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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 14.1900

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10. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22226#0261

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FEUILLETON

€i -r" • 1 Grabe mit ihm zu schlummern." — Die junge Dame bindenden Ja* bis zum mit Grazie ausgeführten Nieder-
ine japanische Heiratsannonce. wird gewiss den gewünschten, poetisch veranlagten knieen und Handschuhabziehen beim Ringwechsel durch.

Jüngling gefunden haben. Unter den prüfenden Augen eines Anstandsprofessors
Auch im Lande des Mikado streben die jungen _,,v</vv— spielt sich alsdann in der Sakristei die Defiliercour vor
Damen danach, sobald wie möglich unter die Haube zu den Neuvermählten ab.
kommen. Wenn ihnen dies auf die herkömmliche Art P PO fö © h O C h Z © j "t© fl -«ago-
und Weise nicht gelingen will, scheuen sie sich durch-
aus nicht, ihren geheimen Herzenswunsch öffentlich be- Eine seltsame Mode scheint sich in den Vereinigten S\\iS i-isbs ZUIT\ StrUWSlDßtßr Q2W0rd2i\
kannt werden zu lassen, indem sie ihre Zuflucht zur Staaten einbürgern zu wollen. Es gehört dort nämlich, ' —^ r -?
— Heiratsannonce nehmen. Eine solche Annonce, die wie aus New-York geschrieben wird, neuerdings zum Eine sehr romantisch veranlagte junge Schottin,
kürzlich in den Anzeigenspalten japanischer Blätter er- guten Tone, am Vorabend einer Hochzeit gewisser- deren Schönheit es einem steinreichen Fabrikbesitzer
schien, hatte folgenden poetischen Inhalt: „Ich gebe maassen erst die Generalprobe der ganzen Zeremonie angethan hatte, weigerte sich hartnäckig, die Gattin des
hiemit zu wissen, dass ich ein hübsches Mädchen bin, abzuhalten. Das Gotteshaus erstrahlt im Kerzen- nicht mehr ganz jugendlichen Krösus zu werden. Als
ein blumengleiches Gesicht, reiches, schwarzes Haar, Schimmer, Blumen schmücken den Altar, der Organist der Verliebte ihr aber gar keine Ruhe liess, erklärte sie
perfekte Augenbrauen und eine gute Figur besitze. Ich spielt den Hochzeitsmarsch aus dem „Lohengrin", und eines Tages, dass sie ihn erhören würde, wenn er ein
habe Geld genug, um mir das Leben angenehm zu die Hochzeitsgesellschaft, Braut und Bräutigam an der ganzes Jahr weder sein Haar noch seine Fingernägel in
machen und meine Jahre mit einem geliebten Manne zu Spitze, hältunter Vorantritt von gallonnierten „Schweizern" ihrem Wachstum behindern wollte. Anfangs sträubte
verbringen, der stets mein Gefährte bleiben darf. Sollte ihren Einzug. Kommt es nun vor, dass dieser nicht sich der etwas eitle Bewerber gegen diese Zumutung,
irgend ein schöner, talentvoller und gebildeter Mann ganz glatt von Statten geht oder dass in der Reihen- Die Liebe war jedoch stärker, und ein sehr zurück-
geneigt sein, meine Hand anzunehmen, um bei Tage folge sich ein Fehler einschleicht, so wird der Probeakt gezogenes Leben führend, präsentierte er sich nach
die lieblichen Blumen und bei Nacht den Mond und die so lange wiederholt, bis jeder Mitwirkende seiner Rolle Ablauf der zwölf Monate als Struwelpeter der Besitzerin
silbernen Sterne mit mir zu bewundern, dann will ich und seiner Attitüden sicher ist. Nun nimmt das Braut- seines Herzens. Diese schickte ihn lachend zum Barbier
ihm gern mein Leben lang die Treue bewahren. Und paar seine Plätze vor dem Altar ein und macht sämmt- und hatte dann nichts mehr dagegen, dass die Vor-
wenn das Leben vorüber ist, bin ich bereit, in Einem liehe Phasen der Zeremonie, von der Tonstärke des bereitungen zur Hochzeit getroffen wurden.

