^rr. 223
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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Mittwoch, 23. September 1-S36
Seüe 2
Lokal-Ckronik.
Heidclbcrg, 23. September 19,36.
Der herost m Volks,prüu>.
iwä""d Wetier beslimnuer Tage pslegi>.
,eu alten Zeiten Künstiges abzuleiicn. Tem
täglich im Felv schassie, ouen-
i-u>° Zuiammciihange im 2eben ver Natur, vie
^vem aiiverii iremo blciben muchen. Aus maiichcrlei
«Zcichen suchie er sich im voraus Gcwchheil odcr wc-
"gnens eincn Anhalr übcr das Wetter der kommenden
^ochen zu verschasfen, auch übcr vaS Gcdeihcn sciner
iraalen und den Ertrag scincr Griucn. TaS als sichcr
^uannte aber formte sich bci ost wieoerboltcr Bc-
hrung zu Reimcn, dic dcm Thr leichier cingin-
gcn und scster im Gedächmis liajteten.
,,Nus Wies' aus Flur, an Wcacn / Find'st du dcn
^ottessegen", beißi es ganz allgcmein im Herbst-
monat, dem Monat mannigsacher Grnten. „Pfliicke
auch vie Kräuler fcin / Tas bringt dir Geuindücit
cm", rät cin anderer Baucrnspruch. „Ie mchr grosz-
lopsige Disteln sind, desto besser gcrät der Wein", heißt
es in eincm wcitcrcn.
Ta diescr Monai aber auch die Zeit dcr n e u e n
Aussaat sst, mcint eine Wetterregel: „Herbflregen /
Kommt der Saat gelcgen." Man nimmt im allge-
üieinen an, daß das Wettcr des ganzen Monats von
dem seines Begi-nns abhängig sei: „Wir sich das
Aetter an Mariä Geburt (8, Septembers gut verhalten /
«o wird sich's weiter vier Wochen gestalten."
Vor allem interessiert es den Landmann aber, aus
dem Wetter des Herbstes das des Winters zu er-
kenncn und dasür scheint gerade dcr Sevtember aus-
schlutzreich zu scin. „Ist im Herbst das Wettcr hell /
Bringt er Wind und Winter schncll, meint man, nnd
von cinem warmen Herbst schließt man anf einen lan-
kten Winter, wie auch Donner im Sevtember einen zei-
sigen Winter mit hoüem Schnee verkünden soll. Man-
che Tiere sollcn durch ihr Verhalten in dicser Zeii auf
ivinterliches Werden schließen lassen: „Je größer der
Ameisenhügel / Je straffer des Winters Zügel" und
„Wenn viele Spinnen im Herbst kriechen / Sie schon
den Winter riechen". Keinc allzugroße Weisheit aber
verrät d!e Regel: „Fällt im Wald das Laub sehr
schnell / Jst der Winter bald zur Stell'".
275 Iahre Promdenzkirche.
Als um die Mitte des 17. Jahrhundert die Aahl
ver „Lutherischen Augsburger Konfession" angewachsen
ivar und diese ein eigenes Gottcshaus verlangten, gab
Kurfürst Karl Ludwig, genannt der Tolerante, den
Bitten dieser seiner Untertanen nach und bewilligte
ven Bau eines Gotteshauses. der 1659 bereits beqon-
ven wurde. Der Kurfürst schcnkte als Bauplatz cinen
Teil des e h e m a l.i g e n H e r r e n g a r t e n s und cs
wurde bestimmt, daß der kleine Friedhof, der hinter
der Kirche sich befinden sollte, die Bäumc und Sträu-
cher des alten Herrengartcns behalten soll. Das Got-
keshaus wurde gegen Spätherbst 1661 endgiltig fertig-
gestellt. Planfertiger war der Heidclberger Bildhauer
Theodorus Plcber, Die Benennung „Provi-
denzkirche" erfolgte nach dem Wahlspruch Karl
Ludwigs: „Dominus providebit". Der Gottesdienst
Wnd seit oem Frühjahr 1662 rcgelmäßig an Sonn-
und Festtagcn für die lutherische Gemeinde statt. 1693
wurde die Kirche von den Franzosen cingeäschert, 1717
wurde sie dann ohne den ursprünglichen Dachreiter
wiederhergestellt. ^
Ursprünglich bcstand der Plan, einen festen Turm
an der Nortseite zu errichten, Dies unterblieb jedoch
auf heftigen Widerspruch einiger Mitglieder des Kir-
wenrats, in dem gesagt wurde, „daß unsere Kirch kein
^^^hedralkirch sei, solc^bar anch keins köstllch —urns
v°n Nöthon hat. . ." Erst 1738 wurde dann der
whige Rarockturm erbaut, der der Hauptstratze
besondcre Note vcrleiht, Vor 59 Iahren wurde
Jnnere der Kirche gänzlich erneuert und die Cüor-
?nster mit den Bildern Otto Heinrich und Karl Fried-
uchs geziert. Nur wcnige Grabmale stammen
Noch aus der ersten Zeit des Friedhoss, Die Jnschris-
icn dieser zehn noch crhalteneii Grabsteine können zum
aroßen Teil nicht mehr entzisfert werdcn. Iüngeren
Datums ist das Grabmal von „Ludwig Friedrich Karl
Eainbart, reg. Graf zu Erbach und Serr zu Breuberg,
gestorben den 16. Januari 1794". Fn der Kirche be-
nnden stch die schönen Grabmäler derer von Vetten-
vorff und Zyllnhardt.
Zilk HaushllltsbesteuerMg.
Zusammenveranlagung von Ehegatten.
Nach z 26 des Einkommensteuergesetzes werden Ehe-
gatten zusammen veranlagt, solange beide unbeschränkt
steuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben. Nun
ist die Frage aufgetaucht, ob ein Getrenntleben der Ehe-
wute dann anzunehmen ist, wenn der eine Teil wegen
Geisteskranküeit in einer Pflegeanstalt uniergebracht ist
nnd hierdurch dic geistige Gemeinschckft in der Ehe dau-
ernd aufgehoben ist. Nach Ansicht des Rsichsfinanzhofs,
dw in dem Urteil VI V 537/36 vom 22. 7. 1936 nieder-
äelegt sst und vo» der Deutschen Steuerzeitung mitgeterlt
wird, wird dadurch die Zusammenveranlagung der Ehe-
wute nicht ansgeschlossen, vorausgesetzt, das noch eine ge-
Nleinsame Wirtschaftsführung besteht. Jn einem anderen
Fall, der dem Urteil des Reichsfinanzhofes VI ^ 241/36
v°m 10. 6. 1936 — RStBl. S. 888 — zugrunde lag, lebte
ver Ehemann in Deutschland, die Ehefrau mit einem
Niinderjährigen Kind in ihrer früheren Heimat im Aus-
wnd. Beide hatten zwar den Wunsch, zusammenzuleben,
ieder aber unter der Bedingung, dah sein Wohnsitz in
vex Heimat auch von dem anderen Ehegatten geteilt wer-
ven solle. Da beide ein weiteres eheliches Leben nur unter
nicht gegebenen Voraussetznngen wollten, so kam das Ur-
wil zu der Aufsassung, datz sie in der Tat im Ergebnis
kein weiteres dauerndes eheliches Zusammenleben wollten.
