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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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1. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0042

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SAMMLUNGEN

könnte das Bild dann ja jeweils an feinem alten
Plage ausgeftellt werden. S.

LONDON Die GUILDHÄLL GALLERY hat
den „Verwundeten Kavalier“ von W. S. Burton
angekauft, ein Bild im minutiöfeftenPrärafaeliten-
ftil, das 1856 in der Academy zu fehen gewefen
war. Burton ift jegt 88 Jahre alt.

Dem BRITISCHEN MUSEUM hat Mr. Henry
van den Bergh eine Sammlung indifch-moham-
medanifcher Münzen zum Gefchenk gemacht,
die Mr. George Bleazby in Indien in langen
Jahren zufammengebracht hat. Diefe Kollektion,
fo heißt es, ift die befte und umfaffendfte ihrer
Art, die je ein Privatfammler angelegt hat. Sie
enthält 173 Gold-, 1480 Silber- und 994 Kupfer-
ftücke. Die meiften Exemplare find von großer
Seltenheit und trefflich erhalten. Nicht weniger
als 150 Münzftätten find mit Beifpielen ver-
treten. Derfelbe Mr. H. v. d. Bergh hat, wie
feinerzeit gemeldet, vor nicht langer Zeit dem
Britifdien Mufeum eine Sammlung von Ton-
waren aus Peru als Gabe überwiefen.

Ein Anonymus hat der LONDONER UNIVER-
SITÄT die Errichtung auf feine Koften von Ge-
bäuden für eine Schule für Architektur, für Schul-
ateliers für Bildhauer und für die beftehende
Kunftfchule in der Gefamthöhe von £ 30000
angeboten.

Das VICTORIA AND ALBERT MUSEUM hat
u. a. jüngft eine bedeutende Sammlung japa-
nifcher Schwerter ufw. erworben, ferner
einige chinefifche Bronzen und mehrere
hervorragende Stücke altenglifchen Silbers. F.

MÄLMÄISON Dem hiefigenMufeumwurde
eine Folge von Originalzeichnungen gefchenkt,
die Bagetti im Aufträge Napoleons I. für die
Dekoration der kaiferlichen Mufeen gefchaffen
hat. Chevalier Bagetti war Profeffor für Zeichen-
kunft an der Artilleriefchule zu Turin und ftarb
zu Tur n.

MÜNCHEN Die KRIPPENSAMMLUNG DES
BAYERISCHEN NATIONALMUSEUMS hat durch
die Opferfreudigkeit und Freigebigkeit ihres
Schöpfers und Spenders, des Kommerzienrates
Max Sch niederer wieder eine umfangreiche
und wertvolle Vermehrung ihres ohnehin fchon
unvergleichlichen Beftandes erfahren. Bereichert
wurden die deutfche Abteilung durch eine Gruppe
aus der hl. Geift-Kirche in München, dann find
in der neapolitanifchen Abteilung neue Szenen
und Architekturen geftellt, fo ein Holzfchuppen
mit Äusficht ins Freie, in eine Frühlingsland-
fchaft, und ein Vorhof mit Tor, Freitreppe und

einer Straßenkrippe mit dem Blick auf den Vefuv.
Weiter find neu ein Geflügelhof, eine neapoli-
tanifche Gebirgshütte mitViehweide, eineBlumen-
ardiitektur mit Viehweide und ein Zelt mit Ge-
folge der hl. drei Könige. Auch eine Sammlung
von Waffen, Meffern, Stöcken, Pfeifen und Mufik-
inftrumenten ufw. in miniaturenhafter Ausführung
ift angefchloffen worden. Die neue Stiftung be-
reichert diese einzigartige Sammlung aufs glän-
zendfte.

NÜRNBERG im nürnberger kupfer-
stichkabinett fand am Silvefterfonntag eine
Ausftellung von „ Nürnberger Neujahrsglück-
wünfchen aus alter Zeit“ ftatt. Von den frü-
heren Veranftaltungen des Jahres 1911 feien
die folgenden genannt: 13. Februar: Bernardo
Belottos fprühend geiftreich radierte Anfichten
der Refidenz Augufts des Starken im Gegen-
fag zu der topographifchen Ärmlichkeit der
Nürnberger Profpekte des 18. Jahrhunderts von
Delfenbach; 5. März: Handzeichnungen alter
Meifter; 26. März: Europäifche Farbenholz-
fchnitte des 16. —18. Jahrhunderts; 9. April:
Moderne Farbenholzfchnitte, zum Teil aus Fürther
Privatbefig; 23. April: Moderne Exlibris (Munthe,
Thoma, Fidus, Ubbelohde, Pankok, Vogeler u. a.);
7. Mai: Alte und neue Spielkarten, Gefellfcbafts-
fpiele der Biedermeierzeit fowie moderne, typo-
graphifch mufterhafte Lotterielofe nebft hiftorifch
interefjanten Blättern, z. B. einem Schein der
Lotterie, die 1833 von dem Frauen- und Mäd-
chenverein am Haardtgebirge „zur Unterftügung
der Familien eingekerkerter und verbannter Pa-
trioten“ veranftaltet wurde; 28. Mai: Neuerwer-
bungen; 18. Juni: Miniaturen; 9. Juli: Alte
Buntpapiere; 16.—30. Juli: Die Mode im 19. Jahr-
hundert; 6. Äuguft: Zur Gefchichte des Verkehrs-
wefens; 20. Auguft: Handel und Wandel in
Nürnberg feit dem 16. Jahrhundert; 3. September:
Joh. Michael Volg, ein Karikaturenzeichner der
Biedermeierzeit, Kollektivausftellung des Nach-
laßes aus dem Befig feines Urenkels; 1. Oktober:
Künftlerifche Pflanzenbilder des 18. und 19. Jahr-
hunderts nebft älteren Darftellungen botanifcher
Merkwürdigkeiten; 8. Oktober: Orginalentwürfe
zu Juwelier- und Goldfchmiedearbeiten des 16.
bis 19. Jahrhunderts; 22. Oktober: Heraldifche
Ausftellung; 26. November: Die Chodowiecki-
fammlung des Hertelfchen Kabinetts; 10. De-
zember: Neuerwerbungen: u.a. Handzeichnungen
von Ludwig Richter (Bildnis feines Großvaters)
und Daniel Chodowiecki. W. Stengel.

WIEN KUNSTHISTORISCHES HOFMUSEUM.
Die Gemäldegalerie des Allerhöchften Kaifer-
haufes hat in der legten Zeit eine Reihe hervor-

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