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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 1 - No. 10 (1. Januar - 11. Januar)
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XG. 3.




Karlsruhe, 31. Dez. Das großh. bad. Staats- und
Regierungsblatt No. 43 vom 3t. d. enthält: t) ein ausſchließ—


Wiesbaden, auf den von ihm erfundenen Beleuchtungsapparat,
auf die Dauer von fünf Jahren.

zum Tragen eines fremden Ordens. Se. H der Großher—


Hetdelberg die gnädigſte Etlaubniß ertheilt, das ihm von Sr.
M.ndem König von Dänemark verliehene Ritterkreuz des Da—
nebrogordens anzunehmen und zu tragen. 3) Folgende Or—
densverleihungen? Se. k. H. der Großherzog haben gnädigſt
geruht: dem fürſtlich Thurn und Taxis'ſchen Generalpoſtdirek—
tor, Frhrn. v. Dörnberg, das Großkreuz des Ordens vom
Zähringer Löwen, Höchſlihrem Miniſterreſidenten am kön. fran—
zöſiſchen Hofe, Geheimenrath Gerſtlacher, den Stern zum be—


Oberhofgerichtskanzler Autenrieth, dem Hofrichter Frhrn. von
Beuſt in Raſtatt, und dem Zolldirektor Goßwehler das Kom—
mandeurkreuz, ſodann dem Miniſterialrath Frhrn. v. Marſchall,
dem Geheimen Hofrath und Profeſſor Ar Muncke in Heidel—
berg, dem Regierungsrath und Oberamtmann Eckſtein in
Stockach, dem Oberamtmann Böhme in Lörrach, dem Medizi—
nalrath und Amtsphyſikus Dr. Schneider in Offenburg, dem
Generalſtaatskaſſier Fruttiger, und dem Poſtmeiſter Varth in
Konſtanz das Ritterkreuz deſſelben Ordens zu verleihen.

Köln, 28. Dez. Grrechte Entrüſtung hat es unter unſerm
Handelsſtande erregt, daß die niederlandiſchen Dampfſchiffe ſeit
einiger Zeit ihre ohnehin nicht allzubilligen Frachtpreiſe für
Güter ganz übermäßig erhöht haben; zuerſt ſteigerten ſie die—
ſelben um 50, dann um 100 Prozent, und für die geſtern
von dort hier eingetroffenen Güter mußten hieſige Kaufleute
ſogar 200 Prezent über den früheren Frachtſatz bezahlen. Od—
glech nun die regelmaͤßigen Fahrten dieſer Dampfſchiffe auf
unſerm Rhein bis zum Fruͤhjahr eingeſtellt ſind, ſo begreift es
ſich doch bei ſo enormen Frachtforderungen, die wir uns leider
noch für jetzt gefallen laſſen müſſen, ſehr wohl, daß, wie an—
gekuͤndigt wird, die holländiſchen Dampfſchiffe uns noch einige—
mol während des Winters Güter zu bringen, respective Gü—
terſchiffe hieher zu ſchleppen genelgt ſind. Es iſt wahrlich hohe
Zeit, daß unſere rheiniſche Dampfſchleppſchiffahrt bald ins Le—
ben trete, um dieſen Willkür-Beſteuerungen aͤnſerer rückſichts—
loſen Nachbarn ein Ziel zu ſetzen.

Wien, 27. Dec. Sicherm Vernehmen nach wird an dem
Bau der kraft allerhöchſter Eniſchließung auf Staatskoſten zu
fertigenden Eiſenbahnen ſchon mit dem Eintritt des nächſten
Frühlings eifrigſt begennen werden und die nach Prag durch
den Anſchluß an die Nordbahn bei Olmütz vermuthlich zuerſt
hre Vollendung erhalten. Der freudige Eindruck, welchen jene
kaiſerliche Entſchließung hier unter ollen Ständen hervorbrachte
Der unermüdet thätige Freiherr v.