Deshalb kam eine Zusammenveranlagung der Ehegatten
hier nicht in Frag«.
Neuordnung der Zivilversorgung.
Feste Bezüge während der Uebcrgangszeit.
Die vom Reichskriegsminister angekündigte Neu-
vrdnung der Z i v i lv e r so r g u n g ist notwen-
dig geworden, weil die heutigen Bestimmungen des
Wehrmachtversorgungsgesetzes weder den militäri-
ichen Notwendigkeitcn Rechnung trugen, noch wirt-
ichaftlich und sozial die Existenz der Versorgungs-
nnwärter ausreichend sicherten. Diescr Unsicherheit
wll nun, wie das Rachrichtcnblatt des Reichstreubun-
des mitteilt, dadurch ein Ende gemacht werden, daß
der Versorgungsanwärter wäkrend der ganzen
Uebergangszeit feste Bezüge erhält. Als
Uebergangszeit wird die Zeit vom Ausschciden aus
dem eiktiven Heeresdienst bis zur planmäßigen Anstel-
lung als Beamter angesehen. Die Bezüge werden
nach der Besoldungsordnuna für Reichsbcamte und
Nach dem zuletzt bezogenen Diensteinkommen gewährt.
Diejenigen Versorgungsanwärter, die über zwölf
Fahre hinaus gedient haben, erhalten se nach der
Länge der Dienstzeit höhere Uebergangsbezüae als
die mit zwöls Dienstjahren Ausgeschiedenen. Bisher
War auch ein Versorgungsanwärwr, der vor der plan-
Die Teilneymerinnen bei der frühlichen Kaffeepause in der Turnhalle. tAufn.: Prof. Rösch.s
Kei-el-ttg un- -ie GaukullurwoKe.
Sie Veranstaltuligen vom 26. Eeptember bls Z. Sktober.
Wir haben bercits am Donnerstag voriger Woche
das Programm der Heidelberger Ver-
anstaltungen anläßlich der Kulturwoche
des Gaues Baden der NSDAP vom 26. Sep-
tember bis 3. Oktober veröffentlicht. Nachstehend brin-
gen wir nochmals eine genaue Uebersicht über das
Programm, wobei auch die kleineren Veraitstaltungen
mit aufgeführt sind.
Samstag, dcn 26. September, 20 Uhr: Abendfcier dcr
Hitler-Jugend zur Eröfsnung der Gaukulturwoche,
gestaltet von der Kulturabteilung der Hitler-Ju-
gend Gebiet Daden auf der Feierstätte Heiliger
Berg bei Heidelbcrg. Es wirken mit: 800 Hitler-
Jungen nnd Pimpfe des Banns 110 und des Jung-
banns 110 mit Fanfaren und Landsknechttrommeln
aus Nordbaden, sowie die SA-Slandarte 110 Hei-
delberg mit Kapelle. Leitung: Bannkulturstellen-
leiter 110 Gefolgschaftsführer Merz. Es spricht:
Staatsminister Dr. Otto Wacker. Emtrittsprcis
30 Pfennig.
Sonntag, den 27. Scptemver, 11 brs 12 Uhr: Militär-
konzert auf dem Bismarckplatz, ausgeführt vom
Trompeterkorps des Artillerieregiments 7.
Montag, den 28. September, ab 8 Uhr: Führun-
gen durch die Ausstellung „Heidelberg,
Vermächtnis und Aufgabe"; ermätzigter Eintritts-
preis von 30 Pfennig.
Dienstag, den 29. Septcinber, 20 Uhr: Konzert
des Heidelberger Kammerorchesters
unter Leitung von Wolfgang Fortner, veran-
staltet von der NS-Kulturgemeinde in der Aula
der Neuen Universität. Zur Aufführung gelangen
Werke der Mannheimer Schnle: F. X. Richter,
Joh. Stamitz, Jul. WeiSmann, Erich Lauer, Wil-
helm Maler.
Mittwoch, den 30. Septeinber, 20 Uhr:
Jm Stadttheater: ,, Vater und Sohn",
Schauspiel von Joachim von der Golz.
20.30 Uhr: Oesfentliches Singen an nach-
stehenden Plätzen: Universttütsplatz („Konkordia"
und GA „Harmonie"), Stadtgarten („Heidelberger
Liederkranz"), Hauptpost („Liedertafel"), Bismarck-
platz („Constantia"), Wilhelmsplatz („Sängerein-
heit" und „Eintracht"), Marktplatz Neuenheim
(„Sängerkreis"), Tiefburg Handschuhsheim („Ein-
tracht", „Freundschast", „Liederkranz", „Thalia"),
Kirchheim („Eintracht", „Liederkranz", „Männerge-
sangverein", „Sängcrbund"), Rohrbach („Lieder-
kranz", „Sängerbünd"), Sehlierbach („Sänger-
bund"), Wieblingen („Eintracht"). — Gesungen
werden Komposttionen von badischen Tonsetzern:
Konradin Kreutzer, Baumann, Eassimir, Sonnet,
Philipp, Weidt, Gellert, Sahlcnder u. a.
Donncrstag, den 1. Oktober, 20 Uhr: Kantaten-
abend verbunden mit ossenem Liedersingen der
Städtischen Singschule in Verbindung mit dem
Städtischen Konservatorium im Schlotzhof (bei
schlechtem Wetter in dcr Aula der Nenen Univer-
sität). Leitung: Oskar Erhardt. Eintritt srei.
KdF-Sondervorstellung im Stadttheater: „Vater und
Sohn" von Joachim von der Goltz.
Freitag, den 2. Oktober, 20 Uhr: Im Stadttheater:
„Was Jhr wollt", Oper von Kusterer.
Samstag, den 3. Oktobcr, 8.30 bis 12.30 Uhr: Ar-
beitstagung der Reichsschrifttums-
kammer Landesleitung Baden im Rathaussaal.
Referat der Buchhändler: Landesleiter Sepp
Schirps (Karlsruhe); Referat der Schriftsteller:
Friedrich Roth (Karlsruhe).
16 Uhr: Kundgebung der Reichsschrifttumskammer
Landesleitung Baden in der Aula der Neuen Uni-
versität. Es spricht der Vizepräsident der Reichs-
schrifttumskammer Dr. Wismann, Oberbürger-
meister Dr. Neinhaus verkündet den Dichter-
preis der Stadt Heidelberg.
