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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0573

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Mit Großherzoglich badiſchem



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gnädigſt. ausschl. P.ivilegium,

A> 142.

Samſtag, den 22. May

1824.

Politiſche Zeitgeschichte.



. Mus dem Haag, den 10. Mag.
Yu ihrer héuligen Verſammlung wurde die zweyte
Kammer der GSeneralſtaaten von Seiten der erſten
benachrichtigt, daß letztere ihr hinſichrlich einiger an-
genommenen Titel des Geſeßbuches, das Eigenihums-
recht, den Nießbrauch und den letzten Willen betrefs
fend, nicht beygetreten ſey. Hierauf wurden mehrere
neue Geseßentwürfe über die Stempel-, Enregiſtres

tnents x Abgabe und über Abgaben von ausländiſchen

Geld - Anlcihen tc. eingereicht. Hr. Barthelemy trug
darauf an, Se. Maj. zu erſuchen, die Angelegenheit
des Kornhandels nochmals in Erwägung zu ziehen,
und eln andrer Deputirter überrcichte einen Geſetz-
Entwurf, demzufolge ein Tractat mit Großbrittanien
abgeſchloſſen werden ſollte, um durch Tauſch oder Ab-
ſtehen von Grundgebiet auf dem feſten Lande vom ins
diſchen Archipel, die gegenseitigen Rechte daſelbſt auf
einen feſten Fuß zu reguliren.

Paris , den 17. May.

Vn der Sißung der Depuiirtenktammer am 13. May,
erſtatteie Hr, von Labourdonnaye den Commiſſions-
Bericht wegen Benjamin Conſtants Wahlfähigkeit und
ſchloß ſeine ausführliche Rede mit dem Antrage ges-
dachten Herrn als Depuiirten anzunehmen. Dex
Präſident ſchlug der Kammer vor, bis Mittwoch dar-
ber zu berathen. Da trat noch Hr. Dudon auf, der-
ſelbe, der dem Hen. Benjamin Conſtant den ganzen
ſchlimmen Handel auf den Hals gezogen hatte und
dew derselbe mehr als Jemanden ſonſt ein Dorn im

. Q=uge zu ſeyn ſcheint, und bat, man möge die Dis-

: euſſion bis nach der Berathung der Geſetze über die

indirecten Steuern verſchieben. Grund dafür ſey eine
Aeußerung des Hu. Benjamin Conſtant ſelbſt: ,, seine
Gegenwart in dieſer Kammer dürfie einem gewiſſen
Deputirten lästig seyn, weil er, unterrichten von den
Details einer gewiſſen Verwaltung, ſchwere Mißbräus

<e rügen könnte, und um so ſträflichere Mißbräuche,
da ſie das Werk eines Deputirten segen, der nicht
ſcheue die Tribüne zu beſteigen und zuweilen die Rolle
des Angebers ſpielee. „„Er (Hr. Dudon) wünſche,

wman möge dem Hrn. Benjamin Conſtant Zeit laſſen,

ſich noch erſt genau alles zu erwägen, ehe er mit Bes
weismiticln hervortreten würde, denn er würde wahrs
scheinlich nicht als Verläumder gelten wollen. Die
Kammer nahm mit ſtarker Majoricät den Vorſchlag
des Hrn. Dudon an. h

Aus Liſſabon hat man vom 3. May, eben so uns
erwartete als beunruhigende Nachrichten erhalten, die
heute das J. d. Debals gedrungen zu seyn ſcheint,
mitzutheilen, ehe über England noch sſchwärzere Be-
richte eingehen. Wie aus den Wolken gefallen, übere
raſchte am 30. April eine Proclamation des Infanten
Don Migu 1 aus dem Pallaſte Bempoſta an die Ars
mee, alle Portugiesen. „Soldaten! ‘“ ſagt der Prinz
darin, wenn der 27., May 1823 (an dem die Con-
ſtitution geſtürzt wurde ) mit denkwürdigem Glanze
leuchtete, ſo wird der 30. April 1824 keinen gerin-
gern erhalten; ich werde heute das begonnene große
Werk krdnen, indem ich seine Dauer gründend, die
verpeſtete Sccte der Freymaurer vernichte, die, im
Schweigen des Verraths, über das königliche Haus
von Braganza die Sense des Todes zu ſchwingen brüe
tete, um es zu verwüſten und auszulöſchen. Soldaten !
um zu dieſem Zwecke zu gelangen habe ich euch zu
den Waffen gerufen. Seyd meiner würdig, und der
Fnfant Miguel wird Eurer werth ſeyn. Es lebe der
König! unſer Herr! es lebe die katholiſche R ligion z
es lebe die tireucſte Kbniginn ! die kdnigl. Familie! die
Armee! die Nation! ~ nieder mit den Freymaurern !
Gegen 2000 Mann Truppen ſammelten ſich darauf
auf dem Roscio zu Liſſabon. Der Proclamation an
das Heer folgte eine Proclamation an die Nation und
ein offener Brief an den König, Die meiſten Minis
ſter, mehrere Generäle und andere Leute wurden auf
Befehl des Infanien arretirt. Unterdeſſen kam auch
die Kdniginn zu Liſſabon an.
zöſiſchen Geſandien begad ſich das diplomatiſche Co: ps

Nuf Begehren des frauen
 
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