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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

DOI Kapitel:
No. 61 - No. 70 (3. März - 12. März )
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No. 69.


1842.









Karlsruhe, s. März. Das heutige Staats- und Regie—
rungoblatt No. X. bringt uns folgende, Bekanntmachung: Se.
t. H. der Großherzog haben der unterthänigſten Bitte des Hof⸗
richters v. Jagemann in Mannheim um Enthebung des ihm
ertheilten Auftrags zur Leitung der Deputirtenwahl in den Städten
Maͤnnheim und Heidelberg gnädigſt zu entſprechen, ſofort an
deffen Stelle den Kanzler Äutenrieth dei dem Oberhafgericht
zum Wahlkommiſſär zu ernennen geruht. — Ferner folgende
Dienſtnachrichten. Se k. H. der Großherzog haben beſchloſſen:
dem Reg. Rath Hofmann bei der Oberdirektion des Waſſer—
und Straßenbaues die Obereinnehmerei und Domänenverwal—
tung Pfullendorf, unter Belaſſung ſeines dermaligen Cbarak—
ters, zu übertragen, den Hofgerichtsrath Sander in Raſtadt
zum Vorſtand des Bezirksamts Hornberg mit dem Charakter
als Oberamtmann zu ernennen, den bisherigen Wirthſchafts—
adminiſtrator der Univerſität zu Freiburg, Albert Schin—
zinger, als Stiftungsreviſor zur Regierung des Wittelrhein—
kreifes zu verſetzen. Ferner haben Se. k. H. der Großherzog
ſich gnädigſt bewogen gefunden: den Oberamtmann Schrickel
in Müllheim zum Hofgerichtsrath in Raſtadt zu ernennen,
dem Oberamtmann Bauſchein Hornberg die erledigte erſte Be⸗
amtenſtelle in Müllheim zu übertragen, den Hauptzollamts—
kontrolleur Böhringer zu Waldshut in gleicher Eigenſchaft zum
Hauptzollamte Freiburg zu verſetzen, an die Stelle des zum
Oberhofgerichtsrath v Wechmar den Hofgerichtsrath v. Jage—
mann zum Staatsanwalt bei dem Hofgericht des Oberrhein—
kreifes zu ernennen, den Phyſikus Göring in Ettlingen wegen
hohen Alters in Ruheſtand zu verſetzen, und das dadurch er—
ledigte Phyſikat Ettlingen dem bisherigen Aſſiſtenzarzt Phyſikus
Kuen zu übertragen, dem Polizeiſekretär Wilhelm Hofmann
dahier den Charakter eines Kanzleiraths zu verleihen, den
Oberforſrath Lauropp bei der Direktion der Forſtdomänen und
Bergwerke auf ſein unterthänigſtes Anſuchen und Bezeugung
der höchſten Zufriedenheit mit ſeinen langjährigen Dienſttei—
ſtungen wegen vorgerückten Alters in den Ruheſtand zu ver—
ſetzen, ſodann in Ruheſtand zu verſetzen, den Phyſikus Popele


uud den Oberreviſor Poinſignon bei der Stiftungsreviſion der
Regierung des Seekreiſes wegen anhaltender Kränklichkeit und
vorgerückten Alters, die fürſtlich leiningenſche Präſentation des
Amtsaſſeſſors Kirchgeßner in Mosbach zum Amtmann und
Vorſtand des großh. bad. fürſtl. leiningenſchen Bezirksamt Eber—
bach zu beſtätigen, und den Reviſor Rolle bei der Stiftungs—
reviſion der Regierung des Mittelrheinkreiſes zur Stiftungsre—
viſion der Regierung des Seekreiſes zu verſetzen — Stellen! die
zur Bewerbung bekannt gemacht werden. 1. Die Stelle eines
Aſſeſſors bei dem Bezirksamt Mosbach. 2. Die Stelle eines
Verwalters des Zuchthauſes in Freiburg. 3. Beim Hauptzoll⸗
amte Waldshut die Stelle des Hauptzoͤllamtskontrolleurs. 4.
Das evang. Diakonat in Eberbach mit einer Beſoldung im

