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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 91 - No. 100 (4. April - 13. April)
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Heidelberger






No. 94.

»Heidelberg, 6. April. Sicherm Vernehmen nach wer—
den die Deputirtenwahlen ſchon in der Mitte des laufenden
Monats vorgenommen werden.

Karlsruhe, 31. März. Die Wahlangelegenheiten fangen
an ſich durchſichtiger zu geſtalten. In dem 31. Aemterwahl—
bezirk (Aemter Philippsburg und Schwetzingen) hat nach den
vorliegenden Waͤhlen der Wahlmaͤnner der bisherige Deputirte,
Sr v. Itzſtein, nicht viel Ausſicht wieder erwählt zu werden;
auch ſcheint er von vorn herein ſeine Kandidatur nicht vor—
zugsweiſe auf dieſen Bezirk gerichtet zu haben. Von mini—
ſteriellen Deputirten dürfte Hr. Negenauer in ſeinem bisheri—
gen Wahlbezirk (Amt Bretten mit der Stadt Eppingen) durch
einen andern erſetzt werden, ſo weit man nach der Stimmung
der Wahlmänner voraus urtheilen kann. Hr. Fingado, Bür—
germeiſter in Lahr, und Hr. Völker, Fabrikinhaber daſelbſt,
ſollen nach dem Ausfall der Wahlmännerwahlen ebenfalls als
muthmaßlich beſeitigt anzuſehen feyn, obwohl die Gegenbewer—
zung nicht direkt auf einem politiſchen Gegenſatze zu beruhen
ſcheint. Eine nicht unglaubwürdige Sage ſpricht von einem
Wiedereintritt des Hrn. Mittermaier, den ſein alter Wahlbezirk
(Stadt Bruchſal) wieder zur Annahme der ihm zugedachten Er—
wählung zu beſtimmen hoffe. Auch die HH. Speherer und Lauer,
welche bekanntlich im Laufe des vorigen Sommiers ihre Entlaſ—-
ſung aus der Kammer gaben, ſollch für die neu zuſammen—
tretende Ständeverſammlung wieder zu Abgeordneten auserſehen
ſeyn. Hr. Sander wird waͤhrſcheinlicherweiſe ſeinem bisherigen
Wahlbezirk den Vorzug geben; daß auch andere Bezirke ihr
Augenmerk auf ihn gerichtet haͤben, iſt bezeichnend für die ihin
zuerkannte Stellung, weiche ſein Verzicht auf den Staatsdienſt
noch weiter geſichert hat. Den Etaatsrath Nebenius ſtellt
ein in öffentliche Blätter übergegangenes Gerücht ebenfalls
als känftigen Deputirten in Ausficht; indeſſen läßt ſich voraus—
Eben, Zaß er auch jetzt, wie er es vor einem Jahre gethan,
die Wahl ausſchlagen würde, da noch die gleichen Motibe vor—
liegen Hr. Nebenius koͤnnte ſich ohne Inkonſequenz nicht der
Oppoſition anrelhen, und warum ſoͤllte er ſich den parlamen—
tariſchen Anſtrengungen unterziehen, um das Miniſterium zu
vertheidigen, in dem ja ſein Platz beſetzt iſt? — Neben den
Wahlangelegenheiten wendet ſich daͤs offentliche Intereſſe wieder
neuerdings der Raſtatter Feſtungsfrage zu. Die badiſche Regie—
rung ihrerſeits ſcheint mit Feſtigkeit das Bedürfniß eines bedeu—
tenden Waffenplatzes zu vertheidigen und hat dies wiederholt be—
thätigt Die Geſinnung des Lauͤdes ſteht ihr darin entfchieden
ur Seite, denn, um die Wahrheit zu ſagen, es begrelft kein
Menfch, warum, nachdem der Pian und die Belder dazu 25 Jahıe
lang ſtille gelegen, nunmeyr nur noch eine kleinere und wenig
ſchützende Feſtung dabei heraͤuskommen ſollte. In unſerm gänz—
lich preisgegebenen Gränzlande findet man vielmehr, daß noch
einige weitere Feſtungen fehlen, von welchen bis jetzt auch noch
nicht einmal projektsweiſe die Rede geweſen. (A. 3.)


1842.

