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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 161 - No. 170 (14. Juni - 23. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0671

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fur




No. 164.


1842.




zwar wie hisher täglich erſcheinen.




efanntmachungen und Privatanzeigen aller Art auch ein tägliches
Auch werden ſich



anſchließen! Der Preis für das Heidelherger Journal nebft




Die Einxückungsgebühr für Anzeigen aller





Hife Mittheilungen werden franco erbeten.
Heidelberg, im Juni 1842.

Das Verlagscomptoir des Heidelberger Journals.
G. Reichard.







Freiburg, 15. Juni.
&. K, H. die Großherzogin Sopyte mit den Prinzeſ—
finnen Marie und Cäcilie Hoheiten nebſt Gefolge hier
eingetroffen und haben nach einem halbſtündigen Aufenthalt
imgroßh. Palais die Reiſe nach Badenweiler fortgeſetzt. In
der Laiſerſtraße und der Salzgaſſe waren alle Fenſter und Bal—
Eone mir Biumentöpfen und reichen Blumengewinden in bunter
Abwechslung geziert; über denſelben wehten Fahnen mit der
badiſchen Hausfarbe und gewährten dem Ganzen einen recht
feſtlichen Anblick. (F. 3.)

Freiburg, 15. Juni, Vormittags halb 11 Uhr., Co eben
mwird von der Kanzel Dder Metropolitaͤnkitche dem verfammelten
Volke das Ergebniß der erzbiſchöflichen Wahl verkündet. Das
hochwürdige Domkapitel hat mit Stimmeneinhelligkeit den hoch—
würdigſten Weihbiſchof und Domdekan, ſo wie auch Verweſer
des Erzbisthums, Hrn. Dr. Hermann von Vicari, zum
Erzbiſchof und Metropolitan der oberrheiniſchen Kirchenprovinz
erwählt. (F. 3.)

Baden, 13. Juni Während wir von andern Bädern
her noch nichts als Klagen über den mangelnden Verkehr ver⸗
nehmen, iſt dei uns der Beſuch im Verhältniß zu der frühen
Zeit bereits ſehr bedeutend, und jedenfalls um vieles ſtaäͤrker,
Ais ſonſt. Die Zahl der beſetzten größeren und kleineren Woh—
nungen überſteigt vierhundert.

Stuttgart, 14. Juni. Es ſind hier Abdrücke eines an
den Miniſtet des Innern, Hrn. v. Schlaver, gerichteten offent—
lichen Sendſchreibens von einem Katholiken verbreitet, das
eine ziemlich ſtarke Polemik in Betreff der kirchlichen Angelegen—
heiten führt, und ſich namenttich uber die Drohung auslaͤßt,
welche in der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 16. März
Hr. v. Schlayer gegen den Biſchof von Rotenburg ausſprach,
und worauf der Letztere bekanntlich antwortete, er werde ein—
tretenden Falls „Gott mehr gehorchen, als den Menſchen“.
Der Miniſter hat das direkt feine perſonliche Wirtſamkeit an—


greifende Schreiben frenk und frei im Schwäbiſchen Merkur ab—
druͤcken laſſen, und ich muß hinzuſetzen, daß ich Hrn. v. Schloher
weden dieſes Entſchluſſes ſehr lobe. Ein ſolches Selbſtvertrauen
nimmt ſich großartiger aus, als die Aengſtlichkeit, womit man
in der jüngſten Zeit den Preßzwang geſteigert und durch die
Nezenſur bereits cenſirter Blätter weit über die Bundesvorſchriften
hinaus ausgedehnt hat.

Heilbronn, 10 Mai. Bet der außerordentlich lange an—
haltenden trockenen Witterung hat der Neckar einen Waſſerſtand
erhalten, wie er ſeit 1834 nicht ſtatthatte: der Pegel auf der
untern Schleuße ſteht auf 23 Dezimalzoll, während das Fahr—
waſſer für die Schiffahrt jetzt nur noch 19 Duodezzoll hat und
nun völlig 9 Zoll unter dem mittleren Fahrwaſſer ſteht. Mit
glücklichem Erfolge erprobt ſich bei dieſem niedern Waſſerſtande
die Bauart unſerer Dampfboote, die mit Leichtigkeit dei der ge—
draͤngten Schiffahrt und den vielen Holzflößen ohne irgend einen
Unſaͤll ſich durch ihr Gebiet durchſchlingen. Dabei nehmen die
ſeit mehreren Wochen von unſerer Regierung eingeleiteten Cor—
rectionen des Fahrwaſſers durch Felſenſprengen an dem Lein—
brückle gegen Neckargartach und ebenſo die von unſerer ſtädtiſchen
Behörde und der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft angeordnete Ver—
tiefung des Neckarbettes oberhalb der Canalausmündung gegen
den alten Krahnen (jedoch mit großen Opfern) einen gluͤcklichen
und raſchen Fortgang. Wir erkennen dankbar die von unſerer
hohen Regierung dem ferneren Gedeihen dieſer für unſer Land
ſo wichtigen Waͤſſerſtraße geſchenkte Aufmerkſamkeit durch die
Anweſenheit mehrerer höherer Techniker (der Herren Oberbau—
rath v. Bühler und Waſſerbauinſpector Cloß), welche die zum
Theil gefertigten Arbeiten inſpiciren und die Einleitungen zu
weitern Unternehmungen und Verbeſſerungen treffen. Dem
Vernehmen nach werden die Arbeiten für die Herſteuung einer
zweiten Schleuße noch in dieſem Jahre beginnen. (S. M.)

Berlin, 11. Juni. Wir haben in den letzten Tagen
allerlei kleine Anregungen für das Tagesgeſpräch gebabt, eine
 
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