39§
MODERNE KUNST.
Spürsinn, die nachschaffende Begabung und ver- ^--^rV/Oc*«^>fr^^-i«^5~NTs_wiri gezwungen, um ihr künstlerisches Gewissen rein zu
feinerter Geschmack zu statten. Wir sehen manche IM'^^v7\\i^%^\ / \f\ £ ( \ 1 1 lIKu u erhalten. Sie hat die höchste Auszeichnung Dänemarks,
Künstlerinnen einem unbedingten Verismus huldigen, IIuJkäa ^L^VT^^^^^^§W^^»^^5Mi\,ä! i die Thorwaldsen-Medaille, ausgeschlagen, weil sie sich
bis zur Robustheit entschlossen wie Franz Hals, wie \FAV V h/T—^)''''^^!^^ nicht naturalisieren lassen wollte. Auch ihre Leistungen
Velasquez den Menschen wiedergeben. Andere lassen W~ jA YJm V,.^^SV^-^''^^^ erreichen im Porträt wie im Genre ihr Höchstes. Sie
ihre Modelle gleichsam einen Verfeinerungsprozess Jct"^/o!\S^h//i^^^^^^^^^^^&k/^ä^pBliw versteht den Menschen in die Seelen zu blicken, und
durchmachen im Stil Van Dycks und Lawrences, (X&^ffhiiiMwam «SB Fl © ff *Hi&C\\ Y'/ß) ''"'e klaren Anschauungen giebt sie gewissenhaft im
andere huldigen in ihrer Auffassung der modern j^^^fflr - , -iSBSga^Irlli^^^ll Detail, mit Geschmack und Natürlichkeit wieder,
sensitiven Art. Wir sprechen unser grosses Bedauern f W'mWf^^^[\ t^^^^Sl^^HW^ '*f^^Sp\l
aus, dass Fräulein Röderstein, deren Arbeiten wir V:WwUWiaHKr!StBBII^k\ I 'IMmWÄ' Jeanna Bauck,
zu den moralisch tüchtigsten aller Frauenleistungen M/flil^BH P^^'BPn^^P^^- J-^WwqA '''e feinsinnige Künstlerin dankt ihrer Freundin Berta
zählen, auf eigenen Wunsch dieser Kollektiv-Nummer V^ff^^wl^P^äf^^^^^^~^] LffllfiRB Wegmann ihr grosses Können im Porträtfach. Mit
fernblieb. Die feste Kontur, der herrlich leuchtende 'Yfw^m^>-'''- ^tt*4 J&mmk der Fähigkeit, die Seelen zu erkennen, hat sich
Lokalton sind ihre Darstellungsmittel. Sie geht im JW/Ä/lJ /^^y\Ä ■|BK'~* ' (Hfi^^SS die sympathische Schwedin das Wahrhaftigkeitsprincip
Sinn der Alten, der Holbein und da Vinci ihre eigenen flM|fflfflB IH^^^i jMBmi I ihrer vielbewunderten Freundin zu eigen gemacht.
