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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 61 - No. 70 (3. März - 12. März )
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*
5









No. 5












Speyer, 4. Marj. Wie wir vernehmen, haben Se. Maj.
den risherigen Domdechanten Herrn Sr Weis zum Biſchof
von Speyer zu ernennen geruht. ( Sp. 3)

München, 2. Märꝭ. Se. t᷑. H. der Prinz Wilheln von
Preußen, deſſen durchlauchtigſte Soͤhne erſt ſpaͤter die Reiſe
nach Italien antreten ſollen, iſt geſtern Abend nach 9 Uhr
unter dem Namen eines Grafen v. Glaz hier eingetroffen. Der
Prinz erſtattete dieſen Morgen ſeinen Beſuch bei den allerhoͤch⸗
ſten Herrſchaften und empfing den Gegenbeſuch Sr. M. des
Loͤnigs, der ihm die Dekoratlon des Hausordens vom heiligen
Hubertus überbrachte. — Den neueſten Nachrichten zufolge
wird Se k. H. unſer Kronprinz (dem Se. M. der Koͤnig voͤn
Vreußen in den jüngſten Tagen ein Kavallerieregiment vorlieh)
Berlin erſ um die Witte diefes Monats verlaſfen. — Die her⸗
zogliche Familie von Modena wird bis zum 14. März mit
einem Gefolge von 22 Perſonen hier eintreffen.

Kobleuz, 4. März Geſtern Abend iſt das niedliche franz.
Dampfboot/Jeanne d'Are,“ Inexploſible No. 23, von Metz
hiex ongekommen, um ſich nach dem Neckar zu begeben, wo


bronner Geſellſchaft das Boot an fich gebracht hat. Es iſt
daſſelbe Boot, womit Hr. Gaͤche auf das Erſuchen der Main—
dampfſchiffahrtskommiſſion und des Hrn. Konſul Bartels den


Zwiſchen Metz und Trier hat die regelmäßige Fahrt der Danipf⸗
ſchiffe mit dem 1. d. bereits angefangen. Dem Vernehmen nach
beabſichtigt die thätige Direktion der Metzer Geſellſchaft, auf
der Saar einen Schleppdienſt einzurichten. (Rh. u. M.)
Köln, 8. März. Der hochwurdigſte Koadjutor des Hrn.
Erzbiſchofs von Köln, Hr. Biſchof Johannes ven Geiſſel, traf
heute Nachmittags gegen halb 4 Uhr von Koblenz hier ein und
ſtieg, von dem feierlichen Geläute ſeiner Pfarrkirche St. Gereon
begrüßt, im erzbiſchoͤflichen Palais ab. Und ſo iſt denn der
Mann nun in unſern Mauern erſchienen, welcher nach vier
Jahren der Mißverſtaͤndniſſe, der Wirren und der Beſorgniß
als Derjenige bezeichnet wurde, der gleichſam als die Tdle
Frucht der edelſten Blüthe, näinlich des Vertrauens, das
die dabei betheiligten Gewalten der Kirche, der Regierung und
des Volkes ſich gegenſeitig ſchenkten, angeſehen werden kann.
Berlin , 25. Febr. In dem Konfliki zwiſchen den Heraus⸗
gebern der Berliner kriminaliſtiſchen Zeitung und dem Kammer⸗
gerichte hat der Juſtizminiſter Mühier eine Entſcheidung er—
laſſen, wodurch die Anſicht des Kammergerichts, daß die
Herausgeber jener Zeitung durch Mittheilungen aus den ihnen
vermoͤge ihrer amtlichen Stellung zu Geboie ſtehenden Akten
ſich der Verletzung der Amtsverſchwiegenheit ſchuldig machten,
für uicht gegründet erklärt. 2
Berlin, 27. Febr. Prof v. Schelling hat, Krankheits
halber, ſchon einige Tage ſeine Vorlefungen gusfetzen müſſen.
Derſelbe wird ſein Kollegium, unter ſoichen Umfianden, in