Kübek hat ſich durch ſeine Bemühungen zu dieſem hochwichtigen
Reſultat im Herzen jedes Oeſterreichers, jedes Deutſchen ein
unvergängliches Denkmal geſetzt. — Einem viel verbreiteten
Cerücht zufolge beabſichtigt die Regierung die bisher in eigner
egie betriebene Fabricalion des Tabaks, ſo wie ſeit kurzem
den Verkauf desſelben, in Pachtung zu geben, wodurch ein
anſehnlicher Vortheil für den Staat erzielt werden ſoll. (A 3.)

Berlin, 26. Dez. Die Angelegenheit wegen anderweiter
Befetzung unferer General-Intendanz der K. Schauſpiele het
eine plößlliche überraſchende Wendung erhalten, indem der Graf
Redern nunmehr definitiv in ſeinen Funktionen verbleibt und
von einer Heranziehung des Hrn. v. Küſtner daher nicht wei—
ter die Rede ſeyn kann, was dem zahlreichen Theaterperſonale
ein überaus erwünſchtes Weihnachtsgeſchenk bereiten wird. Aber
auch im Publicum erhoben ſich, als von ſeinem Abgange die
Rede war, viele und gerechte Stimmen zu ſeinen Gunſten.
Man ließ ſeiner Humanität, vielfachen Bildung, ſo wie dem
liberolen Geiſte ſeiner Theaterführung Anerkennung widerfah—
ren, und niewohl men ſich die großen Mängel unſeres Thea—
ters nicht verhehlt und zugleich einſieht, daß mit tiniger Ener—
gie Manches verbeſſert werden könnte, ſo berückſichtigt men
auch, nie oft äußere Einwirkungen und Störungen dem red—
lichen Willen des Grafen Redern Feſſeln anlegen.

Aus dem Haag, 24. Dec. Fer Finanzminiſter, Hr.
Rechuſſen, macht nun bekannt, daß der zwiſchen Niederland
und Preußen (reſp. dem deuiſchen Zollverein) am 21. Jan.
1839 abgeſchloſſene Handelstractat mit dem letzten December
d J. zu Ende laufe, da die im Tractat beſtimmte émenat—
liche Vorheraufkündigung erfolgt, daß ferner dieram 12. Sept.
1840 zwiſchen Niederlard und der Schweiz zur Regulirung der
beiderſeitigen Handelsbeziehungen getroffene Uebereinkunft ge—
kündigt worden ſey, und endlich, daß der zwiſchen Niederland
und dem Großherzegthum Luxembung beſiandene einjährige
Handelstractat mit Ende December ablaufe. Mit dem 1. Jan.
endigen alſo die in dieſen Tractaten Holland zugeſtanden ge—
weſenen Begünſtigungen. Das Handelsblad bringt heute wie—
der einen Artikel gegen die Handelstractate und will die Ver—
dienſte, die ſich Hr. Nochuſſen durch den Abſchluß derſelben
erworben, nicht anerkennen. (& 3.)

Paris, 25. Dec. Während die hiefigen Jemnaie ſich nech
ſtreiten üder das Eiſenbahnſyſtem, welches der Miniſter der
öffentlichen Arbeiten den Kammern vorſchlagen werde, liegt
der darauf bezügliche Geſetzentwurf nebſt dem Bericht des Mi—
niſters bereits vollkommen fertig vor. Der Miniſter zeigt vor—
trſt die Nothwendigkeit eines großen, das ganze Land umfaſ—
ſenden Eiſenbahnnetzes für Fraͤnkreich, indem er durch Ziffern
darthut, wie weit daſſelde darin noch hinter Belgien, England
und Deutſchland zurückſtehe. Er führt dann dus, daß man
für die Eiſenbahnen demſelben Grundfatze huldigen müſſe, wie
für das geſammte Straßenweſen überhaupt, wonech nur dit
 
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