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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

DOI Kapitel:
No. 111 - No. 120 (24. April - 3. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0457

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»Abgeordnetenwahl. Ferner wurden gewählt:

57) für den 10. Wahlbezirk (Müllheim) der frühere Ab—
geordnete Blankenhorn-Kraft, Bürgermeiſter allda;

58) fär den 17. Wahlbezirk (Triberg, Hornberg, Haslach
und Wolfach) Oberamtmann Böhme zu Loͤrrach.

Freiburg, 22. April. Heute Mittag um 4 Uhr hat die
feierliche Beerdigung des verſtorbenen Hofgerichtsrath Aſchbach
ſtattgefunden. Freunde und Verehrer hatten eine ihm würdige
Leichenfeier angeordnet. Vor der Leiche ging die Trauermuſik.
Den Trauerwagen, von zwei weißen Pferden gezogen, begleiteten

auf beiden Seiten 12 junge hieſige Bürger in vollem Trauercoſtüm;
dann folgten die Familie, das groͤßh. Hofgericht des Ober—
rheins in Corpore, mehrere Mitglieder der letzten zweiten
Kommer, die zum Theile aus der Ferne, gekommen waren,
eine Anzahl hieſiger Bürger als Leidtragende und endlich die
übrige Begleitung in langem Zuge. Die ungewöhnlich zahl—
reiche Leichenbegleitung der hieſigen Bürger und Einwohner,
die unverkennbar innige Theilnahme und der allgemeine Ausdruck
eines wahrhaft ſchmerzlichen Gefühls über den empfindlichen
Verluſt des ſo ausgezeichneten Mannes ſind laut redende Zeugniſſe
der Achtung und Verehrung, welche der Verßorbene als kenntniß⸗
reicher Rechtsgelehrter, wackerer Bürger und Volksvertreter und
als edler Menſch in hohem Grade genoſſen. (F. 3.)

Stuttgart, 19. April. Auch dieſes Jahr ſoll, wie im
vergangenen, eine Zuſammenkunft von Offizieren des achten
Armeecorps als Erinnerungsfeſt an das vereinigte Mansver
ſtatt finden. Als Ort wird das Bad Wimpfen am Neckar
genannt, welches ſo ziemlich im Mittelpunkt der meiſten
Garniſonsſtadte liegt Die Zuſammenkunft iſt auf Himmelfahrt
oder Pfingſten verabredet. Die Vortheile davon ſind mehr als
geſellige, ſie erſtrecken ſich auf den national-militäriſchen
Eemeingeiſt, und aus dieſen Gründen ſieht man von Oben
her die Verſammlung günſtig an. (N. C.)

Stuttgart, 22. April. Direkt aus Wien hier eingelaufenen
Berichten zufolge wird Negrelli, der an ihn ergangenen Einladung
unſerer Staatsregierung entſprechend, noch gegen das Ende des
nächſten Monats oder zu Anfang Juni hierher kommen; er
gedenkt nämlich, in 3 bis 4 Wochen mit der Inſtructionsreiſe
für die Trieſter Bahn fertig zu ſeyn und ſich ſodann mit Urlaub
der k. k. öſterreichiſchen Regierung hierher zu begeben, wo man
ſeiner Ankunft mit großen Erwartungen entgegenſieht. Der
Bericht der ſtändiſchen Eiſenbahn-Kommiſſion iſt immer noch
nicht erſchienen.

Mainz, 19. April. Das in der Verſammkung der ver—
einigten Ausſchüſſe des großherzoglich heſſiſchen Gewerbvereins
am 15. d. M. in Darmſtadt feſtgeſtellte „Reglement für die
im September d. J. in Mainz ſtattfindende erſte allgemeine
deutſche Gewerbeausſtellung,“ welche als erſtes Wahrzeichen
einer neuen Aera der großartigen Entwickelung des deutſchen
Geſammtvaterlandes zu betrachten iſt, enthält folgende Haupt—

