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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 121 - No. 130 (4. Mai - 13. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0493

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No. 122.


1842.



— —

Karksruhe, 5. Mai. Das heutige großh. bad. Staatẽ⸗
und Regierungsblatt (No. XV.) enthält:

1) Die Einberufung der Stände auf den 20.
Mai, an welchem Tage ſämintliche Mitglieder Der heiden Kam⸗
mern und zwar diejenigen, welche im Staatsdienſte ſtehen,
nachdem ſie vorerſt den erforderlichen Urlaub hei der ihnen
vorgeſetzten Stelle nachgeſucht und von Sr. k. H. dem Groß⸗
herjog erhalten haben werden, ſich in Karlsruhe einfinden ſollen.

S Die Ernennung Sr. H. des Markgrafen Wilhelm
zum Praͤſidenten, ſodann Sr. D. des Fürſten von Für—
ſenberg zum erſten und des Großhofmeifters Staatsmini⸗
ſers Frhrn. ». Berckheim zum zweiten Vizepräſidenten der
erſten Kammer.

3) Die Ernennung folgender von Sr. E& H. dem Groß⸗
herzog zu erwaͤhlenden 8 Mitglieder der erſten Kammer: 1)
Staalsuiiniſter Frhr. v. Berckheim, 2) Generallieutenant
%. Stockhorn, 3) Generallieutenant v. Freyſtedt, 9
Staatsrath Wolff, 5) Generalmajor Frhr. v. Laſollahe,
o) Gehelmer Kriegsrath Vogel, 7) Geheimer Legationsrath
o. Marſchall, 8) Oberforflrath Frhr. v. Gemmingen.

O Erlaubniß zum Tragen eines fremden Or⸗
den? Se. t. H. der Großherzog haben dem Geheimenraih
und Profeſſor Dr. Nägele in Heidelberg die gnädigſte Er—
laubniß eriheilt, das ihm von Sr. M dem Koͤnig von Däne⸗
mark verlichene Rittertreuz des Danebrogordens anzunehmen
und zu tragen.

3) Ordensverleihung. Se. t. H. der HGroßherzog
haben gnaͤdigſt geruht, dem koͤn. baier. Oberſten v. Schm auß,
Feſtungsbaudirettor in Germersheim, das Commandeurkreuz
des Ordens vom Zähringer Loͤwen zu verleihen.



++ Seidelberg, 4. Mai. Die Entrüſtung einigexr hieſi—
gen Einwohner über das Anlanden der Heilbronner Dampf⸗
ſchiffe am Hausacker, und der Vorſchlag zu dem neuen
Neckardampfſchiffenichtbenutzungsverein erinnert
tebhaft an den Vorſchlag, den einige Studenten in voxigem
Jahre machten, die Eiſenbahn, die nicht nach ihrem Sinne
derwaltet wurde, in Verruf zu erklaͤren. Die Eiſenbahn wird
nach wie vor befahren und von den Studenten fleißig be—
nutzt. Einſender dieſes iſt zwar bet der Anfahrt an einem
für die Stadt näher und bequemer gelegenen Punkte ſo gut
wie Andere intereſſirt, aber er verkennt die Schwierigkeiten nicht,
womit die Dampfſchiffe vom jetzigen Landungsplatze vis zur
Mitte der Stadt insbeſondere bei niederm Waſſerſtande zu
kämpfen haben, und findet es nicht recht, wenn gerade von
Heidelberg aus dem Gedeihen eines von den Heilbronnern
mit vielem Muthe begonnenen Unternehmens unbillige An—
ſprüche und unfreundliche Angriffe entgegen geſetzt werden.
Karlsruhe, 1. Mai. Die von den jungen Bürgern der
RNeſidenzſtadt beabſichtigte feierliche Einholung des Herrn

— —
Erbprinzen Ernſt von Sachſen-Koburg-Gotha, der als Ver—
[obter und bald als Gemahl Ihrer Hoheit der Prinzeffin
Alexandrine nun in die Verehrung und Liebe eingeſchloſſen
iſt, mit der jeder Badener ſeinem angeſtammten Fürſtenhauſe
und allen Giiedern der Familie des Großherzog Leopold's
zugethan iſt, war durch die nun geſtern früher, als erwartet,
erfolgte Ankunft des durchlauchtigſten Prinzen zum innigen
Bedauern der zu dieſer herzlichen und ehrerbieligen Will⸗
kommsbezeigung Bereitgeweſenen vereitelt werden. Einen hoch⸗
erfreuenden Erfatz für' diefe getäuſchte Hoffnung gewährte der
jenen Ehrengeleitsmännern kundgewordene Entſchluß, des Herrn
Erbprinzen, ſich bei der Einholung Seines durchlauchtigſten
Herin Vaters, deſſen Ankunft auf hHeute angefagt war, on
ihre Spitze ſtellen zu wollen. Ueber die Feſtkleider die Binden
in den dadiſchen Hausfarben umgelegt — holte tann heute
Mittag die zahlreiche berittene Schaar der jungen karlsruher
Bürger, gefuͤhrt von Erbprinz Ernſt, auf der zwiſchen Durlach
und hier gelegenen Silberburg den durchtauchtigſten Herrn
Herzog Eruſt von Sachſen-Koburg⸗Gotha ſammt deſſen Be—
gleitung feierlichſt und mit herzlichem Jubel ein und geleiteten
Fie fürſtlichen Reiſewagen, deren Ankunft in Karlsruhe Nach—
mittags gegen A3 Uhr erfolgte, bis zum großherzoglichen
Schloſſe, hoch beglückt durch die freundliche Herablaſſung und
Anerkennung des Herzogs und die anmuthige, heitere Huld
des jugendlich blühenden Herrn Erbprinzen. (8. 39
Karlsruhe, 2. Mai. Geſtern Nachmittag um 3 Uhr
ſind Seine Hoheit der Herzog Ernſt von Wuͤrttemberg, geſtern
Abend Ihre Durchlauchten der Fürſt und die Fürſtin von
Leiningen , und heute Mittag um 12 Uhr Seine Hoheit der
Erbgroͤßherzog von Heſſen und bei Rhein dahier eingetroffen
und im großherzoglichen Reſidenzſchloſſe abgeſtiegen. (K. 32
Darmſtadt, 1. Mai. Es wurde in dem Zournal letzthin
von Stuttgart aus gemeldet, daß die Offiziere des achten
deutſchen Armeecorps auch in dieſem Jahre ihre Jahres—
verfammlung zu Wimpfen, und zwar noch vor Pfingſten,
halten würden. Dieſe Nachricht muß dahin berichtigt werden,
daß als diesjähriger Verſammlungsort nicht Wimpfen, ſondern
Schwetzingen ſauserſehen worden iſt, woſelbſt die Zuſammen⸗


Wien, 28. Aprii. Die Reiſe Sr. Heil. des Papſtes
nach Iſchl, welche in neuerer Zeit ſo vielſach berichtet, gedtutet
und widerlegt wurde, iſt, den neueſten glaubwürdigſten Nach—
richten zufolge, nunmehr als beſtimmi anzuſehen. — Die
Gräfin Koſſi! geb. Sonntag, welche ſich waͤhrend ihrer An—


erringen wußte, und in den höchſten Kreiſen des Adels mit
großer Auszeichnung aufgenommen wurde, verweilt nur noch


ihrein Gatien, k. ſardiniſchen Geſandien am ruſſiſchen Hefe,
nach St. Petersburg zuruͤck. N. C.)
 
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