20 Uhr: Heimatabend in der Stadthalle, veranstaltet
von der Kreisleitung der NSDAP.
mäßigen Anstellung dienstunfähig wurde, in
dcr Regel mittellos; künftig erhält er aus den Ueber-
gangsgebührnissen ein Rnhegeld wie ein Beamier.
Ferner erhalten die Hinterbliebenen solcher
Versorgungsanwärter, die vor der planmätzigen An-
stellung als Bcamte oder als Ruhegeldempfänger ster-
ben, aus den Uebergangsbezügen die Witwen- und
Waisenversorgung wie Beamtcnhinterbliebene.
Andererscits mutzien Vorkehrungen getroffen wer-
den, damit die planmäßige Anstellung nicht
ohne zwingenden Grund perzögert wird. Deshalb er-
halten die Uebcrgangsgebührnisse nur Versorgungs-
anwärter, die nachweisen, datz sie sich innerhalb
eines Monats nach dem Ausscheiden bei min-
destens fünf Anstellmigsbehörden babcn vormer-
ken lassen. Auch erlischt das Recht auf die Ueber-
gangsbezüge bei unwürdigem Verhalten, das nach den
Gründsätzen des Beamtenrechts zum Verlust des Ge-
balts führen würde. Bei einer Tätigkeit in der freien
Wirtschait ruben die Uebergangsbezüge nur zum
Teil. Aber wie bisher bleibt auch in Zuknnft nach
freier Wahl der Uebergang in einen ireien Beruf oder
die Anüedlnng als Bauer mit einer Abfindungssumme
möglich.
Das ReichsdozeilteiMrlr.
Eine Hilfsmatznabme für den Hochschullehrer-
Nachwuchs.
Die wirtschaftliche Lage des Hoch-
schullehrernachwuchses verlangt, wie in einem
Erlaß des Reichserziehungsministers hervorgehoben
wird, durchgreifende Maßnahmen zur M-
stellung der fühlbarsten Not. Abgesehen von den
Schwierigkeiten, in denen sich der junge Assistent und
Dozent heute vielfach befindet, ist insbesondere auch
seine Familie im Fall cines vorzeitigen Todes der Not
ausgesetzt. Der Reichserziebungsminister hat daher
ini Einvernchmen mit dem Stellvertrcter des Führers
als Hilfsmaßnahme für den Hochschullehrernachwuchs
ein Re ichsdozentenwerk ins Leben gerufen.
Das Reichsdozentenwerk, das als eingetragener Ver-
ein Rechtsfähigkeit erlangt hat, wird neben der Unter-
stützung junger Wissenschafter durch geeignete Maß-
nahmen wirtschaftlicher Art vor allen Dingen die
Sorge für die Hinterbliebenen übernehmen.
'Der Minister hat daher die Ueberfüüruna der bis-
ber beim Reichsverband der deutschcn Hochschulen ae-
führten Hinterbliebenenkasse in das Reichs-
dozentenwerk, veranlatzt. Damit ist, so wird in dem
Erlatz weiter erklärt, die bisherige Unsicherheit, in der
sich die Hinterbliebenenkasse befand, und von der
naturgemäß auch die Mitglieder und rhre Hinterblie-
benen ergriffen wurden, beseitigt. Zur Sicherung der
Ausgabon der Hinterbliebenenkasse sind ausrei-
chende Kapitalreserven bereitgestellt. Um
dem Reichsdozentenwerk, besonders aber auch der
Hinterbliebenenkasse die erforderlichen Mittel zur Ver-
fügung zu stellen, sei die Mithilfe der gesamten
Hochschullehrerschaft erforderlich. Der Bei-
tritt zum Reichsdozentenwerk sei freiwillig. Man
müsse aber erwarten, daß keiner, der die Ehre habe,
an einer deutschen wissenschaftlichen Anstalt in Lehre
und Forschung tätig zu sein, sich der hohen sozialen
Verpflichtung entziehen werde. Die Beiträge seien so
bemessen und gestasselt, daß jeder, der guten Willens
sei, ste ohne weiteres bezahlen könne.
Märchen in der Heidelberg-Ausstellung.
„Märchen" stehen auf dcm Programm der
18. Hausmusik im Romantikersaal der Heidel-
berg-Ausstellung für Mittwoch, den 23. September,
17.30 Uhr. Annemarie Collin wird aus Grimms
Märchen „Die Gänsemagd" und „Jorinde und Iorin-
gel" vortragen. Für die Wiedergabe von Robert
Schumanns „Märchenerzählungen", op. 132 sür Klari-
nette, Bratsche und Klavier, wurden Louise von Ia -
kimow, Jrmgard Weiß und Otto Lemser ge-
wonnen.
Für die 19. Hausmusik am Samstag, den 26. Sep-
tember, werden „Nachtgesänge" angekündigt.
Aus einem Svatenstich.
So wuchs das Wcrk dcr Reichsautobahnen.
Vor drei Jahren, am 23. September 1933, hat der
erste Arbeiter der Nation, unser Führer Adolf Hitler,
den Auftakt gegeben zu einem Wcrk, das nicht nnr für
die deutsche Wirtschaft ein gewaltiges Auftriebsmoment
bedeutet, nicht nur für die große Arbeitsschlacht von
einschneidender Bedeutung ist, sondern das vor allem
noch in Jahrhunderten beredtes Zeugnis von national-
sozialistischer Schöpferkrast, von najionalsozialistischem
Tatwillcn und Leistungsvermögen ablegen wird: Er
hat den ersten Spatenstich getan zü den
Reichsautobahnen, den „Ppramiden des Na-
tionalsozialismus", wie sie von einer ausländischen
Zeitung einmal bezeichnet wurden.
Damals hatte der Führer jenen, die mit geschul-
148 Toie. 4305 Verletzte!
Die Verkehrsopfer einer Woche.
Der Reichs- und Preußische Berkehrsminister gibt
bekannt:
148 Tote, 4305 Berletzte
sind die Opfer des Stratzenverkehrs im Deutschen Reich
während der vergangenen Woche.
