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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 141 - No. 150 (25. Mai - 3. Juni)
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No. 1441.




— —

1842.



Adgeordnetenwahl. In Loͤrrach wurde am 21. d. M.
für Helrn Fabrikant Schulz, welcher ſeine Stelle als Abge—
ordneter der zweiten Kammer niedergelegt, der frühere Depu—
tirte Grether wieder gewählt.



Karlsruhe, 23. Mai. Unſer Landtag iſt heute nunmehr
eröffnet worden, und zwar, ohne die Förmlichkeit einer Thron—
rede, durch den Präſidenten des Miniſteriums des Innern im
Auftrage Sr. k. Hoh. des Großherzogs.. Die, Negierung de⸗
zeichnel den Ständen als die Aufgabe dieſes Landtages nebſt
den Buͤdget, jedoch ver demſelben, die Foͤrderung der dadiſchen
Eifenbahn dis zut Schweizergraͤnze; alles Uebrige ſoll dem
nächſten ordentlichen Landtage vordehalten bleiben — Die nächſte
Sitzung der Abgeordnetenkammer wird morgen ſtattfinden.

(Obd. 3.)

Mainz. „IEinladung zur 20. Verſammlung deutſcher
Natuͤrforſcher und Yerzte.] Die 19. Verſammlung deutſcher
Naturforſcher und Aerzte zu Braunſchweig hat in vergange—
nem Jahr, aus eigenem Antriebe, die Stadt Mainz zum
dießjährigen Verſamuilungsorte, und uns, die Unterzeichneten,
zu Geſchäftsführern ernaͤnnt. In Folge deſſen beehren, wir
uns hiermit, die ergebenſte Einladung zur 20. Verſammlung
deutſcher Naturforſcher und Aerzte in hieſiger Stadt zu ver—
offentlichen. Vor Allem glauben wir daran erinnern zu müſ—
ſen, daß die Stadt Mainz dermalen weder eine fürſtliche
Neſidenz! noch der Sitz einer hohen Schule iſt, und daher
vieier Huͤlfsmittel und der Möglichkeit vieler Leiſtungen, welche
jenen zu Gebote ſtehen, ermaͤngelt. Wir bitten hiernach die
mehrſeitigen, über die Verhältniſſe unſerer Stadt verbreiteten,
allzu ſchmeichelhaften Aeußerungen zu beurtheilen. Hiernach
erſuchen wir, Nachfolgendes geneigteſt beachten zu wollen: 1)
Die erſte allgemeine Sitzung wird, da der 18 Septembex in
dieſem Jahr auf einen Sonntag fällt, Montag den 19. Sep⸗
tember ſtattfinden. 2) Bei der großen Anzahl der Theilnehmer
an den Verſammlungen iſt es beinahe unmöglich, ſpezielle
Einladungen, ohne Uebergehung Einzelner, was übel gedeutet
Daher haben wir einem früheren
Vorſchlage Okens folgend, alle ſpeziellen Einladungen unter⸗
laſſen, und beſchränken uns auf die, hier öffentlich ausgeſpro—


gelehrte Korporationen, ſo wie alle einzeln hier Betheiligten,
dieſe Einladung ſo anerkennen, als ſey ſie ihnen namentlich
zugekommen. 3) Zufolge der zu Braunſchweig beſchloſſenen,
in der bevorſtehenden Verſammlung vorzunehmenden, Reviſion
der Statuten ſollen die dießfallſigen Bemerkungen den Unter—
zeichneten mltgetheilt werden. Demnach erſuchen wir Alle
cinsbeſondere ſämmtliche frühere Herxen Geſchäftsführer), welche
geneigt ſeyn ſollten, in der vererwähnten Angelegenheit Bemer⸗
kungen oder Vorſchläge machen zu wollen, dieſelben baldigſt
au uns einzuſenden 4) Um mehrfach geäußerten Deſiderien

