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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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6. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0131

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94 MODERNE KUNST.

^^fjfjjj^Wff^^"' lial>c sich in einen Kartoffei-
das Werk ihres Meisters von Ii JJHBkI! ^ .A&Mi _J\\\ jj/'^ ■' 1 i «—■• JW| acker verwandelt. Der alte
den feuchten Lappen befreit v_ BKgH|||^k m_ mmjiiml|i^ j ' ' '"'IBfiBH - BRBlIffBlllimim Meister hat sich den Scherz sehr

hatten, entdeckten sie eine a ffj^m^^^xSB^^^^^- ■■-»<-a»iH zu Herzen genommen. Als er

scheusslichc Ungcstalt, einen MffiP9^Pjp' :-; 3 aus derunförmlichenBüsteund

missgebildeten Thonklumpen, ^^fi^^lv ji Iii | ^ . IBmIHHEP"' A-'"':. 2ÄiSii; sonst woher zarte Kartoffel-

der nur ganz entfernte Aehn- ^L^^SSMS^.^; - /jfHi,- ' \ 11 \ jf ^^:'/i^^^^^^^^^m^^^^^^^^^^R A: M blättchen bervorspriessen sah,

lichkeit mit menschlichen For- RpJjraSSHKa^^'' 1 - •>

inen aufwies. In dem Kopfe ^jjHliW^aBa^^ ' " —"*"^T"Z5B ' -------SBni die Thonkiste, w di. Kartoffel-

eines schlimmen Akademikers |E«I^IiHBB/■' '.' v M^^^/'BBKjHriiNMiflllft yWIMH n der

Der lose Bursche ergriff ein

reifte sofort ein teuflischer Pf^^^^^gPr - ■> .ÄF^P^b HPB^HHflBNHR I ,nHjj|^^^^^b0hr Schüler gepflegt, üppig empor-

Pla"' cr ciltc i» die Wohnung «■Hp'' ^ —^^^^M^BfWffiliBHMBiB^^» .fiff.' I' rr?".^'~' 1 Von »"» a" stand

des Portiers und bat sich ein WSmMW" '^^^SSöw "' Ü 1 L <la~ Atelier offen und der Alte

paar Kartoffeln aus. „Was jSBMf TlD]^^ griff kein Modellierholz mehr

bringst Du denn da?" fragten W&ffiMS&KB?^ \ ' | an. Als die Zeit der Kartoffel-

die andern verwundert. - 'l^J ff'\ t^^^^^FW^V^\Mi^lSSlS'^ ernte herangekommen war,

„Kunstkartoffeln!" antwortete fjjj|f'' ' 3pB|||||MMg^^ M sandten die Schüler ihrem

er lachend. —„Kunstkartoffeln, , ; fe^—l 4B: / _ -- ~S% Meister dh köstliche Knollen-

was ist denn das?" — „Sie f&flB :"i ■■ . , -- - '/^ J IVucht und einen Kranz von

dienen zum Vollzug des Straf- jltilWiiP^"1"" lllitll A ^ JL ^ Kartoffelkraut mit folgenden

gerichtes an Stümpern. Pass ^sä/fi^ l~" ~ Versen
auf, was jetzt geschieht." —

„Hoher Meister, der vollbrungen,
was noch keinem je gelungen,

Modellierholz des Meisters, p|e Pianistin Frl. Henriette Schelle Was noch keiner durfte hoffeln,

zerschnitt damit die Kunst- spielt den von Carl Mand, Kais. Kgl. Hoflieferant in Coblenz, dem Kölner Männergesangvereine gewidmeten Konzertflügel. dass sein Bild werk Leben zeugte -

kartoffeln in einzelne Teile, die er an verschiedenen vorspringenden Körperstellen Deines bracht in ganzen Schoffeln dicke, mehlige Kartoffeln,

des Magdalenen-Klumpens zwei Centimeter tief in den Thon eingrub. Sorgfältig Meister wir sind tief betroffein, wie dein Genius sich bezeugte." F. Ii.