beſtimmungen: Zu der mit dem Anfange des Septembers be⸗
ginnenden Gewerbeausſtellung, deren Daͤuer vorläufig auf vier
Wochen anberaumt iſt, kann jeder Gewerbtreibende, im ganzen
Bereiche des deutſchen Vaterlandes, von allen Induſtriezweigen
Erzeugniſſe einſenden, die mit der Adreſſe: „An die Induſtrie—
ausſtellungskonumiſſion in Mainz“ zu verſehen ſind, und ſpä—
teſtens bis zum 15. Auguſt eintreffen müſſen. Die auszuſtel⸗
lenden Gegenſtände haben ſich durch Schönheit und Güte, oder
durch neue, beſonders zweckmäßige Einrichtungen auszuzeichnen.
Moͤglichſt vollkommene Arbeit, wodurch am beſten die Beſtre—
bunhen des deutſchen Gewerbfleißes karaͤkteriſirt werden können,
iſt dabei Hauptaufgabe. Die Leiſtungen der ſchönen Künſte
im engeren Sinne bleiben von der Gewerbeausſtellung natuͤr—
lich ausgeſchloſſen. Die Koſten der Hin- und Rückſendungen
übernimmt der großh. heſſiſche Gewerbverein. Sendungen durch
die Poſt werden nur portofrei angenommen. Hinſichtlich ſehr
ſchwerer und umfangreicher Gegenſtaͤnde, wie ſolcher, die bei
großer Entfernung übermäßige Transportkoſten veranlaſſen koͤnn—
ten, iſt vorher ſchriftliche Rückſprache mit dem Präſidenten des
großherz. heſf. Gewerbvereins, Hrn. Geheimrath Eckhardt in
Darniſtadt, zu nehmen. Die Ausſtellung wird gegen Feuers⸗
gefahr geſichert; auch werden alle erforderlichen Vorkehrungen
gegen jede mögliche Beſchädigung der ausgeſtellten Gegenſtände
getroffen. Dieſe ſind mit dem etwaigen Verkaufspreiſe und
andern zweckmaͤßigen Andeutungen zu verſehen. Eine aus
zwölf Mitgliedern beſtehende Kommiſſion leitet die Ausſtellung
und alles, was damit in Beziehung ſteht. Die ausgeſtellten
Gegenſtände werden mit einem gedruckten Zettel verſehen,
worauf Wohnort und Namen des Verfertigers, nebſt Verkaufs—
preis ꝛc., angegeben ſind. Mit der Ausſtellung wird eine Ver⸗
looſung von ausgeſtellten Gegenſtänden verbunden. Nach dem
Schluſſe derſelben wird jedem Ausſteller eine Erinnerungsme⸗
daille an dieſe erſte allgemeine deutſche Induſtrieausſtellung
eingehändigt. Zur Zeit der Ausſtellung findet eine General—
verſammlung der Mitglieder des großherz. heſſ. Gewerbvereins
ſtatt, und würde es ſehr zweckmäßig und gewiß für die Zukunft
fruchtbringend ſeyn, wenn auch auswärtige Gewerbtreidende
an derſelben Theil nähmen. (K. 3.)
Köln, 22. April. Karl Adalbert, Frhr. v. Beyer, Biſchof
von Samaria, Domprobſt und Weihbiſchof zu Köln, Doctor
der Theologie, Ritter des rothen Adler-Ordens zweiter Claſſe
ſtarb geſtern Abend um 10 Uhr. (Rh. 3.)
Berlin, 10. April. Es heißt, daß aus dem Cabinet eine
Aufforderung an den Juſtizminiſter Mühler ergangen ſeyh, ſich
gutachtlich über Einführung einer Amtstracht für die Juſtiz—
beamten im Dienſte, aͤhnlich wie in Frankreich und am Rhein,
zu äußern. Unſere Juſtizbeamten wollen ſich, ſo lange wir
kein oͤffentliches Verfahren haben, von der Zweckmäßigkeit nicht
recht überzeugen. (A. 3)
— Wie das Journal de Francfort aus St. Petersburg
 
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