hinſichtlich der zu haltenden Vorträge möglichſt genügen zu
koͤnnen, iſt es ſehr wünſchenswerth, daß uns frühzeitig Kenntniß
von denſelben gegeben werde. 5) Bei Erwägung der großen
Schwierigkeiten, welche mit den Zurüſtungen zur Aufnahme
einer ſo zahlreichen Geſellſchaft von unbeſtimmter Ausdehnung
gerbunden ſind, wird die Bitte gewiß billig erſcheinen: e&
wollen die verehrten Beſucher der hieſigen Verſammlung, welche
wünſchen, daß auf ſie bei jenen Anordnungen Rückſicht ge—
nommen werde, längſtens bis zum 1. September d. J. uns
ihre Ankunft gefälligſt anzeigen. Schließlich erſuchen wir alle
verehrlichen Zeitungsredaktionen, Herausgeber naturhiſtoriſcher
und mediziniſcher Journale, ſo wie Alle, die den Verſamm—
lungen deutſcher Naturforſcher und Aerzte befreundet ſind, die
gegenwärtige Einladung, im Intereſſe, der Wiſſenſchaſt, bald
moͤglichſt zu verbreiten. — Mainz am 1. Mai 1842. Die Ge—
ſchaͤftsführer der 20. Verſammlung deutſcher Naturforſcher und
Aerzte in Mainz: Groͤſer, großh. heſſ. Med Rath, Bruch, Notar.“
Berlin, 19. Mai. Die Schwierigkeiten, worauf die
Commiſſion für die Herausgabe der Werke Friedrichs des
Großen bisher geſtoßen iſt, ſcheinen nun voͤllig deſeitigt zu
ſeyn, und wir können nun hoffen, daß das wiſſenſchaftliche
Unternehmen einen raſchen Fortgang haben wird. Der Koͤnig
hat jüngſt zu demſelben 72,000 Thlr. bewilligt, welche Summe,
im Falle ſolche nicht hinreicht, noch vermehrt werden ſoll. —
Der außerordentliche Regierungsbevollmächtigte bei der Uni—
verſität zu Bonn, Hr. v. Rehfues, hat um ſeinen Abſchied
nachgeſucht, indem er unter den gegenwärtigen Umſtänden
ſeine bisherige Stellung nicht mehr für haltbar erachtet. Wie
wir vernehmen, iſt demſelben höhern Orts bereits ſeine Ent—
laſſung bewilligt worden. — Die Conferenzen in Bezug des
neuen Cenſurgefetzes ſollen noch vor der Reiſe des Königs nach
Petersburg ſtaͤttfinden. Unter Angabe des Autors dürſte künftig
Alles gedruckt werden, was nicht offenbar die böſe und ſchäd—
liche Abſicht an der Stirn trägt. Ein Cenſurgerichtshof ſoll
dann über den Mißbrauch der Preßfreiheit zu richten und in
einziger und letzter Inſtanz zu eniſcheiden haben. — Unſert
Prediger und Schullehrer auf dem Lande, welche ſich ihres ge—
ringen Einkommens wegen nebenbei nech größtentheils mit der
Landwirthſchaft beſchäfligen müffen, ſollen nun auch veſſer
detirt werden, damit ſie ihre Kräſte der Kirche und Schule
ungetheilt widmen können. Unter den inländiſchen Blättern
dat ſich bereits die Kameraliſtiſche Zeitung darüber in einem
ſehr beachtenswerthen Aufſatz ausgeſprechen. OS —
Die Theilnahme für Hamburg, die ſich hier etwas ab—
gekühlt hatte, weil ſich das Gerücht verbreitet hatte, die ven
der hieſigen Bürgerſchaft nach Hamburg geſandten Deputirten
ſeyen von den doͤrtigen Behörden ſehr kalt aufgenemmen wer—
den, hat ſich jetzt wieder derſtärkt, da neuere Verichte jenes
Gerücht als völlig ungegründet darſtellen. Man kann wohl
annehinen, daß im Ganzen hier, mit Einſchluß der beiden
 
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