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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 161 - No. 170 (14. Juni - 23. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0663

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No. 162.





zwar wie bisher täglich erſcheinen.




Auch werden ſich



anſchließen.



angewieſen iſt, 3 Kreuzex.



Alle Mitthellungen werden franch erbeten.
Heidelberg, im Juni 1842.

Karlsruhe, 13. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der
Großherzog und die Großherzogin ſind geſtern Nachmittag in
Begleitung der Großherzoglichen Prinzen und Prinzeſſinnen nach

aden abgereist, von wolaus Ihre Königliche Hoheit die Groß—
hetzogin Sich mit den Prinzeſſinnen Marie und Cäcilie nach
Badenweiler begeben werden. (K. 3.)

Darmſtadt, 10. Juni. Heute hat unſere zweite Kam—
mer der Stände die Berhaͤndlung über den erſten Artikel
des Eiſenvahngeſetzes beendigt. Es machten ſich wieder
verſchiedenartige Anſichten hinſichtlich der Richtung des Bahn—
zugs geltend. Der Abg. Heſſe berichtigte ſeinen geſtrigen Vor—
ſchlag dahin, daß er die fämmtlichen Bahnen nicht auf einmal
in Arbeit genommen haben wolle, ſondern daß ihm genüge,
die Bahnen und deren Richtung und daß ſie gebaut würden,
geſetzlich feſtgeſetzt zu ſehen; er habe nichts dagegen, wenn die
Nordbahn (die Bahn durch die Provinz Oberheſſen) zuerſt und
dann alsbald die Südbahn (die Bahnen durch Starkenvurg,
mit dem Knotenpunkt bei Darmſtadt nach Frankfurt und
Mainz) zum Bau käme. Der Abg. Schenck (von Kelſterbach)
wollte von Darmſtadt bloß nach Mainz und gar nicht direkt
nach Frankfurt gebaut haben; ja, die Mainzer Bahn ſellte
nicht üder den Main, ſondern oberhalb der ſogenannten Main—
ſpitze über den Rhein gehen. Er ſtellte darauf einen Antrag,
der Unterſtützung fand. Eine vermittelnde, dabei zugleich mög—
lichſt Koſten ſparen wollende Abſicht war für Einmündung der
von Darmſtadt nordwärts nach dem Main laufenden Bahn in
die Taunuseiſenbahn, etwa bei Hattersheim. Auch über die
Richtung der Nordbahn fanden verſchiedenartige Anſichten ſtatt.
Die oberheſſiſchen Abgeordneten glaubten ſich theilweiſe durch
Aeußerungen des Abg. Glaubrech verletzt, und man warf ſich
gegenſeitig Provinzialgeiſt vor. Auch Offenbach und deſſen
Aufnahme in die Nord- oder Südbahn kam wieder mit Ja
und Nein vielfach zur Sprache. Es wird eine Menge von
Abänderungsvorſchlägen zur Abſtimmung kommen und das

Das Verlagscomptoir des Heidelberger Journals.
G. Reichard.



Schickſal dieſer, ſo wie beinahe des Geſetzes im Allgemeinen,
iſt noch ungewiß. Am 13. d. iſt wieder Sitzung.

Gießen, 10. Juni. Nach dem unlängſt ausgegebenen
„Perſonalbeſtand der großherzogl. heſſ. Ludwigsunwerſität zu
Gießen für den Sommerſemeſter von Oſtern bis Michaelis 1842“
belaͤuft ſich die Zahl der Studirenden auf 472 (367 In- und
105 Ausländer) und es hat ſich folglich die ſeit einer Reihe
von Jahren ſtets geſteigerte Frequenz unſerer Univerſität aber—
mals nominell um 26 Studirende vermehrt, ungerechnet die—
jenigen, welche erſt nach dem Schluſſe der Immatrikulation
angemeldet worden ſind und abgeſehen von einem auswärtigen
Profeſſor und zwei auswärtigen Doktoren, welche zum Beſuch
des chemiſchen Laboratoriums ohne foͤrmliche Juimatrikulation
zugelaſſen ſind. Auch ſoll, wie verlautet, die Errichtung eines
evangeliſchen akademiſchen Gottesdienſtes zu erwarten und der
neuerlich von Breslau an unſere Univerſität berufene Profeſſor
Dr. Heſſe zum Univerſitätsprediger auserſehen ſeyn. Dabei
giebt ſich durchweg ein reger wiſſenſchaftlicher Eifer bei unſern
Docenten und Studirenden kund. Beſondere Erwaͤhnung ver—
dient in dieſer Beziehung, daß mehrere unſerer jüngern Pro—
feſſoren verſchiedener Facultäten, die zwar auch ſonſt wohlbeſetzte
Auditorien zu haben pflegen, im gegenwärtigen Semeſter die
beſuchteſten Vorleſungen halten, wie namentlich in der evange—
liſch- theologiſchen Facultät die Profeſſoren Fritzſche und
Knobel, in der juriſtiſchen Weiß und Sell, in der philo—
ſophiſchen Buff u. A. Viel Aufſehen hat es erregt, daß ein
Privatdocent der juriſtiſchen Facultaͤt, Dr. Heinrich, welc er
im neueſten Perſonalbeſtand noch mit aukgezählt iſt, das juri—
ſtiſche Studium verlaſſen hat, um ſich dem — der katholiſchen
Theologie zu widmen.

Wien, 8. Juni. Die Sammlungen für Hamburg gehen
ihren Gang, ſowohl in der Reſidenz als in der ganzen Moner—
chie, und es iſt nicht zu zweifeln, daß ihr Endrefultat ein gun—
ſtiges ſeyn wird. Der allgemeinen Theilnahme wurde von
 
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