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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 81 - No. 90 (23. März - 3. April)
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Heidelberger



ageblätter




No. 88.


1842.



*4—
beträgt ; }
HGHeidelberg, im März 1842.


Der Preis des vierteljährigen Abonnements

G. Reichard.





2

Wahlmännerwahl betr.
Aus dem II. Diſtrikt Lit. B wurden als Wahlmänner erwählt:
1. E. Klingel, Kaufmann.
2. E. A. Thomas, Bürgermeiſter.
3. J. M. Held, Seifenſieder.
4. Adam Weigant, Gemeinderath.
5. Ch. Fr. Winter, Vater, Buchhändler.
6. Martin Werner, Kaufmann.
7. Joh. Thomas, Bäcker.

Die Wahl des dritten Diſtrikts, wobei die Hrn. Frank
zum Prinz Karl und G. Kohlhagen als Urkundsperſonen an—
wohnen, iſt auf Samstag, den 2. April, frühs — t2 Uhr, feſtgeſetzt.

Heidelberg, den 31. März 1842.

Wahlkommiſſion.
Ritzhaupt.
Pfaff.



Mannheim, 30. Mäͤrz. Bei der heute ſtattgehabten
Wahl der Wahlmaͤnner im fünften Diſtrict hieſiger Stadt
wurden erwählt: Eglinger, Philipp Jakob, Handelsmann;
Gerbel, Bilhelm, Hofrathz Lüroth, Jakob, Gemeinderath;
Laſſermann, Friedrich Dantel; Welier, Ludwig, Obergerichts—
Dvokat; Wältner, Heinrich, Handelsmann; Sator, Anton,
Schreinermeiſter. (M. I.)

Bruchſal, 26. März. Die Wahl der Wahlimänntr iſt
nıfn beendigt; dos Vertrauen der Waͤhlenden zu ihren Vor—
känden beurkundet ſich dadurch, daß ſowohl der Oberarntsdoͤr—
ſtand, wie der Bürgermeiſter und ganze Gemeinderath, auch
noch andere im wahfren Sinne für das allgemeine Wohl des
Landes gutdenkende Männer gewählt wurden. Die allgemeine
Stimmung für einen Deputirken ſpricht fich bei den Wahlmän⸗
nern, wie bei allen Bewohnern dahier für den geheimen Nath
und Profeſſor Mittermaier in Heidelberg aus.

Kaſſel, 23. Närz Die Stotteroperationen bilden jetzt
den Gegenſtand des offentlichen Geſprächs.! Man überzeugt
ſich hiex immer mehr von der Nützlichkeit dieſer Operation einer»
ſeits, ſo wie von deren Gefahrloͤſigkeit andererfeits. Der be—
reits früher erwähnte Dr. Hoppe hat Fürzlich dra Stotternde
hier in Kaſſel operirt und in allen drei Fällen den beſten Er—
folg erlangt. Derſelbe ſcheint in ſeinein operativen Verfahren
beim Stottern viel Eigenthümliches zu haben, was von andern
Operateurs nicht beachtet und nicht angewandt worden zu ſehn
ſcheint. (Salon.]

— — —

München, 21. März. Die Ernennung des Freiherrn
v. Freyberg zum interimiſtiſchen Vorſtand der k. Akademie der
Wiſſenſchaften (welche Stelle ſeit Schellings Abweſenheit Thierſch
verſah) wacht hier viel zu reden. Thierſch ſoll ſich daͤdurch
tief gekränkt fühlen. — Von dem bekannten Hiſtoriker Pro—
feſſor Fallmerogex ſind Nachrichten aus Athen eingelaufen,
denen zufolge er ſeine Heimreiſe demnächſt antreten wird.

München, 26. März. Zur Feier der Vermählung un—
ſeres Kronprinzen mit der Prinzeſſin Marie von Preußen wird
ein Zug von Brautpaaren aus allen Kreiſen des Koͤnigreichs,
jedes Paar in ſeiner Heimathtracht, gebildet werden. Die
Brüder der erlauchten Braut ſind dem Vater über Augsburg
nach Italien gefolgt, ohne, wie es anfänglich hieß, hier einen
Beſuch abgeſtattet zu haben.

Wien, 24. März. Unſere Asphaltpflaſterung hat ſich
bei einigen Proben in der Hofburg nicht gut bewähriz; während
die Unternehmer für eine Dauer von zehn Jahten bürgten,
mußten die ſchadhaften Verſuche ſchon nach ſechs Monaten
kaſſirt werden. — Nervenfieber und Tophus herrſchen hier derzeit
in hohem Grade. Die öffentlichen Spitäler ſind mit Kranken
der Art überfüllt.

Köln. Hier wird unter dem Titel „Vereinsblatt für den
Dombau zu Köln“ eine Axt Dombau-Zeitung erſcheinen, und
in Karlsruhe will dex bekannte Schriftſteller Auguſt Lewald,
der Redakteur der „Europa“, ein Taſchenbuch herausgeben,
welches den Titel „Dombau⸗Steine“ führen und, deuſche Kunſt
und deutſches Leben in alter und neuer Zeit wiederſpiegelnd,
ſo lang alljährlich erſcheinen ſoll, „bis das Kreuz auf beiden
Thürmen des Doms zu Köln ſteht; dann hört e& auf und —
da Jeder ſich verbindlich macht, das dazu Geſpendete nie wie—
der für ſich drucken zu laſſen — wird ein ſelbſtſtändiges Denk⸗
mal in unſerer Literatur bleiben, das von uns und'der Zeit,
in der wir wirkten, Zeugniß ablegt. Der Ertrag wird nach
jeder Abrechnung dem Koͤlner Dombauberein übermacht. Alle
Mitarbeiter des Taſchenbuchs „Dombauſteine“ moͤgen ſich aber
alljährlich zu ſchöner Zeit — etwa in den Pfingſttagen — an
einem näher zu bezeichnenden Orte am Rhein verſammeln,



mals zu grüßen, und freudig zu ſehen, wie im Verlaufe von
zwölf Monaten das herrliche Werk weiter gediehen iſ. Die
Sache ſelbſt und die ausgedehnteſten literaliſchen Verbindungen
des Hrn. Lewald bürgen dafür, daß die „Dombauſteine“ eim
 
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