»
Man sollte meinsn, daß die Häufung von Verkehrs-
gefahren der erhöhten Ausmerksamkeit aller Verkehrs-
teilnehmer begegnen würde, aber immer wieder blei-
ben alle Mahnungen unbeachtet. So weist beispiels-
weise die Berliner Unfallkurve bereits seit mehreren
Jahren eine gewisse Beständigkeit des Auftretens zahl-
reicher Verkehrsunfälle in bestimmten Abschnitten des
Tags auf. Die schwärzeste Stunde im Berliner Lages-
ablauf ist die Zeit von 4 bis 5 Uhr nachmittags, die
Zeit, in der das großstädtische Verkehrsleben seinen
Höhepunkt erreicht. Die Höchstziffer der Unfälle in die-
ser Nachmittagsstunde ist ein Beweis dafür, daß die
Reaktionsfähtgkeit der Menschen, die müde und abge-
spannt von der Arbeit kommen, nicht die gleiche ist Wie
am frühen Morgen, wenn sich zum Beispiel in der
Stunde von 8 bis 9 Uhr noch nicht die Hälfte der Un-
fälle wie zwischen 4 u>nd 5 Uhr ereignen. Gerade wcil
aber dic Unfallhäufigkeit in den Nachmittagsstunden
größer ist, gerade deshalb müssen Fahrzeuglenker und
Fußgänger doppelt vorsichtig sein!
terten Schaufeln und Spaten rings um ihn versam-
melt standen, bereit zur Tat, das Wort zugerufen:
„Deutsche Arbeiter, fanget an!" Hunderte von deut-
schen Volksgenossen, die bis dahin den Arbeitsämtern
zur Last gefallen waren, halten sich daraushin an die
Arbeit gemacht, um in stiller und zäher Pionierarbeit
dieses Werk vorwärtszutreiben, das in der Welt ohne
Beispiel dasteht und mit vollstem Recht in allen Kreisen
des Auslands stets von neuem Bewunderung erregt.
Und dann sind deutsche Arbeiter in et»
nem Gau nach dem andern ans Werk ge-
gangen, um dieses Netz von Stratzen, die einst ganz
Deutschland von Nord nach Süd und von Oft nach
West durchziehen sollen, immer weiter zu ziehen. Ans
den Hunderten, die damals bei Franksurt am Main dea
Anfang machten, smd heute eine Viertelmil-
lion geworden. Dabei sind die nnendlich vielen an-
dern Volksgenossen, die in den Fabriken und Stein-
brüchen und Maschinenhallen, in den Brückenbauanstal-
ten und im Güterverkehr für dieses Werk tätig Md
noch nicht mit eingerechnet. Auch ihre Zahl dürste stch
nochmals auf rund 150 000 belaufen.
Mit Stolz. Dank und Bewunderung hörte jetzt di«
Ration den Generalinspektor des deutschen Straßen--
bauwesens, Hauptamtsleiter Pg. Todt, dem Führer
auf dem Parteitag der Ehre melden, daß die ersten
tausend Kilometer Reichsautobahn fertigge-
stellt smd, und daß es in den Sommermonaten gelun-
genist, Tag für Tag zehn Kilometer 'neuer
Strecke zu vollenden.
Jn dem Werk der Reichsautobahnen erkennen wir
die deutliche Parallele dieses Teilwerks nationalsozia-
listischer Aufbauarbeit zu der Gcsamtentwicklung der
Bewegung überhaupt. So wie diese Bewegung
mit sieben Mann in einer Stadt ihren Anfang genom-
men hat und sich aus der Kraft des Glaubens, der
Stärke des Willens und der Größe des Einsatzes über
ganz Deutschland ciusbreitete, ebenso haben auch die
Reichsautobahnen ihren Anfang klein an einem Platz
des Reichs gonommen und ziehen sich — heute schon
nicht mehr wegzndenken — über das weite deutsche
Vaterland als Spmbol seiner Größe und seines Zu-
kunftswillens. Der erste Bcfehl des Führers ist ewig
neuer Antrieb.
- r-"> n PQbta
Der Kampf um die öeitung.
Frau Krause hat zwei möblterte Herren
und e i ne Z e i t u n g. Jeder will zum Kaffee für sich
Zeitung. Die ganze, wohlgemerkt. Da sie Keinahe
gleichzeitig um acht aufstehen, entspinnt sich alle Tage ein
heftiger Kampf. Wegen der Zeitnng.
Schließlich beschwert sich jeder bei Frau Krause. We-
gen der Zeitung.
Frau Krause trifft eine, wie sie glaubt, salomonische
Entscheidung: „Wer zuerst aufsteht, bekommt zuerst die
Zeitung!"
Am nächsten Morgen stehen beide um sieben llhr auf!
Wie die Zeitung kommt, schießen sie ans ihren Zim-
mern — und die Keilerei ist schon wieder da.
Frau Krause, um des liebens Frisdens willen, abon-
niert zwei Zeitungen. „'n wahret Jlick," seufzt sis
dabei, „det ick nich drei Zimma zu vamieten hab'!"
Wer kennt unser Badnerland?
Mit dieser Frage beginnt ein Preisansschrei-
ben in der Septemberfolge des Reichsmitteilungsblattes
der NSB. „Ewiges D e u t schla n L>", das bei dem
außergewöhnlich billigen Bezugspreis von 10 Pfennig
monatlich in jeder deutschen Familie vorhanden sein sollte.
Neben einem Voltsempfänger bieten die weiteren
Preise (je ein Erholungsaufenthalt in einem badischen
Kurort) einen besonderen Anreiz, die schönen Herbsttage in
herrlichen Gegenden unserer badischen Heimat zu genie-
ßen.
Das Mitteilungsblatt erhält jeder durch die Orts-
gruppe der NSV. für 10 Pfennig monatlich frei ins Haus
gebracht.
Die M. Spielzett.
Ein Glückwunsch.
Das Städtische Theater sendet uns folgendeS
witziaes Gedicht aus seiner Gratulationsmappe
anlätzlich des Beginns der hundertsten Spielzeit eines
ständigen Theaters in Heidelberg:
Publikum in rauhen Massen,
Volle Häuser, volle Kassen,
Prima Stücke — (lauter Schlager,
Keine Nieten und Versager) —
Dazu Künstler ohne „Fimmel",
Kurz: den Jntendantenhimmel (!), '
Und zwar hier schon, hier auf Erden. —
Mög' der Wunsch Erfüllung wevden.
Aus der HZ.
Welche Kameraden wollen den Winter über im Laniüiienst-
lager der HJ. verbringen?
Jm Grenzland Baden führt die HJ. Landdienst-
lager durch. Dort machen die Kameraden tagsüber
Dienst beim Bauer. Abends treffen sie sich dann im
Lager zu Spiel, Sport und weltanschaulicher Schulung.
Wer ein Kerl ist, Einsatzbereitschaft hat, der melde sich
sofori bei der Banngeschäftsstelle der HJ., Theater-
straße 10, oder beim Bannsozialstellenleiwr, KameraL
Berger.
^UHr 90 getft Uaker zum dienst...
VLNN glbt's kür Muner kngel /irbelt ln fülle, denn dann beginnen dle „kleinen Sorgen"
der täglicben Neinigung. Vs ist als erttes die vadewanne und in ibr...
der feMtzende iiäklicke Nand!
früker war das ein problem, aber keute kilft l«l. etwas keikes lnl-wasler beleitigr 1m Nu
Sckmutz vnd fleckc und bringt augenblicklicli Nelnkett und frilcke. veskalb kat Mutier
kngel lmmer gute Laune - trotz sller Nrbeiti
Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Mittwoch, 23. September 1-S36
Seüe 2
Lokal-Ckronik.