Inhalt von No. X.

Text:

C. von Uechtriiz, Die Krone der Hort
des Friedens. (Illustration.)

R. Ziegler, Der Friede. (Gedicht.)

W. Ahlers, Die Deutsche Versuchs-
anstalt für Handfeuerwaffen. Mit
Illustrationen.

Robert Misch, Der Adelsmensch.
Roman. (Fortsetzung.)

Ad. Schweitzer, Januar. (Doppelseitige
Illustration.)

Jean Beraud, Unterricht im Pariser
Konservatorium der Schauspielkunst.
(Illustration.)

Alwin Römer, Hildegards Krankheit.
Eine heitere Sylvestergeschichte.

J Repin, Freie Kosaken verhöhnen
ein Ultimatum des Sultans. (Illu-
stration.)

Unsere Bilder.

Künsilerschnurren.

Alfred Holziock, Adolf L'Arronge.

Zick-Zack. Mit Porträts und Illu-
strationen.

Onkel Krüger. Mit Porträt.

O diese Frauen!

Voit der Pariser Weltausstellung.

H. F. C. Suhr, Moderne Wunder.
(Schluss.)

Eine japanische Heiratsannonce.

Probehochzeitcn.

u. s. w.

Kunstbeilagen:

v. Wodzinski, Vor dem letzten Klingel-
zeichen.

F.d. Grülzner, Sir John Falstaff.
L. Suthers, Valentinstag.

Herausgegeben unter verantwortlicher
Hedaktion von Rieh. Bong in Berlin W.

Briefe und Manuskripte sind zu adressieren:
An die Redaktion der „Modernen Kunst" in
Berlin W., Potsdamerstr. 88,
ohne Hinzufügung eines Namens.

Briefkasten.

Frl. M. H. Hosterwitz. Sie fragen an,
ob wir auch so „empfindlich" sind, das
Tragen von Federbälgen auf den Damen-
hüten zu verurteilen? Gnädiges Fräulein!
Wir glauben, man kann da von „Empfind-
lichkeit" nicht mehr sprechen. Lassen Sie
sich Folgendes erzählen: Das neuerdings
wiederholt konstatierte Aussterben der
Schwalben in Frankreich ist auf den Ver-
nichtungskrieg zurückzuführen, der gegen
die Zugvögel im Süden Frankreichs, in
Italien, Spanien und Nordafrika geführt
wird. Die meisten dieser lieblichen Vögel
sind der grausamen Mode zu Ende der
achtziger Jahre zum Opfer gefallen. In einem
in „La Nature" erschienenen Aufsatz sind
hierfür geradezu entsetzliche Zahlen ange-
führt. Ein einziger Kaufmann bezog in einem
Frühling 2000 tote Schwalben; vom Januar
1895 bis April 1896 passierten den Bahn-
hof von Hendaye 149 Kisten mit Vogel-
bälgen im Gesamtgewicht von mehr als
11000 Kilogramm. Es waren zumeist
Schwalben, Lerchen und Distelfinken. Die
Zahl der Vögel in diesen 149 Kisten muss
man auf mehr als zwei Millionen schätzen!
Das ist aber nur ein einziger Ort; wie
viel Vögel sind erst in ganz Frankreich,
in den übrigen Ländern dieser scheuss-
lichen Mode zum Opfer gefallen?'

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Offiziers im Landheer wie in der Marine, vom Kadettenkorps, dann vom Eintritt in die
Armee als Junker bis zu dem Tage, an dem ein grosses Ereignis — die Ernennung
zum Hauptmann, Rittmeister oder Kapitän-Leutnant — der langen frohen Leutnants-
herrlichkeit mit einem Schlage ein Ende bereitet. Das ganz eigenartig und prächtig
ausgestattete Werk wird sich im Fluge Freunde erwerben nicht nur in allen Kreisen
des stehenden Heeres, der inaktiven Offiziere, der Reserve und Landwehr, sondern auch bei allen denen, die dem
Offiziersberuf Sympathieen entgegenbringen und seine grosse Bedeutung für die Nation kennen oder kennen lernen wollen.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen sowie direkt durch
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