Kompetenzanſchlag von 634 fl. 49 kr., mit welchem die Stelle
eines Vorſtandes und Lehrers der dortigen höheren Bürger—
ſchule und folgende kirchliche Funktionen verbunden ſind: die
Nachmittagspredigten an den Feſttagen, desgleichen an je zwei
aufeinander folgenden Sonntagen und die Abhaltung der Kin—
derlehre an jedem dritten Sonntage. 5. Die evang. Pfarrei
Stein, Dekanats Bretten, mit einem Kompetenzanſchlag von
1769 fl. 40 kr. 6. Vom Anfange des Sommerhalbjahrs 1842
an iſt das kleinere Juriſtenſtipendium von jährlich 200 fl. auf
drei Jahre wieder zu vergeben. Diejenigen Baden-Badiſche
Landeskinder, welche ſich um ſolches zu bewerben gedenken,
haben ſich binnen vier Wochen mit ihren Geſuchen an das
Miniſterium des Innern, katholiſche Kirchenſektion, zu wenden,
und ſowohl über ihre Geburts- und Vermögensverhältniſſe, als
auch darüber gehörig beſcheinigte Zeugniſſe beizubringen, daß
ſie wenigſtens ſchon ein Jahr lang auf einer Hochſchule der
Rechtswiſſenſchaft obgelegen, und rückſichtlich der Sitten, An—
lagen und Fortſchritte in die erſte Klaſſe geſetzt zu werden
verdient haben. (Den übrigen Inhalt werden wir nachtragen.)



Stuttgart, 2. März. Bei einem gemeinſchaftlichen Feſt—
mahle, an welchem faſt die ganze Abgeordnetenkammer Theil
nahm, tranken die Theilnehmer aus dem Pokale, der dem Abg.
Knapp aus Hannover zugekommen, mit Begeiſterung auf die
Geſundheit unſers Königs, des Vorfechters für das Kecht. —
Vor einiger Zeit kam der Ankauf einer gewiſſen oberſchwäbiſchen
Standeshexrſchaft durch den Staat nicht zu Stande, weil der
Beſitzer, ein in einer Provinz der öſtreichifchen Monaͤrchie kom—
mandirender General, ſich das Rückkaufsrecht vorbehalten wollte,
für den Fall, daß die Rechtsverhältniſſe des alten deutſchen
Reichs wieder ins Leben gerufen würden.

Darmſtadt, s. März. In Bezug auf die Eiſenbahnfrage
glaude ich Ihnen mittheilen zu können, daß nun bald ein
Schritt weiter zur Entſcheidung des Zuges der Kaſſel-Frank—
furter Bahn geſchehen werde. Erſt dann wird der Baͤu der
Frankfurt⸗-Darmſtadt⸗Mannheimer Eiſenbahn in nähere Pruͤ—
fung, d. h. auch bezüglich des Zuges genommen werden koͤn—
nen. Mehr als wahrſcheinlich iſt es aber, daß die wegen des
Baues der letztern Bahn zwiſchen den drei Regierungen ſchen
vor mehreren Jahren getroffene Uebereinkunft aufrecht erhalten
werden wird. (M. S”

Köln, 2. März. Wie wir geſtern gemeldet, hat Dder
hochwurdigſte Coadjutor, Herr Biſchof Johannes von Geiſſel,
unterm 4, d. M. an die Geiſtlichkeit und die Gläubigen der
Erzdiozeſe Koͤln einen Hirtenbrief erlaſſen, den heute die Köl—
nex Zeitung vollſtändig mittheilt. Wir entnehmen daraus nur
folgende Stelle, welchẽ von dem friedlichen Sinne zeugen mag,
in dem der ganze Brief geſchrieben iſt: Bir wiſſen, was das
Oberhaupt der h. Kirche von Uns verlangt, was der König
von Uns hofft, was Ihr von Uns erwartet; und wir haben
 
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