Heidclbcrg, 23. September 19,36.
Der herost m Volks,prüu>.
iwä""d Wetier beslimnuer Tage pslegi>.
,eu alten Zeiten Künstiges abzuleiicn. Tem
täglich im Felv schassie, ouen-
i-u>° Zuiammciihange im 2eben ver Natur, vie
^vem aiiverii iremo blciben muchen. Aus maiichcrlei
«Zcichen suchie er sich im voraus Gcwchheil odcr wc-
"gnens eincn Anhalr übcr das Wetter der kommenden
^ochen zu verschasfen, auch übcr vaS Gcdeihcn sciner
iraalen und den Ertrag scincr Griucn. TaS als sichcr
^uannte aber formte sich bci ost wieoerboltcr Bc-
hrung zu Reimcn, dic dcm Thr leichier cingin-
gcn und scster im Gedächmis liajteten.
,,Nus Wies' aus Flur, an Wcacn / Find'st du dcn
^ottessegen", beißi es ganz allgcmein im Herbst-
monat, dem Monat mannigsacher Grnten. „Pfliicke
auch vie Kräuler fcin / Tas bringt dir Geuindücit
cm", rät cin anderer Baucrnspruch. „Ie mchr grosz-
lopsige Disteln sind, desto besser gcrät der Wein", heißt
es in eincm wcitcrcn.
Ta diescr Monai aber auch die Zeit dcr n e u e n
Aussaat sst, mcint eine Wetterregel: „Herbflregen /
Kommt der Saat gelcgen." Man nimmt im allge-
üieinen an, daß das Wettcr des ganzen Monats von
dem seines Begi-nns abhängig sei: „Wir sich das
Aetter an Mariä Geburt (8, Septembers gut verhalten /
«o wird sich's weiter vier Wochen gestalten."
Vor allem interessiert es den Landmann aber, aus
dem Wetter des Herbstes das des Winters zu er-
kenncn und dasür scheint gerade dcr Sevtember aus-
schlutzreich zu scin. „Ist im Herbst das Wettcr hell /
Bringt er Wind und Winter schncll, meint man, nnd
von cinem warmen Herbst schließt man anf einen lan-
kten Winter, wie auch Donner im Sevtember einen zei-
sigen Winter mit hoüem Schnee verkünden soll. Man-
che Tiere sollcn durch ihr Verhalten in dicser Zeii auf
ivinterliches Werden schließen lassen: „Je größer der
Ameisenhügel / Je straffer des Winters Zügel" und
„Wenn viele Spinnen im Herbst kriechen / Sie schon
den Winter riechen". Keinc allzugroße Weisheit aber
verrät d!e Regel: „Fällt im Wald das Laub sehr
schnell / Jst der Winter bald zur Stell'".
275 Iahre Promdenzkirche.
Als um die Mitte des 17. Jahrhundert die Aahl
ver „Lutherischen Augsburger Konfession" angewachsen
ivar und diese ein eigenes Gottcshaus verlangten, gab
Kurfürst Karl Ludwig, genannt der Tolerante, den
Bitten dieser seiner Untertanen nach und bewilligte
ven Bau eines Gotteshauses. der 1659 bereits beqon-
ven wurde. Der Kurfürst schcnkte als Bauplatz cinen
Teil des e h e m a l.i g e n H e r r e n g a r t e n s und cs
wurde bestimmt, daß der kleine Friedhof, der hinter
der Kirche sich befinden sollte, die Bäumc und Sträu-
cher des alten Herrengartcns behalten soll. Das Got-
keshaus wurde gegen Spätherbst 1661 endgiltig fertig-
gestellt. Planfertiger war der Heidclberger Bildhauer
Theodorus Plcber, Die Benennung „Provi-
denzkirche" erfolgte nach dem Wahlspruch Karl
Ludwigs: „Dominus providebit". Der Gottesdienst
Wnd seit oem Frühjahr 1662 rcgelmäßig an Sonn-
und Festtagcn für die lutherische Gemeinde statt. 1693
wurde die Kirche von den Franzosen cingeäschert, 1717
wurde sie dann ohne den ursprünglichen Dachreiter
wiederhergestellt. ^
Ursprünglich bcstand der Plan, einen festen Turm
an der Nortseite zu errichten, Dies unterblieb jedoch
auf heftigen Widerspruch einiger Mitglieder des Kir-
wenrats, in dem gesagt wurde, „daß unsere Kirch kein
^^^hedralkirch sei, solc^bar anch keins köstllch —urns
v°n Nöthon hat. . ." Erst 1738 wurde dann der
whige Rarockturm erbaut, der der Hauptstratze
besondcre Note vcrleiht, Vor 59 Iahren wurde
Jnnere der Kirche gänzlich erneuert und die Cüor-
?nster mit den Bildern Otto Heinrich und Karl Fried-
uchs geziert. Nur wcnige Grabmale stammen
Noch aus der ersten Zeit des Friedhoss, Die Jnschris-
icn dieser zehn noch crhalteneii Grabsteine können zum
aroßen Teil nicht mehr entzisfert werdcn. Iüngeren
Datums ist das Grabmal von „Ludwig Friedrich Karl
Eainbart, reg. Graf zu Erbach und Serr zu Breuberg,
gestorben den 16. Januari 1794". Fn der Kirche be-
nnden stch die schönen Grabmäler derer von Vetten-
vorff und Zyllnhardt.
Zilk HaushllltsbesteuerMg.
Zusammenveranlagung von Ehegatten.
Nach z 26 des Einkommensteuergesetzes werden Ehe-
gatten zusammen veranlagt, solange beide unbeschränkt
steuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben. Nun
ist die Frage aufgetaucht, ob ein Getrenntleben der Ehe-
wute dann anzunehmen ist, wenn der eine Teil wegen
Geisteskranküeit in einer Pflegeanstalt uniergebracht ist
nnd hierdurch dic geistige Gemeinschckft in der Ehe dau-
ernd aufgehoben ist. Nach Ansicht des Rsichsfinanzhofs,
dw in dem Urteil VI V 537/36 vom 22. 7. 1936 nieder-
äelegt sst und vo» der Deutschen Steuerzeitung mitgeterlt
wird, wird dadurch die Zusammenveranlagung der Ehe-
wute nicht ansgeschlossen, vorausgesetzt, das noch eine ge-
Nleinsame Wirtschaftsführung besteht. Jn einem anderen
Fall, der dem Urteil des Reichsfinanzhofes VI ^ 241/36
v°m 10. 6. 1936 — RStBl. S. 888 — zugrunde lag, lebte
ver Ehemann in Deutschland, die Ehefrau mit einem
Niinderjährigen Kind in ihrer früheren Heimat im Aus-
wnd. Beide hatten zwar den Wunsch, zusammenzuleben,
ieder aber unter der Bedingung, dah sein Wohnsitz in
vex Heimat auch von dem anderen Ehegatten geteilt wer-
ven solle. Da beide ein weiteres eheliches Leben nur unter
nicht gegebenen Voraussetznngen wollten, so kam das Ur-
wil zu der Aufsassung, datz sie in der Tat im Ergebnis
kein weiteres dauerndes eheliches Zusammenleben wollten.
