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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1021

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Mit Großherzoglich badischem




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gnädigſt. aussſchl. Privilegium.

N° 25.4.

Sonntag, den 12. September

1824.

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Vaterländische Nachrichten.



Das großherzogl. Staats- und Regierungsblatt vom
7. Sept. enthält: :

I. Eine Verordnung des Ministeriums des Innern,
die Erneuerung der Beraine über Gülten und Boden-
zinſe betreffend, nach welcher, in Folge höchsten Si1aatss-
miniſterial- Auftrags vom z. l. M. St. M. N. 1 569
proviſoriſch verordnet wird : Die in Gemäßheit der

Verordnung vom 25. Juli 1810, Reg. Bl. Nr. 32,

zu erneuernden Beraine müſſen im Laufe des gegen-
wärtigen Jahres uoch angefangen werdenz es iſt aber
wegen früher obgewalteter und eiſt seit kurzer Zeit
beseitigter Hindernisse niht erforderlich, dieſelben noch
vor dem 1. Jan. 18253 zu vollenden, ſondern es ges
nüägt, wenn nur deren Renovation vor diesem Ter-
mine begonren hat; iſt dieſes geschehen, ſo beſlcht
die Beweriskraft der älrern Beraine noch fort. Soll.
ten bey dieser Erneuerung über die rechtsgülitge Fort-
dauer einer Angabe Anſiände erhoben werden, ſo iſt

das Factum der bisherigen Entrichtung nur protocol-

lariſch aufzunehmen, wodurch dann die Beweiskraft
gewahrt wird.



Politiſche Zeitgeschichte.

mme]

London , den 2. Sepk.
Die vor einigen Tagen im Morning- Chroniele
enthaltene Nachricht hiuſichtlich Paraguays, ( sagt
ein Privatſchreiben aus London, ) und der Ankunft
von zwey Schiffen mit Commiſſarien aus dieser Pro-

vinz , ſcheint durchaus ungegründet. Nirgends iſt et-

was davon zu hdren, und ſelbſt in Lloyds Verzeich-
niß findet ſich nichis von der Ankunfst ſolcher Schiffe.
Ueberdies hat Eins der hiesigen ]Jpaniſchen Häaſer

einen Brief aus Santa Fe, der nächſten Stadt gee
gen die Gränze von Paraguay hin, mi! dem letzten
Schiffe von Buenos-Nyres erhalten, weicher ausdr ücks
lich als Antwort auf eine Anfrage über die Wahrscheins
lichkeit der Wiedererdffnung der Republik Paraguay
geschrieben iſt. Darin heißt es, man habe seit fünf
Jahren keine authintiſche Nawricht aus Paraguay,
und wiſſe durchaus nichts von einer Wieder.röffaung
des Landes. – Die letzten Zeitungen von Buenos-
Yyres erwähnen die Feyer des Jahrestages der Uno
abhängigteit dieſer Stadt, wobey man zuerſt die Ger-
ſundheit des americaniſchen Praſidenten, ur d dann
jene Georgs IV. trank. Der briütiſche Consul er-
klärte ſich in ſeiner Dankrede aufs Vorcheilhafteſte
über der Zuſiand des Landes, und virſicherte, daß
er ſeinen Bericht an seine Regier! ng nac) dieſer Ues
berzeugung abfaſſen werde. Heſſen:lich hat er es
wirklich so gefunden. Der Schailläader, decſſen ich
in meinem Lesten erwähnte, iſt gauz anderer Meg-
nung: Er behaupltet, dicjenigen , welche das Ruder
des Staats in Händen haben, ſeyen uhne Ausnahme
ein Haufen gewiſſenloſer Egoiſten, denen es nur um
die eigene Bereicherung zu thun ſſey, und die das
Volk ſo sehr drück. n, daß obgleich es öffentlich Viva
lindependencia! rufe, man es doch im Süillen über-
all, besonders auf dem Lande, nach den Zeiten des
Königthums ſeufzen höre. Dieser lctztere Umſtand
ließe sich ſchon daraus erklären, daß das gemeine
Volk durch die Aufhebung der Kiöſter viel verloren,
indem der Arme ehemals in denselben doch im Fall
Die Mdit1-
die Regie-

der Noth ein Mittagsmal finden konnte.
che ſollen indeſſen äußerſt verachtet seyn; gie
rung ſtedte die Fähigſsten von ihnen unier die Miliz,

' und die übrigen dürfen ſich in der Haupiſtadt kaum

auf den Siraßen sehen laſſen, wenn ſie ſich nicht den
Mißhandlungen des Soldatenpdbels aussetzen wollen.
Die Regierung iſt überhaupt sehr argwöhniſch gegen
die Geiſtlichkeit; sie wollle deſwegen auch den päpſte
lichen Generalvikar nicht in der Republik duldenz
und wie es ſchelnen möchte mit Grund. en
weder derſelbe odcr ein anderer, b-gab ſich nach Chill,

Denn enta
 
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