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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1317

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Madheimer (

Mit Großherzoglich badiſchem



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gnädigſt ausſchl Privilegium.

N'.328.

Freytag, den 26 November

1824.

Iokh!D_ainn GcGcCſOOocòS2Ç=Z*=2= e Ge__,]ee e E ) E E U Vr: W:: Vs-; W I242IIDODOO . du;

Vaterländische Nachrichten.



Philipps burg, den 23. Nove
CPriva correſpondenz.)

* Die ſeit dem 5. d. Monats durch den bey Mecho

ershcim erfolgten Dammbruch unterbrochene Rhein-
überfahrt dahier iſt für leichtes Fuhrwerk bereits wie-
der gebff net, und nach geſchehener Verwendung bey
der kdnigl baieriſchen Behörde wird dieselbe in eini-
nigen Tagen auch für ſchwer beladrne Wägen wieder
hergeſtellt seyn. Ö



Politiſche Zeitge fh ichte,



El berf e ld, den 10 Nov.
Die kurheſsiſche Poliecydirection in Kaſſel hat ‘der Re-
daction der hiesigen zeitung folgenden Arilkel zur
Aufnahme eingesandt ; „„Das in mehreren öffentlichen
Blättern aufgenommene Schreiben aus Caſſel vom g.
October d, J. enthält eine so fchiefe Beurtheilung
und Entſtellung des öffentlichen Verfahrens, welches
die Selbſtentleibung des Leihbank- Caſſirers von Man-
ger zur Folge hatte, daß es nothwendig ſcheint, die-
ser Darſt.Uung , welche dem ſchlecht verhrhlten Intes
reſſe, die öffentliche Meynung durch frdmmelnde De-
clamationen irre zu leiten, ihr Eniſtehen verdanken
mag, einen treuen Bericht der einſchlagenden Ver-
hältniſſe an die Seite zu ſtellen. Nachdem der Leih-
bank -Caſſirer von Manger in ſeiner Wohnung an eis
nem Stricke aufgehängt gefunden worden, ergab ſich
aus der gleich darauf angeſtellten gerichilichen Unter-
suchung und aus den kurz vor ſcinem Tode von ihm
geſchriebenen Briefen ; daß er mit vollkommener Ue-
berlegung wegen ſeyr beträchtlicher, sein Vermögen
Überſteigender Schuid.n den Entſchluß der Seldſtca1-

leibung gefaßt und ausgeführt hatte. Die Unterſu-
chungsbehdrde machte daher auf den Grund eines va-
terländiſchen Geſetzes, welches denjenigen, welche
nicht in Folge einer Gemülhskrankheit, sondern um
Schulden und anderer nichtswürdigen Urſachen wil-
len, eigenmäch'ig aus dem Liben ſchriden, das feyer-
liche Begräbniß entzieht und einen ſolchen Selbſtmörs-
der an der Mauer des Kirchhofes zu begraben vers
ordnet, den Hausbewohnern des Verſtorbenen be-
kannt ; daß vor ringegangener Verfügung des hieſigen
Obergerichts die Beerdigung des Leichnams uicht ſtatt-
linden dürfe. Dieser gerichtlichen Anordnung zuwé-
der , richtete jedoch der Sohn des Hauswirihes des
Verſtorbenen ein feyerliches Leichenbegräbniß aus,
und benutzte zu demſelben nicht allein den ſtädtiſchen
Trauerwagen, dcſſen Gebrauch bey der Beerdigung
ſolcher Selbſtmörder untersagt iſt, ſondern ließ auch
den Lelchnam in der Mitte des Kirchhefes bcyſegen.
Durch di.-sſe Umgehung der Gisſchße und der darauf
begründeten richterlichen Befehle, konnte jedoch die
Vrifügung des hiesigen Obergerichts, welches inzwi-
ſchen die Anwendbarkeit des obengedachien Gr.setzes

auf den Verſtorbenen ausgesprochen hatte , nicht ver-

eitelt werden; vielmehr wurde dieselbe, glelch nach
der Becrdigung des von Manger, durch Wiederauss
grabung und CEinſcharrung deſſelben an der Mavee
des Kirchhef:'s vollz)zgen Uebrigens aber iſt der, in
jenem Schreiben gedachte, ,,biedere, menſchenfreund-
licher Mann, welcher gegen die Verfügung der Ges
richie und die Biſiimmung allgemein bikannter Ges
ſeßze, die feyerliche Beerdigung des v Manger ver-
anlaßt hatte, und der aus lauter „„chriſt]icher Liebes
nur auf diese Weiſe ſcine Achtung vor den Geſsegen
und der Obrigteit an den Tag zu legen vermochte,
mit denienigen, toelche ihm bey dieſem Geschäft be-
hülflich warea , zur Untersuchung gezogea und ers
warten dieſe UAngeſchuldigten in der Kürze ihr Ur-

1heil.c

Pari s, den 21. Nov.
Fon d s ; Vom 20. Renten 101 F.. 69 Et.z Bankqgcs-
lien 1965; kön. ſpan. Anlchea 53.
 
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