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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 101 - No. 110 (14. April - 23. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0425

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XO. 105.


1842.





Karlsruhe, 15. April Das heutige Staats⸗ und Re—
gierungsblatt (No. XIV.) enthält:

1) Eine Verordnung, daß das Ab- und Zuſchreiben der
Grund⸗, Gefaͤll-, Haͤuſer- und Gewerbſteuer künftig jährlich
mit dem 1. Mai, und für das Etatsjahr 1848 erſimals mit
dem 1. Mai 1842 beginne.

2) Eine Verordnung, daß, wenn in Polizeiſtrafſachen Aınt
und Kreisregierung gleichförmig erkannt haben, ein weiterer
Rechtszug nicht mehr zuläſſig ſeh.

3) Eine Bekanntmachung, daß den 9 Mai d. J. für die
Cameral⸗Candidaten eine Staatsprüfung angeordnet ſeh.

H Ertaubniß zum Tragen fremdeéer Orden.


ſer v. Freyſtedt im Dragonerregiment Großherzog die Erlaubniß,
das ihm don Sr. D. dem Herzoß von Sachſen⸗Coburg-Gotha vec?
liehene Ritterkreuz des Sachſen-Erneſtiniſchen Hausordens an—
nehmen und tragen zu dürfen. Durch weitere höchſte Ordre
don demſelben Tage wurde dem Hauptmann und Diviſionsad⸗
jutanten Strauß und dem Hauptmann in der Artilleriebrigade
v. Roͤder die Erlaubniß ertheilt, das Ddenfelden von Sr. D.
dem Herzog von Braunſchweig verliehene Nitterkreuz des herz.
Ordens Heinrichs des Löwen aͤnnehmen und tragen zu dürfen.

5) Se. . H. der Großherzog haben Sich gnaͤdigſt bewogen
gefunden, dem Hauptlehrer Jakob Heck zu Dos aus Veran-
laſſung ſeines fünfzigjährigen Dienſtjuͤbiläulms in Anerkennung
leiner während ſeinet Dienſtzeit beivieſenen Berufstreue und
ſeiner ſegensreichen Wirkſamkeit im Lehrfach die kleine goldene
Cidilverdienſtmedaille zu verleihen. .

6) Zivildienſtnachrichten: Se. k. H. der Großherzog
haben gnädigſt geruht: den Miniſterialaſſeſſor Muth und den
Oberrechnungsrath Kugel bei der evangeliſchen Kirchenſektion
zu Regierungsräthen; den Cameralpraktikanten Karl Schmidt
dahier zum Aſſeſſor bei der kath. Kirchenſektion zu ernennen;
das Phyſikat Tryberg dem Aſſiſtenzarzt Dr. Roos daſelbſt zu
äͤbertragen; den bei der Regierung des Seekreiſes beſchäftigten
Seribenten Joſeph Edelmann von Bühl zum Regiſtraturgehül⸗
ken hei gedachter Kreistegierur.., den Diakonus und Vorſtand
der hoͤhern Bürgerſchule Koch zu Wüllheim zum Profeſſor, den
Vikar Guſtav Wilhelm Eiſenloͤhr von Freiburg zum Diakonus
und Lehrer der hoͤhern Bürgerſchule zu Emmendingen zu er—
nennen ; die exledigte evangeliſche Pfarkei Grünwetterobach dem
Pfarrer Ludwig Haaß von Niedereggenen zu übertragen; die
erledigte kath. Pfarrei Gommersdorf, Amts Krautheim, dem
erzbiſchoflichen Dekan und Pfarrer Franz Ludwig zu Strümpfel—
trunn, Amis Neudenau, die erledigte kath. Pfarrei Riedern,
ZAmts Stühlingen, tem Pfarrer Franz Kaver Hauſchel in


kirch, dem Dekan und Stadtpfarrer
zu verleihen.