Deshalb kam eine Zusammenveranlagung der Ehegatten
hier nicht in Frag«.
Neuordnung der Zivilversorgung.
Feste Bezüge während der Uebcrgangszeit.
Die vom Reichskriegsminister angekündigte Neu-
vrdnung der Z i v i lv e r so r g u n g ist notwen-
dig geworden, weil die heutigen Bestimmungen des
Wehrmachtversorgungsgesetzes weder den militäri-
ichen Notwendigkeitcn Rechnung trugen, noch wirt-
ichaftlich und sozial die Existenz der Versorgungs-
nnwärter ausreichend sicherten. Diescr Unsicherheit
wll nun, wie das Rachrichtcnblatt des Reichstreubun-
des mitteilt, dadurch ein Ende gemacht werden, daß
der Versorgungsanwärter wäkrend der ganzen
Uebergangszeit feste Bezüge erhält. Als
Uebergangszeit wird die Zeit vom Ausschciden aus
dem eiktiven Heeresdienst bis zur planmäßigen Anstel-
lung als Beamter angesehen. Die Bezüge werden
nach der Besoldungsordnuna für Reichsbcamte und
Nach dem zuletzt bezogenen Diensteinkommen gewährt.
Diejenigen Versorgungsanwärter, die über zwölf
Fahre hinaus gedient haben, erhalten se nach der
Länge der Dienstzeit höhere Uebergangsbezüae als
die mit zwöls Dienstjahren Ausgeschiedenen. Bisher
War auch ein Versorgungsanwärwr, der vor der plan-
Die Teilneymerinnen bei der frühlichen Kaffeepause in der Turnhalle. tAufn.: Prof. Rösch.s
Kei-el-ttg un- -ie GaukullurwoKe.
Sie Veranstaltuligen vom 26. Eeptember bls Z. Sktober.
Wir haben bercits am Donnerstag voriger Woche
das Programm der Heidelberger Ver-
anstaltungen anläßlich der Kulturwoche
des Gaues Baden der NSDAP vom 26. Sep-
tember bis 3. Oktober veröffentlicht. Nachstehend brin-
gen wir nochmals eine genaue Uebersicht über das
Programm, wobei auch die kleineren Veraitstaltungen
mit aufgeführt sind.
Samstag, dcn 26. September, 20 Uhr: Abendfcier dcr
Hitler-Jugend zur Eröfsnung der Gaukulturwoche,
gestaltet von der Kulturabteilung der Hitler-Ju-
gend Gebiet Daden auf der Feierstätte Heiliger
Berg bei Heidelbcrg. Es wirken mit: 800 Hitler-
Jungen nnd Pimpfe des Banns 110 und des Jung-
banns 110 mit Fanfaren und Landsknechttrommeln
aus Nordbaden, sowie die SA-Slandarte 110 Hei-
delberg mit Kapelle. Leitung: Bannkulturstellen-
leiter 110 Gefolgschaftsführer Merz. Es spricht:
Staatsminister Dr. Otto Wacker. Emtrittsprcis
30 Pfennig.
Sonntag, den 27. Scptemver, 11 brs 12 Uhr: Militär-
konzert auf dem Bismarckplatz, ausgeführt vom
Trompeterkorps des Artillerieregiments 7.
Montag, den 28. September, ab 8 Uhr: Führun-
gen durch die Ausstellung „Heidelberg,
Vermächtnis und Aufgabe"; ermätzigter Eintritts-
preis von 30 Pfennig.
Dienstag, den 29. Septcinber, 20 Uhr: Konzert
des Heidelberger Kammerorchesters
unter Leitung von Wolfgang Fortner, veran-
staltet von der NS-Kulturgemeinde in der Aula
der Neuen Universität. Zur Aufführung gelangen
Werke der Mannheimer Schnle: F. X. Richter,
Joh. Stamitz, Jul. WeiSmann, Erich Lauer, Wil-
helm Maler.
Mittwoch, den 30. Septeinber, 20 Uhr:
Jm Stadttheater: ,, Vater und Sohn",
Schauspiel von Joachim von der Golz.
20.30 Uhr: Oesfentliches Singen an nach-
stehenden Plätzen: Universttütsplatz („Konkordia"
und GA „Harmonie"), Stadtgarten („Heidelberger
Liederkranz"), Hauptpost („Liedertafel"), Bismarck-
platz („Constantia"), Wilhelmsplatz („Sängerein-
heit" und „Eintracht"), Marktplatz Neuenheim
(„Sängerkreis"), Tiefburg Handschuhsheim („Ein-
tracht", „Freundschast", „Liederkranz", „Thalia"),
Kirchheim („Eintracht", „Liederkranz", „Männerge-
sangverein", „Sängcrbund"), Rohrbach („Lieder-
kranz", „Sängerbünd"), Sehlierbach („Sänger-
bund"), Wieblingen („Eintracht"). — Gesungen
werden Komposttionen von badischen Tonsetzern:
Konradin Kreutzer, Baumann, Eassimir, Sonnet,
Philipp, Weidt, Gellert, Sahlcnder u. a.
Donncrstag, den 1. Oktober, 20 Uhr: Kantaten-
abend verbunden mit ossenem Liedersingen der
Städtischen Singschule in Verbindung mit dem
Städtischen Konservatorium im Schlotzhof (bei
schlechtem Wetter in dcr Aula der Nenen Univer-
sität). Leitung: Oskar Erhardt. Eintritt srei.
KdF-Sondervorstellung im Stadttheater: „Vater und
Sohn" von Joachim von der Goltz.
Freitag, den 2. Oktober, 20 Uhr: Im Stadttheater:
„Was Jhr wollt", Oper von Kusterer.
Samstag, den 3. Oktobcr, 8.30 bis 12.30 Uhr: Ar-
beitstagung der Reichsschrifttums-
kammer Landesleitung Baden im Rathaussaal.
Referat der Buchhändler: Landesleiter Sepp
Schirps (Karlsruhe); Referat der Schriftsteller:
Friedrich Roth (Karlsruhe).
16 Uhr: Kundgebung der Reichsschrifttumskammer
Landesleitung Baden in der Aula der Neuen Uni-
versität. Es spricht der Vizepräsident der Reichs-
schrifttumskammer Dr. Wismann, Oberbürger-
meister Dr. Neinhaus verkündet den Dichter-
preis der Stadt Heidelberg.
