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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 11 - No. 20 (12. Januar - 21. Januar)
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‘ No. 19.


1842.





Karlsruhe, 18. Jan. Das Staats- und Regierungs—
blatt No. 3 enthält 1) ein proviſoriſches Geſetz, daß vom 16.
März d. Inan der eingehende Lumpenzucker, wenn er für
inländiſche Siedereien zum Raffiniren bezogen wird, nicht mehr
geringer, ſondern in jedem Falle mit 17 fl. 30 kr. vom Zoll⸗
zentner zu verſteuern iſt, und daß die Abgabe für Rohzucker
und Farin (Zuckermehl von 15 fl. 45 kr. auf 14 fl. vom
Zollzentner ermäßigt wird; 2) eine Verordnung zum Vollzug
des vorerwähnten Geſetzes, wonach Lumpenzucker, der von einer
zum erleichterten Bezuge von Zucker befugten Zuckerſiederei vor
dem 16. März d. J. zum Verſieden angemeldet und verzollt
wird, noch unter deſtimmten Bedingungen gegen die dermalige
ermäßigte Abgabe von 9 fl, 37' kr. für den Zentner verab—
folgt werden ſoll; 3) eine Bekanntinachung, daß die Domänen—
verwaltung und Forſtkaſſe Lörrach vom 1. d. M. mit der
dortigen Obereinnehmerei vereinigt wird; ferner daß am 22.
Nov. v. J. von den vier Fakultäten der Univerſität Heidelberg
für Beantwortung der Preisfragen die goldne Preismedaille
zuerkannt wurde, von der theol Fakultaͤt: dem Stud. theol.
J. F. Leitz, gebürtig vom Eap der guten Hoffnung, von der
med. Fakultät: dem Stud. med. G. Feſenmaher, von Ulm;
von der philoſ. Fakultät: dem Stud ſcameralium A. Weeber
aus Wertheim. Die Beantwortung der juriſtiſchen Preisfrage
wurde nicht preiswürdig gefunden, und uͤber die mathematiſche
Preisfrage iſt keine Abhaͤndlung eingegangen. 4) Folgende
Nachrichten: Se. k. H. der Groͤßherzog haͤben dem General—
lieutenant und Generaladjutanten v. Freyſtedt gnädigſt die
Erlaubniß ertheilt, den ihm von Sr. M. dem König von Wür—
temberg verliehenen Friedrichsorden annehmen und tragen zu
dürfen. Der Lieutenant v. Leoprechting wurde vom 2.
Dragonerregiment zum 1. Dragonerregiment verſetzt. Der penſ.
Oberchirurg Fachon erhielt, auf ſein unterthänigſtes Anſuchen,
die Erlaubniß zum Tragen der Uniform. Durch höchſte Ent—
ſchließung vom 7, Dez 1841 wurde der Kriegsniiniſterialſekre—
tär v. Froben zum Aſſeſſor, der Kriegsminiſterialreviſionsge—
hülfe Xipp zum Reviſor, der Kriegsininiſterialregiftratuͤrhe—
huͤlfe Stulz zum Regiſtrator ernannt, und dem Kriegsmini—
rialkeviſor Fefenvekh der Charakter als Sekretaͤr ertheilt. —
Se k. H. der Großherzog haben gnädigſt geruht, zu dem Ver⸗
waltungsrath der Wittwentaſſe fůr die Angeſtellten der Zivil—
ſtaatsverwaltung folgende Staatsdiener zu etnennen: den Mi—
niſterialrath Ziegler, bei dem Finanzminiſterium, zum Vor—
ſtand; zu weiteren Mitgliedern — von Seiten des Miniſteriums
der aus wärtigen Angelegenheiten, den Aſſeſſor Katz bei der
Oberpoſtdirektion; von Seiten des Miniſteriums der Juſtiz, den
Miniſterialaſſeſſor Brauer; von Seiten des Miniſteriums des
Innen, den Niniſtertalaſſeſſor Baer; von Sciten des Finanz—
miniſteriums, den Aſſeſſot Hack bei der Zolldirektion. Höchſt⸗
dieſelben haben ferner gnädigſt beſchloſſen? den Obereinnehiner
Gaſtel zu Nüllheim zum Dberciunehuler in Donaueſchingen