2ick- I I 2ach;.

^ |em Kölner Männergesangverein siad ^ , ^ % ^ ,\ ^ . • fr°hen ^Un^e^a.ng^begleiten —^m°Se

dem'sie dem Kölner Männergesangverein einen in ^der Erkenntnis, dass' der Kölner Männer-
ihrer prachtvollen grossen Extra-Konzert- - . ^ *P gesangverein es war, der dem Kranze rheini-
flügel als Ehrengeschenk übersandte. Der ' t ' sehen Sängerruhmes ein unverwelklichesLorbeer-
Flügel in solidem Ebenholzgehäuse mit ver- £ Jf. ~ ~®r blatt eingeflochten hat, der das heiss umstrittene
goldeter, reich ornamentierter Panzerplatte trug / Kleinod, den kostbaren Ehrenpreis unseres er-
auf der rechten Stirnplatte in vergoldeten goti- ^ habenen Herrschers errungen und heimgetragen
sehen Lettern die Widmungsinschrift und war hat. Mit dem Ausdrucke aufrichtiger Verehrung
von folgendem Schreiben begleitet: „Unter dem . , Porträtaufnahme mittelst Spiegel. Ihr ergebenster Carl Mand." — Am 18. Juni gab

„ Nach einer Photographie von R. Wilhelm in New-York.

mächtigen Eindruck der Begeisterung, welche der Kölner Männergesangverein im historischen

die Nachricht vom Siege des Kölner Männergesangvereins auf dem Gesang- Gürzenichsaale in Köln ein Konzert, in welchem das Casseler Programm wieder-

wettstreit zu Cassel in mir, dem Rheinländer und warmen Verehrer deutschen holt und der Konzertflügel durch die Pianistin Fräulein Henriette Schelle seine

Männergesanges wachrief, beschloss ich, dem siegreichen Verein meinen Glück- Taufe erhielt. Wir führen unserm Leserkreise die anmutige Erscheinung der

wünsch in Form einer Ehrengabe, bestehend in einem neuen Orchester-Konzert- jugendlichen Künstlerin an dem Flügel sitzend im Bilde vor.

flügel für das Vereinshaus, darzubringen. Möge nun der Konzertflügel unter * ... :i:

der Hand ihres genialen Dirigenten Herrn Schwartz der Erreichung Ihrer idealen Porträtaufnahmen mittels Spiegel. Ein Freund unseres Blattes, dessen

Ziele ein Förderer sein — möge er bei Becherklang in trauter Sängerrunde Interesse für unsere Zeitung wir bereits die in No. 25 des vorigen Jahrganges

Stofio, ben 10 Suti 1899.
Oljrem SBurifdjc entfbredjenb Ijabe xfy ben tjon tfljnen mit über*
mitreiten 23anb ber bisher erfcfyienenen Hummern bet „3eitfcf>rift für
beutfcfye ©brache" ©einer Äöniglidjen $cu)eit bem ^ßrinjen £>einrid) bon
Greußen überreizt, ©eine ®önigtid)e £>o!jeit tuar über bas ©egdjenf
feljr erfreut unb Ijat nieb, beauftragt, 3ljnen $o#ftfeinen berbinblidjften
S)anf au8jufbre(^en fottie ^öa^ftfeinem Sunfü^ SluSbrud* ju geben, bafe
öb.r anerfennenSrei^eS Unternehmen auch, fernerhin WüB,en unb gebeib^en
möge.

333. Seüben
^aiferiieher ©efanbter.

Sin

ben Herausgeber unb
9tebafteur ber „Seit*
fdjrift für beutfebe
©btac&e."

^errn Sogt ©u^eb^aru.

jar?itt;^% %^M<Z>fäfä&*B&K%t fr/LZ.**

Schriftprobe aus der in Japan erscheinenden „Zeitschrift für deutsche Sprache"
 
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