20 Uhr: Heimatabend in der Stadthalle, veranstaltet
von der Kreisleitung der NSDAP.
mäßigen Anstellung dienstunfähig wurde, in
dcr Regel mittellos; künftig erhält er aus den Ueber-
gangsgebührnissen ein Rnhegeld wie ein Beamier.
Ferner erhalten die Hinterbliebenen solcher
Versorgungsanwärter, die vor der planmätzigen An-
stellung als Bcamte oder als Ruhegeldempfänger ster-
ben, aus den Uebergangsbezügen die Witwen- und
Waisenversorgung wie Beamtcnhinterbliebene.
Andererscits mutzien Vorkehrungen getroffen wer-
den, damit die planmäßige Anstellung nicht
ohne zwingenden Grund perzögert wird. Deshalb er-
halten die Uebcrgangsgebührnisse nur Versorgungs-
anwärter, die nachweisen, datz sie sich innerhalb
eines Monats nach dem Ausscheiden bei min-
destens fünf Anstellmigsbehörden babcn vormer-
ken lassen. Auch erlischt das Recht auf die Ueber-
gangsbezüge bei unwürdigem Verhalten, das nach den
Gründsätzen des Beamtenrechts zum Verlust des Ge-
balts führen würde. Bei einer Tätigkeit in der freien
Wirtschait ruben die Uebergangsbezüge nur zum
Teil. Aber wie bisher bleibt auch in Zuknnft nach
freier Wahl der Uebergang in einen ireien Beruf oder
die Anüedlnng als Bauer mit einer Abfindungssumme
möglich.
Das ReichsdozeilteiMrlr.
Eine Hilfsmatznabme für den Hochschullehrer-
Nachwuchs.
Die wirtschaftliche Lage des Hoch-
schullehrernachwuchses verlangt, wie in einem
Erlaß des Reichserziehungsministers hervorgehoben
wird, durchgreifende Maßnahmen zur M-
stellung der fühlbarsten Not. Abgesehen von den
Schwierigkeiten, in denen sich der junge Assistent und
Dozent heute vielfach befindet, ist insbesondere auch
seine Familie im Fall cines vorzeitigen Todes der Not
ausgesetzt. Der Reichserziebungsminister hat daher
ini Einvernchmen mit dem Stellvertrcter des Führers
als Hilfsmaßnahme für den Hochschullehrernachwuchs
ein Re ichsdozentenwerk ins Leben gerufen.
Das Reichsdozentenwerk, das als eingetragener Ver-
ein Rechtsfähigkeit erlangt hat, wird neben der Unter-
stützung junger Wissenschafter durch geeignete Maß-
nahmen wirtschaftlicher Art vor allen Dingen die
Sorge für die Hinterbliebenen übernehmen.
'Der Minister hat daher die Ueberfüüruna der bis-
ber beim Reichsverband der deutschcn Hochschulen ae-
führten Hinterbliebenenkasse in das Reichs-
dozentenwerk, veranlatzt. Damit ist, so wird in dem
Erlatz weiter erklärt, die bisherige Unsicherheit, in der
sich die Hinterbliebenenkasse befand, und von der
naturgemäß auch die Mitglieder und rhre Hinterblie-
benen ergriffen wurden, beseitigt. Zur Sicherung der
Ausgabon der Hinterbliebenenkasse sind ausrei-
chende Kapitalreserven bereitgestellt. Um
dem Reichsdozentenwerk, besonders aber auch der
Hinterbliebenenkasse die erforderlichen Mittel zur Ver-
fügung zu stellen, sei die Mithilfe der gesamten
Hochschullehrerschaft erforderlich. Der Bei-
tritt zum Reichsdozentenwerk sei freiwillig. Man
müsse aber erwarten, daß keiner, der die Ehre habe,
an einer deutschen wissenschaftlichen Anstalt in Lehre
und Forschung tätig zu sein, sich der hohen sozialen
Verpflichtung entziehen werde. Die Beiträge seien so
bemessen und gestasselt, daß jeder, der guten Willens
sei, ste ohne weiteres bezahlen könne.
Märchen in der Heidelberg-Ausstellung.
„Märchen" stehen auf dcm Programm der
18. Hausmusik im Romantikersaal der Heidel-
berg-Ausstellung für Mittwoch, den 23. September,
17.30 Uhr. Annemarie Collin wird aus Grimms
Märchen „Die Gänsemagd" und „Jorinde und Iorin-
gel" vortragen. Für die Wiedergabe von Robert
Schumanns „Märchenerzählungen", op. 132 sür Klari-
nette, Bratsche und Klavier, wurden Louise von Ia -
kimow, Jrmgard Weiß und Otto Lemser ge-
wonnen.
Für die 19. Hausmusik am Samstag, den 26. Sep-
tember, werden „Nachtgesänge" angekündigt.
Aus einem Svatenstich.
So wuchs das Wcrk dcr Reichsautobahnen.
Vor drei Jahren, am 23. September 1933, hat der
erste Arbeiter der Nation, unser Führer Adolf Hitler,
den Auftakt gegeben zu einem Wcrk, das nicht nnr für
die deutsche Wirtschaft ein gewaltiges Auftriebsmoment
bedeutet, nicht nur für die große Arbeitsschlacht von
einschneidender Bedeutung ist, sondern das vor allem
noch in Jahrhunderten beredtes Zeugnis von national-
sozialistischer Schöpferkrast, von najionalsozialistischem
Tatwillcn und Leistungsvermögen ablegen wird: Er
hat den ersten Spatenstich getan zü den
Reichsautobahnen, den „Ppramiden des Na-
tionalsozialismus", wie sie von einer ausländischen
Zeitung einmal bezeichnet wurden.
Damals hatte der Führer jenen, die mit geschul-
148 Toie. 4305 Verletzte!
Die Verkehrsopfer einer Woche.
Der Reichs- und Preußische Berkehrsminister gibt
bekannt:
148 Tote, 4305 Berletzte
sind die Opfer des Stratzenverkehrs im Deutschen Reich
während der vergangenen Woche.