Wege. Frau Vilma Parlaghy weil! • zur Zeit der vj^gK^BA.^^jJM^T^^jg y|«Pi^n In ihrer Bildnismalerei verbindet .sieh ein persön-
Entstehung dieser Arbeit in der Neuen Welt. !'Iö ^twi Y 'iJSL '•'mh% < fflP1 W I lieber Zug des Subtilen mit dem Gradsinn ihrer
JäTO^H'lA •/.CwlS|£^ s^^$!| ff ^'S^nl I.ehrmeistcrin. Auch sie beherrscht die Gesetze
Therese Schwartze ' ^Wm 1K < '^lli^-?^ IjIwJ ''CS Lichtes mit grosser Meisterschaft. Als Tochter
tri« uns auf ihrem originell erfassten Selbstporträt fffl W^wl/^f)v/wm^KM^^^SirwfllBali eines schwedischen Komponisten ist ihr von ihrer
als die temperamentvolle, küh'i^ Künstlerin entgegen, \\ piw jyl ' ifc fp#fj musikalischen Erziehung ein ausgesprochener Musik-
ais die sie ihr Gesamtwerk offenbart. Unter die Un- ffjlffim X \ W>\^~-^-1 (f'ft ^ÄWJ !%inn '" im' malerisches Fühlen übergegangen. Sie
sterbliehen der Uffiziengalerie hat man sie eingereiht. wSwV U! f ' f'V*' iffljli' j&M zeigl emcn Poct'~cl1 träumerischen Grundzug, die
Gekrönte Häupter, Geister-- und Kriegshelden durfte >\ vPf 2. \LL-—--^-iA__1 / • JtfjljP^Pl Stimmungsfärbung der Chopin-Noctürnes. Dies atmet
ihr Pinsel verewigen, Ehrenmedaillen hat sie geerntet W&\ kviilf'l \ f^4rll 1 i 9.') 'me mel°dische Stimme und ihr mildes Wesen aus
und im Jahre 1883 verlieh man ihr die Würde eines >fv^a^l ffljbCT^ a f I b I f~3i w'e mr Schaffen im Porträt und der Landschaft. Ein
Jury-Mitgliedes in der Amsterdamer Akademie. Als M% W LM ]£ ilnÄ\ H l I fy Ja,||[ Bild wie das „Schilflied" ruft Lenaus Poesieen in uns
einzige ihres Geschlechtes bekleidet sie dieses Richter- &■ ZLJLZlSKL _/K V \. ftj L uL& J^JJgVj wach. In völliger Zurückgezogenheit, lehrend und
amt neben ihren männlichen Kollegen mit Takt und : , _ . schaffend, doch voll reger Anteilnahme an den fort-
_ Gräfin Krasze wslca: Ex hbns. .
Energie. Die diesjährige Grosse Berliner Kunstaus- schriftlichen Bestrebungen der Gegenwart und den
Stellung zeigt die holländische Künstlerin auf der Höhe der Porträtmalerei. nie alternden Enthusiasmus für alles Schöne im Herzen, lebt die allgemein
Mit der Schlichtheit, dem weichen Schmelz und der sicheren Kraftfülle eines verehrte Künstlerin jetzt in Berlin,
alten Meisters hat sie hier das Bildnis einer Dame vollendet. Wie wundervoll
sind die schön geformten Hände gemalt! Mit einer Lebenssaftigkeit und Sophie Koner
Weiche, die den Händen der Saskia Rembrandts in der Liechtenstein-Galerie geniesst jetzt den Namen der besten deutschen Kindermalerin. Die ur-
nichts nachgeben. Ihr hätte auch ein Ehrenplatz unter den Genremalerinnen sprünglich auch zur Landschaft und Wiedergabe Erwachsener hochbefähigte
gebührt, denn ihr Name ist unzertrennlich mit ihren Darstellungen aus dem Künstlerin wurde diese Specialität zu pflegen gedrängt. Ein warmfühlendes
Leben der Waisen verknüpft. Sie selbst-, die sich als junges Mädchen elternlos Herz und die schelmische Grazie, die die Sympathie der Kleinen so
in der Welt fand, fühlte sich verständnisvoll zu diesen Schicksalsgefährtinnen schnell gewinnt, statten Sophie Koner grade für diese Thätigkeit vorzüg-
hingezogen. Häufig hat sie auch mit besonderem Glück Kinder gemalt. Von lieh aus. Beweglich und anmutig im Leben wie in der Kunst ruht immer
ihrem kunstbegabten Vater wurde ihr das künstlerische Erbteil. Sie hat nach der Hauch weiblichen Feinsinns auf allen ihren Schöpfungen. Zart im
jener Schulung noch mancherlei Unterricht genossen, bei den besten Meistern Kolorit und zeichnerisch gediegen weiss sie jedem ihrer Kinderporträts vor
in München, in Holland und Paris. Ihre wahren Vorbilder gingen ihr im allem eine so eigne Note origineller Auffassung beizugeben, dass immer
Louvre bei den alten Meistern auf. Mit gesundem Realismus erfasst sie der Eindruck einer Genrescene hervorgerufen wird. Sie erfindet auch, dem
ebenso kernhafte Männergestalten, wie sie andrerseits der geistreichen Salon- Kindercharakter entsprechend, irgend ein Motiv zu dem kleinen Wesen,
däme oder dem runden Lockenkopf des Kindes gerecht wird. Immer klingt die Note des Geistreichen, ein gewisser französischer Charme aus
ihren Schöpfungen wie
■ Berta Wegmann - ~ | aus den Aeusserungen
macht den Eindruck einer der lichtblonden, gra-
gänzlich geschlossenen, ||, 4* I ziösen Frau. Dem Ein-
ernsten und guten Per- fluss französischer Mei-
jf1^ -ergisch, von ^ ^^ L :d ^> d
^ ^' " ^ Ihmb^t ■--^a^h^^S^jljjj^^^ iS^m^I^^^ssj^m^b ^Vl b 1"
Olga Wisinger - Florian: Rosen.
