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„Heidelberg, 17. April. In vergangener Woche zatte
eine Deputation die Ehre, Sr. k. H. dem Großherzog eine
Adreſſe des hieſigen Gemeinderathes zu überreichen, worin die
großh. Familie hebeten wird, die hieſige Stadt mit ihrem Be—
fuche zu erfreuen, wenn das hohe Brautpaar, deſſen baldigex
Vermaͤhlung mit ſo vieler Freude entgegengeſehen wird, nach
der Trauung zum künftigen Wohnſitze zurückkehren werde. Se.
f ©. hat die Deputation ſehr huldreich aufgenommen und ſich
daͤhin geäußert, daß er der freundlichen Einkadung gerne
Folge zu geben bereit ſeh.
Baden, t6. April. Der Deputirte des letzten Landtages
für die hieſige Stadt, Bürgermeiſter Jörger, wurde bei der
heute ſtattgehabten Wahl mit 28 Stimmen zegen 4 wieder er—
wählt. Derſelbe iſt miniſteriell. Ernſtliche Mitbewerber waren
bei der diesmaligen Wahl nicht aufgetreten; auch herrſchte über
das Ergebniß derſelben ſchon im Voraus nicht der geringſte
Zweifel, da der Wiedergewählte ſeine bisherige Aufgade zur
Zufriedenheit ſeiner Committenten gelöst hatte. ( I9
Freiburg, 15. April. Heute hat dahier die Wahl eines
Abgeordneten des 13. Aemterwahlbezirks (Landamts Freiburg
und ehemaliges Amt St. Peter) ſtattgefunden. Die Stimmen—
mehrheit fiel auf den Altbürgermeiſter aier in Ebringen,
einen Mann von Umſicht und reicher Erfahrung, den die
Ueberzeugung leitet, daß nur leidenſchaftsloſes Wirken und der
ernſte Wille, die Einigkeit zwiſchen dem Fürſten, der Regie—
rung und dem Volke zu erſtreben, die Aufgabe ſeiner Sendung
iſt. Die Wahlmänner haben bei dieſem wichtigen Akt trotz
manchfacher Bearbeitung nur nach ihrem eigenen, richtigen
Gefühl und ruhiger Ueberzeugung gehandelt — Der vorige
Abgeordnete dieſes Bezirks war Fünfgeld von Opfingen.
Aus dem Wahlbezirk Ettenheim, 16 April. Heute
wurde Hr. Hofrath Welcker in Freiburg mit 25 Stimmen
zum Deputirten unſers Bezirks erwaͤhlt. Hr. Hofgerichtsdirek—
tor Trefurt erhielt 13 Stimmen, und der fruͤhere Deputirte
Hr. Bürgermeiſter G'ſchres in Ettenheim, eine Stimme.
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Ferner wurden den 15. April von dem 8. Aemterwahlbezirk
Aemter Schopfheim ulld Kandern) Bürgermeiſter Schenzlin
von Kandern, ven dem 16. Aemterwahldezirk Amt Kenzingen
mit Endingen) Hofgerichtsrath Wetzei zu Freiburg, von dem
advokat Richter zu Achern, den 17. April fur den 22. Aemter—
wahlbezirk Kork und Biſchofsheim) Bürgermeiſter Dörr in
Rheinbiſchofsheim (Sohn des frühern Deputirten Dörr); den
18. April für den 34. Aemterwahlbezirk Eandamt Heidelberg)
Garteninſpektor Metzger von Heidelberg, mit 27 Stimmen
gegen 24 Stimmen, welche auf den frühern Deputirten Helms
reich fielen, als Abgeordnete zur zweiten Kammer der Staͤn—
Aus Baden. Ven allen Seiten treffen Ausſprüche der
affentlichen Stimmung zuſammen, welche auf die dringende
Nothwendigkeit hinweiſen, ſich in Deutſchland, nachdem man
durch das Miniſterium Thiers einige ſo erſprießliche Anregungen
erhalten hatte, nicht durch einen trügeriſchen Anſchein wieder
einſchläfern zu laſſen. So ſagt ein Artikel aus Berlin in der
Leipziger Allgemeinen Zeitung unter Anderm: Wir haben
hier mit großem Vergnügen geleſen, wie Herr Cuvillier—
Fleurh, Lehrer der beiden jüngſten Söhne des Königs der
Franzoſen, im Journal des Debats, welches als das Hofblatt
gilt, ſich über die Rheingränze ausgeſprochen und behauptet
hat, die Wiedervereinigung des linken Rheinufers mit Deutſch—
land ſey ein an Frankreich verübter Raub, ein offenbarer
Mißbrauch des Sieges geweſen; mit Kanonen, nicht mit Phraſen
müſſe Frankreich es wieder fordern und dafür ſorgen, daß
Deutſchland ſo ſchwach als möglich bleibe. Artikel dieſer Art,
von ſo ehrlicher, naiver Albernheit, können uns nicht oſt und
nicht ſtark genug kommen; je bedeutungsroller die Stellung
der Verfaſſer und das Tagblatt iſt, in welchem ſie erſcheinen,
deſto beſſer; deſto mehr ſtärken ſie das Streben jedes redlichen
und einſichtigen Deutſchen, deſto mehr befeſtigen ſie das Band
der Eintracht, das täglich enger und inniger die deutſchen
Fürſten und Voͤlker umſchlingt; deſto unmohlicher machen ſie
ſede fernere Täuſchung. Wie koͤnnten wir uns ober auch
nach Alleme was Frankreich ſeit Jahrhunderten und bis zu
Napoleons Sturz gegen das ſchwache und getheilte Deutſchland
eruͤbt hat, noch irgend täuſchen leſſen? Dazu tedürfen wir
ſelbſt ſo trefflicher Artitel nicht. Aber gut und nuͤtzlich ſind
ſie, um uns immer wach zu erhalten, uns immer an Das zu.
erinnern, was uns noih thut. — „Was uns noth thut“, daͤs
iſt nun zunachſt eine zweckdienliche Förderung des Roſtadter
Feſtungsbaues, und zwar nicht im Sinne 'der möglichſten
Koſtenerſparniß, ſendern nach einem großartigern Maßſtade.
(Obd. 39
Frankfurt, 17. April. Nachrichten aus Daͤrmſtadt zu—
folge, entſtand daſelbſt geſtern Abend gegen halb 3 Uhr'in
dem dortigen ſchönen Theatergebäude Feuer, daͤs mündlichen
Aeußerungen zufolge einen Theil der Garderobe und der Thee—
terbibliothek ergriff und verzehrte, im Uebrigen das Gebaͤude
in ſeinem Aeußern verſchonte. In Zeit ven kiner Stunde war
das Feuer gedämpft. Hierauf beſchraͤnken ſich die heute Mergen
hier in Umlauf geweſenen übertriebenen Gerüchte vom gänzki
chen Abbrand des Theaters.
Nürnberg, 13. Aprii. Die Ereigniſſe in und um Nürn—
berg ſind ſo ziemlich alle durch den im Kathhauſe aufgefundenen
Menſchenkepf, der nun durch mehrere Zeugen ale derjenige
der ſeit einigen Monoten vermißien Fraulnsperſon erfannt
wurde, in den Hintergrund getreten. Der Berdacht ſprickt
nur leiſe von dieſem und jenem und deutet, wie dieß gewehr—
lich geſchieht, gewiß oft daneben. Das Stadtgericht als Kriini—
nalbehörde kann natürlich nicht eher einſchreiten, ols bis es—
(A. Ab. A.)
Düſſeldorf, 4 April. Leſder dauern die Ztwuͤrfulfft im