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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 151 - No. 160 (4. Juni - 13. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0635

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ageblätter




No. 155.




1842.


durch Ihre Güte übermacht zu bekommen.




hochverehrte Herren! dié Bitte zu richten, allen


herzlichſten Dank, Namens unſexer, ausſprechen zu wollen.


Hambürg den 3. Juni 1842.


Dammert.




Karlsruhe, 6. Juni. In der heutigen Sitzung der Ab—
geordnetenkammer ſollte die Wahl der zu präſentirenden drei
Kandidaten zur Präſidentenwürde vor ſich gehen; die Wahl
wurde jedoch ausgeſetzt, und ſoll nunmehr morgen erfolgen.
— Hr. Gaſtroph, Abgeordneter für den 33. Aemterwahlbe—
zirk (Sinsheim), deſſen Wahl in der letzten Sitzung für bean—
ſtandet erklaͤrt wurde, hat ſeine Entloſſung als Abgeordneter
eingegeben. (Obd. 3.)

Schwetzingen, 5. Junt. Ein Theilnehmer an dem hier
gefeierten Vereinsfeſt deutſcher Offiziere des 8. Bundesarmee—
korps ſpricht ſich in einem in der Oberdeutſchen Zeitung abge—
druckten Briefe ſo aus: Es war eine herrliche Verſammlung.
Lauter lebensfriſche, kräftige Männer, und ſelbſt die Aelteren
nahmen Theil an dem Aufſchwunge der Jugend In dem
ganzen Zuſammenſeyn, und in Allem, das geſprochen wurde,
ſah man den Geiſt deutſch-nationaler Einigung, den man von
vornherein als die Bedingung jedes ſolchen Zuſammenkommens
erkennen mußte. Es waͤren weit über 200 Offiziere, Vadener,
Heſſen, Würtemberger, und Baiern. Eine herrliche Ausſtat—
tung des großen Saales der Orangerie, den Se. k. H. der
Großherzog don Baden in fürſtlicher Freundlichkeit hierzu ein—
geräumt hatte, erhöhten den Glanz des Feſtes. Die erſten
Toaſte galten den Souveränen, deren Kontingente das achte
deutſche Armeekorps bilden, und deren deutſche Geſinnung ihren
Kriegern als hohes Vorbild voranſteht. Aus allen Einzelheiten,
aus jedem geſprochenen Worte, ſo wie aus dem herzlichen Ent—
gegenkommen der örtlich ſonſt weit Getrennten erſah man, daß
es ein Feſt des deutſchen Sinnes war, ein Feſt, das aufs
neue beurkundete, daß wir Deutſche, und zumal wir deutſchen
Krieger, uns nicht geſondert ferne ſtehn, ſondern uns als innig
zuſammengehoͤrig und im Geſammitſinn ſterk anſehen, als
Männer, die als Deutſche das Bewußtſeyn haben, einer
edlen und hohen Beſtimmung geweiht zu ſeyn. Wohl mag
die längere örtliche Trennung monch geknüpftes Band etwas
ſchwächer werden laſſen; — die Erinnerung, der Tetalein—
druck muß bleiben, und eine Verſchmelzung lebenskräftig erhalten,

die für unſere ſüdweſtdeutſchen Heere, und darum für das ge⸗
ſammite deutſche Vaterland von ſo unendlichem Gewicht ſeyn muß.

Stuttgart, 7. Juni. Mit dem heutigen Schwaͤb. Mer—
kur wurde die Anzeige zweier hieſiger Aerzte ausgegeben, daß
ſie ſich zu dem Verſuche entſchloſſen haben, in hieſiger Stadt
eine Heilanſtalt für arme kranke Kinder zu errichten. Dieſer!

unß findet vielen Beifall, denn eine derartige Anſtalt


ſenſchaft förderlich ſeyn. Es iſt zu erwarten, daß ſie ſich bei
dem Publikum einer werkthätigen Theilnahme zu erfreuen habe.

Darniſtadt, 2. Juni. Nachſtehnd theilen wir Einiges
aus den Verhandlungen unſerer zweiten Kammer über das
Finanzgeſetz für die Jahre 1842, 1848 und 1844 mit und zwar
nach dem Protokolle der 44. Sitzung. In derſelben eröffnete
der Abgeordnete Brunck die Diskuſſien mit folgenden Worten
„Die letzten Beſchlüſſe des Zollvereins ſind ſehr zu beklagen,
in der Beziehung nämlich, daß dadurch die Ausſicht auf ein
allgemeines indirektes Steuerſyſtem, wodurch ein vollſtändig freier
Verkehr im Innern der Zollvereinsſtaaten eroffnet worden wäre,
nicht nur nicht realiſirt, ſondern vielmehr ganz verſchwunden iſt.
Es wurde übereingekemmen, daß ſelbſt bei Annahme ecines
gleichen indirekten Steuerſyſtems dennoch Ausgleichungeſteuern
ſtattfinden ſollen, wenn die indirekte Steuer auf den Producen—
ten hafte. Bis dohin hatten die Bewehner Rheinheſſens große
Hoffnung, hinſichtlich ihrer Weinproduktien endlich urit andern
Wein produzirenden Ländern gleichgeſtellt zu werden und einen
freien Verkehr mit dieſenn, wie mit andern Produkten und
Fabrikaten der Vereinsſtaaten zu erlangen. Dieſe Heffnung
iſt nun leider verſchwunden; ich wünſchie daher ſehnlichſt, daß
die Staatsregierung nach Möglichkeit dahin wirken möge, daß
für die Folge eine vollſtändige Gleichheit in der geſeminten in—
direkten Beſteuerung im ganzen Zollverein in's Leben gerufen,
und dodurch zugleich eine vollſtändige Handelsfreiheit im Innern
des Zollvereins mit allen Handelserzeugniſſen und Produkten
hergeſtellt werden möchte.“ — Nach einigen Erwiederungen des
Regierungskemmiſſärs und weiteren Ausfuͤhrungen verſchiedener
Deputirten ergriff der Abgeordnete Glaubrech das Wort: „Da
 
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