— d

dem zu Ende gehenden Winterſemeſter nicht me i
fönnen, —- Die Gebruͤder Grimm, —
vindurch von einer bedenklichen Nervenkrankheit befallen waren
ſind nun gänzlich wieder hergeſtellt. Der König ſchenkte *
ſen Gelehrten in ihrer Krantheit die ſchmeichelhaftefie Theil⸗
nahme. * — ; { (W, 3910
Mühlhauſen, 26. Febt Ein Faſimachtsvorfall in Baſet
gibt wahrſcheinlich zu ernſtlichen Reklamationen Anlaß. Am
16. d. M. hatte ſich eine Anzahl Perſonen don hier nach dem
nahen Baſel begeben, um an den dortigen Karnevols beluſti⸗
gungen Theil zu nehmen. Der Empfang, deſſen ſich unfere
Landeleute im Theater zu erfreuen hatten, ſoll nichts weniger
As freundſchaftlich gewefen ſehn es tan zum Streit, bald zu
koͤrperlichen Mißhardlungen. Der Lärm ‚endete damit, daß
man mehrere Mühlhäufer im Triuniphe nach dem Gefaͤngniß
führte, aus welchein ſie jedoch bald wieder entlaſſen wurden,
nachden Kamion fuͤr ſie geſtellt worden war Dieſe Vorfälle
Haben bereis zu einer offiziellen Klage bei dem franzoͤſiſchen
Geſandten in der Schweiz von hier aus Anlaß gegeben.

Der Koͤnſeilpraͤſident Marfchall Soult:
hat geſiern von dem Gouverneur een Algerien folgende tele—
graphiſche Depeſche erhalten: „Tlemcen, ſb. Febr. Der große
Stamm der Beni⸗Hamer, welcher 3000 Reiter ins Feld ſtellte,
hat ſich unterworfen Man kann ohne Uebertreibung ſagen,


Auenahme einiger kleiner unbedeutender Stämme, vem Sellel
dis an die maroccaniſche SGränze. - Ybdzel - Kaver befindet ſich
mit 2 oder 300 Reitern auf dieſer Gränze. Er verwendet
ſeine letzten Schaͤtze darauf, einige Abenteurer anzuwerben.“ —
Die „Preſſe berichtet, daß Pater Caſares, ein ſpaniſcher Ea-
xuzinermench, welcher der Urheber der meiſten, in der letzten
Zeit in Betreff einer angeblich von den Chriſtinos und Coͤrli.
ſten gemeinſchaftlich projeftirten Schilderhebung gegen die ge—
— — — ausgeſtreuten Geruͤchte gewe⸗
en, geſtern in ſeiner Wohnung in { {
SEn hnung in Paris verhaftet worden iſt,
deß er en geheimer Agent E{partero3s .ift.

London, 26. Febr. Das. „Morning:Chroniele“ meldet,
daß ein kürziich von hier uiit bideuunden Sumuen in Pa⸗
rieren entwichener banfkerotter: Maklexz Namens Caſſidd, durch
den ihm nachgeſchickten Polizeibeemten Forreſier in Aclen, wo:

orreſter, der
mtt den noͤthigen Volimachten verſehen war, — und
erhielt ſogleich den Beiſtand der dortigen Behoͤrden; man erbrach
das Zimmer Eaſſidy's, welcher abwefent war, nahm ſeine
Papiere in Beſchlag, und cthielt den Wirth eine ihm ven
dem Bankerotteur zum Aufbewahren übergebene zinnerne Sceac—
tel ausgeliefert, morin fich 13; bie 14,000 Pf Et. defandeu.
Laſſido ſeloſt hatte fic), noc nicht, wieker eingtfunder., Lie
Polizei ader einſtweileu feinen Paß init Beſchlag belegt. Die
 
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