iſt dem das Schriftverfaſſungsrecht

Joſeph Kuͤrzel zu Raſtatt

in Heidelberg aubübenden





— — —⏑

Nechtgpraktikanten Auguſt Strickel der Titel eines Adookaten
verliehen worden. Durch Beſchluß des großh. Juſtizminiſte⸗
riums vom 1. April l. J. No, 1618 mwurde dem Rechtsprakti⸗
kanten Friedrich Lother von Eppingen das Schriftverfaſſungs—
recht in gerichtlichen Augelegenheiten verliehen und ihm geſtattet,
in Eppingen zu neh—
men. Durch Beſchluß des großh. Juſtizminiſteriuins vom 1,
April l. J. No. 1617 wurde dem Rechtspraktikanten Anton
Walli von Raſtatt das Schriftverfaſſungsrecht in gerichtlichen
Angelegenheiten verliehen und ihin geſtattet, zur Ausübung
deſſelben ſeinen Wohnſitz in Boxberg zu nehmen. Dem Can-
didaten der Pharmazie Karl Salzer von Karlsruhe wurde nach
ordnungsmäßig erſtandener Staatsprüfung von der Sanitaͤts
kommiſſion die Lizenz als Apotheker ertheilt. Dem Candidaten
der Pharmozie Eduard Reich in Kork, iſt naͤch ordnungsmä⸗
ßig erſtandener Prüfung von der Sanitätskommiſſinn die Lizenz
als Apotheker ertheilt worden.

7) Stellen, die zur Beperbung bekannt gemacht
werden. 1. Bei der Oberrechnungsfammer die Stelle einez
Neviſors mit einer Beſoldung von jaͤhrlichen tooo fl. 2. Am
Ghmnaſium in Donaueſchingen eine vierte Lehrerſtelle mit
einem Gehalt von 600 fl. 3. Die evang. Pfarrei Niederegge—
nen, Dekanats Müllheim, mit einem Competenzanſchlag von
768 fl 19 kt. 4. Die evangeliſche Pfarrei Dainbach, Deka—
nats Boxberg, mit einem Competenzanfchlag von 596 fl. 9 fr.
3. Die Pfarrei Weiler, Amts Radolfzell, mit einem beiläufi⸗
gen Einkommen von 500 fl. 6. Die kath. mit dem Dekanate
und der Bezirksſchulviſitatur verbundene Stadtpfarrei Kraut—
heim mit einem beiläufigen Jahresertrag von 1000 bis 1100 fl.

S) Geſtorben iſt? Am 17. März der penſionirte Pro—
feffor Schmüling zu Naftatt. Am 1. April der Oberrechnungs—
rath Veck bei der Oberrechnungskammer!

Stuttgart, 18s. April. Leute, die ſonſt in ſolchen Fällen
gut unterrichtet ſind, wollen wiſſen, es werde den Plänen der
Regierung in Betreff der Eiſenbahnen von Seiten del Kammer,
beziehungsweiſe der ſtändiſchen Kommiſſion, keineswegẽ die cı-
wartete freudige Aufnahme und eifrige Unterſtützung zu Theil;
es ſey vielmehr hiergegen eine bedeutende Oppoſition zu be—
fürchten. Während nämlich, jenen Angaben zufolge, ein Theil
der Abgeordneten erſt noch eine'neue Unterſuchung des Terraine,
ſowie einen nochmaligen Koſtenanſchlag u. f 8. durch einen
auswärtigen Techniker! der ſchen Eiſenbahnbauten geleitet habe,
erwarten möchte, ſollen ſich Andere geradezu dahin ausgeſpre—
chen haben, daß ſie zur Contrahirung einer Stactsſckuld hiefür
ihre Zuſtimmung nicht ertheilen und auch ihren Kommittenten
gegenüber die vorausſichtliche Steuererhehung nicht verantwel—
ien moͤchten, und noch Andere endlich ſeyen ans rein örtlichen

gegen die beantragten Linien. In wenigen Wochen
wird es ſich zeigen, ob und mie weit dieſe Beſorgniſſe gegrüs—
 
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