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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

DOI Kapitel:
No. 101 - No. 110 (14. April - 23. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0445

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AMo. 110.














Abgeordnetenwahl Zuverläſſigen Nachrichten zu—
ſolge hat Hr. Geheimerath Mittermaier die von dem Wahl—
bezirk der Stadt Bruchſal auf ihn gefallene Wahl abgelehnt.

Ferner wurden gewählt: x

38) für den 15. Aemterwahlbezirk (Oberamt Emmendingen)
Fabrikinhaber Helbing von Emmendingen.

39) für den 1. Staͤdtewahlbezirk (Stadt Ueberlingen) Hof⸗
gerichtsadvokat Rindeſchwender in Raſtatt.

10) für den 21. Aemterwahlbezirk (Aemter Gengenbach und
Overkirch) Bürgermeiſter Hundt in Rengen.

41) für den 23. Aemterwahlbezirk (Aemter Baden, Gerns⸗
dach und Steinbach) Hofgerichtsadvokat Sander in
Raſtatt.

(Sieſe 4 Deputirten waren auch auf dem vorigen
Landtage Abgeordnete derſelben Wahlbezirken

42) für deu 46. Aemterwahlbezirk (Aemter Tauberbiſchofs—
heim und Gerlachshein) Oberamtmann Leiblein in
Bruchſal. (Voriger Deputirter war Bürgermeiſter
Steinam in Tauberbiſchofsheim.)

43) 244) 25 für den S. Städtewahlbezirk (Stadt Karlsruhe)
a) Kaufmann Goll in Karlsruhe, b) Poßmeiſter
Fiſcher daſelbſt, e) Hofgerichtsdirektor Trefurt in
Freiburg. (Die vorigen Abgeordneten außer dem wie⸗
dererwählten Deputirten Goll waren: Gemeinderath
Nägelee in Karlsruhe, und Oberamtmann Schrickel
in Mullheim.)

46) für den 1. Aemterwahlbezirk (Salem, Pfullendorf,
Meersburg und Ueberlingen exck. Stadt) der frühere
Abgeorducte Vizekanzler Fekk mit 38 gegen 28 Stim⸗
men, welche auf den Hofgerichtsrath Br. Mördes in
Mannheim fielen.

In Bezug auf einen frühern Artikel iſt ein Irrthum zu
berichtigen indem der für die Stadt Naſtatt erwählte Abge—
Tdnete nicht der Bürgermeiſter, ſondern der Spediteur
Müller iſt.

Das Verhältniß ſtellt ſich bis jetzt wie 24: 22.

Freiburg, 21. April. Geſtern Nachmittag gegen 4 Uhr
5d man den Hofgerichtsrath Aſchbach, früher mehre Jahre
Mitglied der zweiten Kammer, todt in ſeinem Zimmer; er lag
auf dem Boden ausgeſtreckt init dem Geſicht nach unten. Die
ſchnell herbeigerufene ärztliche Hülfe blieb ohne Erfolg. Er
war vom Schlage getroffen, der ſeinem Leben, das kaum 49
Jahre zählte, puͤtzlich ein Ende gepiacht. Er hinterlaͤßt eine
tiefbekümmerte Wittwe mit 4 zum Theil unerzogenen Kindern.

(E. 32

Aus dem Badiſchen, 19. April. Wie es 8 ſind
neue Unterhandlungen hinſichtlich der Frankfurt-Darmſtädter
Bahn im Gange, die in Beziehung auf die Richtung von
Mannheim demnächſt eine friedliche Löſung erhalten und wo—
rurch die betheiligten Partheien zufrieden geſtellt werden ſollen.

— Man ſpricht von weſentlichen Verönderungen in dem Leh—
rerperſonale unſerer beiden Landesuniverfitäten. (F. J.)
Hannvver, 18. April. Seine Majeſtät der König ſind
heute Morgen 94A Uhr von Berlin in hieſiger Reſidenz wieder
eingetroffen. Allerhöchſtdieſelben hatten Berlin geſtern 2 Uhr
Nachmittags mit einem Extrazuge auf der Eiſenbahn verlaſſen,
und waren Abends 8 Uhr von Magdeburg weiter gereiſt.
(Hannov. 3.)
Poſen, 12. April. Endlich iſt auch bei uns in dem be—
deutungsvollen confeſſtonellen Streit, der zwar in der letzten
Zeit ruhte, weil die kämpfenden Parteien gleichſam aus Ermü—
dung ſtillſchweigend einen Waffenſtillſtand eingegangen hatten,
der aber bei dem geringſten Anlaß aufs neue in der gehäſſig⸗
ſten Form ausbrechen konnte, ein weſentlicher Schritt zur Ver—
ſöhnung geſchehen, der uns zu der Hoffnung berechtigt, der
getrübte kirchliche Friede werde nächſtens auch bei uns ganz
hergeſtellt werden und Katholiken und Proteſtanten werden in
Zukunft in eben ſo erwünſchter Eintracht mit und neben einander

leben, als dieß früher hier durchgehends der Fall war. Unſer
hochwürdiger Erzbiſchof, Hr. v. Dunin, hat — ſeh es nun

in Folge der ihm inwohnenden Milde und Verſoͤhnlichkeit oder
weil er zu der Ueberzeugung gelangte, daß die untergeordneten
Geiſtlichen ſeiner Erzdiöceſen ihn theilweiſe mißverſtaͤnden und
ſeine Anordnungen zu graß interpretirten, was von allen
beſonnenen Katholiken nicht minder gemißbilligt wurde als von
den Proteſtanten ſelbſt — in dieſen Tagen ein enchkliſches
Schreiben in lateiniſcher Sprache an die Geiſtlichen ſeiner beiden
Erzdioceſen erlaſſen, das einen überaus milden Geiſt athmet
und als erſter Schritt zu einer allgemeinen Verſöhnung zu
betrachten iſt. Es wird ihnen darin eine wahrhaft chriſtliche
Liebe auch gegen Akatholiken zur Pflicht gemacht und zugleich
eröffnet, daß ſie nicht das Recht haben ein Glied der Kirche
zu excommuniciren. In Beziehung auf die gemiſchten Ehen
wird ihnen geboten, Ehegatten, kie in einer folchen Miſchehe
leden, zur heil, Beicht und zu den übrigen Sacramenten zu—
zulaſſen, auch ſich überall keiner andern Waffen zur Erreichung
der religiöſen Zwecke zu bedienen, als der äberzeugeyden! 8
lehrung und eindringlichen Vermahnung. A. 3.)
Schweiz Der Berner Verfaſſungefreund enthaͤlt Folgen-
des zur Widerlegung eines Artikels des dortigen Blattes Be—
obachter, in welchem es zieß, alle dort wohnenden Würtem⸗
gerger ſehen, ſofern ſie nicht beſondere Erlaubniß zu fernerem
Aufenthalt in der Schwetz erhielten, unter Androhung des Verluſtes
ihres Staatsbürgerrechts in ihre Heimath zurückberufen: „Nicht
ein königl. Neſcript ruft die Würtemberger aus dem — —
oder der Schweiz zurück, mit der Alternative, eine ſpezielle kön.
Erlaubniß zur Niederlaſſung einzuholen, ſondern die ſchwei—
Leriſchen Regiexungen ſind genöthigt, ſtreng auf die Erfüllung
dieſer für die Würtemberger verfaſſungsmäßigen Bedingung 3
ochten (was bisher nicht und wohl nirgends genau —
 
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