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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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15. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0369

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k ie alljährlich erscheint zur Frühlingszeit als Extra-Ausgabe die bereits in Vorbereitung begriffene

Prühling-s Rümmer der „Modernen üunst'4.

Sie soll das Erwachen der Natur zu frühlingsfreudigem Leben, zu Knospentrieb und Blütenzauber in Text und Bild in glanzvollster Weise feiern
Den vornehmsten Reiz dieser Nummer werden daher

zahlreiche farbige Kunstblätter

bilden, welche in Bezug- auf Feinheit der Wiedergabe von Meister-Originalen vollendete Prachtleistungen sind und als das Höchste gelten müssen, was auf
dem Gebiete der künstlerischen Reproduktion bisher erreicht wurde.

Eine Fülle ausgezeichneter Text-Illustrationen und Kunstbeilagen nach Originalen erster Künstler wird im Verein mit geistvollen und fesselnden
Schilderungen aus der Feder hervorragender Schriftsteller aufs neue beweisen, dass die „Moderne Kunst" das Leben unserer Tage in seinen verschiedenen
Erscheinungsformen in geschmackvollster Abtönung wiederspiegelt. Wir liefern die Frühlingsnummer der „Modernen Kunst" den

Abonnenten zum Vorzugspreise von nur 1 Mark, Nichtabonnenten zahlen 2 Mark.

Redaktion und Verlag von Moderne Kunst'1.

Revier vielleicht grossartig erscheinendes Geweih oder und mehr ver

Gehörn im Vergleich zu den preisgekrönten Exemplaren schwinden und

der Ausstellung häufig einen kümmerlichen Eindruck in die Gehege

machte. Deshalb hat sich das Urteil in der Jägerwelt verbannt wer-

nach dieser Richtung hin bedeutend geklärt, sodass den. Diese Ge-

beispielsweise in diesem Jahre die Ausstellung nicht hege indessen

mehr so zahlreich mit weniger guten Stücken beschickt sind meist von

worden ist. so enormer

Dem Kaiser zu Ehren als dem Schöpfer der Ber- Ausdehnung,
liner Geweihausstellung wird dieselbe am Kaiser- dass sie dem
geburtstag mittags eröffnet und dauert meistens bis Auge desLaien
Mitte Februar. Der Kaiser lässt es sich nicht nehmen, derfreienWild-
wenn es seine Zeit irgend erlaubt, unter den ersten bahn gleich er-
Besuchern der Ausstellung zu sein und mit dem scharfen scheinen. Aber
Auge des sachkundigen Waidmannes die Trophäen des trotzdem macht
letzten Jahres einer eingehenden Musterung zu unter- sich die Ein-
ziehen, friedigung des
Es liegt auf der Hand, dass bei den riesigen Aus- Wildes in der
dehnungen der kaiserlichen Hochwildsreviere mit ihrem Geweihbildung
wohlgepflegten Wildstand und den grossen Strecken geltend und
des Kaisers die kaiserliche Ausstellung stets in aller- würde schliess-
erster Linie zu nennen ist, so dass es dem hohen Jäger lieh zur Ent-
fast jedesmal gelungen ist, in freier Konkurrenz den artung führen,
Kaiserbecher zu erringen. wenn die Sorge

Das Arrangement der Ausstellung ist ein so über- und das Verständnis des hegenden Waidmannes nicht

Von W. Ablers, sichtliches und sachgemässes, dass es jedem Besucher durch sachgemässe künstliche Ernährung und Zuführung

Die Freude am edelen Waidwerk und das grosse sofort möglich ist, sich über die Beschaffenheit des frischen Blutes die Nachteile der Abschliessung auszu-

Interesse an allem, was mit der Jagd zusammenhängt, Wildes in den einzelnen Prozinzen ein Urteil zu bilden. gleichen bestrebt wären. Hierfür bietet gerade die alljähr-

hat vor sieben Jahren Seine Majestät unseren Kaiser Unter den kaiserlichen Revieren nimmt die Rominter liehe Geweihausstellung einen vorzüglichen Maassstab.

Wilhelm II. den Wunsch verwirklichen lassen, die von Heide wohl unstreitig den ersten Platz ein. Der ur-

ihm selbst in seinen herrlichen Hochwildrevieren er- wüchsige Charakter derselben mit ihren undurchdring- —a/w—
beuteten Jagdtrophäen auch dem grösseren Jägerpublikum liehen Jagen und Brüchern ermöglicht es dem Könige .

zugänglich zu machen. Ebenso darf man in dieser der Wälder sich heimlicher zu halten und sicli dem Ani£f lkelfliSCll6 BeqUettlliCilkeit.