»
Man sollte meinsn, daß die Häufung von Verkehrs-
gefahren der erhöhten Ausmerksamkeit aller Verkehrs-
teilnehmer begegnen würde, aber immer wieder blei-
ben alle Mahnungen unbeachtet. So weist beispiels-
weise die Berliner Unfallkurve bereits seit mehreren
Jahren eine gewisse Beständigkeit des Auftretens zahl-
reicher Verkehrsunfälle in bestimmten Abschnitten des
Tags auf. Die schwärzeste Stunde im Berliner Lages-
ablauf ist die Zeit von 4 bis 5 Uhr nachmittags, die
Zeit, in der das großstädtische Verkehrsleben seinen
Höhepunkt erreicht. Die Höchstziffer der Unfälle in die-
ser Nachmittagsstunde ist ein Beweis dafür, daß die
Reaktionsfähtgkeit der Menschen, die müde und abge-
spannt von der Arbeit kommen, nicht die gleiche ist Wie
am frühen Morgen, wenn sich zum Beispiel in der
Stunde von 8 bis 9 Uhr noch nicht die Hälfte der Un-
fälle wie zwischen 4 u>nd 5 Uhr ereignen. Gerade wcil
aber dic Unfallhäufigkeit in den Nachmittagsstunden
größer ist, gerade deshalb müssen Fahrzeuglenker und
Fußgänger doppelt vorsichtig sein!
terten Schaufeln und Spaten rings um ihn versam-
melt standen, bereit zur Tat, das Wort zugerufen:
„Deutsche Arbeiter, fanget an!" Hunderte von deut-
schen Volksgenossen, die bis dahin den Arbeitsämtern
zur Last gefallen waren, halten sich daraushin an die
Arbeit gemacht, um in stiller und zäher Pionierarbeit
dieses Werk vorwärtszutreiben, das in der Welt ohne
Beispiel dasteht und mit vollstem Recht in allen Kreisen
des Auslands stets von neuem Bewunderung erregt.
Und dann sind deutsche Arbeiter in et»
nem Gau nach dem andern ans Werk ge-
gangen, um dieses Netz von Stratzen, die einst ganz
Deutschland von Nord nach Süd und von Oft nach
West durchziehen sollen, immer weiter zu ziehen. Ans
den Hunderten, die damals bei Franksurt am Main dea
Anfang machten, smd heute eine Viertelmil-
lion geworden. Dabei sind die nnendlich vielen an-
dern Volksgenossen, die in den Fabriken und Stein-
brüchen und Maschinenhallen, in den Brückenbauanstal-
ten und im Güterverkehr für dieses Werk tätig Md
noch nicht mit eingerechnet. Auch ihre Zahl dürste stch
nochmals auf rund 150 000 belaufen.
Mit Stolz. Dank und Bewunderung hörte jetzt di«
Ration den Generalinspektor des deutschen Straßen--
bauwesens, Hauptamtsleiter Pg. Todt, dem Führer
auf dem Parteitag der Ehre melden, daß die ersten
tausend Kilometer Reichsautobahn fertigge-
stellt smd, und daß es in den Sommermonaten gelun-
genist, Tag für Tag zehn Kilometer 'neuer
Strecke zu vollenden.
Jn dem Werk der Reichsautobahnen erkennen wir
die deutliche Parallele dieses Teilwerks nationalsozia-
listischer Aufbauarbeit zu der Gcsamtentwicklung der
Bewegung überhaupt. So wie diese Bewegung
mit sieben Mann in einer Stadt ihren Anfang genom-
men hat und sich aus der Kraft des Glaubens, der
Stärke des Willens und der Größe des Einsatzes über
ganz Deutschland ciusbreitete, ebenso haben auch die
Reichsautobahnen ihren Anfang klein an einem Platz
des Reichs gonommen und ziehen sich — heute schon
nicht mehr wegzndenken — über das weite deutsche
Vaterland als Spmbol seiner Größe und seines Zu-
kunftswillens. Der erste Bcfehl des Führers ist ewig
neuer Antrieb.
- r-"> n PQbta
Der Kampf um die öeitung.
Frau Krause hat zwei möblterte Herren
und e i ne Z e i t u n g. Jeder will zum Kaffee für sich
Zeitung. Die ganze, wohlgemerkt. Da sie Keinahe
gleichzeitig um acht aufstehen, entspinnt sich alle Tage ein
heftiger Kampf. Wegen der Zeitnng.
Schließlich beschwert sich jeder bei Frau Krause. We-
gen der Zeitung.
Frau Krause trifft eine, wie sie glaubt, salomonische
Entscheidung: „Wer zuerst aufsteht, bekommt zuerst die
Zeitung!"
Am nächsten Morgen stehen beide um sieben llhr auf!
Wie die Zeitung kommt, schießen sie ans ihren Zim-
mern — und die Keilerei ist schon wieder da.
Frau Krause, um des liebens Frisdens willen, abon-
niert zwei Zeitungen. „'n wahret Jlick," seufzt sis
dabei, „det ick nich drei Zimma zu vamieten hab'!"
Wer kennt unser Badnerland?
Mit dieser Frage beginnt ein Preisansschrei-
ben in der Septemberfolge des Reichsmitteilungsblattes
der NSB. „Ewiges D e u t schla n L>", das bei dem
außergewöhnlich billigen Bezugspreis von 10 Pfennig
monatlich in jeder deutschen Familie vorhanden sein sollte.
Neben einem Voltsempfänger bieten die weiteren
Preise (je ein Erholungsaufenthalt in einem badischen
Kurort) einen besonderen Anreiz, die schönen Herbsttage in
herrlichen Gegenden unserer badischen Heimat zu genie-
ßen.
Das Mitteilungsblatt erhält jeder durch die Orts-
gruppe der NSV. für 10 Pfennig monatlich frei ins Haus
gebracht.
Die M. Spielzett.
Ein Glückwunsch.
Das Städtische Theater sendet uns folgendeS
witziaes Gedicht aus seiner Gratulationsmappe
anlätzlich des Beginns der hundertsten Spielzeit eines
ständigen Theaters in Heidelberg:
Publikum in rauhen Massen,
Volle Häuser, volle Kassen,
Prima Stücke — (lauter Schlager,
Keine Nieten und Versager) —
Dazu Künstler ohne „Fimmel",
Kurz: den Jntendantenhimmel (!), '
Und zwar hier schon, hier auf Erden. —
Mög' der Wunsch Erfüllung wevden.
Aus der HZ.
Welche Kameraden wollen den Winter über im Laniüiienst-
lager der HJ. verbringen?
Jm Grenzland Baden führt die HJ. Landdienst-
lager durch. Dort machen die Kameraden tagsüber
Dienst beim Bauer. Abends treffen sie sich dann im
Lager zu Spiel, Sport und weltanschaulicher Schulung.
Wer ein Kerl ist, Einsatzbereitschaft hat, der melde sich
sofori bei der Banngeschäftsstelle der HJ., Theater-
straße 10, oder beim Bannsozialstellenleiwr, KameraL
Berger.
^UHr 90 getft Uaker zum dienst...
VLNN glbt's kür Muner kngel /irbelt ln fülle, denn dann beginnen dle „kleinen Sorgen"
der täglicben Neinigung. Vs ist als erttes die vadewanne und in ibr...
der feMtzende iiäklicke Nand!
früker war das ein problem, aber keute kilft l«l. etwas keikes lnl-wasler beleitigr 1m Nu
Sckmutz vnd fleckc und bringt augenblicklicli Nelnkett und frilcke. veskalb kat Mutier
kngel lmmer gute Laune - trotz sller Nrbeiti