete der Donner der Kanonen die Ankunft des Kd-
ma! ddt Se. Majeſtät, mit der Krone auf dem
Haupte, Platz auf dem Throne genommen hattet
ſo machte der Thürſteher mit dem ſchwarzen Stabe,
Sir Thomas Tyrwhit der Kammer der Gemeinen
die Anzeige, daß der König auf dem Throne bereit
ſey , sie zu empfangen.
Als der Sprecher der Kammer der Gemeinen an
die Thüre der Kammer des Oberhauſes kan, war
das Gedränge der Mitglieder, die ihn begleiteten, ss
groß, daß Hr. Canning, der ſich auch darunter befand,
mit Gewalt von ihnen losgeriſſen wurde, und nur
mit vieler Mühe mit eintreten konnte.
Als der Redner dem Kön ge die herköwmlichen Bes-
zeigungen vou Ergebenhrit dargelegt, und Sr. Mai.
die Bill über die 15 Mill. Schatzkammerſscheine zur
Genel migung vorgelegt hatte, hiclt er einen Vortrag
welcher im wesentlichen Inhalte der Kronrede bey
Eröffnung der Sitzung gleich kam.
Der Sprecher wünſcht ſich Glück, im Namen der
Kammer des Unterhauſes, daß dieſelbe die wohlwols
lenden Verfügungen des Königs ſür den Aderbau
und Handel ſo thä1uig unierſtützt habe. In Betreff
des letztern, bemerkte er, ſey die Herabsetzung der di-
recten Abggben und die Verminderungen der den
Handelsverträgen im Wege geſtandenen Hinderniſſen
die erhcblichſte Urſache. Was Irland angehe, ſagt
der Redner, ſo hâite ſich die Kamwer der Gemeinen,
wiewohl ungerne, in die Nothwendigkeit versetzt gee
ſehen, zur Aufrechthallung der Inſurrectionsacte, de-
ren Sirenge eigentlich gegen die Grundſätze der brit-
taniſchen Conſti.ution ſtreite, und eine Ausnahme
vom Geſetze mache, beyzutragenz übrigens, wenn auch
dieſer Uct durch die Umſtände ndihig gemacht wore
den ſey, ſo wäre es doch immerhin zu wünſchen, daß
ſelbiger durch eine zwe gemäßere richtigere Maßregel
erſetzt werden möge.
Hierauf hielt der König folgende Rede:
,», Mylords und Herren!
Beym Schlusse dieſer Sitzungen kann ich nicht umhin,
Ihnen meinen aufrichtigen Dank für den Eifer und
die Thätigkeit zu erkennen zu geben, womit Sie ſich
mit den verſchiedenen Gegenſtänden des allgemeinen
Wohles, welche Ihnen zur Erwägung angegeben wa-
ren, beschäftigt hatten .
Recht ſehr muß ich bedauern, daß Sie durch elne
ſchmerzliche Nothwendigkeit veranlaßt wurden, außer-
gewödhnliche Vorſichtsmaßregeln in Irland wieder auf
einen beſtimmten Zeitraum zu erneuern.
Die Art und Weise, die Sie für die gerichtlichen
Untersuchungen als zweckdienlich erachteten, um den
Umfang des Uebels näher kennen zu lernen, welches
leider in mehreren Theilen dieſer Insel herrscht , bil-
lige ich ganz und zweifle auch nicht, daß Sie es
zweckmäßig finden werden , Ihre Untersuchungen in
elner andern Silzung fortzuſetzen.
Die auswärtigen Mächte verſichern mich ſtets ihrer
freundschaf lichen Geſin nungen gegen dieſcs Land u.