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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 141 - No. 150 (25. Mai - 3. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0579

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Heidelberger Tageblätter

für Verkündigung, Politik und Unterhaltung.



*

— Douuerstag, den 26 Mai 1842.







* Seidelberg, 24. Mai. Auf die erſte Geldſendung, weldhe am 11. Mai nach Hamburg abging, iſt folgendes
Schreiben der vom hohen Senate dieſex Stadt eingefeßten Sffentlichen Unterfiügungsbehörde an das Comite des am 10,
Mai zufammengetretenen „Heidelberger Hülfsvereins“ eingelaufen. Es iſt durch ein kleines Verſehen ſo angeſehen worden,
als ob Dder Löbliche Magiſtraͤt das Geld überſandt hahe, was in dex Hauptſache nichts ändext und lautet alſor,

Mit auͤfrichtiger Rährung hat die öffentliche Unterſtützungsbehörde aus den Händen des Sengtes das herzliche Schrei—
ben eines hochlöblichen Maͤgiſtrates von Heidelberg, ſo 4 auch das zugleich überſendete Geſchenk von

entgegengenommen und beehrt ſich für dieſe Gabe der Humanität den innigſten Dank auszuſprechen.

Haͤben wir auch Tage voll Angſt und Schrecken geſehn, ſo fühleg wir uns nun auch doppelt erhohen durch die von
allen Seiten herbeiſteömenden Bewelſe der Theilnahme und Hamburss Bürgex werden es nie vergeſſen, wie bereitwillig auch
uufere Schweſterſtadt Heidelberg zur Abhülfe der augenblicklichen Noth und Hülfe herbeigeeilt iſt.

Hamburg, den 16. Mai 1842.

Die vom Senate eingeſetzte öffentliche Unterſtützungsbehörde.
Senator Alardus, Mitglied derſelben
An den hochlöblichen Magiſtrat zu Heidelberg.“

Nachſtehendes Schreiben iſt uns heute von Hamburg zugekommen. — Wir richten es zunächſt an die Jungfern Na—
nette Haller, Wilhelmine Neck, Cath. Apfel und ihre Mitſchweſtern.

Heidelberg, den 15. Mai 1842.

„Mit der tiefſten Rührung hat die unterzeichnete Behörde die von Ihnen mit

Baneo Mart LE L, / ; )

eingeſandte Gabe dortiger Dienſtmädchen entgegengenemmen, und bittet Sie, den edlen Geberinnen die Verſicherung der
höchſten Achtung und Erkenntlichkeit duszuſprechen. Bei einem ſo großen Unglücke hat die Exfahrung, daß ſich in allen
Fläſſen und aller Orten unſers Vaterlandes ſo viel biederer Sinn ausſpricht, Kwas unendlich Erhebendes, und zählen wir
den uns durch Sie mitgetheilten Zug weiblichen Mitgefühls zu den ſchönſten Beiſpielen aufopfernder Liebe.

Genehmigen Sie die Verſicherung beſonderer Hochachtung.

Hamburg, den 22. Mai 1842.

Gebrüder Zimmern.

Die vom Senate eingeſetzte öffentliche Unterſtützungsbehörde.
Dammert, Dr.
An die Herren Gebrüder Zimmern in Heidelberg.“



Es ſind uns ſpäter noch mehrere Beiträge von Dienſtmädchen zugekommen, die wir, wenn Alles beiſammen iſt, auf
einmal veröffentlichen wollen, daher die Verſpätung.

Gebr. Zimmern.



Stuttgart, 20 Mai. In einer heute ſtattgehabten Ver—
ſammlung haben unſere Buchhändler beſchloſſen, von ibren
beſten Verlagswerken Bücher bis zum Betrag von 10,000 fl.
zuſammen zu ſchießen und daraus eine Lotterie zu bilden. Es

Miniſterium hat nun auch an die koͤnigl. Kreisregierungen
einen Erlaß, betreffend die Sammlungen für die durch Brand
Verunglückten in Hamburg ergehen loſſen, wodurch die königl.
Regierung, Kammer des Innern, ermächtigt wird, nach ihrem

follen 10,000 Looſe, das Stück zu 30 kr., verkauft werden,
was nur 5000 Gulden ertragen würde; den Hamburgern aber
wird die volle Summe mit 10,000 Gulden zugeſtellt werden.
Nach dem feſtgeſtellten Plane gewinnt jedes Loes wenigſtens
ein Buch oder ein Kunſtblatt, das den Werth des Einſatzes
beträgt; die Mehrzahl der Einſetzenden gewinnt jedoch Werke
von größerem Werthe bis zu 32 fl. Jedem Käufer eines Looſes
wird ein Katalog der auszuſpieienden Werke eingehändigt Dieſe
Wohlthätigkeit wird gewiß Nachahmung finden! (Nuͤrnb. C.)

München, 23. Mai. Das königl. baheriſche Geſammt—

Ermeſſen unverzüglich, und zwar namentlich in allen größern
Städten, die Bildung von Hilfevereinen zur Sammlung ven
milden Beiſteuern zu dem gedachten Zwecke zu veranlaſſen. —
Von Nürnberg ſind aus dem Ertrag einer Kollekte unter dem
Handelsſtand vorläufig bereits 6000 Mark, von Augsburg
10,000 Mark nach Hamburg abgegangen.

Berlin, 20. Mai. Die commerziellen Verhältniſſe Ham—
burgs ſcheinen ſich etwas zu verwickeln, indem Privatbriefe ven
dort die Verlegenheit ſchildern, Geld zu erhalten. Die deſten
Wechſel würden nur gegen 4 Prec. discentirt. — Von den in
 
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