öffentlichen Schaustellung auch wohl eine sichtbare Auge des bestätigenden Jägers zu entziehen, so dass

Anerkennung erblicken, welche der Kaiser den treuen ihm ein längeres Dasein und damit eine stärkere Ent- Der Europäer kann sich noch so praktisch und
Verwaltern seiner Reviere zu teil werden lassen wollte wickelung seines Kopfschmuckes beschieden ist, als in bequem eingerichtet vorkommen, die Amerikaner sind
für die Sorgfalt und das fachmännische Verständnis denjenigen Gehegen, wie z. B. die Schorfheide, welche ihm doch in der Pflege praktischer Bequemlichkeit noch
in der Verwaltung der ihnen unterstellten Wildbahnen- von der Kultur schon mehr beleckt worden sind und bei weitem über. Wer auf amerikanischen Bahnen ge-
Die erste von Seiner Majestät dem Kaiser allein in denen die Hand des sorgenden Forstmannes und fahren ist, wird das ohne jede Einschränkung bestätigen,
inscenierte Ausstellung fand im Lichthofe der Ruhmes- hegenden Jägers sich überall bemerkbar macht. Noch mehr fällt diese Neigung der Amerikaner dem Euro-
halle statt. Sie fand allseitige Bewunderung und legte Deutschlands Fürsten, an der Spitze der König von päer in die Augen, wenn er einen grossen amerikanischen
der gesamten Jägerwelt den Wunsch nahe, in Zukunft Sachsen, und viele alteingesessene Geschlechter mit Rasiersalon betritt. Alles darin ist im höchsten Maasse
sich auch mit den besten ihrer Trophäen an dieser ihrem weit ausgedehnten Waldbesitz beschicken in praktisch eingerichtet und auch die glänzendsten der-
Ausstellung beteiligen zu dürfen. Dieser Wunsch wurde gleicher Weise alljährlich die Geweihausstellung und artigen Einrichtungen in Deutschland können sich nicht
bereits im Jahre darauf erfüllt, als die zweite allgemeine tragen nicht unwesentlich dazu bei, das bewundernde mit den amerikanischen messen. Die nebenstehende
Geweihausstellung im Saale des alten Reichstagsgebäudes Auge des sachkundigen Besuchers namentlich durch Abbildung veranschaulicht, wie der Amerikaner es sich
in der Leipziger Strasse stattfand. Bei dem grossen kapitale Hirschgeweihe zu erfreuen. im Rasiersalon bequem zu machen versteht. Wie man
Interesse, welches diese Ausstellung von vornherein Die Besorgnis, dass die Tage unseres Edelwildes in Deutschland unter Umständen in einem solchen
unter den Waidmännern fand, war vorauszusehen, dass infolge der rapide fortschreitenden Kultur gezählt seien, Möbel hier und da zusammengepresst wird, weiss jeder,
die verhältnismässig beschränkten Räumlichkeiten für scheint im Hinblick auf die alljährliche Geweihausstellung der sich in die Hände eines deutschen „Schaumschlägers"
diesen Zweck auf die Dauer nicht ausreichen würden- eine unnötige zu sein. Allerdings muss zugestanden begeben muss.
Es wurde deshalb auf das freudigste begrüsst, dass es werden, dass die Hirsche aus der freien AVildbahn in- -=*8«=-
dem königlichen Hofjagdamte gelungen war, in dem folge der Freigabe durch das Wildschadengesetz mehr

herrlichen Borsigpalast am Wilhelmsplatze zu Berlin AllS dCf Welt dCS SDOftS.

die Geweihausstellung in Zukunft stattfinden lassen zu

dürfen.

Die Beschickung der Ausstellung mit Geweihen,
Schaufeln, Rehkronen und anderen Jagdtrophäen wurde
von Jahr zu Jahr reicher, so dass es dem Preisgericht'
nicht leicht gemacht wurde, unter der Masse diejenigen
Stücke herauszufinden, welche eines Ehrenpreises wert
erachtet werden konnten. Dem aufmerksamen Besucher
der alljährlichen Ausstellung wird es nicht entgangen
sein, dass auch hin und wieder Exemplare von Ge-
weihen und Gehörnen eingeschickt worden waren, denen
man auf den ersten Blick keine Aussicht auf eine
Prämiierung eröffnen konnte; und bei vielen Jägern wird
sich erst im Anblick der in der That ganz kapitalen
Stücke, welche von dem Preisrichterkollegium mit
Schilden und Medaillen versehen worden sind, das Ur-
teil gebildet haben, dass ein dem Einzelnen in seinem



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Das Interesse des deutschen Kaisers am
Segelsport ist wiederum an zwei Veröffentlichungen
des Kaiserlichen Yachtklubs in Kiel ersichtlich. Die
erstere bezieht sich auf den Kaiserpreis, den der
Kaiser ausgesetzt hat. Der Kaiserpreis ist für die Renn-
yachten der Klasse Ia — über 18 Segellängen — und
der Klasse Ib — von 18 bis über 16 Segellängen— be-
stimmt. Er wird in der Wettfahrt von Kiel nach Trave-
münde am 29. Juni 1900 ausgesegelt, gilt für die mit
Vergütung schnellste Yacht als der erste Preis dieser
Klassen und wird sofort endgiltig gewonnen. — Die
zweite Veröffentlichung betrifft den gleichfalls vom Kaiser
bestimmten Hohenzollernpreis. „Der Preis ist für
die in dem laufenden Jahre fertiggestellte Yacht bestimmt,
welche als Siegerin aus der Seeregatta des Kaiserlichen
Yachtklubs in Kiel hervorgeht. Die Yacht muss von

Amerikanische Bequemlichkeit.
 
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