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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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23. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0551

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374

MODERNE KUNST.

jünchener Leben. „Wenns Mailüfterl weht,
ypht der Bockkeller auf" lautet ein altes
Volkslied, das freilich insofern seine Berechtigung
verloren hat, als der Bockkeller oder richtiger der
„Bockstall", wie man ihn hier hiess, mit seiner bieder-
maierschen Gemütlichkeit längst zu den historischen
Erinnerungen zählt. Aber der Bock ist uns geblieben,
und er stösst in jugendfrischer Kraft in jedem Jahr
von neuem Jung und Alt. Wenn auch die moderne
Brauindustrie uns nicht bloss im Wonnemonat mit
Bock versorgt, so ist der Mai doch die Zeit der
eigentlichen Bocksaison geblieben, und obwohl jede
Brauerei den süssen, besonders malzhaltigen Stoff
herstellt, gilt doch noch immer der von kgl. Hof-
bräuhaus verzapfte
als der allein selig-
machende. Der .
echte Altmünchner
— das ist durch-
aus keine Fabel —■
trinkt ihn kur-
gemäss und findet
sich schon am Mor-
gen im Brunnenhof j Landgerichtspriisident Vollmannsberger. 2 Geh. Hofrat Ritter von Klug. 3 Ritter von Schaaf 4 Rat Höglauer. 5 Dr. Horn,
des Hofbräuhauses u Oberzollrat Dr. Haushalter. 7 Hofrat Zollhuber. 8, 9 Vertreter des Corps Bavaria, Würzburg. 10 Schwarz, stud. jur. Ii Regierungsrat Ott.
i „ ... , 12 Dr. iuris Prager. 13 Oberamtsrichter Achtinger. 14 Bürgermeister Ilogenmiller.

ein, um häufig noch

.. , t . Das Corps Bavaria in seinem neuen Heim.

nüchtern mit An-

dacht eine halbe — nach der anderen zu Professor Petersen, der zweite Vorstand der Künstlergenossenschaft, den wir
probieren. Ist für das Bier der Maasskrug das auf dem Bilde der Jury der Kunstausstellung im Glaspalast im grauen
Normalmaass, so hat man für den Bock das Hut wiederfinden. Galt es dort, Bock zu trinken, so kommt es hier darauf an,
offene Glas als das richtige Trinkgefäss er- keinen Bock zu schiessen und das ist für eine Hängekommission, die jeden nach
kannt. Kein bedeutender Verein lässt sich Wunsch hängen soll, eine überaus schwierige Sache. Links auf dem Bilde sehen
die Gelegenheit nehmen, seine Getreuen zu wir zunächst Professor Wimmer, der lange am Berliner Hofe weilte und sich
einem Bockfrühschoppen zu versammeln, wo- durch seine Kaiserporträts vorteilhaft bekannt gemacht hat, dann folgen Math,
zu er sich den nötigen Hofbräuhausstoff re- Schmidt, Max Gaisser, Räuber, H. Knopf, Phil. Roth, Schmid-Breiten-
servieren lässt, und so darf jeder Münchener bach (im Hintergrunde), vor diesem Linderum, dann rechts Maler Eberle,
darauf rechnen, dass ihm da oder dort das Professor Stelzner und der bekannte Landschafter Willroider. — Auch den
wünschenswerte Versuchsquantum nicht ent- Journalisten- und Schriftstellerverein sehen wir bei der feuchtfröhlichen
geht. — Unsere Abbildungen zeigen zunächst Arbeit des Bocktrinkens, der er in einem Kneipraum des Hofbräuhauses obliegt.
Dr. Georg Hirth als Komiteemitglied die Münchener Küns11 erschaft beim Bock Sein Präsident Dr. Hirth, der mit in der Gesellschaft ist, präsentiert sich uns
(Schutzmann) auf dem Dienstbotenball. un(j zwar jn ^em arkadenumbauten Hof des auch auf einem Sonderbild und zwar in der Uniform eines Schutzmanns, die er
neuen Künstlerhauses, das im Herzen der Stadt und doch gleichsam an an dem vergnügten Karnevalsabend des Dienstbotenballs — nach dem Vorbilde
einem stillen Winkel liegt, nicht in der Welt, sondern bei der Welt, wie sein des Berliner Gesindeballs — als führendes Komiteemitglied getragen hatte; diese
Schöpfer es wollte. Da Uniform kleidete ihn so

seilen wer ;m der mil ! ;.■ schmuck, dass man, die

innere Mir:: r r rn n re h ■ , . : ■ ■ • ■ :. r e,; ■ 'ei r i' ■ ■ - . h -

schmückten traulichen t . .^JBBBpBpr 'er.ee rirl.er

Stätte im Vordergründe ........• ' ' \ ermie; „Wem- er rede

Professor v o nl,c n b ac h ,--■.,„ f . i Dr. Hinii wäre, mfi—><•

mit der ISrillc, dien "~*J.*e, j ' i . , j " erhnizmann ri-uer-

Schlapphut und ^ der 1^^^^^ '"

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sitzt . 'HaHH" jn äÄ £5«S8 Mitte, neben Dr. Hirth,

'rea (ici ., ej: Vün- ■ er,r,r,.e. - ■ \ ;;',e r■ ,| Jen Münchner Vertreter

ehrner 'iereeal, ein ,\!'.- "a^QAnf"'' ' 1 ■ ' ■ H Berliner Blätter, Schrift-

meister des süddeutschen 1 ■Mra^iikvl BBMM((iBFWHHBM steller Georg Schaum-

Humors, der seines- ^Mk ' "W^-^^W^f^^üfc^, ■' l'\ • • ^^hHI^H^H berg, dessen Kompa-

gleichen nicht hat,, eines - "' *" ; *'*^^HHHn'aB^*'v * • " ' ' 1*4 ' • ; *' 1 ' -'Ife, raii\, euren tlninw-

Ituinors, der hei reihe- ♦ flMtiflK^gvw*,; i-edu- ri r, drei,

gendem Witz von jeder " I Jul. Schaumberger,

Schärfe und allem Un- p"«*- ^ / eier ■ rn ii 111-.e. ;- • enden

delikaten frei ist. Er .' - • j'j ,, M enr..i

braucht das runde Ge- , , v- j ' 1! irr enr ■ re-, er

sieht nur zum Lachen BHHHBL-._j^^HHHIHHHHHIHHHHHHHHIHHHBIIIHHIIHHiil^HIHII^BHBIiH^^BiHi als der Erste links steht.

zu verziehen und seine Math. Schmidt Gaisser Räuber Petersen Knopf Schmid-Breitenbach • Neben Naumann steht

Münchener lachen mit Rüth Linderum Eberle Stelzner Willroider Wilhelm Prager, der

ihm. Vor ihm sitzt Die Ju,y der Kunstausstellung im Glaspalast. Obmann der Pensions-
 
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