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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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6. Heft
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Misch, Robert: Der Adelsmensch, [5]: Roman
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0122

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MODERNE KUNST.

^«|!^hb^n^^^^^^nra^««gnH^nroraH^^ffi9^^b^HHBHB§9 „Alles! Es un-

mein Schatz? Du bist aussprechlieh öde und

doch nicht krank? Nicht H langweilig'."

wahr, es ist nett?" -J^^^j »In Klützow s'nd dic

„Scheusslich!" gab W Leute freilich geistvoller."

sie flüsternd zur Antwort. W^gj|fc|SIBMM „Drum habe ich dort

Er starrte sie er- v . auch keine Gesellschaften

staunt an. „Du amüsierst ■ mitgemacht. Nein, ich er-

Dich nicht?" ™?\ ^ ' D träume mir eine ganz

„Ich langweile mich $flHK2 andere Geselligkeit."

halb zu Tode bei (Inn ^w^l «Und welche, wenn

öden Singsang." *%"' •J**'^^H man fragen darf?"

„Ja, aber erlaube — „Von geistvollen Leu-
Musik ist doch was ^ ten, die interessant zu
Nettes." Wf wtm ^8 plaudern wissen. Diese

Herren Wm^Ut^^^^ M^KKß ^^SHShH^B

immer so: die Herren W sondern gediegene, wür-

zieren. Und alle Welt ■ ^ErWMi~--: „Wenn der Leutnant

findet's immer sehr nett." ■ H 9 IFJPjl I witzig und klug ist, ist er

schmerzen vor, wenn man M auch zu diesen .Weibern'!

uns sieht . . . im übrigen f i £ K. J H Sprich nichl 50 oberfläch-

drücken wir uns franzö- H JH heb. • • • ich kann das

sisch " HL JBF • Jh fl nicht von Dir hören!"

im Gewinnen" _ kannten nicht so von oben

„Wenn Dir das lieber j^WTBiBgä^PimPWli^K JPb I ^B^SS^f^^^^nK^^^Wff^BIm herunter zu urteilen. Darf

ist als Deine Frau__" ' ' ' ' man vielleicht fragen, wen

„Du bist gewiss die M ■ Du Deines Verkehrs für

Einzige, die sich lang- WT Ä M M würdig erachtest?"

... Du willst ^ gl '.Sjj J^|9Hh^B£9hI^^HBH89^I es

'ne Ausnahme bilden." einmal — witzige, geist-

„Das hast Du ja ge- MT [jß^" ^Sf W volle, amüsante Leute."

wusst, als Du mich nahmst, I ^ \ ^ „Nun, vielleicht Deine

dass ich nicht die Erst- alten Professoren, bei

beste bin." V I denen Du Vorlesungen

„Herr Gott, die Herren ^ hörst, oder die Herren
sehen schon alle her. Es I 1^ ■ Studenten, Deine .Kolle-
ist gar nichl Mode, da.-. ■ sfl^b^i w •'. gen', die zuhören" . . .
die Damen hier herein I „Vermutlich sind sie
kommen." HPRBBHHhHHI^Hb^^l' '' ' interessanter als Deine

„Nun gut, ich gehe E|^r?"""^ff^^^WWB ,^j^j^^fffMP"^^Bjfi^ Kerzen- und Droguen-

nach Haus. — Du kannst [Plflifllfflmf^^ Grosshändler" —

ja Deinen Skat allein Als der AVagen vor

weiterspielen.", J. Ungerer. Die Luft. (Allegorische Figur.) ihrer Villa hielt, hatten sie

„Um Gotteswillen — dass es ein grosses Gerede giebt! Also schön, sich so gezankt, dass Beide kein Wort mehr sprachen. Sie gingen

ich werde Dich begleiten. Geh nur voran — in zwei Minuten bin ich bei schmollend zu Bett und schmollten noch den ganzen nächsten Tag

Dir in der Garderobe ..." miteinander. Auch erklärte Meta, keine zehn Pferde brächten sie mehr

Fünf Minuten später sass das Ehepaar in einem Wagen. Es war bei der in eine Sperr'sche oder ähnliche Gesellschaft,
geringen Anzahl von Gästen nicht möglich gewesen, sich ohne Abschied ¥,
still zu drücken. Meta hatte starkes Kopfweh vorgeschützt, und die Aus Metas Tagebuch.

Kommerzienrätin sie unter grossem Gerede und Bedauern entlassen. Also das ist die Ehe!!

Nun sassen sie sich still gegenüber, beide schmollend und aufeinander Allmählich komme ich dahinter, dass sie wahrhaftig nur eine Ein-
wütend. Endlich brummte er zornig: „Du bist ja ausserordentlich an- richtung zur erhöhten Behaglichkeit des Mannes ist und eine Versorgungs-
spruchsvoll. Willst Du mir vielleicht sagen, was Dir nicht gefallen hat?" anstalt für die Frauen, die darauf Anspruch machen (leider die meisten!).


 
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