MODERNE KUNST.
Spürsinn, die nachschaffende Begabung und ver- ^--^rV/Oc*«^>fr^^-i«^5~NTs_wiri gezwungen, um ihr künstlerisches Gewissen rein zu
feinerter Geschmack zu statten. Wir sehen manche IM'^^v7\\i^%^\ / \f\ £ ( \ 1 1 lIKu u erhalten. Sie hat die höchste Auszeichnung Dänemarks,
Künstlerinnen einem unbedingten Verismus huldigen, IIuJkäa ^L^VT^^^^^^§W^^»^^5Mi\,ä! i die Thorwaldsen-Medaille, ausgeschlagen, weil sie sich
bis zur Robustheit entschlossen wie Franz Hals, wie \FAV V h/T—^)''''^^!^^ nicht naturalisieren lassen wollte. Auch ihre Leistungen
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Entstehung dieser Arbeit in der Neuen Welt. !'Iö ^twi Y 'iJSL '•'mh% < fflP1 W I lieber Zug des Subtilen mit dem Gradsinn ihrer
JäTO^H'lA •/.CwlS|£^ s^^$!| ff ^'S^nl I.ehrmeistcrin. Auch sie beherrscht die Gesetze
Therese Schwartze ' ^Wm 1K < '^lli^-?^ IjIwJ ''CS Lichtes mit grosser Meisterschaft. Als Tochter
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einzige ihres Geschlechtes bekleidet sie dieses Richter- &■ ZLJLZlSKL _/K V \. ftj L uL& J^JJgVj wach. In völliger Zurückgezogenheit, lehrend und
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Mit der Schlichtheit, dem weichen Schmelz und der sicheren Kraftfülle eines verehrte Künstlerin jetzt in Berlin,
alten Meisters hat sie hier das Bildnis einer Dame vollendet. Wie wundervoll
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Weiche, die den Händen der Saskia Rembrandts in der Liechtenstein-Galerie geniesst jetzt den Namen der besten deutschen Kindermalerin. Die ur-
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in der Welt fand, fühlte sich verständnisvoll zu diesen Schicksalsgefährtinnen schnell gewinnt, statten Sophie Koner grade für diese Thätigkeit vorzüg-
hingezogen. Häufig hat sie auch mit besonderem Glück Kinder gemalt. Von lieh aus. Beweglich und anmutig im Leben wie in der Kunst ruht immer
ihrem kunstbegabten Vater wurde ihr das künstlerische Erbteil. Sie hat nach der Hauch weiblichen Feinsinns auf allen ihren Schöpfungen. Zart im
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Louvre bei den alten Meistern auf. Mit gesundem Realismus erfasst sie der Eindruck einer Genrescene hervorgerufen wird. Sie erfindet auch, dem
ebenso kernhafte Männergestalten, wie sie andrerseits der geistreichen Salon- Kindercharakter entsprechend, irgend ein Motiv zu dem kleinen Wesen,
däme oder dem runden Lockenkopf des Kindes gerecht wird. Immer klingt die Note des Geistreichen, ein gewisser französischer Charme aus
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