Mannheim, 5. April. Bei der heute ſtattgehabten Wahl
der Wahlmaͤnner im 8. Diſtrikt hieſiger Stadt wurden erwählt:
D Gärtner, Ernſt, Apotheker; 2) Roll, Joſ., Gemeinderath;
3) Eller, Elias, Oberg.-Ado.3 4) Hoff, Carl, Conditor;


wirth; 7) Rückert, Melchior, Bierbrauer; 8) Nauen sen,.,
Abraham, Handelsmann. (M. J.)
Walldorf, Amts Wisloch. Bei der heute dahier ſtaͤtt—
gehabten Wahl der Wahlmänner wurden gewählt: 1) Bürger—
meiſter Horſch; 2) Gemeinderath Förſter; 3) Gemeinderath
Herti; 4) Gemeinderath Schmitt.
Pforzheim, 3. April. Die hieſige Stadt waͤhlt in vier
Bezirken je acht Wahlmänner, alſo zuſammen 32. Die Wahl
wurde bereits am 9., 10., 11. und 12. v. M. vorgenommen
und wurden hiebei folgende Perſonen als Wahlmänner gewählt,
nämlich: A. Im erſten Bezirk: Kloſtermüller Karl Seitz, Bür—
germeiſter R. Deimling, Bleichinhaber Johann Kiehnle, Metz—
germeiſter Ernſt Unterecker, Bäcker und Gemeinderath Jakoͤb
Heintz, Friedr. Becker zum Schwan, Wilhelm Dittier zum
Schwerdt, Gerbereibeſitzer Karl Gruner. B. Im zweiten Be—
zirk: Auguſt Kaiſer zum Rappen, Kaufmann und Gemeinde—
rath J. P. Heintz, Ernſt Buck zur Blume, Kaufmann und
Gemeinderath Karl Boſinger, Ferd. Werber zur Krone, Bijou—
teriefabriktheilhaber Chriſtoph Becker, Kaufmann und Gemein—
derath K. K. Hepp, Bierbrauer Friedr. Büxenſtein. O. Jur
dritten Bezirk: Gemeinderath Friedrich Becker zum Löwen, Bi—
jouteriefabrikinhaber J. A. Benckiſer, Oekonom und Gemeinde—
rath G. M. Huttenloch, Schiffer Joh. Mürrle, Altbürgermei—
ſier Bilh Lenz, Holzhandlungsvorſteher Wiilh. Lenz' jun.,
Schiffer Chriſtoph Wolf, Schiffer und Gemeinderath Ferd.
Lerwig. D. Im vierten Bezirk: Bijouteriefabrikinhaber Aug.
Dennig, Kaufmann Th. Bohnenberger, Holzhaͤndler Georg
Heintz, Bijouteriefabrikinhaber Peter Dittler, Bijouteriefabrik—
inhaber und Gemeinderath K. F. Gſchwindt ſen., Georg Ditt—
ler zum Baum, Friedr. Kercher zum Waldhorn und Retzger—
meiſter Karl Unterecker. Es ſind dies ſömmtlich wohl- und
treugeſinnte Bürger, von denen ſich die Wahl zweier eben ſo
geſinnier Abgeordneter mit aller Zuverſicht erwarten läßt. (E. 3.)
Raſtatt, 31. März. Bei der heute vorgenommenen Waͤhi
der Wahlmänner wurden gewaͤhlt: Im erſten Diſtrikt: Bürger⸗
meiſter Joſeph Müller, Spediteur Karl Müller, Poſtfiall—
meiſter Georg Lramer, Blumenwirth Chriſtian Berna, Kauf—
mann Ignaz Oſter, Seifenfabrikant Aleis Lang, Obergerichts—
Wvokat Ignaz Rindeſchwender und Hofapother Guſtav Kagner.
Im zweiten Diſtrikt: Geheimerrath und Obervogt Friedrich
Theodor Schaaff, Brigadeoberſt Wilhelm v. Cloßmann, Kauf—
mann Franz Heydt, Bankier Franz Meyer, Kaufmann Ludwig
Hoͤllmann, Alexander Wüller zu den drei Königen, Engelwirth
Franz Walter, Gutebeſitzer Jeh Phil. Birnſiill. Im dritten
Diſtrikt Stärkfabrikant Martin Walli, Dreimohrenwuth Anten
 
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