zu ernennen; dem Obereinnehmer und Domänenverwalter
Kirchgeßner in Altbreiſach die Obereinnehmerei Müllheim,
die dritte Beamtenſtelle bei dem Oberamt Heidelberg dem Amt—
mann Metzger zu Waldshut, die dadurch erledigte zweite Be—
amtenſtelle bei dem Bezirksamt Waldshut dem Amtsaſſeſſor
Leiber in Staufen, die zweite Beamtenſtelle bei dem Bezirks—
amt Gernsbach dem Aſſeſſor Haager in Villingen, beide
Letztere in gleicher Eigenſchaft, die zweite Beamtenſtelle bei
dem Bezirksamt Lörrach dem Regierungsaſſeſſor Schütt in
Konſtanz, unter Ernennung zum Amtmann, zu übertragen;
den Kameralpraktikanten Nebel zum Reviſor bei dem Kon—
trolbüreau des Finanzminiſteriums, die Theilungskommiffaͤre
Heinrich Joſeph Funke und Karl Erhardt zu Reviſions—
gehülfen bei der Regierung des Seekreiſes zu ernennen; dem
Lehrer der Mathematik an der polgtechniſchen Schule dahier,
Carl Buzengeiger, den Nang und Charakter eines Profeſ—
ſors, dem Liceumslehrer Nteolai in Conſtanz den Titel als
Profeſſor, ſodann die erſte Lehrerſtelle an der höhern Bürger—
ſchule zu Ettenheim dem Lehrer Jofeph Donsbach zu Heidel—
berg zu verleihen, das erledigte Amtschirurgat Schoͤnau, im
Oberrheinkreiſe, dem Amtschirurgen Fritſch zu Radolphzell,
das hierdurch erledigte Amtschirurgat Radolphzell dem Amts⸗
chirurgen Lichtenauer in Tiefenbronn zu uͤbertragen; den
Phyſikus Dr. Ketterer in Triberg wegen hohen Alters und
anhaltender Kränklichkeit, ſodann den Profeſſor Wendelin Eckerle
am Loceum zu Raſtatt wegen andauernder Kränklichkeit in den
Ruheſtand zu verſetzen, und die neuerrichtete Pfarrcuratie zu
Balg, Amts Baden, dem Pfarrverweſer Franz Xaver Wein—
gärtner in Bruchſal zu übertragen.
Kammerverhandlungen.

Karlsruhe, 13. Jan. 35. Sitzung der zweiten Kammer.
Vorſitz des erſten Vizepräſidenten Bekk. Auf der Bank der
Regierung: Staatsrath Frhr. v. Rudt, Mintſtertalrath Frhr.
v. Marſchall, Miniſterialaffeſſor Bar. Fortſetzung der Be—
rathung des Berichts des Abg. Trefurt über das Budget des
Miniſteriums des Innern. Bei der Poſition Medizinalpolizei
wünfdt der Berichterſtatter Erlafſung einer allgemeinen
Leichenordnung und Errichtung von Leichenhäuſern; Slaatsrath
v. Küdt erwidert hierauf, daß man den Gegenſtand berathen,
die Einführung einer allgemeinen Leichenordnung aber als
hoͤchſt ſchwierig in der Ausführung und daher nicht zweckmä—
ßig befunden habe; dagegen beabſichtige man die Einführung
von Lokalleichenordnungen, namentlich für die groͤßern Stäͤdte.
Sodann lenkt Baumgärtner die Aufmerkſanikeit der Negie—
rung auf die ſtets überhand nehmende Anzahl der Hunde, da
die Fälle der Hundswuth auf eine ſchaudererregende Weiſe
überhand genommen hätten. Er bittet deßhalb um Verlage
eines Geſetzes, wodurch die Hundstaxe erhoͤht wird, und or
glaube im Voraus, daß die Kammer dazu ihre Zuſtimmung
 
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